Fascho-Attacke in Hannover

Zeitungsleser 25.04.2006 14:53 Themen: Antifa
In der Nacht von Sonnabend (22.4.) auf Sonntag (23.4.) wurde laut Zeitungsberichten auf einer Geburtstagsparty in Hannover-Kleefeld die italienische Gastgeberin von den Tätern u.a. als "Ausländerschlampe" beschimpft, ihrem Mann wurde ein Glas auf dem Kopf zerschlagen und er wurde als "Negerficker" bezeichnet. Einem weiteren Familienmitlgied wurde zuletzt ein Messer mehrmals in den Körper gerammt. Er liegt nach wie vor im Krankenhaus.
Wie aus mehreren hannoverschen Tageszeitungen zu lesen war, kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag (22. - 23.4.06) auf einer Gebrutstagsfeier in einer Kleingartenkolonie in Hannover-Kleefeld zu einem faschistischen Übergriff auf die deutsch-italienische Gastgeberin sowie einige Partygäste, der in einer Messerstecherei endete.
Täter ist laut Zeitungen der 23-jährige Andreas M. (Nachname ist mir bislang unbekannt), der von der HAZ als "ein Hühne von Gestalt, als Möbelpacker beschäftigt, über und über tätowiert, ist schon x-mal bei der Polizei auffällig geworden" beschrieben wird. Aus seiner Polizeiakte wird neben mehreren Körperverletzungen, darunter auch gefährliche Körperverletzungen, auch das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole zitiert. So soll sich M. "vor Jahren eine Hakenkreuzschmiererei geleistet haben", wie es relativierend im HAZ-Bericht heißt.
Andreas M. kam nun also mit ein paar Freunden, darunter ein gewisser Martin S., aufgrund einer ominösen SMS-Nachricht zu der Party und begann dort, sich an den Getränkevorräten zu bedienen. Er war zu dem Zeitpunkt bereits sturzbetrunken. Als die Gastgeberin, eine mit einem Deutschen verheirateten gebürtige Italienierin, sich dies verbat, beschimpfte M. sie als "Ausländerschlampe". Außerdem sollen er und seine Kameraden rassistische Lieder und Parolen gesungen haben.
Vor der Tür beleidigte Andreas M. eine 17-jährige Deutsche, die ebenfalls Mitglied der Familie ist, sexistisch und rassistisch. Grund dafür war ihre Beziehung zu einem Türken. Ein 24-jähriges weiteres Familienmitglied ging daraufhin dazwischen und wurde von Andreas M. mit einem Messer niedergestochen. Neben Stichen in Hals, Brust und Rücken führte ein Stich in die Lunge zu akuter Lebensgefahr.
Als Andreas M. davonrannte, versuchte der Mann der Gastgeberin den Täter zu verfolgen und konnte ihn auf einem Parkplatz in der Nähe stellen. Dort wurde ihm dann von hinten ein Glas über den Kppf gezogen. er erlitt eine Platzwunde. Außerdem wurde er mit "Du Negerficker" bezeichnet. Danach verlor er das Bewusstsein.
Andreas M. stellte sich noch vor Sonnenaufgang der Polizei.
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Ergänzungen

Falsche Zeit

(Unaufmerksamer) Zeitungsleser 25.04.2006 - 17:42
Die Tat geschah in der Nacht von Freitag (21.4.) auf Samstag (22.4.) und nicht in der nacht von samstag auf Sonntag!

Sorry ;-)

"Du Ausländerschlampe" - HAZ-Artikel

Artikel der HAZ vom 24.4.2006 25.04.2006 - 18:10
"Du Ausländerschlampe"

Blutiger Angriff in Hannover: Ein mutmaßlicher Rechtsradikaler ist am Sonnabendmorgen in eine Geburtstagsfeier in einer Kleefelder Kleingartenkolonnie eingedrungen und hat dort einen jungen Mann niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter sitzt wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.

von Stefan Wittke

Freitagabend in Kleefeld, eine fröhliche Geburtstagsparty. Zuerst jedenfalls. Angela B., gebürtige Italienerin aus Misburg, mit einem Deutschen verheiratet, wird 40. Der Sohn Alexander feiert seinen 18. Geburtstag gleich mit - die Fete steigt im Vereinsheim des Kleingartenvereins "Alte Treue". Die Gästeschar ist bunt gemischt. Ältere Verwandte sind gekommen, der Bekanntenkreis der Mutter und auch viele Freunde des Sohnes. Die Musik spielt, der Alkohol fließt, alles in allem 70 Personen feiern mal drinnen und - trotz der kühlen Nacht - auch mal draußen. Hin und wieder gesellen sich auch Unbeteiligte zu den Feiernden. So taucht irgendwann ein sturzbetrunkener Jugendlicher im Vereinsheim auf, den niemand eingeladen hat. Dieser muss sogar mit dem Rettungswagen abtransportiert werden. Früh morgens kommt der Rettungswagen nocheinmal - und die Polizei gleich mit. Diesmal geht es aber nicht nur um eine Alkoholvergiftung. Diesmal ist ein lebensgefährlich Verletzter zu versorgen, diesmal geht es um eine Messerstecherei, um versuchten Totschlag - und der blutigen Auseinandersetzung sind offenbar rechtsradikale Beleidigungen übelster Sorte vorausgegangen.
Es beginnt alles mit einer SMS, mit einer harmlosen Kurznachricht, die gegen 22.30 Uhr am Freitag auf dem Handy von Martin S. eingeht, einem 19-jährigen Mismurger. "Hi, Martin, kommt ihr auch zu Alex Party. Das ist in Kleefeld im Vereinsheim", heißt es da. Die SMS ist von einem Gast der Kleefelder Party abgeschickt worden, nicht etwa von Angela B. oder ihrem Sohn Alexander. Der Empfänger Martin S. sitzt zu diesem Zeitpunkt in einer Misburger Kneipe mit fünf Kumpels, es wird Alkohol getrunken. Etwa zwei Stunden nach Mitternacht entschließt sich die Clique um Martin S. tatsächlich, in Kleefeld die Party aufzusuchen, obwohl Alexander nicht mehr ist als ein weitläufiger Bekannter.
Was ist das für eine Clique, die da loszieht? "Wir lassen keine Feier aus", sagt Martin am Sonntag, 36 stunden nach dem Geschehen, der HAZ. "Und wir alle trinken viel." Das ist aber nicht alles. Der 23-jährige Andreas M., ein Hühne von Gestalt, als Möbelpacker beschäftigt, über und über tätowiert, ist schon x-mal bei der Polizei auffällig geworden. Gewalttaten, immer wieder Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung - er soll nur auf Bewährung auf freiem Fuß sein. Außerdem in den Polizeiakten: "Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole." M. soll sich vor Jahren eine Hakenkreuzschmierei geleistet haben. S., nach eigener Aussage ebenfalls vorbestraft, sagt dazu: "Ich kenne niemanden, der sich so prügeln kann wie Andi. Aber ein Neonazi ist er nicht. Keiner von uns ist rechtsradikal." Andererseits muss er zugeben, dass sein Kumpel Andi schon mal rechtsradikale Sprüche losgelassen hat. "Deutschland den Deutschen" - und ähnliches.
Als die Truppe auf der Party in Kleefeld ankommt, fällt sie in dem trubel zuerst kaum auf. Der 43-jährige pharmazeutisch-technische Assistent Carsten B., Vater dreier Kinder, Ehemann der Gastgeberin, sagt: "Sie hätten bleiben können, wenn das Weitere nicht geschehen wäre." Aber es geschieht, das Weitere. M., der tätowierte Hühne, treibt sich mehrmals in der Küche des Vereinsheims herum und bedient sich selbst mit Getränken - so schildert es Angela B., die gerade 40-jährige. Sie lässt das nicht zu, verbittet sich das Verhalten des jungen Mannes. Dieser reagiert mit Beleidigungen und rassistischen Sprüchen: "Du Ausländerschlampe", das bekommt die Italienerin unter anderem zu hören.
Die 40-jährige und ihr Mann hören auch aus der uneingeladenen Clique heraus ausländerfeindliche Parolen und Lieder: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus." Martin S. und ein weitere Kumpel sagen dazu: "Wir haben davon nicht mitbekommen." Die jungen Männer aus der Clique geben Ruhe, nur Andreas M. nicht. Vor der Tür beleidigt er eine 17-jährige Jugendliche, ebenfalls ein Mitglied der Familie. Obszön und rassistisch. Das Mädchen ist Deutsche, aber mit einem Türken liiert. Offenbar sind es diese Beleidigungen, die am Ende zu der Bluttat führen. Der 24-jährige Sascha G. (Name geändert), ein weiteres Familienmitglied, geht dazwischen. Plötzlich blitzt ein Messer auf, und Andreas M. sticht zu. Immer wieder. Der Hühne trifft sein Gegenüber in Brust, Rücken und Hals. Sascha G. wird schwer verletzt, es ist wohl ein Einstich in die Lunge, der zu akuter Lebensgefahr führt.
Der Messerstecher rennt davon. Carsten B. folgt dem Flüchtenden stellt ihn auf einem Parkplatz nahe dem Vereinsheim, packt ihn am Arm. Dann trifft ihn ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf - der 40-jährige Familienvater bricht zusammen, aus einer klaffenden Platzwunde fließt Blut. "Du Negerficker" - das ist das Letzte, was der Verletzte hört, bevor er die Besinnung verliert.
Die Polizei kommt, der Rettungsdienst kommt. Die Platzwunde von Carsten B. wird mit sieben Stichen genäht, in der MHH retten die Ärzte das Leben des Schwerverletzten sascha G., nach dem Messerstecher muss die Polizei nicht lange fahnden. Andreas M. stellt sich noch vor Sonnenaufgang auf dem Kommissariat Schützenplatz, noch am Wochenende erlässt ein Richter Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.
Martin S., der Kumpel des Verhafteten, bekommt Besuch von der Polizei. Er sagt, dass er es nicht fassen kann, dass Andreas M. zugestochen hat. "Er wäre mit dem anderen doch jederzeit mit den Fäusten fertig geworden. Keiner von uns hat so etwas je gemacht." Aber auch der 19-jährige S. ist in jener Nacht nicht ohne Waffe ausgekommen. Er gibt freimütig zu, dass er es war, der den 40-jährigen Carten B. von hinten niedergeschlagen hat. Dieser sei außer sich vor Wut gewesen, deshalb habe er ihm ein Glas auf dem Hinterkopf zerschlagen, sagt S., der ebenfalls Beschuldigter ist. Und eines sagt der Auszubildene noch: "Ich würde das jederzeit wieder tun."

(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24.4.2006, Seite 11)

"Angriff im Vollrausch" - HAZ-Artikel

Artikel der HAZ vom 25.4.2006 25.04.2006 - 18:26
Angriff im Vollrausch

Attacke bei Party war offenbar nicht geplant

Der mutmaßliche Rechtsradikale Andreas M. war offenbar volltrunken, als er am frühen Sonnabendmorgen auf der Geburtstagsfeier in Kleefeld zustach und einen 24-jährigen Partygast lebensgefährlich verletzte. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Thomas Klinge hatte der 23-jährige, wegen Gewaltdelikten vorbestrafte Täter laut einer Atemalkoholkontrolle mehr als zwei Promille im Blut. Wie Klinge weiter mitteilt, laufen die Ermittlungen in dem Fall auf Hochtouren - überprüft würden auch die offenbar ausländerfeindlichen Beleidigungen, die M. ausgestoßen hatte und die nach Zeugenaussagen letztlich zu der Eskalation führten. "Sollten sich diese Aussagen bestätigen, kann das im Verfahren bei der Strafzumessung eine Rolle spielen", betont der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sei es wohl nicht so gewesen, dass die Clique um M., die nach Mitternacht uneingeladen auf der Party erschieben war, von vornherein eine ausländerfeindliche Attacke geplant hatte. "Es sieht eher so aus, als sei es zu einem Streit gekommen, der sich dann hochschaukelte." Offenbar erst in dieser Phase seien die beleidigenden, rassistischen Äußerungen in Richtung der italienischen Gastgeberin und einer mit einem Türken liierten deutschen Jugendlichen gefallen.
Der Schwerverletzte, ein 24-jähriger Deutscher, ist weiter in der Klinik, laut Klinge aber inzwischen auf dem Weg der Besserung. Der Haupttäter M. bleibe wegen versuchten Totschlags in Haft.
Für die Justiz ist der 23-jährige Beschuldigte kein Unbekannter. Autoaufbruch, Unterschlagung, Nötigung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer - all das hat Andreas M. nach Angaben von polizei und staatsanwaltschaft bereits auf dem Konto.
2005 hat die Staatsanwaltschaft auch wegen des "Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole" gegen M. ermittelt, das Verfahren wurde aber eingestellt. "Wir wissen nicht, ob er wirklich ein Rechtsradikaler ist", sagt Klinge. Die ausländerfeindlichen Beleidigungen werden allerdings von mehreren Beteiligten der Party bestätigt. Auch aus dem Freundeskreis des Beschuldigten verlautet, dass M. immer mal wieder rechtsradikale Parolen äußerte.

(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 25.4.2006, Seite 13)

Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen?

Alfred 26.04.2006 - 11:32
also ich habe da langsam Probleme mitzukommen. Sind denn in den Augen der Nazis nun die Italiener Verbündete oder sowas in der Richtun (Moussolini...)? In ital. Stadions soll es ja z.B. in Rom auch krass abgehen wg. Hitlergruß seitens einzelner Spieler etc. Wie ist das mit Palästinensern Palituch tragen die Nasen nun ja auch - klar Palis sind in deren Augen einfach nur platt gegen Juden - versteh ich soweit. Sobald ein dunkelhäutiger Mensch in Deutschland auftaucht spielt es aber keine Rolle ob er Palästinenser ist oder Israeli oder Pakestani da gibts was anne Fresse. Außerdem gibt es ja wohl sowas wie europaweite Nazitreffen - das find ich ja nun besonders suspekt - feiern die da sowas wie den internationalen Nationalismus? Bitte, das ist keine Verarsche, es ist mir echt nicht klar was da in diesen flachen Schädeln abloift - vielleicht hat da ja jemand mehr "Hintergrundwissen".

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