Essen: Demo wegen rassistischem Übergriff

Antifa Essen 20.04.2006 13:00 Themen: Antifa
Am Abend des 17.04.2006 überfielen drei Personen im U-Bahnhof "Rheinischer Platz" in der Essener Innenstadt einen 31-jährigen Mann mit indischem Migrationshintergrund. Der Mann erlitt dabei Verletzungen und musste ambulant behandelt werden. Die drei Angreifer im Alter von 17, 18 und 31 Jahren wurden festgenommen. Zwei der Täter sind laut Polizeiberichten erst vor vier Wochen bei einem ähnlichen Vorfall auffällig geworden, in dessen Zuge sie im Essener Hauptbahnhof einen Menschen dunkler Hautfarbe verbal und körperlich angegriffen hatten.
Aufgrund dieser Vorfälle findet am Freitag, dem 21.04.2006 eine Demonstration der Essener Antifa statt, mit der auf die Alltäglichkeit rassistischer Übergriffe aufmerksam gemacht werden soll.

Die Darstellung der Polizei, die die Täter als „Schläger, Klopper und Säufer“ bezeichnet und den rechtsextremistischen Hintergrund der Tat explizit leugnet, reiht sich in die allgemeine Tendenz der Berichterstattung ein, den politischen Kontext rassistischer Übergriffe allzu oft zu verschleiern. So wird die Tatsache des betrunkenen Zustands und des Fehlens einer offenkundigen rechtsextremen Partei- oder Gruppenzugehörigkeit der Angreifer häufig als Beleg dafür herangezogen, den Angriff zu entpolitisieren. Es ist kein Zufall, dass es sich bei dem Opfer um einen Migranten handelt und die Täter Deutsche sind. Auch die Darstellung des Übergriffs als Einzeltat widerspricht sich in dem Aspekt, als dass sie ausdrücklich einen weiteren rassistischen Angriff erwähnt, an dem zwei der Täter beteiligt waren.

Die Parallelen zu den rassistischen Angriffen in Potsdam am 16.04.06, bei dem ein Mann lebensgefährlich verletzt wurde und auch zu dem tödlichen Angriff auf einen Punker in Dortmund im März letzten Jahres sind offensichtlich. Pöbeleien, Beleidigungen und körperliche Übergriffe als Erscheinungsformen des alltäglichen Rassismus unter dem vor allem MigrantInnen in Deutschland zu leiden haben, finden in der öffentlichen Berichterstattung häufig nur dann Erwähnung, wenn ihr Ausgang lebensbedrohlich ist. Selbst in solchen Fällen ist das öffentliche Interesse meist kurzlebig.

Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen rufen wir zu einer Demonstration am Freitag, dem 21.04.2006 um 18.00 Uhr am Willy-Brandt-Platz in Essen auf.
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Ergänzungen

Zumindest der KSta nannte den Zusammenhang

Kölsche Jung 20.04.2006 - 13:37
hkkp://www.ksta.de/html/artikel/1145337058512.shtml

Rechtsextreme Gewalt auch in Essen
ERSTELLT 18.04.06, 15:32h

Essen - Drei Männer im Alter von 17, 18 und 31 Jahren haben in Essen einen Ausländer angegriffen und verletzt. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte das angetrunkene Trio den indischstämmigen Mann am Montagabend an einer U-Bahn-Haltestelle zunächst beschimpft und dann attackiert. Dabei stellten sie dem 31 Jahre alten Opfer ein Bein und traten und schlugen auf ihn ein. Der Mann erlitt leichte Verletzungen und musste ärztlich behandelt werden.

Die drei Männer flüchteten nach dem Überfall, konnten von der Polizei aber ermittelt und festgenommen werden. Der 17-jährige Tatverdächtige wurde seiner Betreuerin übergeben, die beiden volljährigen Komplizen kamen in eine Ausnüchterungszelle.

Laut Polizeiangaben waren zwei der Männer bereits vor vier Wochen am Hauptbahnhof Essen aufgefallen. Dort sollen sie einen Schwarzafrikaner geschlagen haben. Deswegen ermittelt die Bundespolizei gegen die beiden. (ddp)

Lokalpresse berichtet

WAZ Essen von Freitag 20.04.2006 - 23:48
Antifa ruft auf zur Demo gegen Übergriffe

Protest gegen RassismusMit einer Kundgebung am heutigen Freitag um 18 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz reagieren Essener Antifaschisten auf einen Angriff am Abend es Ostermontages am Rheinischen Platz auf einen indischstämmigen Mann (die WAZ berichtete) “Die Darstellung der Polizei, die die Täter als ,Schläger, Klopper und Säufer´ bezeichnet und den rechtsextremistischen Hintergrund der Tat leugnet, reiht sich in die allgemeine Tendenz der Berichterstattung ein, den politischen Kontext rassistischer Übergriffe allzu oft zu verschleiern”, sagt Antifa-Sprecherin Tessa Kuijer. “Es ist kein Zufall, dass es sich bei dem Opfer um einen Migranten handelt und die Täter Deutsche sind. Auch die Darstellung des Übergriffs als Einzeltat widerspricht sich in dem Aspekt, als dass sie ausdrücklich einen weiteren rassistischen Angriff erwähnt, an dem zwei der Täter beteiligt waren.”

20.04.2006

Polizeibericht vom 19.04

S.H.A.R.P 21.04.2006 - 15:10

Essen (ots) - Heisingen, ,19.4.2006: Als "Scheißlinke" soll
gestern kurz vor Mitternacht ein 16-Jähriger andere Jugendliche an
der Skaterbahn am Fährenkotten beschimpft haben. Außerdem soll er den
sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. In seiner Begleitung war ein
Gleichaltriger. Die Polizei nahm die beiden mit zur Wache. Sie
standen unter Alkoholeinwirkung und wurden später ihren Eltern
übergeben. Einer der beiden ist Deutscher türkischer Herkunft, der
andere und Hauptverdächtige ist Pole. Der strafrechtliche Vorwurf
lautet: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen,Nötigung und Beleidigung.
(Nr.339/ uk)

...und da war

noch... 21.04.2006 - 22:22
Auch in Essen:
Radio Essen , 19. April 2006

"Der Staatsschutz der Polizei ermittelt gegen zwei 16-jährige Schüler aus Heisingen.

Der Staatsschutz der Polizei ermittelt gegen zwei 16-jährige Schüler aus Heisingen. Sie hatten in der vergangenen Nacht an der Skaterbahn am Baldeneysee randaliert, andere Jugendliche bedroht und den Hitlergruß gezeigt. Die beiden angetrunkenen 16-jährigen mussten mit zur Wache. Einer der beiden Randalierer stammt aus der Türkei, sein Mittäter aus Polen."

Aber was ist das für ein Satz? :"31-jährigen Mann mit indischem Migrationshintergrund"
"Ey man, wo kommst Du her??" "Ich hab einen indischem Migrationshintergrund." "Achso,aller!"


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