"Die Mörder sind unter uns"
In Hamburg-Lohbrügge wohnt das ehemalige SS-Mitglied und Wachmann im KZ Neuengamme, Walter Filsinger. So stand es auf Plakaten und Zetteln, die wir heute morgen an unserer Gewerbeschule Lohbrügge gefunden haben. In der letzten Nacht hat er Geburtstagsbesuch gekriegt.
Mit den Gedanken schon bei den Osterfeiertagen, haben wir heute morgen vor Schulbeginn noch ne Überraschung gehabt. An mehreren Stellen waren Zettel an die Wand geklebt, auf denen stand, dass ganz in der Nähe, im Krellweg 15, das ehemalige SS-Mitglied und Wachmann im KZ Neuengamme, Walter Filsinger wohnt. Da stand auch, dass der zum Geburtstag eine stinkende Flüssigkeit in den Briefkasten gespritzt gekriegt hat und das Haus markiert worden sei. Das Lehrerkollegium und das Schülersprecherteam hatten auch Flugblätter in den Briefkasten gekriegt, auf denen noch Text stand, den ich unten mal abgetippt hab.
Ich bin neugierig mal dahingegangen, weil der Weg auch auf den Zetteln an der Wand eingezeichnet war. Und echt: am Haus 15 waren rote Flecke. Aber das Straßenschild war überplakatiert. Da stand „Am Feuerlöschgraben“. Das war da, wo Filsinger in Neuengamme Häftlinge erschossen hat. Hier noch ein Teil des Flugblattes:
„So wie Walter Filsinger, Freiwilliger der Waffen-SS, der von 1940 bis 1943 u.a. als Wachmann im KZ-Neuengamme eingesetzt war. Filsinger war bei den Häftlingen als brutaler und rücksichtsloser Schläger bekannt. Die Wachmannschaften, die im Außengelände eingesetzt wurden, taten sich unter anderem dadurch hervor, dass sie Häftlinge durch Erniedrigungen und Schläge in die Postenketten hineintrieben. Diese haben dann die Häftlinge „auf der Flucht“ erschossen. Allein im Frühjahr 1943 sind hierbei innerhalb von vierzehn Tagen 15-20 Menschen ermordet worden. Laut mehrerer Augenzeugen war auch Filsinger an solchen Verbrechen beteiligt. Die zuständigen Behörden stellten 1967 die Ermittlungen gegen Filsinger ein, da es sich bei den Erschießungen um Totschlag, nicht aber um Mord gehandelt habe und dieser bereits verjährt sei.
Walter Filsinger erhielt jahrzehntelang Rente vom Versorgungsamt, die ihm erst im Herbst 2005 rechtskräftig aberkannt wurde. Seit langem lebt er im Krellweg 15 in Hamburg-Lohbrügge, nur 8 Kilometer von seiner früheren Wirkungsstätte entfernt.“
Dann stand auf den Zetteln noch was dazu, dass noch viel mehr NS-Täter unter uns leben, die nie zur Verantwortung gezogen wurden und die zum Teil auch noch Rente bekommen.
Und dann noch diese Forderungen, die ich echt gut find: „Anklage gegen Walter Filsinger und Gerhard Sommer, Bestrafung der NS-TäterInnen, keine Renten für NS-Kriegsverbrecher und Opfer sofort entschädigen“
Ich bin neugierig mal dahingegangen, weil der Weg auch auf den Zetteln an der Wand eingezeichnet war. Und echt: am Haus 15 waren rote Flecke. Aber das Straßenschild war überplakatiert. Da stand „Am Feuerlöschgraben“. Das war da, wo Filsinger in Neuengamme Häftlinge erschossen hat. Hier noch ein Teil des Flugblattes:
„So wie Walter Filsinger, Freiwilliger der Waffen-SS, der von 1940 bis 1943 u.a. als Wachmann im KZ-Neuengamme eingesetzt war. Filsinger war bei den Häftlingen als brutaler und rücksichtsloser Schläger bekannt. Die Wachmannschaften, die im Außengelände eingesetzt wurden, taten sich unter anderem dadurch hervor, dass sie Häftlinge durch Erniedrigungen und Schläge in die Postenketten hineintrieben. Diese haben dann die Häftlinge „auf der Flucht“ erschossen. Allein im Frühjahr 1943 sind hierbei innerhalb von vierzehn Tagen 15-20 Menschen ermordet worden. Laut mehrerer Augenzeugen war auch Filsinger an solchen Verbrechen beteiligt. Die zuständigen Behörden stellten 1967 die Ermittlungen gegen Filsinger ein, da es sich bei den Erschießungen um Totschlag, nicht aber um Mord gehandelt habe und dieser bereits verjährt sei.
Walter Filsinger erhielt jahrzehntelang Rente vom Versorgungsamt, die ihm erst im Herbst 2005 rechtskräftig aberkannt wurde. Seit langem lebt er im Krellweg 15 in Hamburg-Lohbrügge, nur 8 Kilometer von seiner früheren Wirkungsstätte entfernt.“
Dann stand auf den Zetteln noch was dazu, dass noch viel mehr NS-Täter unter uns leben, die nie zur Verantwortung gezogen wurden und die zum Teil auch noch Rente bekommen.
Und dann noch diese Forderungen, die ich echt gut find: „Anklage gegen Walter Filsinger und Gerhard Sommer, Bestrafung der NS-TäterInnen, keine Renten für NS-Kriegsverbrecher und Opfer sofort entschädigen“
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Ergänzungen
HH-Lohbrügge
KEINE FASCHOS IN LOHBRÜGGE ODER ANDERS WO!!
NAZI LADEN IN DER TALSTRASSE DICHTMACHEN!
Samstag 15.04.06
14.00 Punkertreffen in Altona
Spritzenplatz,danach Konzert.
billiger Angriff auf Sündenbock?
Ich kann eurem Text nicht entnehmen, dass Walter Filsinger ein aktiver Nazi oder ein aktiver Verharmloser des Nazismus wäre. Darum sehe ich überhaupt keinen Grund, ihn anzugreifen.
Wenn man heute alle anprangern wollte, die vor mehr als 60 Jahren am organisierten Terror und Massenmord des Nationalsozialismus teilgenommen haben, dann müsste man wohl jede(n) zweite(n) Überachtzigjährige(n) anprangern. Der deutsche Nationalsozialismus war keine Randerscheinung, sondern Mainstream-Ideologie. - Ich frage mich, warum sich eure Aktion gerade gegen Walter Filsinger (und nicht z. B. gegen eure eigenen Großeltern bzw. Urgroßeltern) richtet.
HH-Lohbrügge
seine Frau haben dort in ihrer Villa jahrelang unbehelligt ihren
Nazi-Freundeskreis pflegen können.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Die Forderungen sind gut ! — Bibi
totschlag — froind
bitte infos — narkam
Sehr mutig..... — ???
@ sehr mutig — A.N. Griff
So denke ich — Jürgen G.
Bravo. — Pet
@jürgen G — aua
besser die aktiven Nazis bekämpfen — redanarchist
nochmal — XXX
@nochmal (keine inhaltliche ergänzung) — redanarchist
bergedorf — dicker