3. Halbzeit. St. Pauli: Chemnitz

Littmann Raus! 01.04.2006 21:02 Themen: Antifa
Nach der Regionalligapartie FC St. Pauli und FC Chemnitz, kam es zu einer Strassenschlacht mit Polizei und Nazis. Die Polizei agierte groestenteils unkoordiniert, sodaß die Nazis ca. 2 Stundennicht aus dem Stadion konnten. Draußen dagegen...
Nachedem die Nazis in 3 HVV-Busse gebracht. Mussten ein starkes Polizeiaufgebot jene aus dem Viertel eskortieren. Dennoch trotz massivem Wasserwerfereinsatzes ist es durch tolle Einzelleistungen gelungen. Die Busse (und hoffentlich auch deren Inhalt) stark zu beschädigen. Ganz groß nebenbei mal wieder St-. Pauli-Präsident Littmann, der sich als Hilfsbulle einspannen lies um die sichere Abfahrt der Nazis zu gewährleisten.

Sammelthread:


ausschreitungen nach st. pauli spiel wg.nazis
forza st.pauli 01.04.2006 19:24

heute beim regionalligaspiel st.pauli gegen chemnitz kam es bereits während des spiels zu starken ausschreitungen im gästefan block.
ca. 200 chemnitz fans hatten rote fahnen mit einen weißen großen kreis in der mitte mit dabei, das fehlende hakenkreuz war nicht schwer zu erraten.
div. rauchbomben und leuchtspurmunition gezündet. es wurde versucht ein zaun nieder zu reißen. spielunterbrechung folgte. starker polizeieinsatz aber keine offensichtlichen festnahmen. nur kessel.
nach dem spiel warteten die st. pauli fans vor dem stadion auf der budapester str. um den nasen zu zeigen was man von ihnen hält!! sofort 2 wasserwerfer auf der strasse. starker wawe einsatz folgte gegen st.pauli fans obwohl die fans friedlich blieben!! chemnitz fans wurden 1 1/2 stunden festgesetzt und dann durch massiven polizeieinsatz in 3-4 linienbussen weggebracht. busse zum teil stark endglast worden!!! voller erfolg der st. pauli fans!!!


Abfahrt der Fascho-Hools
muss ausgefüllt werden 01.04.2006 19:49

Nachdem die Faschos mit 3 HVV-Bussen abtransportiert wurden. Durften sie an der Bushaltestelle Kaltenkircher Platz anhalten. Dort standen dann die 3 HVV-Busse, die sehr beschädigt waren (einige Fenster fehlten), und ein Reisebus, der wohl Richtung Chemnitz wollte. Dies wurde gegen 18:35 Uhr beobachtet. Fraglich ist, wie lange die da noch warten wollen.
Bei Der Abfahrt standen die Faschisten unter erheblichen Steinbewurf. Die Polizei war kaum Herrin der Lage, troz 2 Wasserwerfen an der Abfahrtsstelle wurde massiv geworfen, stellenweise war die Polizei für die unübersichtliche Situation (Seitenstraßen, hunderte an Menschen in Kneipen und auf den Straßen) total überfordert und ist noch nicht einmal mit Fußpersonal gegen die SteinewerferInnen vorgegangen. Der Wasserwerfer konnte mit den vielen Personen kaum fertig werden.

Verletzte!!!
egalo 01.04.2006 20:01

es gab mind. 3 verletzte st. pauli fans (selbst gesehen). eine stark blutende kopfplatzwunde, pfefferspray im auge und ein umgeknickter fuss. nachdem die busse weg waren ging die bfe nochmal massiv gegen fans vor. starker schlagstockeinsatz!!!
st.pauli präsident corni littmann versuchte vorher zu vermitteln und machte durchsagen über wawe. danach stellte er sich die ganze zeit direkt vor die wawes. einige st. pauli spieler kamen auch noch kurz unterstützend dazu.
Voller ERFOLG. nazis aus der stadt treiben!!!!!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

weiterer indybericht

- 01.04.2006 - 21:30
hier in den ergänzungen gibts auch was zu lesen:
 http://de.indymedia.org/2006/04/142897.shtml

das schreibt spiegel-online dazu:

- 01.04.2006 - 21:30

polizeigewalt

schillout 01.04.2006 - 23:12
Den Berichten ist noch zu ergänzen, dass den Auseinandersetzungen Polizeigewalt und -provokationen vorausgingen. Zunächst einmal hielt die Polizei es nicht für nötig, randalierende Nazihools aus dem Block zu greifen, obwohl dieser äußerst spärlich besetzt war und die vor dem Block postierten OrdnerInnen von St. Pauli gesehen haben, wer die Randalierer sind. Auf die Nazigewalt wurde also von der Staatsmacht nicht reagiert.
Als wir dann aus dem Stadion rauskamen (Linke, Punks, "normale" BürgerInnen mit Kindern, unterstützt von vielen neugierigen BesucherInnen des daneben liegenden Doms (Hamburger Kirmes)wurden WIR (nicht die Nazis) schon von zwei Wasserwerfern und behelmten Bullen empfangen. Die Leute blieben dennoch völlig friedlich, tranken Bier, sangen vereinzelt "St. Pauli" und hielten sich nur zum Teil auf der sowieso gesperrten Straße auf. Es gab zu keinem Zeitpunkt Versuche von Gruppen, die Budapester Straße hochzulaufen, um zu den Nazis zu gelangen. Dennoch hielt die Polizei es für nötig, die völlig friedliche Menge mit Durchsagen zu provozieren, in denen der Einsatz von Wasserwerfern angekündigt wurde, wenn sich die Menschen (nicht nur auf der Straße, sondern auch neben dem Eingang zum Dom) nicht Richtung Reeperbahn entfernen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Nazis noch im Stadion waren und die Menschen völlig friedlich waren, begann die Polizei Wasserwerfer gegen die Menschen einzusetzen. Erst JETZT kam es zu vereinzelten Flaschenwürfen auf die Staatsmacht (leider auch zu zwei Flaschenwürfen, die St. Pauli-Fans nur knapp verpassten. Leute: DENKEN!!!). Das Spiel wiederholte sich mehrere Male. Einmal trieb die Polizei einige Menschen auf der Strasse Richtung Reeperbahn. Irgendwann merkten sie jedoch, wie sinnlos das ist, wenn am Rande der Straße alle Leute stehen bleiben.
Es gab im Verlauf der nächsten zwei Stunden (erst zwei Stunden nach Spielbeginn wurden die Nazihools und möglicherweise auch schweigende Nicht-Nazi-Fans mit drei HVV-Bussen an der Meute vorbeigefahren) mehrere Wasserwerfer-Einsätze sowie Knüppeleinsätze (ich kann mindestens einen stark blutenden Verletzten bestätigen) gegen die Menschen. Als die Busse mit den Chemnitz-Fans durch die Sraße eskotiert wurde, kam es zu dem größten Gewaltausbruch. Der Wasserwerfer trieb die Menschen auf der Straße auseinander, während die Busse mindesten von der Seite des Doms (auch auf der anderen Seite???) mit Steinen und Flaschen angegriffen wurden. Ein Mob von St. Pauli Fans folgte dem Bus, wurde jedoch von einer BFE-Einheit daran gehindert, den Bus weiter zu verfolgen. Insbesondere diese Einheit war sehr brutal. Knüppeleinsatz, wahllos gegen alle, die ihnen zu nahe kamen. Dabei kam es auch zu einer brutalen Ingewahrsamnahme, in deren Folge etwa fünf Schergen auf dem am Boden liegenden Menschen knieten. Bei diesem Einsatz wurde wohl auch der Pauli-Fan durch einen Bullenknüppel am Kopf getroffen.
Insgesamt gelang es der Polizei vor allem deshalb nicht, gegen die Pauli-Fans vorzugehen, da 1) zu wenig Polizei da war und 2) so viele "normale" BürgerInnen, sehr junge Jugendliche und sogar sehr alte Menschen sich schlicht weigerten, den Bereich zu verlassen, obwohl die Polizei mehrere Platzverweise über die WaWes aussprach und offen mit dem Einsatz von Gewalt drohte und auch einsetzte.
Nazis raus aus den Stadien!!!
Forza St. Pauli

naziscum from cotzbus

fc antifa 06 01.04.2006 - 23:48
hier die anspielungen auf die hakenkreuz fahne- warum wurden die im stadion von den bullen, ordnern, fanbetreuen ect. geduldet???

Kooperation CFC-Nazis & Polizei HH

E. Cantona 02.04.2006 - 02:12
Der Sicherheitsbeauftragte des FC St. Pauli hat aufgrund der kontinuierlichen NS- und anderer Provokationen unter Berufung auf das ihm übertragene Stadion-Hausrechtes bereits während des Spieles die Polizei aufgefordert, die entsprechenden Nazis aus dem Stadion zu entfernen. In einem solchen Fall ist die Polizei verpflichtet dem nachzukommen. Die Einsatzleitung hat diese rechtlich einwandfreie und begründete Aufforderung verweigert. Dass dies nichts wirklich neues ist, dürfte seit den Ereignissen bzgl. des Nazi-Konzertes am Nobistor auf St. Pauli im Herbst letzten Jahres bekannt sein: hier wurde von Nazis und der Polizei gemeinsam das Hausrecht der Gebäudepächter verletzt und zahlreiche Ordnungswidrigkeiten und Straftaten seitens der Nazis hingenommen, während legitimer antifaschistischer Protest und Widerstand (als sog. "Jedermannsrecht" sogar gesetzlich geboten) mit Gewalt zu brechen versucht wurde - erfolglos.
Gestern, heute, immer wieder - sie werden nicht durchkommen.

hmmmm????

blaulicht 02.04.2006 - 03:29
ich finde es etwas merkwürdig ... "die polizei ist verpflichtet, nach entsprechender aufforderung die leute mit hausverbot aus dem stadion zu werfen"??

1.) das hausrecht hat der fc st. pauli -> richtig
2.) dieses durchzusetzen hat GRUNDSÄTZLICH der ordnungsdienst. die pol wird innerhalb des stadions NUR in absoluten ausnahmefällen tätig! nämlich dann, wenn der ordnungsdienst nicht in der lage ist, das hausrecht durchzusetzen. aber es wurde offensichtlich nicht einmal versucht dieses zu tun und es gibt klare gesetzliche regelungen für die pol!!
3.) das zeigen von roten fahnen mit weißem kreis ist zwar eine nicht zu übersehende provokation und deutet auf die einstellung dieser personen, stellt aber KEINE straftat dar. daher kein eischreiten der pol
4.) das abbrennen von bengalischen feuern kann(!) eine straftat nach dem strafgesetzbuch/der sprengstoffverordnung darstellen. aber keine sorge: diese leute hat man mit sicherheit im anschluss namhaft gemacht!!!

5.) wenn dem so wäre, dass die pol die rausschmeissen muß wenn jemand das möchte, wegen hausrecht und so, dann hätte es keine hafenstraße/rote flora gegeben. DA WÄRE DANN, WENN ES DENN SO EINFACH WÄRE, TATSÄCHLICH geräumt WORDEN.

6.) die fans des fc st. pauli wußten mit sicherheit nicht erst seit dem anpfiff welche "fans" da auf sie zukommen und man hätte im vorfeld schon einmal kreative aktionen planen können. und wenn MANN/FRAU nicht so stumpf wäre und nur geradeaus zum GEGNER(Nazi) wollte, könnte man einer gewalttätigen konfrontation mit der pol aus dem wege gehen und sein ziel trotzdem erreichen. aber auf diese weise ist es halt medienwirksamer und mensch findet zumindest eine kleine pressenotiz über die sache (wobei die provo durch die nazis hinten runterfällt, da sie für den rechtlich bewanderten leser lediglich ein paar feuerchen abgebrannt und etwas provoziert haben. die linke hingegen nur den ausbruch von gewalt gegen die pol zu bieten hatte)

@blaulicht

weißtdudochnicht 02.04.2006 - 04:19
1) richtig, also richtig.
2) auch richtig- allerdings sah sich der Ordnungsdiesnt nicht in der Lage, die Situation in den Griff zu bekommen. Ein Polizeieinsatz im Block erfolgte ja auch im Anschluss- allerdings nicht der geforderte Rausschmiss der Täter.
3) Das Verhalten der Gästefans mitsamt ihren Parolen mag zwar nicht vollkommen strafrechtlich relevant gewesen sein, dennoch bestnad hier ein eklatanter Verstoß gegen die Stadionordnung und damit ein begründete Forderung nach Entfernung der Nazis.
4) das Abbrennen von Bengalos und anderen Pyroerzeugnissen verstösst gegen die Stadionordnung, als auch automatisch gegen die DFB-Richtlinien, die jeder Verein bis mind. hinunter zur 3. Spielklasse einzuhalten verpflichtet ist - und aufgrund von weiterführenden Bestimmungen (bspw. Nationales Konzept Sport und Sicherheit) auch ein gesetzlicher Rahmen vorliegt und dadurch auch die Polizei zum Einschreiten ggf. verpflichtet ist, sofern der Hausrechtsinhaber es verlangt.
5) das die Hafenstrasse mehrfach geräumt wurde und letztendlich nur aufgrund von vielfältigem, auch militantem Druck (und Verhandlungszugeständnissen) durchgesetzt wurde, ist dir scheinbar nicht bekannt. Desweiteren gibt es ein paar weitere Unterschiede, das oben erwähnte "Nationale Konzept" als rechtliche Ergänzungsgrundlage ist nur ein Beispiel dafür.
6) du übersiehst, dass bei einem Großteil der St. Pauli-Fans das NS-bejahende Verhalten der Chemnitzer Anhängerschaft erst IM Stadion auf die Palme und anschliessend auf die Strasse gebracht hat. Insofern Pustekuchen mit großartigen Planungen, die stolzen Recken aus Chemnitz haben einfach mal erkennen müssen, das alte Phrasen vom Schlage "wer Wind sät,..." manchmal noch Gültigkeit besitzen. 'Nuff said.

Weiterer Bericht

antifa 02.04.2006 - 12:32

neuer Artikel auf Spiegel-online

ausgefuellt 02.04.2006 - 13:40
Das schribt Spiegel-online nun dazu (Titelthema). Ausnahmsweise gar nicht mal so schlecht...


RASSISMUS

Ein ganz normaler Samstag

Von Mike Glindmeier und Jens Todt

Sie singen "eine U-Bahn von St.Pauli nach Auschwitz". Sie imitieren Affengeräusche, pöbeln gegen Türken: In Amateur-Stadien pflegen Fans offen Antisemitismus und Rassismus. Ein SPIEGEL-ONLINE-Report von einem ganz normalen Fußball-Samstag.


Der Hass ist unüberhörbar: "Drecksjude, gib Gas", hallt es durch das Berliner Sport Forum, der Heimspielstätte des BFC. Mit "Drecksjude" ist ein Spieler der Gästemannschaft Tebe Berlin gemeint, der im Oberliga-Derby beim BFC Dynamo kurz vor dem Abpfiff nach einem Foul auf dem Boden liegen bleibt. "Die Juden muss man alle in eine Tüte stecken und in ihre Heimat schicken", wettert ein BFC-Anhänger in Tarnjacke. Widerworte sind keine zu hören. Tebes Pressesprecher Hagen Liebing kennt derlei Provokationen: "Diese Judennummer gehört beim BFC doch schon zur Folklore", sagt Liebing genervt.

Hintergrund der antisemitischen Äußerungen von den Rängen ist eine uralte Rivalität der beiden Stadtnachbarn. Zur Blütezeit der "Lila-Weißen", wie die Charlottenburger aufgrund ihrer Trikotfarben genannt werden, waren rund 15 Prozent der Mitglieder jüdischen Glaubens. Das war in den 1920er Jahren. Noch heute wird der Verein von gegnerischen Fans als "Judenclub" bezeichnet.

AUSSCHREITUNGEN IM AMATEURFUSSBALL: WASSERWERFER UND WICHTIGTUER

Neben Antisemitismus wird auch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auf der altehrwürdigen Sportanlage, die im Stadtteil Hohenschönhausen zwischen Plattenbauten und stillgelegten Industrieanlagen liegt, offen ausgelebt. "Hast Du das mit dem Neger aus Leipzig mitbekommen, der den Hitlergruß gemacht hat?", will ein kurzrasierter Mitdreißiger mit BFC-Kappe und weit aufgerissenen Augen von seinem Nachbarn wissen. "Klar, das ist einer von uns", johlt sein offensichtlich alkoholisierter Gegenüber und lacht, während die beiden ihre Plastikbecher gegeneinander stoßen. Bier schwappt auf ihre Schuhe, ehe sie Arm in Arm ein lautes "Lilaweiße Westberliner Scheiße" gen Gästeblock schmettern.

Viele Besucher tragen ihre Gesinnung offen zur Schau: "Dauerkarte statt Döner", prangt in altdeutscher Schrift auf dem T-Shirt eines muskelbepackten Anhängers. Die bei Rechtsradikalen beliebte Modemarke "Thor Steinar" gehört offenbar ebenso zur Etikette wie Shirts mit der Aufschrift "Hooligan" oder "Kategorie C". Diese Begriff stammt aus dem Polizeijargon und bezeichnet "gewaltsuchende Fans". Nach Schätzungen der Sicherheitsbehörden gibt es rund 3000 Kategorie-C-Fans, über die Hälfte davon kommt aus den neuen Bundesländern. In Berlin sind derzeit etwa 300 Personen dieser Kategorie zugeordnet, knapp 1000 Anhänger gelten als "gewaltbereit" (Kategorie B). Als Verein mit den meisten gewaltbereiten Fußballfans gilt der BFC Dynamo.

Der Großteil des Stadions gleicht einer national befreiten Zone, ausländische Besucher verirren sich kaum nach Hohenschönhausen. "Schwuchtel" gehört noch zu den harmloseren Dingen, die das Schiedsrichtergespann bei umstrittenen Entscheidungen ertragen muss. In diesem Zusammenhang wirkt Punkt vier der Stadionordnung, die auf einer lieblos gestalteten Plastiktafel an der seitlichen Fassade der Tribüne hängt, wie ein Ruf ins Leere. "Diskriminierende Äußerungen und Beleidigungen sind grobe Unsportlichkeiten und sind zu unterlassen", steht da geschrieben. Bei Zuwiderhandlungen behält sich der Verein Stadionverbote gegen die Übeltäter vor. Hätte der Gastgeber an diesem Samstag seine Stadionordnung konsequent umgesetzt, wäre rund ein Drittel der 1007 Besucher schon zur Halbzeit nicht mehr anwesend gewesen.

"Eine U-Bahn von St. Pauli bis nach Auschwitz"

Hässliche Szenen auch in Hamburg. Dort gibt es regelmäßig Auseinandersetzungen, wenn der FC St. Pauli Gegner aus dem Osten empfängt. So auch am Samstag im Spiel gegen das Regionalliga-Schlusslicht aus Chemnitz. Schon in der ersten Halbzeit kommt es zur Eskalation: Rund 200 Anhänger provozieren die als politisch links bekannten Fans des FC St. Pauli mit Liedern wie "Eine U-Bahn bauen wir, von St. Pauli bis nach Auschwitz" oder "Galatasaray, wir hassen die Türkei".

Dass es bei dieser brisanten Begegnung zu Problemen kommen könnte, war laut St. Paulis Sicherheitsbeauftragten Sven Brux absehbar: "Es ist jedes Mal das Gleiche. Im Vorfeld werden unsere Bedenken von Seiten des Gastvereins mit den Worten 'da passiert schon nichts' abgetan", sagt Brux. Seine Stimme überschlägt sich dabei fast vor Wut. "Nach dem Spiel heißt es dann: 'Wir wissen auch nicht, wo die herkommen'", so Brux weiter. Ein weiterer Grund für seinen Zorn: St. Pauli hatte die Polizei bereits während des Spiels nach einer heftigen Rauchbombenattacke des Chemnitzer Anhangs und diverser weiterer Provokationen dazu aufgefordert, den Block zu räumen, um ein Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fangruppen nach dem Spiel zu vermeiden - vergebens.

Erst eine Stunde nach dem Schlusspfiff besteigen die Chemnitzer unter "Hier marschiert der nationale Widerstand"-Gesängen die von der Polizei angeforderten Sonderbusse. Aus ihren Mienen spricht eine klare Botschaft: Wir haben zwar das Spiel 2:3 verloren, aber uns gehört die Straße. Rund um das Millerntor gehen die Beamten derweil mit Wasserwerfern gegen Hamburger Fans vor, die Barrikaden errichtet hatten. Die abfahrenden Busse werden mit Steinen und Flaschen beworfen. Erst nach einer weiteren Stunde kehrt Ruhe ein.

"Im Grunde sind die nicht rassistisch"

Etwas weniger zu tun haben die Ordnungskräfte in Dresden. Am Dresdner Jägerpark parken gut zwei Dutzend Polizeifahrzeuge in der schmalen Straße zwischen dem Stadion und dem angrenzenden Wohngebiet. Rund 100 sächsische Bereitsschaftspolizisten wurden abgestellt, um am heutigen Nachmittag die Sicherheit zu garantieren. "Eigentlich wären wir noch mehr gewesen, aber wegen der Elbflut wurden uns Kräfte abgezogen", sagt ein Polizist. Die Beamten müssen nicht etwa eine Großdemo begleiten, Grund für ihre Anwesenheit ist ein Fußballspiel der vierten Liga.

Der FV Dresden Nord erwartet den Oberliga-Spitzenreiter FC Magdeburg, dessen Anhänger stets in großer Zahl die Auswärtsspiele der Mannschaft begleiten. "In dieser Liga haben wir jede Woche ein Heimspiel", sagt ein angereister Zuschauer. Gut zweihundert Fans passieren den schmalen Stadioneingang, argwöhnisch beobachtet von den Polizisten. Die Beamten tragen Schutzwesten und Schulterprotektoren, den Helm halten sie in der Hand. Viele Magdeburger Anhänger wanken betrunken voran, einige können sich kaum noch auf den Beinen halten. Stämmige Männer mit kahlem Schädel sind darunter, Frauen sind kaum zu sehen. Kinder überhaupt nicht.

"Eigentlich haben wir mit den Magdeburgern keine allzu großen Probleme", sagt eine junge Beamtin. Als sei es Normalität, dass eine Polizei-Hundertschaft ein viertklassiges Spiel absichert. Es gebe natürlich gelegentlich Ärger, auch rassistische Pöbeleien, aber eigentlich halte sich meist alles im Rahmen. "Im Grunde sind die nicht rassistisch", so die Polizistin, "aber wenn sie betrunken sind und Frust haben, sind die gegen alles. Gegen den gegnerischen Verein, gegen Ausländer, gegen die Polizei, gegen alle." Ein Magdeburger Fan sagt, er finde es "schlimm, dass alle immer auf den Osten einprügeln, wenn etwas passiert." Ein Polizist beklagt, dass "die Schläger" immer häufiger bei den Spielen der unteren Ligen auftauchen, weil es dort normalerweise einfacher sei, sich zu prügeln.

Als zu Beginn der zweiten Halbzeit der Magdeburger Stürmer René N'Dombasi, ein Schwarzer, eingewechselt wird, sagt ein Jugendlicher auf der Haupttribüne des Stadions zu sich selbst: "Komm, Affe, renn!" Als N'Dombasi den Dresdner Torwart foult, imitiert eine Handvoll Dresdner Fans für einen kurzen Moment Affengeräusche. "Hey, ihr habt diese Geräusche gemacht", sagt einer aus der Gruppe, "das finde ich gar nicht gut." Alle lachen. Fußball wurde auch gespielt am Jägerpark. Der abstiegsgefährdete Gastgeber besiegte Magdeburg mit 4:1. Hinterher sagt ein Polizist, dass es keine besonderen Probleme gegeben habe. "Alles normal."

 http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,409048,00.html

BFE massiv und agressiv vor ort

anwohner 02.04.2006 - 21:51


auch an der ecke erichstrasse kam es zu handgreiflichen ausserinandersetzungen zwischen pauli anhängern und kurzhaarigen,bomberjackenträgern gegen 16.30...BFE schnell vor Ort.eine festnahme(kurzhaariger)..
Vor dem pennymarkt reeperbahn kam es zu antifaschistischen sprechkchören von ca 20 leuten ,worauf hin die BFE versuchte diese zurückzudrengen und auch passanten nicht mehr ihren weg gehen lies...
Bullen auch vor Naziladen in der Talstarsse vertreten..

Alles in allem sehr viele BFE Einheitnvor ort,evt vorbereitung auf die wm??

Naziladen in der Talstrasse dichtmachen!

Frage

NeugierigeR 03.04.2006 - 00:23
Gab es im Chemnitzer Anhang eigentlich auch Nicht - Nazis? Was könnte man mit denen in so einer Situation machen?

Karl-Marx-Stadt

=!= 03.04.2006 - 09:40
Meiner Meinung nach ist das ein Problem was bei dem CFC-Vorstand anfängt! Das der Chemnitzer Fussball und sein Umfeld schon seit langer Zeit von der Hoonara bestimmt wird ist ja nichts neues. Die HOONARA ist ne FASCHO Truppe die in der lokalen Nazi-Szene einiges zu sagen hat. Das ganze steht für Hools Nazis Rassisten...Nun ja...aber das widerlichste ist echt das der CFC noch Nazis spielen lässt. STEVE Rolleder...Hat definitiv Kontakte zur Hoonara und wird von seines "Fans" liebevoll HOOLIGAN gerufen wenn er das Spielfeld betritt....

die "netten" leute ausm naziladen...

steffi 03.04.2006 - 15:02
Von den so bummelig 12 nazis die da rumhingen, sind ja glücklicherweise 8 in Gewahrsam genommen worden (s. anderes Posting weiter unten)... wirklich erschreckt hat mich die Reaktion einiger Anwohner von gegenüber (Talstrasse 10), die meinten man müsse das Verhalten der Nazis auch noch verteidigen...
Ekelhafterweise wird Volker Fuchs ja von einigen Leuten aus der Strasse auch noch freundlich gegrüsst! Aber Talstrasse 17 plant mit künftig verstärkter Beflaggung gegen Rechts wenigstens Optisch da was entgegenzusetzen!

Kooperation CFC-Nazis & Polizei HH !?

Figurenpark 04.04.2006 - 01:50
Also wenn ich so etwas lese, könnte ich schon kotzen! Wer hat denn hier augenscheinlich die Kooperation? Die Polizei? Wohl kaum! Der FC St. Pauli? Mhm... Immer wieder tummelt sich braunes Pack zu Hunderten am Millerntor! Wird auch ungehindert ins Stadion gelassen! Dürfen ihre Fahnen, ihren Sprit, Ihre Bengalos, etc mit hinein nehmen. Dürfen in den meisten Fällen ungehindert das Stadion wieder verlassen, während die Haupttribünenfans Umwege in Kauf nehmen müssen. Der FC erlaubt es den Bussunternehmen, bis auf den Vorplatz zu fahren. Anscheinend dürfen die ja sogar ihre eigenen Ordner mitbringen, die dann bei Verstößen gegen die Hausordnung nicht einschreiten. Das wirkt doch schon sehr gastfreundlich vom FC St. Pauli für die Ratten.

Die Polizei hingegen ist nunmal dazu verpflichtet, alle Kreaturen dieses Landes zu schützen. Und je schneller die Spackos wieder aus der Stadt herauskutschiert werden, umso besser. Und beim nächsten Pauli-Spiel im Osten sind die ersten, die nach der Polizei rufen, doch wieder die Paulianer.
Jeder hat es doch schon mal in den Ohren gehabt "Wo ist denn die Polizei, wenn wir hier von Nazis angegriffen werden?!!"

Und wenn zehn Mal gesagt wird, dass eine spontane Versammlung aufgelöst ist und eine Straße zu räumen ist, und dennoch mit Flaschen geworfen wird, ist auch damit zu rechnen, dass man für die Flasche einen Stock zurückbekommt. Und wenn auch dies einige Male angedroht wurde, ist jeder sein eigens Glückes Schmied. Und so, wie es einige "unschuldige" Demonstranten trifft, so hat es auch zuvor "unschuldige" Polizisten getroffen.
In solchen Situationen schäme ich mich wirklcih, gerade ein Pauli-Trikot anzuhaben und mich nicht wirklich von den Krawallmachern distanzieren zu können.
Also mal nicht immer alles durch die Braun-Weisse-Brille sehen. Auch wenn es mir teilweise schwer fällt.

pauli ohne st. ist nicht erlaubt ;-)

steffi 04.04.2006 - 10:58
Irgendwo hast Du natürlich recht... allerdings wurden erst die St.Pauli-Fans mit den Wasserwerfern bedroht und dann sind die Flaschen geflogen, ich kann den Unmut der Fans und der Polizei irgendwo verstehen... Aber manchmal ist dieses immer gewaltfrei sein auch blödsinnig! Ich persönlich hätte mich geschähmt St.Pauli Fan zu sein, wenn nichts passiert wäre... wenn die Chemnitzer Idioten einfach unbehelligt hätten abfahren können. Und die Polizei wurde ja schon in der Halbzeit von der Vereinsführung aufgefordert den Block zu räumen, der Verein wollte von seinem Hausrecht gebrauch machen, nur die Polizei hat da mal wieder nicht mitgemacht... das erinnert doch stark an das Nazi-Kozert am Nobistor!

bildergänzung

fc antifa 06 04.04.2006 - 18:06
...

So viel Mist

Lichtenauer 11.04.2006 - 11:16
So viel Mist wie auf dieser Seite hab ich im Bezug auf den Chemnitzer Fc und seine Fans noch nirgendwo sonst gelesen!! Da werden alle Fans des Chemnitzer FC und auch Spieler ohne wirklich fundiertes Hintergrundwissen als Nazis dargestellt und mit solchen auf eine Stufe gestellt. So will ich den Leuten die dies so dargestellt haben ein mal genau erklären. Steve Rolleder wird von uns HOOLIGAN gerufen da sein Erscheinungsbild und auch seine spielerische Ungeschicktheit, zu Beginn seiner Karriere, was mehrere Rote und gelb rote Karten belegen,diesen eher Zünisch gemeinten Spitznamen oder auch Beinamen hervorbrachten. Im übrigen hat er schon des öfteren Erklärt das Ihm diese Rufe nicht gerade gefallen, doch leider gibt es auch bei uns einige ganz besondere Gehirnakrobaten die das nicht verstehen wollen,was leider auch die Szenen vom 01.04.2006 am Hamburger Millerntor beweisen. Mir persönlich tut das Leid das einige von uns so provokant aufgetreten sind, aber Ihr wart der absolute Hammer Ihr geht ohne Grund und Ohne euer Gehirn einzuschalten auf unbeteiligte Leute los und habt mehr Glück als verstand das dabei niemand verletzt wurde, denn eine Frage stellt sich, was haben z.B. die 3 Busfahrer mit den Ereignissen im Stadion zu tun ?? Antwort "nichts", aber sie hatten Angst um Ihr Leben als Flaschen und Steine flogen, genauso wie zahlreich Fans des Chemnitzer FC die mit diesen Provokationen nichts zutun hatten.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 4 Kommentare

????

samba-klaus 01.04.2006 - 21:15
...heißt das nicht karl-marx-stadt..... solisarität geht an die verletzten...

Anwohner

Pauli 02.04.2006 - 10:27
Bei den Faschos handelte es sich um Hirnlose. Ein Zeichen hätte durch gewaltlosen Protest gesetzt werden können. Nein, die USP und Redskins und die, die sich bei denen profilieren wollen, mussten mal wieder wilde Sau spielen. Kein Gedanke in richtung der Familien, die unter Umständen gefährdt werden können.

@ anwohner

.. 02.04.2006 - 13:35
wo wohnst du n altona ?

meinst wohl die pauli fans im wasserwerfer die randale gemacht haben ?

oje...

wo war die antifa... 02.04.2006 - 16:58
ob es nun damit zu tun hatte, dass in lübeck viele leute waren oder nach der langen zeit des wartens (bis die cfc-nazis ausm stadion gelassen worden sind)auch einige müde waren?!??
ich weiss es nicht!!?? und will es auch eigentlich gar nicht mehr wissen, denn das was noch aufm kiez zu sehen und zu hören war (so um 18 uhr), war echt gruselig!!
"juden raus" und "hamburg wird sauber werden" habe ich schon lang nicht gehört und machen konnte man und frau nix! es war zunächst keine polizei vor ort und die fascho-hools konnten sich frei bewegen, so dass das rufen von antifaschistischen parolen womöglich selbstmord gewesen wäre.
ach ja, der fascho-hells-angels-laden in der talstraße war übrigens auch wieder gut besucht und wirkte nicht besonders einladend!!
was für eine braune deprimierende zukunft...