5.000 in Madrid gegen Arbeitsmarktreform
Am Samstag, den 1.April fand in Madrid eine von der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft CNT organisierte Demonstration gegen die geplanten "Arbeitsmarktreformen" der sozialdemokratischen spanischen Regierung statt. An der Demonstration und den anderen Veranstaltungen des Aktionstages nahmen mit 5.000 Leuten mehr Menschen teil, als irgendjemand vorher vermutet hätte. Das Foto zeigt ein Transparent von DemonstrantInnen aus Sevilla, mit dem diese auf die unzumutbaren Arbeitsbedingungen bei PLUS Supermercados S.A. und die Entlassung der CNT-Delegierten Fátima Fernández hinweisen (siehe http://www.fau.org/artikel/art_060205-180233).
Die Demonstration richtete sich gegen eine umfangreiche Verschlechterung des Arbeitsrechtes, die u.a. einen Abbau des Kündigungsschutzes, die Erleichterung von Massenentlassungen, die weitere massive Ausweitung von Zeitarbeit und andere Geschenke für das Kapital vorsieht. Eine Reihe der Änderungen bewegt sich auf der Linie der Verschlechterungen, die in einer konzertierten Aktion von mehreren europäischen Regierungen durchgezogen werden. Am Abbau des Kündigungsschutzes beteiligen sich beispielsweise die Regimes in Frankreich, der BRD, Schweden und Spanien.
Für die nächsten Wochen hat die CNT überall in Spanien Demonstrationen und Veranstaltungen gegen die geplante Reform anberaumt. Die großen reformistischen und vom Staat finanzierten Gewerkschaften (CC.OO, UGT) ignorieren das Thema weiterhin weitgehend.
Für die nächsten Wochen hat die CNT überall in Spanien Demonstrationen und Veranstaltungen gegen die geplante Reform anberaumt. Die großen reformistischen und vom Staat finanzierten Gewerkschaften (CC.OO, UGT) ignorieren das Thema weiterhin weitgehend.
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Ergänzungen
Bitte etwas mehr Recherche
Titel: UGT bestätigt sich gegenüber PSOE
AutorIn: Ralf Streck
Datum: 2005.06.16 08:27
Beschreibung: Die Reform des Arbeitsmarkts und des Rentensystems im Sinne der Arbeitnehmer, sind die Ziel der spanischen Arbeiterunion (UGT) in den nächsten Jahren. Dass die zweitgrößte spanische Gewerkschaft, die den regierenden Sozialisten (PSOE) nahe steht, sich nicht zu deren Transmissionsriemen für unpopuläre Maßnahmen machen lassen will, hat die UGT auf ihrem 39 Kongress bestätigt. http://de.indymedia.org//2005/06/120653.shtml
Titel: Arbeitsmarktreform in Spanien scheitert
AutorIn: Ralf Streck
Datum: 2005.04.12 06:03
Beschreibung: Bis zur Sommerpause wollte die sozialistische Regierung Spaniens eine Arbeitsmarktreform verabschieden. So sollten die Früchte des neuen „Politikstils“ geerntet werden, weshalb man sich in den Gesprächen zum Sozialpakt mit den Gewerkschaften und den Arbeitgebern im März auf einen Fahrplan und die Ziele der Reform geeinigt hatte. All dies ist hinfällig, weil sich die Regierung in ihrem Dokument, Grundlage für konkrete Verhandlungen, die Positionen der Unternehmer zu eigen gemacht habe. Auf dieser „unsinnigen“ und „unausgewogenen“ Basis sei kein Abkommen zu erzielen, sagen die Gewerkschaften. http://de.indymedia.org//2005/04/111700.shtml
Recherche ist völlig korrekt
Ich lebe meist selbst in Spanien und und habe außer dem von Ralph in seinen schon anklingenden, mit der unsäglichen Phrasendrescherei des deutschen DGB auch vergleichbaren, Verbalradikalismus der um seine Mitglieder bemühten Großgewerkschaften Spaniens überhaupt keine Aktionen gegen die Arbeitsmarktreformen mitbekommen.
Mal ein bißchen Gerede auf Gewerkschaftstagen und sonst nichts ist meine Einschätzung davon.
Umso erfreulicher, daß es der CNT das erste Mal seit mehr als 10 Jahren gelungen ist, für eine so große anarchosyndikalistische Demo zu mobilisieren und dass sich in Spanien anscheinend genauso wie in Frankreich immer mehr KollegInnen in wirklichen Gewerkschaften organisieren.
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UGT + CC.OO.