Pleite für Nazis - Konzert abgesagt

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen 27.03.2006 10:02 Themen: Antifa
Für den letzten Samstag (25. März 2006) kündigten Neonazis ein Konzert in Norddeutschland an. Über einen SMS-Verteiler wurden vier Bands angekündigt. Unter anderem die Gruppe "Words of Anger" aus Schleswig-Holstein, die ihre Musik ganz unverhohlen als "Nazi Rock" bezeichnet.
Die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen veröffentlichte diesen Konzerttermin schon einige Tage vorher, so das Presse, Polizei und antifaschistische Gruppen informiert waren. Wegen der am selben Tag stattgefunden Demonstration von Neonazis in Stade, war mit einer höheren Besucherzahl zu rechnen.

Da vermutet wurde, das hinter dem Konzert das verbotene Netzwerk von Nazi-Skinheads "Blood & Honour" steckt, war diesmal auch die Polizei gezwungen, gegebenenfalls einzugreifen. Durch die Veröffentlichung des Konzerttermins, waren auch antifaschistische Aktionen gegen das Konzert nicht ausgeschlossen.

Der Neonazi Andreas Scherbinske mietete unter einem Vorwand die Gaststätte "Zur Außenmühle" in Hamburg-Harburg an. Als die Neonazis schon mit dem Aufbau der Anlage beschäftigt waren, erfuhr der Besitzer der "Außenmühle" den wahren Charakter der Veranstaltung. Daraufhin kündigte er den Mietvertrag und verwies die Neonazis aus seinen Räumlichkeiten. Ein großes Polizeiaufgebot hielt sich mittlerweile in Harburg auf. Vier Wasserwerfer und ein Räumpanzer standen in Bereitschaft.

Über zwei Schleusungspunkte an der Autobahnabfahrt Marmstorf und dem Harburger Bahnhof wurden die anreisenden Neonazis zunächst zur Gaststätte "Zur AußenmÜhle" in Harburg gelotst. Nachdem das Konzert dort verhindert wurde, dirigierten die Konzertveranstalter das Publikum zum Meckelfelder S-Bahnhof. In einer kleinen Halle im dortigen Kleingartenverein versuchten sie nun das Konzert durchzuführen. Es dauerte aber nicht lange, bis auch dort ein größeres Aufgebot - diesmal der niedersächsischen Polizei - anwesend war. Auf den Zufahrtwegen kontrollierten Polizeikräfte die anreisenden potentiellen Teilnehmer der Veranstaltung. Gegen einige Personen, die bereits einschlägig strafrechtlich in Erscheinung getreten waren, wurden Platzverweise ausgesprochen.

Daraufhin sagten die Veranstalter das Konzert endgültig ab und schickten die Besucher, die zum Teil aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg anreisten, wieder nach Hause.
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Ergänzungen

Weitere

Informationen: 27.03.2006 - 10:13

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Autonomer 27.03.2006 - 10:37
In Meckelfeld wollten die Faschos noch eine Spontane Demonstration durchführen, dieses wurde ihnen aber von der Polizei verboten.
Im Tropicana (Disco? in Meckelfeld) tranken etwa 30 Faschos gemütlich ihr Bier, draßen hielten sich ca. 50 Bullen auf. Welche an alles was links aussah "Meckelfeldverbot" erteielte:)
In Harburg waren teilweise noch kleinere Gruppen Faschos unterwegs.
Im Harburger City bereich standen zu dem auch an mehreren stellen Wannen und Sixer der Bullen.
Mehrere Fascho Autos fuhren mehrfach durch Harburg.
Ca. 150 Nazis sind auf den Hamburger Kiez weitergefahren.
In unmittelbarer Nähe zum Kiez wurden die Wawe`s bereitgestellt.
Wie die Gesamtanzahl der Grünen auf dem Kiez aussah ist mir unbekannt.

Konzert in Magdeburg abgesagt

muss ausgefüllt werden 27.03.2006 - 18:10
Auch in Magdeburg sollte an diesem Tag ein Konzert stattfinden, das jedoch woanders stattfand. Geplant war ein Black-Metal-Konzert mit den Bands Holmgang, Morkriket, Krater, Vitsaus und Kriegsmaschine. Als vorher nicht namentlich angekündigter Special Guest waren Nachtfalke gebucht. Das Konzert und die Hintergründe der Bands wurden öffentlich gemacht. Was letztendlich der ausschlagebende Punkt zur Verlegung des Konzertes war, ist noch nicht klar.