Brauner Spuk im "roten" Hoyerswerda

rfb 08.04.2006 22:39 Themen: Antifa
- NPD mobilisiert gegen Meinungsfreiheit in Hoyerswerda.
- Landesjugendtag kann nur unter Polizeischutz stattfinden.
- Gemeinsamer Protest von linker Jugend und antifaschistischen Gruppen
Vom 7. April bis zum 9. April findet in Hoyerswerda der Landesjugendtag der Linkspartei.PDS-Sachsen statt. Dabei sind neben 50-60 Jugendlichen aus Sachsen auch Mitglieder aus Bundes- und Landtag präsent.
Nachdem es den Nationalisten aus NPD und freien Kameradschaften verboten wurde, in Bautzen für die Straffreiheit der Leugnung des Holocaust zu demonstrieren, mobilisierte die regionale Naziszene kurzfristig nach Hoyerswerda.
Das dort angemeldete Motto "Gegen Linke Demagogen - kein PDS Jugendparteitag in unserer Stadt" zeigte deutlich in welche Stoßrichtung, im wahrsten Sinne des Wortes, dieser Aufmarsch gehen sollte. Sichtbar wurde daran ebenfalls wessen Meinungsfreiheit die Faschisten vertreten. Wer ihrer Nazi - Gesinnung nicht passt oder ihnen gar Widerstand entgegensetzt, gehört bekämpft und aus dem Wege geräumt.
Trotz der deutlichen inhaltlichen Parallelen zum geplanten Aufmarsch in Bautzen wurde der Marsch in Hoyerswerda nicht einfach als illegale "Ersatzveranstaltung" gerichtlich verboten, sondern formal genehmigt. Daraufhin trafen sich am 8. April 150 - 200 Nazis am Bahnhof Neustadt, mit dem Ziel den Landesjugendtag zu verhindern. Daraus folgte zunächst die Bewachung der Veranstaltung der Linkspartei.PDS von einem massiven Polizeiaufgebot.
Um zu zeigen, dass wir dem faschistischen Straßenmob weder in Hoyerswerda noch sonstwo nicht kritiklos weichen und Worte wie Antifaschismus und Solidarität für uns keine Phrasen sind, erfolgte spontan eine Demonstration unter dem Motto: "Handeln statt wegschauen - Gegen Rassismus und Nationalismus". Diese wurde vor allem getragen von antifaschistischen Gruppierungen und der Jungen Linken.PDS-Sachsen. An ihr nahmen immerhin 100 Menschen teil, was aufgrund der kurzen Mobilisierungszeit als kleiner Erfolg für die Linke gewertet werden kann. Auch wenn eine Blockade und damit vielleicht die Verhinderung des Aufmarsches nicht möglich war, gelang es einerseits auf die reale Bedrohung durch die Nazis hinzuweisen und andererseits deutlich zu machen, dass wir nicht bereit sind ihnen die Straße zu überlassen!
Dieses Event an sich bleibt aber insofern folgenlos, wenn er folgenlos bleibt. Insbesondere der Anstieg an rechtsextremen Straftaten zeigt, dass deren Gedankengut sich mittlerweile in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt hat. Heutzutage lassen sich mit nationalistischen Parolen nicht nur von Nazis Wahlen gewinnen oder soziale Konflikte, wie z.B. derzeit in Frankreich oder auch in deutschen Hauptschulen ethnisieren. Dagegen gilt es Stellung zu beziehen und die rechte Gefahr als solche anzuprangern. Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus sind menschenverachtend. Demonstrationen sind dabei ein wichtiges aber nicht das einzige politische Mittel. Zusätzlich gilt es politische Aufklärungsarbeit zu betreiben, zivilgesellschaftliche Bündnisse zu gründen und antifaschistischen Initiativen vor Ort zur Seite zu stehen.
Nur kontinuierliches und solidarisches Wirken aller linken und zivilgesellschaftlichen Kräfte vertreibt alle Nazis raus - aus den Köpfen.
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Ergänzungen

PDS Hoyerswerda: "es gibt keine Nazis bei uns

Der oder die AutorIn muss angegeben werden 09.04.2006 - 00:57
Aus einem Indymedia-Artikel vom 3.März:

Der Liedermacher Konstantin Wecker und das Duo "Strom und Wasser" sind zur Zeit zusammen auf einer Antifa-Klubtour durch wilden Osten unterwegs. Und wer eine Reise macht, der kann viel erzählen ... wie z.B. von einem Hoyerswerda ohne Nazis und einem Halberstadt, in dem offenbar schon die NPD regiert....
Aber wie stellte der Oberbürgermeister der Stadt, Horst-Dieter Brähmig (PDS), schon 2001 fest: "Hoyerswerda ist kein Zentrum des Rechtsextremismus. Wir haben aus den Ausschreitungen im Jahre 1991 Schlussfolgerungen gezogen und entsprechend darauf reagiert."
 http://germany.indymedia.org/2006/03/140343.shtml

wer....

mal muss!..... 09.04.2006 - 14:52
gibt es auskuenfte werd die nazidemo mitgetragen hat von hoy.-seiten?........waren mr. ENGLER und seine kids da mit ihm spiel?......ansonsten tolle naja aktion immerhin nicht nur 20 antifas wie die jahre davor.....aber bitte hoy nicht aus den augen verlieren egal ob demo oder nicht.....hoy besitzt genung locations fuer nazis -PINTE -ZUR POST -WASSERMAN etc. ...also wieder weiter wiederstand bis hoywoys nazis kotzen oder salsa tanzen.......die NATIONALEN WIEDERSTAND IN DIE ELSTER LAUFEN LASSEN........HELGAS WURSTBUDE VERWURSTEN......MIT SOLIDARISCHEN GRUESSEN VOM MEER AUS DER MITTE.......SHALOM

P.S. NIE NIE NIEMALS DAS HINTERLAND AUS DEN AUGEN LASSEN HOY,KAMENZ,BERNSDORF,ETC. KEINE NATUR FUER NAZIS......

Info´s über Bautzen?

smash the rubberneck in his grimace 09.04.2006 - 17:12
In Bautzen war wohl auch so einiges los. Gibt es weitere Info´s darüber?

Vielleicht ma ganz interessant ?!

miese katze 11.04.2006 - 17:48
Bereits am Donnerstag zuvor (6.April), hat laut Bericht der LAUSITZER RUNDSCHAU eine Demonstration unter dem Motto "Unsere Gefangenen müssen raus" vor dem örtlichen Rentner-Vergnügungstempel Lausitzhalle stattgefunden.Angemeldet wurde diese von einer Privatperson, die tollen Damen und Herren vom Rathaus wollten die Genehmigung für die Kundgebung eigentlich kurzfristig wegen Aufbauarbeiten zur Gewerbemesse vor Ort zurückziehen, konnten aber unter der vom Anmelder angegebenen Handynummer nur dessen Mailbox erreichen. Die Teilnehmerzahl dieser Demonstration wird aber wohl kaum 20 überstiegen und die Kundgebung auch nur wenig Aufmerksamkeit genossen haben.

Als Veranstalter der Nasen-Demo vom Samstag in Hoyerswerda wird auf deren Mobi-Homepage www.demo-lausitz.tk der JN-Stützpunkt Hoyerswerda angegeben - also die Deppen um Robert Engler ( 20 Jahre, aus Hoyerswerda, stellvertretender Vorsitzender des im Januar 2006 gegründeten NPD-Kreisverbandes Kamenz/Hoyerswerda,
vgl.  http://germany.indymedia.org/2006/03/140343.shtm). Desweiteren ist auf deren Homepage,(wo die Teilnehmerzahl mit utopischen 300, nach Polizeibericht max. 250 angegeben wird), zu lesen, dass es am Anfang und Ende der Demo zu Rangeleien und Auseinandersetzungen mit der Polizei kam, die aber durch den Einsatz von CS-Gas schnell von Team Green unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Die Infonummer für die in Bautzen verbotene Demo, 0162 5967503, ist Hoyerswerdaer Antifas nicht unbekannt - so kann mensch unter ihr die AG"Medienverbund" erreichen und Rückfragen zum Inhalt des Neonazi-Flyers "Blickpunkt Lausitz - Unabhängiges Mitteilungsblatt für die Lausitz-Für die Unterdrückten-Gegen die Ausbeuter" stellen. Dieser Flyer, der sich in unregelmäßigen Abständen meist unerwünscht in viele Hoyerswerdaer Briefkästen verirrt, wird von Sebastian Richter, dem Kopf des LAB (Lausitzer Aktionsbündnis, vormals FAH - Freie Aktivisten Hoyerswerda,
vgl.  http://germany.indymedia.org/2006/03/140343.shtm) herausgegeben und enthält nichts weiter als 'bürgernah' gestaltete Hetze gegen Links, den Kapitalismus und dumpfe antisemitische und rassistische Propaganda für den 'Nationalen Sozialismus' und die NPD. Für Kontakte / weitere Informationen werden darin die mittlerwweile nicht mehr abrufbare Internetseite www.lausitz.tk (betrieben von S.Richter), die Postfachanschrift PF 3461 02965 Hoyerswerda und die Mailadresse  schoener.wohnen@gmx.net angegeben. Der Inhalt von www.lausitz.tk und "Blickpunkt Lausitz" waren bisher meist nahezu identisch.
Aber auch ein 'Bürgertelefon' ist laut "BP Lausitz" unter der Handynummer zu erreichen... dort kann mensch dann wohl Herrn Richter seine/ihre Sorgen klagen und sich gemeinsam mit ihm über die Herrschenden und das System ausheulen...

Nicht zu vernachlässigen ist allerdings, dass auch in Hoyerswerda die Kontakte zwischen NPD und gewaltbereiten Kameradschaftsaktivisten (LAB/FAH) effektiv funktionieren bzw. dass es sogar personelle Parallelen gibt. In diesem Sinne:

KEINEN FUßBREIT DEN FASCHISTEN & NIE WIEDER DEUTSCHLAND

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