Aktionen in Dresden haben begonnen.

Kommando Mietfrei 31.03.2006 14:58
Bundesweite Aktionstage zur Ex-Steffi


Aktionen in Dresden haben begonnen.
Bundesweite Aktionstage zur Ex-Steffi


Aktionen in Dresden haben begonnen.


Hallo Allerseits, dem Aufruf zu den bundesweiten Aktionstagen folgen wir gerne mit Direkten Aktionen

und kreativem Widerstand.

In der Nacht vom 29.03.06 auf den 30.03.06 wurden im Stadtgebiet Dresden über 120 Transparente mit

sozialkritischen und linksradikalen Inhalten gehängt. Dieser Protest ist der Auftakt und Aufruf zu

weiteren Aktionen im gesamten Bundesgebiet. Wir erklären uns solidarisch mit den Genossen_innen die in

linken Wohnprojekten, Lebensgemeinschaften, Wagenburgen oder anderen alternativen Lebensräumen leben

und sich somit gegen die bestehende "Ordnung" wenden. Wir wollen ein Zeichen setzen und den Protest für

den erhalt linker Zentren in eine breite Öffentlichkeit bringen.

Ebenfalls sehen wir uns dazu genötigt die eigenen Strukturen wach zu rütteln und die Linke aus seiner

"Nur Gegen Nazis" Stimmung zu holen. Der Kampf um alternative Zentren, Treffpunkte, Wohlfühlpunkte und

Freiräumen ist nicht einfach ein Kampf den nur die Kämpfen sollten die dort leben möchten und leben,

sondern auch jene die sich mit dieser Thematik eher wenig auseinander setzen. Wenn das System uns die

Lebensräume nimmt, dann stirbt auch die Linke.

Zu den Transparenten:

Leider wurden die meisten Transparente bereits vor dem gestrigen Mittag wieder von den Staatsbütteln

entfernt, so dass für unsere Berichterstatter nur noch wenige für Fotos zur Verfügung standen.

Zu den Sprüchen:

einige Beispiele der Transpisprüche

Nehmt ihr uns den Lebensraum, rauben wir euch euren Schlaf
Kampf dem Kapital
Räumt ihr die Ex-Steffi, räumen wir das Kanzleramt!
Linke Freiräume schaffen
Auf die Häuser fertig los!
Wir bringen Farbe ins System!
Dagegen Wohnt jetzt hier!
Alles für Alle!

und noch viele mehr gegen Harz IV, Sozialkürzungen, Wohnraumpolitik und Straßenkampf


Also in diesem Punkt nicht Spalten sondern Kämpfen!

In diesem Sinne: Räumt Ihr die Ex-Steffi, räumen wir das Kanzleramt!


++++++++++++++++++++++++++++Presseerklärung+++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Aufgrund der Haltung der Bundespolitik gegenüber linken Freiräumen, allem was sich gegen

Sozialkürzungen wendet und für Selbstverwaltung steht, hängten wir in der Nacht vom 29.03. auf den

30.03.06 Protesttransparente im Stadtgebiet Dresden.
Damit erklären wir uns solidarisch mit der Ex-Steffi in Karlsruhe und vielen anderen linken Projekten,

die stetig mit Repression belegt werden und / oder Räumungsbedroht sind.
Hiermit setzen wir ein Zeichen gegen die Wohnungs- und Sozialpolitik der Bundesrepublik.

Unser Protest ist die Antwort auf Eure Politik!
Für selbstverwaltetes Wohnen!
Es ist nur der Anfang!

Wir sind überall! Ex-Steffi bleibt!

*******Kommando Mietfrei*********************
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Ergänzungen

Presseerklärung der Ex-Steffi vom 30.03.2006

Autonom@ntifA 31.03.2006 - 16:27
Ex-Steffi bekommt Besuch vom Gerichtsvollzieher.

Am 30.3.2006 um 17.00 Uhr bekamen wir Besuch vom Gerichtsvollzieher und zwei Beamten in Zivil. Das Haus in der Schwarzwaldstr. 79 war verschlossen und eine Gruppe von 30-40 Leuten wartete außerhalb der Barrikade bei Kaffee und Kuchen auf deren Ankunft. Als erstes wurde die Anwesenheit der Beklagten geprüft die jedoch nicht da waren.

Die Beteiligung der Ex-Steffi an der Initiative Kussmaulstrasse und deren
konkrete Kaufabsichten wurden nochmals vorgestellt, was auf erhöhtes
Interesse stieß. Betont wurde seitens des Gerichtsvollziehers, dass ein konkretes Umzugsdatum einen Aufschub erleichtern würde. Die Realisierung des neuen Projektes hängt momentan an dem von der Stadt in die Wege geleiteten Bebauungsplan ab. In diesem ist bisher keine kulturelle Nutzung vorgesehen.

In der durchaus entspannten Atmosphäre bekräftigten alle Anwesenden nochmals ihren Willen den Konflikt nicht Eskalieren zu lassen.

Würde die Stadtverwaltung guten Willen zeigen und planungsrechtliche Probleme für das Gelände des neuen Projekts beiseite räumen, stünde einem absehbaren Umzug nichts mehr im Wege.

Wir hoffen auf ein Einlenken der Stadt Karlsruhe, und werden weiterhin an der Realisierung des neuen Projekts in der Kussmaulstrasse arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen die Ex-Steffi

www.exsteffi.de
presseexsteffi at web dot de
www.kussmaulstrasse.org
info at kussmaulstrasse dot org

Sehr schöne Aktion

Sahra 31.03.2006 - 17:51
Wunderschöne Aktion das ganze. Die Transpis waren wirklich überall gesehen.
Nur das Transparent "Freiheit für Palästina!" fand ich etwas fehl am Platz.
Trotzdem alles Gute. Sahra

du bist wir..uns... unser

icke däne 31.03.2006 - 22:56
ich freue mich über dresden, weil...

es ein schöner akt der solidarität war, diese aktion zu machen und dies natürlich die verbundenheit zwischen verschiedenen städten und freiräumen fördert.

nachdem schon im februar einige andere städte auf demos und mit aktionen das thema "freiräume" aufgriffen und auch einen zusammenhang mit der bevorstehenden räumung der ex-steffi in karlsruhe herstellten, würde es sich anbieten, die vernetzung weiter voranzutreiben und auch auszubauen. schließlich ist die durchsetztung von freiräume kein selbstzweck, sondern voraussetzung für unsere politische betätigung und damit nur der anfang von allem anderen...

die situation linker freiräume in der brd ist schwierig. kaum ein haus, das noch wirklich besetzt ist und aussenwirkung entfaltet. die meisten AZs zahlen an ihren vermieter pünktlich miete, um räumungen zu vermeiden. die "großen freiräume" sehen sich genötigt, gebäude - über direktkredite finanziert- zu erwerben und tanzen damit ein bisschen mit dem kapitalismus. in den meisten fällen dürfte dies notwendig sein, um überhaupt das bestehen eines freiraums langfristig zu sichern. zudem eröffnet es manchmal auch neue handlungsmöglichkeiten, weil dann auch andere themen energisch angegangen werden können und nicht die verteidígung des "freiraums" im vordergrund steht.


die ex-steffi in karlsruhe ist ein krasses beispiel für die situation linker freiräume in der brd. nicht nur, dass mit dem versuch einer räumung eines der letzten besetzten häuser beseitigt würde, auch die willkür und selbstherrlichkeit einer städtischen verwaltung würde triumphieren.

das verhalten der stadtverwaltung karlsruhe ziert das gesicht der stadt nicht. angesichts der ernsthaften bemühungen der bewohnerInnen/nutzerInnen der ex-steffi im rahmen der kussmaul-intiative ein ersatzobjekt zu erwerben, muten die aussagen des bürgermeister werner denecken höhnisch an. mit sätzten wie "die verhandlungen sind gescheitert", "jetzt ist es sache des gerichtsvollziehers die ex-steffi zu räumen" und "ich bin jetzt draussen" versucht sich der bürgermeister aus seiner verantwortung zu stehlen. das ist ein wenig peinlich für einen mann, der bart trägt;)...oder sollte es wirklich so sein, dass die gerichtsvollzieher in karlsruhe von sich aus vollstreckend durch die gemeinde ziehen?

letztlich ist es doch so, dass die stadtoberen in deutschland keine punkigen und linken, keine biertrinkenden und antifaschistischen, keine lachenden und politischen, keine antikapitalistischen und tanzenden menschen in ihren städten haben wollen. die stadt karlsruhe ist da nicht anders, aber etwas hinterlistiger...wenn sie wollte, dann käme vielleicht eine änderung des bebauungsplans in betracht. es gibt auch ausnahmegenehigungen. wahrscheinlich wäre eine solche für die ansiedlung eines EnBW büros in der kussmaul gar kein problem, weil die emissionen der EnBW ja so leiser sind, als eine tanzende menge...

fordern wir die stadtoberen doch mal zu einem tänzchen auf...vielleicht tanzen sie auf den verhältnissen besser als wir...feuer/flamme/karlsruhe/überall/jederzeit