Vor dem Naziaufmarsch in Göttingen

göttinger 26.03.2006 16:43 Themen: Antifa
Vor der NPD Demonstration in Göttingen am 13. Mai werden die Töne von Göttingens Polizeipräsident Wargel zunehmend schriller, Sonderheiten sind sowohl von Naziseite ( http://frontstadt-goettingen.de) als auch von linksradikaler Seite ( http://www.desaster-reloaded.de.vu) unterdessen schaltet der wahnsinnig radikale BRD-Systemgegner Worch die Justiz ein und klagt gegen puk.de
Die Töne werden Schriller

Hatte Polizeipräsident Wargel noch im Anschluss an die verhinderte NPD Demonstration am 29. Oktober letzten Jahres ein Verbot der NPD gefordert, damit ihm solche Einsätze erspart blieben wird nun vonseiten der Polizei ordentlich an der Eskalationsschraube gedreht. Laut einer Pressemeldung der Polizei wird aus Ausrufen die im Internet kursieren deutlich:

"dass die gewaltbereiten Straftäter diese Veranstaltung
wieder als Anlass nutzen wollen, um gezielt und organisiert "nicht nur gegen die Rechtsextremisten, sondern offensichtlich auch wiederum gegen friedliche Bürgerinnen und Bürger vorzugehen" sowie die gewaltsame Konfrontation mit der Polizei zu suchen. Wargel wertet solche Aussagen auch als Kampfansage gegen den demokratischen Rechtsstaat. "

weiter heisst es:

"In Flugblättern und in Darstellungen im Internet werde deutlich, dass von autonomer Seite erneut „flächendeckende Gewalt und andere kriminelle Aktionen” geplant werden." und weiter "Die kriminellen Gewalttäter sollen nicht glauben, dass sie sich noch einmal in Göttingen austoben können."

Das die Verletzen beim letzten Naziaufmarsch vor allem auf den Einsatz von Wargels Polizeitruppen zurückgehen scheint Wargel dabei vergessen zu haben. Und so werden fleißig Lügen erzählt um eine breite Mobilisierung in Göttingen zu verhindern. In Göttingen fühlen sich viele Bürger offenbar mehr von den Polizeitruppen Wargels als von Autonomen bedroht. Nach dem letzten Naziaufmarsch sagte etwa eine Bewohnerin des Ostviertels, die am Rande das Geschehen beobachtete, dass sie das Auftreten von tausenden Polizisten "unheimlich fände".

Beim Göttinger Bündniss gegen Rechts waren zuvor CDU und Junge Union zu Störmanövern aufgelaufen und hatten wie eh und je versucht das Bündniss an der Frage der Beteiligung linksradikaler Gruppen zu spalten. Da sich der Aufruf des Bündniss gegen REchts aber auch gegen gesellschaftlichen Rassismus und Abschiebungen richtet sahen sich die Konservativen leider gezwungen das Bündniss zu verlassen. Spannend bleibt die Frage ob etwa Parteien wie die SPD oder die Grünen auf die schrillen Distanzierungsforderungen Wargels gegenüber militanten Antifas eingehen werden. Doch nach dem Naziaufmarsch vergangenen Jahres hatte sich nur die SPD von militanten Aktionen distanziert

Unterdessen hat NAziaktivist Worch puk.de wegen des Hostens einer Sonderseite gegen den Naziaufmarsch (  http://www.desaster-reloaded.de.vu )
verklagt. Laut Worch ist: "Die Aufforderung „Den Nazi-Aufmarsch verhindern!“ ist ein Aufruf zu strafbarer Versammlungssprengung. Ob und inwieweit die Aufforderung „Die innere Sicherheit erschüttern!“ gerade im Zusammenhang mit dem davor stehenden Absatz gleichfalls Aufforderung zu strafbaren Handlungen (z.B.
Landfriedesbruch etc.) ist, wäre durch die Staatsanwaltschaft zu prüfen.

Worch versucht also den staatlichen Repressionsapparat ( http://de.indymedia.org//2004/12/100647.shtml), der schon in der Vergangenheit gegen puk.de ermittelte erneut in Stellung zu bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten wie erfolgreich Worch mit dieser lächerlichen Klage sein wird.

Unterdessen haben die Nazis eine Sonderseite zu ihrem "Sternmarschversuch" ins Internet gestellt. Unter  http://frontstadt-goettingen.de gerieren sich die Nazis mal wieder als "Retter der Deutschen" und berichten über ihren nächsten Versuch in der "Frontstadt Göttingen" zu demonstrieren.

Eine recht zwielichtige Seite  http://www.buergerstimmen.de/politik/ngo_53.htm druckt unterdessen weitgehend unreflektiert NPD Pressetexte in voller Länge ab. In dieser Pressemitteilung agitiert die NPD mal wieder mit allerlei Wortkonstruktionen gegen "Multi-Kulti- Zwangsgewand und "Überfremdung", unter anderem wird dazu aufgerufen die Volksverräter zum Teufel zu jagen. Wie nationaler Widerstand aussieht kann man z.B. in den national befreiten Zonen in Teilen Ostdeutschlands sehen, die zur Angstzone für Migranten geworden sind - mittlerweile über 100 Opfer von rechter Gewalt seid der Wende belegt einmal mehr die Notwendigkeit offensiv und radikal gegen Rechtsextremismus vorzugehen. Auch nach der Nazidemo in Göttingen vergangegen Jahres wurden einzelne alternative Jugendliche ua. im Northeim auf einem Bahnhof von ca. 50 Rechten angegriffen.

Die Stadt Göttingen hat zwar angekündigt aufgrund der Erfahrungen beim letzten NPD Aufmarschversuch den Naziaufmarsch zu verbieten und notfalls durch alle Instanzen zu gehen, aber selbst wenn die Stadt nicht einknickt ist davon auszugehen das spätestens das Bundesverfassungsgericht die Nazidemos erlauben wird. Allerdings vermutlich in abgeänderter Form, denn die jetzige Anmeldung von zwei Naziaufärschen, deren Routen durch die halbe Stadt gehen und laut Wargel "nicht zu schützen sind" wird wohl kaum durchkommen. Geht es nach dem niedersächsischen Innenminister Schünemann soll die NPD so wie früher in der Göttinger Weststadt demonstrieren. Sie wäre dann durch die einfach zu kontrollierende Bahnlinie von antifaschistischem Protest getrennt. Ortsgruppen aus der Weststadt haben bereits Widerstand angekündigt, sollte es dazu kommen.

Wie auch immer die Nazidemo aussehen wird, wird wohl erst kurzfristig klar sein - also kann man nur sagen:

Ein Hoch auf den Demotourismus /// Do it again - den Naziaufmarsch in Göttingen am Samstag den 13. Mai verhindern

Fight the nazis ! Trouble Nationalism ! Love the revolution !
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Ergänzungen

Banner

antifa 26.03.2006 - 16:58
hier nochmal der Banner

move ya

collecta 26.03.2006 - 17:01
Hier noch Internetadressen von Göttinger Antifa Gruppen:

 http://puk.de/ali
 http://puk.de/redicalm
 http://puk.de/AundK
 http://puk.de/gegenstrom

Infoveranstaltung

rude boy 26.03.2006 - 20:11
Termin:

Freitag, 28. April
17.30 Uhr | Theaterkeller, Göttingen

Infoveranstaltung zum geplanten Naziaufmarsch in Göttingen am 13. Mai.

siehe www.theaterkeller.de.tf

nach demo Konzert in Hildesheim!

Hilde 26.03.2006 - 23:01
Nazis planen in Hildesheim nach der Doppeldemo in Göttingen noch kein Konzert in Hildesheim mehr Info Folgen,wenn die sonterseit Fertig ist!
erst Nazidoppeldemo auf demos verhindern in und Dach das Konzert in Hildesheim stören!

infoveranstaltung in hannover

red redi 05.04.2006 - 20:37
ANTIFA SPEED NEEDS BEATS ((Diss den Staat))
Am Samstag den 22.04.06 bieten wir Euch ein Antifa Rundum- Programm. Um 20.00 Uhr startet die Info Veranstaltung zum bevorstehenden Nazi- Aufmarsch am 13.05.05 in Göttingen. Die Leute von der Redical (M) berichten Euch, was alles an antifaschistischen Aktivitäten geplant sind und wie wir gemeinsam den Naziaufmarsch verhindern können. Anschließend wird der EA bzw. die Rote Hilfe wertvolle Tipps im Umgang mit den gewalttätigen Repressionsorganen referieren. Abgerundet wird der Info Abend mit einem Film von dem letzten Aufmarschversuch der Nazis, der kläglich an den antifaschistischen Aktivitäten scheiterte.

Im Anschluss findet die "Antifa Speed needs Beats" Party statt. Aufgelegt wird guter Hip Hop gepaart mit Dancehall und Elektro. Die DJ´s von Riot ART (Child Rix & Seven ID) werden keine Tanzpause tolerieren.

20.00 Uhr Infoveranstaltung mit der Redical m zum Naziaufmarsch in Gö
22.00 Uhr Film vom letzten Mal
23.00 Uhr Party (mit den Riot Arts)

Sa. 22. April 06 / Indiego Glocksee Hannover

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Naziposting loeschen — Kampagne - 13.MAI - kein Worch in Goettingen

mannoman — göttinger

Sonderseite Off? — äähhh Hannover

mal in die zeitung schauen.... — (muss ausgefüllt werden)

Wer ist das? — Göttinger