Nazi Aufmarsch in Gütersloh gestört

an dieser stelle mal der bullenbericht:

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POL-GT: Bilanz der Demonstrationen und Veranstaltungen am 25.03.2006

Gütersloh (ots) - Kreispolizeibehörde

Bilanz der Demonstrationen und Veranstaltungen am 25.03.2006

Gütersloh.

Nach Einschätzung der Polizei haben sich am Samstag (25.03.2006)
über 3000 Menschen an den Demonstrationen gegen den Aufzug einer
"Rechten Gruppierung" in der Gütersloher Innenstadt beteiligt. Ca.
700 Schülerinnen und Schüler schlossen sich dem Umzug der
Anne-Frank-Gesamtschule an; der DGB-Aufzug bewegte sich mit ca. 300
Personen zum ZOB; die zentrale Kundgebung der Stadt Gütersloh unter
dem Motto "Bündnis für Toleranz und Zivilcourage" auf dem Berliner
Platz hatte zeitweise bis zu 500 Teilnehmer.
In der Strengerstraße fand vormittags eine Kundgebung der Antifa mit
ca. 150 Teilnehmern statt. Im weiteren Verlauf wechselten die
Teilnehmer der einzelnen Veranstaltungen die Örtlichkeiten in
unterschiedlichen Stärken, so dass es im Innenstadtbereich zu
regelrechten Wanderungen zwischen den Kundgebungsorten kam. Auf dem
ZOB befanden sich zeitweise über 2000 Menschen.

An dem Zug der "Rechten Gruppierung" nahmen insgesamt 155 Personen
teil, die ganz überwiegend mit dem Zug aus Richtung Bielefeld, bzw.
Hamm angereist waren.
Gegen 11.30 Uhr war es kurz vor Ankunft des Zuges aus Hamm von einer
Gruppe von zirka 50 Teilnehmern der "Linken Szene" zu einer Blockade
im Bereich des Aufmarschplatzes der "Rechten" im Bahnhof gekommen.
Alle Mitglieder dieser Gruppierung wurden von Polizeikräften ohne
Zwischenfälle aus dem Bereich geführt.

Der Zug der "Rechten" verlief zunächst auf dem von der Polizei
vorgegebenen Weg, wurde aber später in Abstimmung mit dem Anmelder
abgeändert. Von der Carl-Bertelsmann-Straße aus führte die Strecke
über die Friedrich-Ebert-Straße, Holzstraße, Lange Straße,
Carl-Bertelsmann-Straße, Kaiserstraße zurück zum Bahnhof.

Etwa 70 Personen aus dem linken Spektrum hielten mit zwei
Straßenblockaden den Zug an der Carl-Bertelsmann-Straße/Ecke Verler
Straße und an der Friedrich-Ebert-Straße/Holzstraße auf. Erst nach
mehrfacher Aufforderung zur Auflösung der Blockade und der
Ankündigung einer Räumung durch die Einsatzkräfte der Polizei verließ
der größte Teil die Blockierer freiwillig die Straßen. Die restlichen
Personen wurden von den Beamten ohne Widerstand zur Seite getragen.
Durch diese Blockaden der Linken wurde der Zug längerfristig
aufgehalten und konnte nicht im vorgesehenen Zeitplan wieder am
Bahnhof eintreffen.

Von den Polizei-Einsatzkräften wurden 105 Platzverweise
ausgesprochen. Insgesamt wurden 13 Personen aus der linke Szene dem
Polizeigewahrsam zugeführt. 6 Personen wurden zur Gefahrenabwehr in
Gewahrsam genommen, weil sie Platzverweisen keine Folge geleistet
hatten. Gegen sieben Demonstrationsteilnehmer wurden Strafanzeigen
wegen Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Vermummungsverbot und
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gefertigt.
Gegen einen Teilnehmer aus dem rechten Aufzug wurde eine Strafanzeige
wegen Zeigen des "Hitlergrusses" gefertigt.

Aus Sicht der Polizei nahmen die verschiedenen
Demonstrationsaktionen des heutigen Tages insgesamt den erwartenden
Verlauf. Der Protest der bürgerlichen Gruppierungen und insbesondere
der Demonstrationszug der Schülerinnen und Schüler verlief dabei wie
angekündigt friedlich.

Von Seiten der linken Gruppierungen kam es zu Blockadeversuchen
des rechten Zuges. "Flaschenwürfe und das Werfen mit einer
Billardkugel sind allerdings in keiner Weise zu beschönigen und zu
tolerieren. In unserem Bemühen, friedliche Demonstrationen wirksam zu
schützen, haben wir für solch ein Verhalten kein Verständnis. Diese
Straftaten werden wir konsequent verfolgen", so der Einsatzleiter der
Polizei, Karsten Fehring.

Erfreulicherweise wurden keine Personen verletzt. Lediglich
geringe Sachschäden, unter anderem an einem Einsatzwagen der Polizei,
waren zu verzeichnen.

Letztlich war dieser Tag mit dem Aufzug von Rechtsextremisten in
Gütersloh und den zahlreichen demonstrativen Aktionen die erwartete
Herausforderung für Gütersloh und für die Polizei.


ots Originaltext: Polizei Gütersloh
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=23127

Rückfragen bitte an:

Polizei Gütersloh
Pressestelle

Telefon: 05241-869-1271
Fax: 05241-869-1272

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Ohne den massiven Polizei-Einsatz, die Absperrungen und die zahlreichen ausgesprochenen Platzverweise wären die Nazis heute keinen Meter weit gekommen !
Im Bereich der Gegenkundgebungen hielt sich mindestens ein Anti-Antifa-Fotograf auf, der ohne scheu und Angst zahlreiche Gesichter abgelichtet hat,
allerdings wurde dieser schließlich dann doch in seine Schranken gewiesen,...
Wie dem auch sei, am 15.04. wird der nächste Aufmarschversuch der Nazis in Münster kläglich scheitern.

Nachdem die Nazis abgereist waren versuchte eine Gruppe von ca. 35 Personen ein Sponti-Demo durch die Stadt um auf die Festnahmen von Antifaschisten wärend der Demo aufmerksam zu machen.
Nach einem kurzen Zug durch die Innenstadt kam dieser kleinere Demozug der am Bahnhof gestartet war wieder dort an um andere Teilnehmer der Gegenkundgebung zu mobilisieren. Die Polizei die noch nicht abgereist war hielt den Zug aber mit ca 30 Beamten auf und führte ihn zum Bahnhof um in dort nach einiger Zeit aufzulösen und die Leute nach Hause zu schicken da sie den Anlass für eine Spontandemo nicht gegeben sahen.

Fotos zum Naziaufmarsch in Gütersloh gibt´s unter
 http://de.indymedia.org/2006/03/142192.shtml
und
 http://www.adf-berlin.de/html_docs/gallery/2006/guetersloh_25_03_2006/guetersloh_25_03_2006.php

Auf ihrer Demo haben die Nazis bereits für einen weiteren Aufmarsch geworben, den sie am 15.4. in Münster durchführen möchten. Infos zu Gegenaktivitäten gibt´s demnächst unter  http://www.no-nazis.net.ms

Eine weitere, wichtige Antifa-Demo findet am nächsten Samstag in Dortmund statt. Anlass ist das Gedenken an Thomas Schulz, der vor einem Jahr von dem Nazi Sven Kahlin erstochen wurde. Infos:  http://www.no-nazis.de