Stuttgart: Ex-Steffi Solidemo

OBW9 08.04.2006 02:00 Themen: Freiräume
Die Nachricht dass die Ex-Steffi geräumt wird schlug in Stuttgart ein wie
eine Bombe. Unfassbar angesichts der Situation die sich noch am Mittwoch darbot.
Den BewohnerInnen der Ex-Steffi wurde Hoffnung auf ein weiteres halbes Jahr Aufschub gemacht, am Folgetag jedoch demonstrierte die Karlsruher
Kommunalpolitik , dass sie keinerlei Interesse an Verhandlungen und
Kompromissen hat.
Die friedlichen BewohnerInnen wurden gewaltsam aus ihrem Haus geräumt.

Wo Geld und finanzkräftige Investoren winken zählen Menschen nicht mehr.

Die gewaltsame Zerstörung von Freiräumen für soziokulturelle Projekte in
Selbstverwaltung hat in Baden-Württembergs Städten offenbar System.
Linker Freiraum wird zusehends vernichtet, die Immobilien, die eigentlich
der Kommune, also ALLEN Menschen der betreffenden Stadt gehören werden an
Investoren und zahlungskräftige Unternehmen verhökert um dem städtischen
Schuldenberg Herr zu werden.

Unsere Häuser werden vor unserer Nase verscherbelt!!!

Das können und wollen wir nicht zulassen!

Um den Unmut über die aktuellen Geschehnisse auf die Straße zu tragen wurde in Stuttgart am 6.4. kurzfristig eine Spontandemo angemeldet.

Für die relativ kurze Mobilisierungszeit war die Teilnehmerzahl von ca. 100 Personen doch recht erfreulich.

Die Demonstration startete um 19 Uhr am Marktplatz. Im Vorfeld versuchte die Polizei durch repressive Herangehensweise gerade jüngere Demo Teilnehmer einzuschüchtern. "Versuchte" trifft hierbei den Nagel auf den Kopf. Die Versuche wurden eher belächelt als ernst genommen.


Mit Hass im Herzen, Wut im Bauch wurde der staunenden Stuttgarter
Bevölkerung vermittelt dass wir uns dieses Vorgehen der Politik nicht
gefallen lassen.

Die kraftvolle Demo führte durch die Stuttgarter Innenstadt und endete in
einer Parallelstraße der Stuttgarter Konsummeile.
Dort wurde eine kurze Endkundgebung abgehalten und die Demonstration
darafhin als beendet erklärt.

Einige Demonstranten wollten noch in die Königsstraße um dort weiter zu
demonstrieren. Dies wurde jedoch durch eine Polizeikette verhindert.

Es kam zu Handgreiflichkeiten seitens der Polizei gegenüber den friedlichen Demonstranten.

Die Herren und Damen in Grün schienen mit der Situation jedoch kurzzeitig
etwas überfordert. Man fühlte sich stark an die römischen Legionen in
Asterix Comics erinnert. Ständig formierten sie sich neu, um Richtung
Demonstranten zu marschieren. Dort angekommen wurde wieder ein taktischer
Rückzug eingeleitet um sich wiederum neu zu formieren.
Ein amüsanter Anblick der sich dort bot.

Im Rahmen der Nachdemo kam es zu zwei Verhaftungen.


Alles in allem eine gelungene Soli-Demo für die Ex-Steffi.



Einen Finger kann man brechen - Fünf Finger sind eine Faust!
Es ist an der Zeit mit der Faust auf den Tisch zu hauen!

Deswegen findet am 20. Mai eine landeweite Demonstration für Freiräume,
autonome Zentren und linke Projekte statt.

Kommt zahlreich!
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Ergänzungen

Samstag Demo in Köln

Squat the planet! 08.04.2006 - 04:04
Nach über 15 Jahren wurde am Donnerstag die Ex-Steffi in Karlsruhe geräumt. Wir wehren uns gegen die Zerstörung selbstverwalteter, linksradikaler Freiräume. In Köln wurde diese Woche der Abriss der Barmersiedlung beschlossen, die Räumung soll in 1-3 Wochen erfolgen. Für Soziale und Autonome Zentren - in Karlsruhe, Berlin, Köln und überall!

Demo am Samstag, 8.4. 18h Rudolfplatz Köln

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radikale Kommunalpolitik

SWSG-Mieter X 08.04.2006 - 04:52
Wir brauchen endlich mehr Demos gegen die vereinigten kommunalen Bonzen, die das kommunale Gemeineigentum der Bevölkerung verschachern. Gas, Wasser, Wohnungen, Müllabfuhr - alles wird von denen unter den Hammer gebracht, die dort im Rathaus und Stadtrat für die Hartz-Parteien sitzen und sich die Taschen füllen.
Bürgermeister Murawski (GRÜNE) ist in Stuttgart genauso verantwortlich wie OB Schuster (CDU), Föll (CDU) und Hahn (SPD) für den kommunalen Diebstahl an den Bürgern und die leeren Kassen ebenso.
Außerdem brauchen wir massive Go-ins und militante Störungen, wenn diese Typen sich in der Öffentlichkeit blicken lassen und ihr "Profil schärfen".
Der gesamte Stadtrat von Stuttgart ist gerade mal von 40 oder 45 % der Stuttgarter Wahlbürger gewählt worden und unsere ausländische Nachbarn wurden nicht einmal - an der Wahlurne - gefragt.
Höchste Zeit, daß wir anfangen radikale Kommunalpolitik zu betreiben - und zwar von unten!