Halberstadt: Nazidemo/Gegenaktivitäten

ra0105 23.04.2006 22:21 Themen: Antifa
Bericht + Pics zum Naziaufmarsch in Halberstadt und den Gegenaktivitäten.
[Halberstadt - Mehr als nur Würstchen]

Nördlich des Harzes liegt die 40.000 EinwoherInnen zählende Stadt. Zu DDR - Zeiten waren die "Halberstädter Würstchen" eine Berühmtheit. Noch heute werden diese bundesweit verkauft. Doch Halberstadt war da nicht noch mehr? Es war und ist noch mehr. Halberstadt "erfreut" sich einer regen und militanten Naziszene. Mitten im Stadtzentrum befindet sich ein Bekleidungsladen für den "nationalen Bedarf" und eine Antifademo wird auch mal abgebrochen weil sie massiv von Nazis angegriffen wird. Die Polizei war anscheinend nicht willig die Sicherheit der Antifademo zu gewährleisten. Kein gutes Image für eine Stadt. Normalerweise sind in solchen Situationen Städte dankbar wenn es (bürgerliche) Aktionen gegen Rechts gibt.
Nicht so in Halberstadt, ein Konzert mit Konstantin Wecker - abgesagt. Warum? Man störte sich am antifaschistischen Slogan. Bundesweite Kritik, dann Ausflüchte "Dann könne ja auch die NPD kommen und einen Liederabend machen" natürlich Unsinn schließlich hat eine Schule Hausrecht.
Wohl nicht zufällig war also Halberstadt Ort einer Nazidemo am vergangenen Samstag. Nun waren die Stadtoberen aber schockiert und sie konterten mit den härtesten Maßnahmen die einem so einfallen können... *tusch* eine Volksfest gegen Rechts und eine Demo die (sinnigerweise) von der Naziroute wegführt. Nun ja besser als nichts, könnte man meinen... Also auf nach Halberstadt

[Was passierte...]

Während die Polizei Absperrgitter aufstellte stärkten sich BesucherInnen bei den kostenlosen Bockwürsten, die auf keinem "Volksfest" (erst recht nicht in Halberstadt) fehlen dürfen. Das Fest unter dem Motto "Halberstadt ist bunt - nicht braun" war gut besucht und erstaunlich groß. Von Parteien über örtliche Initiativen hinzu Schüler und Kindergruppen, Blaskapellen und einige Bands. Alles was eine Stadt so kulturell aufbieten kann war vertreten. Durchaus kreativ zeigten viele BürgerInnen ihre Opposition gegen den rechten Aufmarsch. Man hatte sich also ordentlich ins Zeug gelegt. Die BürgerInnendemo (persönliche Schätzung etwa 1000 TeilnehmerInnen) war gut besucht.
Nach Polizeiangaben marschierten 250 Nazis durch die Stadt (AugenzeugInnen bestätigen die Zahlen). Weit mehr als 4000 Menschen haben sich offiziellen Angaben zu Folge an den Protesten beteiligt. Ein erfreuliches Zeichen gegen Rechts also in Halberstadt?
Landrat Hennig Rühe (parteilos), genau derjenige der das Konzert mit Konstantin Wecker verbieten ließ, erklärte gegenüber der Presse "Halberstadt lasse sich nicht fremdbestimmen von denen, die der Stadt ein negatives Image angehängt hätten und auch nicht von angereisten Neonazis." Und genau das sollte auch Programm sein. Nazis die sich auf dem Bürgerfest aufhielten wurden seitens der Veranstalter toleriert. Wenn Antifas Nazis lautstark zum Gehen aufforderten, ja dann durfte Mensch sich schenll anhören, dass ja Halberstadt friedlich sei und das dies gut und toll ist. Auf die Aufforderung seitens der AntifaschistInnen Nazis vom Fest zu entfernen... Wir sind friedlich, gegen Extremismus. OrdnerInnen der Veranstaltung kritisierten teilweise gar, dass Antifas hier nur für Unruhe sorgten. Ohne Frage waren viele BesucherInnen tatsächlich antifaschistisch engagiert. Man beschwerte sich mehrfach, dass man die Nazis nicht erkannt habe, sonst... . Die offizielle Linie dagegen war klar. Halberstadt hat kein Naziproblem, gegen Extremismus.
Es hat den Anschein als ob es sich in Halberstadt (noch) nicht herumgesprochen hat, dass man lokale Nazistrukturen nicht dadurch bekämpfen kann indem man sie konsequent verleugnet.
1000 PolizistInnen schirmten den Naziaufmarsch ab. Antifas waren gegen diese polizeiliche Übermacht schlicht chancenlos. Nach bisherigen Informationen kam es zu keinen Auseinandersetzungen... (Falls doch ==> Ergänzung)

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Ergänzung

Roter Jaspis 23.04.2006 - 23:22
Die Polizei hat die Nazidemo großräumig abgesichert (hohe Zividichte inklusive), während die Nazis sich frei bewegen konnten. An der Nazidemo war nichts von Protest oder Unruhe zu sehen. (mal abgesehen von vereinzelten Transparenten und Fahnen an Häusern) Am Rande verteilten (ausgesuchte) Nazi-Frauen Naziflyer (ziemlich platt, den üblichen Blödsinn mit raumorientierter Volkswirtschaft (nur als kurzer Hinweis, wenn Kapital sich nicht ausbreiten kann, dann kein Wachstum und Zusammenbruch oder Wachstum durch Krieg, siehe 1. WK) und so, diesmal sogar nur in Stichpunkten mit noch weniger Inhalt) in Briefkästen (wurden wo es ging wieder entfernt) und Herumstehende, und ernteten kaum Widerspruch. Teilweise zogen einheimische Jugendliche mit der Demo mit. Neue (?) Demoparole war diesmal "frei - sozial - radikal".

Zu den Nazis auf der Kundgebung würde ich sagen, dass Viele wirklich nicht gerafft haben was da los war, wobei sich die Bürger sicher trotzdem dezent zurückgehalten hätten. Beim zweiten mal, hat es der "Moderator" auf der Bühne mitbekommen, und scheinbar Angst um sein friedliches Bürgerfest gehabt und dann Ansagen gemacht, dass "wir" hier friedlich sind und "uns" nicht von den Nazis provozieren lassen, die beiden Nazis wurden dann aber auch von den Bühnensecurities von der Kundgebung verwiesen.

Unangenehm war die Reaktion einiger Bürger auf die Aktion der Punks die versucht haben geschlossen zur Nazidemo zu kommen, und nach wenigen Metern von den Bullen gestoppt wurden. Allein der Versuch einer Blockade egal mit welchen Mitteln, scheint halt schon eine nicht tolerierbare gewalttätige Aktion zu sein, was aber auch nicht alle Bürger und Ordner so gesehen haben, die aber im allgemeinen "gegen-Extremismus-Tenor" ziemlich untergingen.

rassistischer übergriff am 20.4. in magdeburg

anarcho 24.04.2006 - 00:03
am 20.4. kam es in magdeburg zu einem rassistischen übergriff, während alle nach potsdam schauen, bleb hier eine öffentliche reaktion aus....

MD-39-Jähriger nach Auseinandersetzung leicht verletzt

Ein 39-jähriger Mann aus Mosambik und dessen 14-jähriger Sohn wurden am gestrigen Donnerstag, gegen 19:20 Uhr von einer jugendlichen Gruppierung der rechten Szene fremdenfeindlich beschimpft und beleidigt. Anschließend wurde der 39-Jährige von einer männliche Person leicht im Gesicht verletzt.

Der 39-jährige Mosambikaner, welcher in Deutschland als Sozialarbeiter tätig ist, befand sich gemeinsam mit seinem Sohn in der Salzwedler Straße, als er auf die Personen im Alter von 18-26 Jahren traf. Aus der Gruppe hinaus, wurden beide von einer 18-jährigen Deutschen ausländerfeindlich beleidigt, worauf es zu einer verbalen Auseinandersetzung kam und der Geschädigte die Polizei informierte. Kurze Zeit später wurde der 39-Jährige durch einen 23-jährigen Magdeburger mit der Faust ins Gesicht geschlagen und dabei verletzt. Bei drei weiteren vor Ort anwesenden Personen im Alter von 20-26 Jahren wurden Bekleidungsgegenstände bzw. Symbole mit Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen festgestellt. Alle Beschuldigten waren erheblich alkoholisiert. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Beschuldigten aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Kripo ermittelt nun wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Beleidigung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. (at)

War auch da

JK 24.04.2006 - 00:16
Es gab schon ein paar kleinere Auseinandersetzungen. So sind einige Antifaschistinnen bis auf ein paar Meter rangekommen und haben wenigstens ein paar Parolen rufen können, um dann prompt von herranrockenden Polizisten Platzverweise zu bekommen. Stark auch: einige die dann diskutieren wollten warum Platzverweise wurden gleich ruppig zu Boden gelegt und in gewahrsam genommen (mind. 10 Personnen) und dann folgte für sie noch eine ED Behandlung, angeblich wegen Wiederstand gegen die Staatsgewalt, auch wenn sich in den Protokollen später nix davon fand. Aber ein paar mehr Fingerabdrücke und Fotos können ja nicht schaden.
Was noch fehlt war die interessante Musikauswahl der Nazis (z.B. Ton Steine Scherben und die Ärtzte ) Sowie einige Parolen von den Motagsdemos ("Weg mit Hartz 4 das Volk sind wir") und die Aufstellung der Bürgi Demo. Dort war die erste Reihe nämlich für Politprominenz (& co.) reserviert, damit man sich später feiern lassen konnte (Ungefähres) Zitat einer späteren Ansprache: "Wir danken den Politikern die sich in der ersten Reihe gegen Nazis gestellt haben" nur das die erste Reihe ja am weitesten von der Nazidemo entfernt war. Was sorgen macht waren auch einige Sympatisanten entlang der Strecke die die Nazis wilkommen geheißen haben. Auch wenn viele der 250 Nazis nicht aus Halberstedt waren.

öffentliche Reaktion

Roter Jaspis 24.04.2006 - 00:19
zumindest auf der Gegenkundgebung der Stadt wurde der Vorfall in Magdeburg zusammen mit dem Vorfall in Potsdam immer wieder aufgezählt.

ergänzung

---- 24.04.2006 - 00:55
Laut Videotext vom MDR gab es einige kleine rangeleien mit den Bullen (Augenzeugen beständigten dies), wo auch vereinzelt was geflogen ist.

Hin und wieder war es möglich direkt auf die route der faschos zu kommen, mindestens zwei versuche (?) scheiterten daran, das in diesen augenblicken zu wenig leute am start waren, so das die Bullen sie gleich wieder verjagen konnten.

Übrigens: Das foto mit dem orangen pulli - das ist eine neuer Fascho-Laden und heisst "extension Hardcore" o.ä. , und war mit in sogenannten "Antifazone". So das die Faschos auf jedenfall ständig auf dem laufenden waren. Somit gibt es jetzt 2 in Halberstadt.

Einige Leute haben wohl auch die Bullen auf den ThorSteinar-Pulli aufmerksam gemacht, da er das alte logo beinhielt.
Darauf hin sind die Bullen dahin und haben trotz Zurufe, den falschen kontrolliert und am ende hieß es dann: "Nix relevantes".

Nun gut das war/ist HBS!!!????

Kaufland

soso 24.04.2006 - 01:05
Der Kaufland Halberstadt hat sinnigerweise für diesen Tag 8-10 Nazi-Securitys eingestellt. Die dann auch ordentlich ihre Arbeit gemacht haben. Denn ein Punk wurde brutal mit dem Kopf gegen eine Schreibe geprügelt, so das er ein Nasenbeinbruch erlitt.

Und auch bei anderen augenscheinlich linke wurde gepöpelt.

Während andere Läden mit dem Hinweis auf die Demo den Laden dicht gemacht haben und gleichzeit auch zur Demo aufgerufen haben, hat Kaufland das mit dem Gesicht zeigen wohl irgendwie anders verstanden.

hbs

JAH 24.04.2006 - 02:18
Die Polizei machte bereits am Morgen klar, wie der Hase läuft und kontrollierte im Vorfeld der Veranstaltungen jeden Menschen, der ihr nicht passte. Trotz Vorgabe der Polizeipräsidentin, keine Identitätsfeststellungen durchzuführen, wurden etliche Antifas bereits bei ihrer Anreise bis zu 2 Stunden am Bahnhof festgehalten.

Der gemeinsamer Durchbruchsversuch in Richtung Naziroute wurde von der Polizei abgeblockt. In Kleingruppen versuchte mensch, an die Route der Nazis zu gelangen und diese gegebenenfalls zu blockieren. Das überdimensionale Polizeiaufgebot und die zu geringe Kommunikation untereinander machten dies allerdings fast unmöglich.
Immer wieder kam es zu regelrechten Hetzjagten der Polizei auf vermeintliche „Ruhestörer“.

Schließlich schlossen sich mehr als 100 Antifas zu einer unangemeldeten „Spontan-Demo“ durch Halberstadt zusammen, unter Anderem über das Bürgerfest in Richtung Bahnhof, um Angereiste noch sicher zu ihren Zügen zu bringen. Am Holzmarkt hatte die Polizei bereits sämtliche Wege Richtung Naziroute mit Sperrgittern hermetisch abgeriegelt und auf dem Weg zum Bahnhof wurde die Spontan-Demo dann auch zunehmend von grün-weißen Robocops begleitet.

An der Aral-Tankstelle wurde der größte Teil der Demo dann ohne ersichtlichen Grund gekesselt. Einige Aggrocops aus der 3.Hundertschaft Magdeburg prügelten trotz „Wir sind friedlich – WAS SEID IHR?“ – Rufen ohne Grund auf die ziemlich jungen Menschen ein.
Diese wurden teilweise bis zu 3 Stunden festgehalten. Niemand durfte den Kessel verlassen,
Personalien wurden aufgenommen. Insgesamt wurden etwa 40 Menschen und nochmals 75 Menschen von den „Ordnungshütern“ für mehrere Stunden festgehalten, etliche Platzverweise ausgesprochen und einige Menschen in Gewahrsam genommen. *

Währenddessen wurden bereits kleine Nazigrüppchen beim Bockwurst futtern auf dem Volksfest in der Innenstadt gesichtet.

1500 wurden angekündigt - stattdessen kamen etwa 250 Möchtegern-Autonome nach Halberstadt, die fast ungestört und von mehreren Hunertschaften Polizei geschützt durch die Straße der Opfer des Faschismus und die Kühlinger Straße marschieren konnten.

* [Menschen, die eine Vorladung zur Polizei erhalten, sollten sich wenn möglich bei uns melden und einen Anwalt/eine Anwältin kontaktieren. Bei einer Vorladung zur Polizei müsst ihr nicht erscheinen, ihr müsst auch keine Aussagen machen!
Lasst euch nicht verarschen – no comment to the pigs!]

Und am 13.Mai in Göttingen zurückschlagen...

Antifa 24.04.2006 - 12:54
In Göttingen dürften die Bedingungen um gegen die Nazidemos vorzugehen ein bisschen günstiger stehen. Fight back!

more Infos:

 http://www.puk.de/gegenstrom
 http://www.puk.de/redicalm
 http://www.puk.de/ali
 http://www.desaster-reloded.de.vu/


--------------------------
am Abend findet angeblich um 18 Uhr eine sog. Warm Up Demo in Göttingen statt.

AntifaDemos

maja 24.04.2006 - 15:52
Gibt es in nächster Zeit(vielleicht im Rahmen des 1. Mai)eine Demo in Marburg/Giessen?Gibt es Listen oder ähnlich, auf denen man schauen kann, wann welche statt finden?

Das schreibt die lokale Presse...

antifa 25.04.2006 - 00:37
VOLKSSTIMME - 24.04.06

Aufmarsch von 250 Rechtsradikalen und zeitgleich Umzug des Bürgerbündnisses mit mehr als 4500 Teilnehmern

Tausende Halberstädter werben für eine "bunte Stadt"

Halberstadt - Während rund 250 Rechtsradikale am Sonnabend zu Beginn ihres Aufmarsches " Willkommen in der Konstantin-Wecker-Stadt " riefen, machten zeitgleich tausende Halberstädter deutlich, dass sie keineswegs in einer braunen, sondern in einer " bunten Stadt " leben. Unter diesem Motto gab es am ganzen Tag auf zwei Bühnen rund ums Rathaus ein abwechslungsreiches Programm.

Sowohl die Jugend-Antifa mit 280 Demonstranten als auch mindestens 4500 Menschen beim Zug des Bürgerbündnisses durch die Innenstadt erteilten Rechtsextremismus eine klare Absage. Rund 1200 Polizisten waren im Einsatz und sorgten trotz 22 Strafanzeigen und 16 vorläufigen Festnahmen für eine insgesamt friedliche Veranstaltung. Der im März auf Druck der NPD nicht stattgefundene Auftritt Konstantin Weckers in Halberstadt soll im Mai nachgeholt werden.




Gelungener Aktionstag gegen Rechts / Ute Gabriel :

"Mit dem Fest haben wir ein Zeichen gesetzt"

So viele Menschen hat die Martinikirche seit 1989 nicht mehr bei einem Friedensgebet gesehen. Und über 4500 Menschen in einem friedlichen Demonstrationszug gab es lange nicht. Auch das bunte Fest im Stadtzentrum wurde ein Erfolg.

Halberstadt. Der Wunsch von Oberbürgermeister Harald Hausmann zur Eröffnung ging in Erfüllung. Der Aktionstag " Halberstadt ist bunt, nicht braun ", wurde ein friedlicher und fröhlicher Tag. Hausmann wünschte auch, " dass alle gemeinsam ein klares Bekenntnis für Halberstadt, diese leidgeprüfte Stadt, abgeben. Was in der Vergangenheit geschehen ist, darf man nicht vergessen. Darum : Wehret den Anfängen !", sagte er.

Den Anfängen zu wehren, hat sich auch das Aktionsbündnis für ein gewaltfreies Halberstadt auf die Fahnen geschrieben. Neben dem Frühlingsfest auf Holz- und Fischmarkt hatten sie gemeinsam mit den Gewerkschaften zu einer Demonstration gegen Neonazis und Rechtsextremismus aufgerufen. Und über 4500 Menschen folgten diesem Aufruf. Friedlich zogen sie durch die Altstadt und kamen zur Kundgebung an den Steinen der Erinnerung und auf dem Holzmarkt zusammen. Auch die autonome Antifa, die lautstark aktiven Widerstand gegen Rechts einforderte, blieb weitgehend friedlich.

Zum ökumenischen Friedensgebet in der Martinikirche hatten sich fast 1000 Menschen versammelt. Sie lauschten nicht nur Psalmen, Liedern und Bittgebeten, sondern auch einer eindringlichen Predigt von Pfarrer Friedrich Wegner.

" Dem Engagement der Kirchengemeinden gebührt ein großes Dankeschön ", sagte OB Hausmann am Nachmittag. Er dankte gemeinsam mit Landrat Henning Rühe, DGB-Landesvorsitzendem Udo Gebhardt und Aktionsbündnis-Sprecherin Ute Gabriel den vielen Aktiven, die diesen bunten Tag erst möglich gemacht hatten.

Zuvor hatte Rainer Neugebauer vom Aktionsbündnis auf einer Kundgebung daran erinnert, warum man sich an diesem Tag getroffen habe : Weil die Zahl rassistischer und rechtsextremer Gewalttaten zunimmt ; weil " die geistigen Väter der heutigen rechtsextremistischen Bewegung, die deutschen Nationalsozialisten, Terror und Gewalt in die Geschichte Halberstadts eingeschrieben haben "; weil sie " diese Geschichte verdrängen, verharmlosen, fälschen und leugnen ". Man demonstriere aber auch, " weil niemand vergessen sollte, dass Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus bis weit in die Mitte der Gesellschaft verbreitet sind ". Ute Gabriel ergänzte in der anschließenden Pressekonferenz : " Mit diesem schönen Fest haben wir ein Zeichen gesetzt. Aber es ist erst der Anfang. Jetzt müssen wir im Alltag aufklären und die Zivilcourage stärken. "

Auch Landrat Henning Rühe war froh, dass Halberstadt bewiesen habe, dass es sich nicht fremdbestimmen lasse. " Halberstadt war, ist und wird auch künftig eine bunte Stadt sein. "

Wie bunt, davon konnte man sich beim Festprogramm einen Eindruck verschaffen. Das Programm war so vollgepackt, dass man gar nicht alles mitbekommen konnte. Ob die Tänze der jungen Vietnamesinnen, die beeindruckende Show der Trommler aus Burundi, ob Seemannslieder und Fanfarenklänge aus Rhoden und Harsleben, ob Mitmachtheater oder Pantomime, ob Fußball, Basketball, Armbrustschießen, Hüpfburg oder Malstraße, ob Akkordeons oder Rockbands – für jeden Geschmack und jedes Alter war etwas dabei.

Nazi auf dem vorletztem Bild

a.haqu 25.04.2006 - 01:34
der nazi auf dem vorletztem bild (zweite von links)ist JAN FREUND aus quedlinburg. er gehörte in den 90-jahren zu STEFFEN HUPKA's ziehkindern und betätigt sich mittlerweile im sicherheitsbereich (securityfirma aus thale) und ist als hooligan unterwegs. die anderen beiden sind ebenfalls quedlinburger backen und gehören zu dem selben dunstkreis.

27.05.06 Autonome Antifa Demo in Wernigerode

autonome antifa harz 26.04.2006 - 03:00
am 27.05.06 mit kind und kegel raus auf die straße und den naziwürstchen die pelle über die ohren gezogen.

am 27.05.06 um 13.00 uhr findet in wernigerode eine kraftvolle und offensive autonome antifaschistische demonstration gegen den rechten terror im harz statt. wir haben die schnauze gestrichen voll von dem brustgetrommel der nazigorillas und werden an diesem tag ein deutliches zeichen gegen die rechten hegemoniebestrebungen setzen. kommt zahlreich und mit lust und laune auf eine kraftvolle und entschlossene demonstration. infos unter www.wernigerode-dem.de.vu

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

Mods sind Mörder! — ra0105

Naziouting — abc

Nazis — Bockwurst

@ "frage zu vorletztem Bild" — English is uncool

Fotos — ---