Landtagswahlen in S.-A.: Wir feiern nicht!

antifa 27.03.2006 02:07 Themen: Antifa
Die DVU ist nicht in den sachsen-anhaltinischen Landtag eingezogen. Trotzdem kein Grund zum Feiern!
Die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt sind gelaufen. Die CDU hat nach dem derzeitigen Stand 36,2 %, Die Linke 24,1%, SPD 21,4% und FDP 6,7% erreicht. Die Grünen haben es mit 3,8% nicht in den Landtag geschafft. Auch die DVU ist mit rund 3% nicht in den Landtag eingezogen. Für uns dennoch kein Grund zum Feiern.

Am Freitag und Samstag kam es in Sachsen-Anhalt erneut zu 5 Übergriffen von Neonazis. Am Freitagabend wurde in Thale eine Gruppe von 5 linken Jugendlichen von Neonazis zuerst angepöbelt und schließlich mit Pfefferspray angegriffen und geschlagen.
In Magdeburg wurde ein 24-jähriger Sudanese von 20 Rechten beschimpft und attackiert. Ein weiterer Afrikaner wurde in einer Straßenbahn mit einer Machete bedroht.
Am gleichen Abend wurden in Schönebeck im Skaterpark etwa 10 junge Skater von 15-20 Neonazis angegriffen. 3 der Skater mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Am Samstag wurde ein junger Punk in einer Straßenbahn von Rechten angepöbelt und geschlagen.

Gegen 19 Uhr tauchte heute Abend eine Gruppe von ca. 15 Neonazis in der Nähe vom Landtag auf. Mit dem Spruch „frei, sozial und national“ und einem Transparent mit der Aufschrift „Jedes System kann man abschalten! Nationaler Sozialismus“ wollten sie den Medienrummel vor dem Landtag für sich nutzen. Sie wurden jedoch ungewohnt schnell von der Polizei, die ihnen das Transparent entriss, gestoppt und abgedrängt.
Zuvor tauchte die gleiche Gruppe mit dem Transparent im Stadtteil Stadtfeld, welcher Wohnort der meisten Magdeburger Linken ist, auf. Zwei von ihnen wurden festgenommen.

Der Nicht-Einzug der DVU erfreut uns natürlich erst einmal. Dennoch wird er bedeuten, dass das Problem einer erstarkenden Rechten in Sachsen-Anhalt weiterhin verkannt und geleugnet wird.
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Ergänzungen

Verfolgungswahn?

antifa 27.03.2006 - 10:12
"Dennoch wird er bedeuten, dass das Problem einer erstarkenden Rechten in Sachsen-Anhalt weiterhin verkannt und geleugnet wird."

Kann es sein, dass du unter Verfolgungswahn leidest? Oder spielst du nur die linke Bild-Zeitung? Offensichtlich ist es dir völlig egal, ob die DVU Stimmen hinzugewinnt oder verliert, du siehst offensichtlich immer eine "erstankende Rechte".
Ich dagegen sehe eine sinkende Wahlbeteiligung und einen Stimmenzuwachs für eine linke Partei. Beides positive Anzeichen!
Aber da Wahlen nichts ändern, müssen sich die Bürger selbst zusammenschließen und für die eigenen Interessen auf die Straße kämpfen.

was meinst du?

rechner 27.03.2006 - 11:18
Wenn du meinst daß du Stimmenzuwachs für eine linke Partei siehst, kannst Du ja nur die MLDP meinen, die ihre Stimmen auf über 2000 Stück mehr als verdoppeln konnte. Die PDS (Linke) hat im Gegensatz dazu fast 20000 Wähler verloren. Lies dir mal die Zahlen durch, bevor Du die Meinungsmache der Medien anhand von relativen %-Angaben übernimmst.

Schwindender Einfluss der Rechten

antifa 27.03.2006 - 12:54
1998 wurde jeder Jungwähler von der DVU persönlich angeschrieben, in dem Werbeprospekt warb die DVU "gegen die Schweinereien in Bonn". In den Medien wurde die DVU als "Protestpartei" präsentiert.
In der heutigen Zeit können die rechten Parteien aus der allgemeinen Unzufriedenheit kaum noch Kapital schlagen, wie man sieht. Die Unzufriedenheit der Menschen äußert sich in der geringen Wahlbeteiligung. Das ist positiv!

Es behauptet niemand, dass das Problem nicht mehr vorhanden wäre. Aber von einem "Erstarken der Rechten" zu sprechen, ist maßlos übertrieben.

Wahlergebnis und NS-Strukturen

Bedenker 27.03.2006 - 17:22
Zum Zusammenhang von Wahlergebnis und Nazi-Strukturen.
Dieser ist leider längst nicht so direkt wie die anderen Ergänzungen suggerieren. Auch wenn die DVU in Sachsen-Anhalt Stimmen verloren hat, heisst das keineswegs, dass die Nazis dort nicht auf dem Vormarsch wären.
Ihre Strukturen haben sich dort in den letzten Jahren ohne Zweifel verfestigt. Ob es einer Partei gelingt diesen gesellschaftlichen Vormarsch, den Vormarsch in den Dörfern und auf den Straßen in einen Wahlerfolg zu übersetzen, steht auf einem ganz anderen Papier. Gerade der Vormarsch der letzten Jahre ist zu einem Großteil auf dem Mist der "freien" Kameradschaften gewachsen. Und die distanzieren sich teilweise massiv von Parteistrukturen. Mensch beachte dazu auch die Bilder der Nazi-Aktion unter dem Artikel.

noch ein paar Pics direkt vom Landtag

... 27.03.2006 - 20:41
einmal die resignierte DVU-truppe, spitzenkandidat ingmar knop, aus dessau, 2.v.r.. -18.30Uhr nach den ersten Hochrechnungen verabschieden sie sich umgehend aus dem Landtag, um sich, angesichts des Ergebnisses, alles weitere zu ersparen...

-und im weiteren das Anrücken und folgende Entfernen der Kameradschaft Magdeburg (Namensergänzungen hoffentlich weiter unten...)

die KS_MD

... 27.03.2006 - 20:47
...

da ging wohl noch was schief....

... 27.03.2006 - 21:02
aber jetzt...

weiter mit der KS_MD

... 27.03.2006 - 21:04
...

KS_MD

... 27.03.2006 - 21:06
mehr davon...

1. Bild

rechts vorne 28.03.2006 - 00:32
Der Typ auf dem ersten Bild ganz vorne der den kopf so ein bisschen zur seite dreht könnte Ingo Stawitz sein. wahlkampfleiter und (ex-) landtagskandidat der npd schleswig holstein. bekannt als steineschmeißer auf linke aus ard "panorama" sendung (indy peer)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@antifa — auch antifa

Nazi-Posting — Antifa

Nazi-Fakes — auch ein antifa

die KS_MD — ...

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Nazis haben Namen — auch antifa

typ ist nicht stawitz... — ichglotztv