Fascho-Mord in Moskau

barrikadnaya 20.04.2006 11:32 Themen: Antifa Weltweit
Die Gewalt von Neonazis und Fascho-Szene gegen Menschen mit afrikanischem, kaukasischem und anderem "nicht-russischem Äußerem" und gegen politische Gegner nimmt in Russland seit einiger Zeit zu. Zuletzt wurden in St.Petersburg der Aktivist Timur ( http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=39&kat=39&artikelid=1893) und ein Student aus dem Senegal ( http://www.aktuell.ru/petersburg/stadtnews/rassismus_erneut_mord_an_auslaendischem_studenten_929.html) von Faschisten ermordet. Montag Abend wurde nun auch der erste Aktivist in Moskau erstochen.
Sascha war am Sonntag, den 16.04. auf dem Weg zu einem Konzert der Moskauer antifaschistischen Hardcore-Szene. Gegen 18 h wurde er auf offener Straße von mehreren Faschisten angegriffen. Direkt vor einem gut besuchten Supermarkt töteten sie ihn mit Messerstichen ins Herz.
Die Täter entkamen, die Ambulanz brauchte über eine halbe Stunde, um an den Ort zu gelangen. Sascha war da schon längst tot.

Örtliche AntifaschistInnen sehen den Mord als gezielte Tat zur Einschüchterung der Antifa-Szene. Die Täter hatten Sascha nicht als wichtigen antifaschisitischen Aktivisten in Moskau ins Ziel genommen, sondern wollten irgendjemanden aus dem Umfeld der militanten Antifa/Hardcore-Szene töten. "They came to kill.", sagen die Freunde von Sascha.

Die Szene hatte in Moskau in der letzten Zeit an Leuten und Schwung gewonnen und den Nazis eine Reihe von unangenehmen Situationen auf Moskauer Straßen beschert. Der Mord scheint Teil einer wohlüberlegten Strategie zur Terrorisierung der antifaschistischen AktivistInnen zu sein.

Staatlicherseits scheint die Parteinahme klar: während die Verteidiger in St.Petersburg versuchen, den Mord an Timur zu einer Reaktion auf gewalttätige Aktionen durch Timur selbst zu machen, vertrieb die Miliz (eine der zahlreichen Polizeien in Russland) etwa 80 FreundInnen und AktivistInnen in Moskau, die am Montagabend Blumen für Sascha niederlegen wollten.

Die russischen AntifaschistInnen brauchen unsere Unterstützung. Wenn ihr Öffentlichkeit schaffen wollt oder in irgendeiner Art konkret unter die Arme greifen wollt, könnt ihr euch weiter informieren: ukrop@ riseup.net

Solidarität ist eine Waffe. Wir sollten sie des öfteren auch benutzen.
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Ergänzungen

arrg.

barrikadnaya 20.04.2006 - 12:08
natürlich muss es auch im ersten absatz "sonntag" abend heissen.

selbsthilfe organisieren

strike back! 20.04.2006 - 12:32
der genosse war übrigens auf dem weg zu dem konzert der hc-band tackle betty aus deutschland

1,2 HOMO!

... 20.04.2006 - 19:36
die jungs heissen tackleberry.. tacklebetty.de is nur deren website!

englisch aus avtonom moskau

forward 21.04.2006 - 00:04
Anti-fascist murdered in Russia - again



16th of April 6:20 PM a 19 year anti-fascist Aleksandr "Shtopor" Ryukhin was
murdered near club "Planeta Lda", where German punk hardcore band
"Tackleberry" was about to play later in the evening. Aleksandr was
approaching club with his friend, when jumped by 6-8 Nazis. There was no any
fight, Aleksandr was immediately stabbed to heart and died before paramedics
arrived 30 minutes later. His friend was also wounded to head, but not
seriously.



Fascists wore special gloves and were clearly prepared to kill. But unlike
with murder of Timur Kacharava in November of 2005, fascists were not
targeting any particular person - despite his anti-fascist sympathies and
the fact that police discovered anti-fascist stickers in his pockets, it is
likely that he was targeted first of all just as a random guest of a punk
hardcore concert as he is not a political activist. Such a tactic of
indiscriminate terror is also applied against immigrant groups and foreign
students. Currently there are no arrested suspects - the same evening police
arrested people unrelated to murder, and they were released in Tuesday.



19th of April Aleksandr was buried in his hometown which is a Moscow suburb.
He was a student of 3rd year in Moscow institute of electronics and
mathematics. He used to have a live journal page in
 http://sht0por.livejournal.com/



Just 3 days before murder, there was a major fascist pogrom in city of
Volzhk of Volgograd region, known for its active anti-fascist movement.
20-30 people attacked local Roma community, murdering two and wounding at
least two others.



7th of April another fascist murder in St. Petersburg made headlines, when
student and member of "African unity", Senegalese Lanzar Samba, born 1978
was shot dead with a shotgun 6 AM where returning to home with friends from
nightclub "Apollo". Murderers left a shotgun with Swastika written on it to
place.



Editorial collective of www.avtonom.org

kaukasisches aussehen

...klären 24.04.2006 - 18:33

Da im englischen der Begriff "caucasian" allgemein im gegensatz zu "african" und "asian" als bezeichnung einer person europäischer Herkunft, also auch russischer, gemeint ist, würde ich zur Klarheit eher einen anderen Begriff wählen, um die aus dem Kaukasus stammende Leute zu bezeichnen.

Ich war zumindest zunächst über den Unterschied kaukasisch und nicht-russisch sehr verwirrt.

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