Soziales Zentrum in Köln eröffnet
Seit 2 Wochen sind in der Barmer Siedlung Häuser besetzt. Eines davon soll
nun ein selbstverwaltetes Zentrum für Politik und Kultur werden.
nun ein selbstverwaltetes Zentrum für Politik und Kultur werden.
Seit 2 Wochen sind in der Barmer Siedlung Häuser besetzt. Eines davon soll
nun ein selbstverwaltetes Zentrum für Politik und Kultur werden. Allein
gegen den Abriss zu sein, genügt uns nicht, zumal die Notwendigkeit für
selbstverwaltete Zentren in Köln nach wie vor dringlich besteht. Leider
konnte in den letzten Jahren weder ein Autonomes Zentrum noch ein Soziales
Zentrum erkämpft werden. Mit der selbstständigen Gestaltung eines der Häuser
in der Barmer Siedlung soll versucht werden, wieder Debatte und Kampf um
selbstverwaltete politische Räume zu beginnen.
Der Charakter dieses Zentrums ist dabei klar: Jede Form von Diskriminierung
und Beleidigung von Menschen auf Grund ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe,
Herkunft, sozialen Hintergrundes, sexuellen Praxis und Orientierung,
Religion oder Alters wird in keinster Weise toleriert. Das Haus bietet auch
Geschichtsrevisionismus, Verschwörungstheorien und aufdringlichem sozialen
Verhalten keinen Raum. Hier sollen sich Menschen wohl fühlen, entspannen und
ihren Projekten nachgehen können, ohne sich dabei ständig gegen
Belästigungen verbaler oder tätlicher Art wehren zu müssen. Damit stellt
sich die Intitiative klar gegen die Idee willkürlich offener Räume.
Die Frage, warum wir solche Räume brauchen, lässt sich leicht beantworten.
Es gibt in Köln keine Räume, in denen es möglich ist, Soliparties,
counter-kulturelle Konzerte, experimentelle Kunstprojekte, unkommerzielle
größere Veranstaltungen, Seminare, Kongresse und ähnliches zu veranstalten.
Meist ist mensch mit hohen Raummieten, institutioneller Genehmigung oder
früh schlafender Nachbarschaft konfrontiert. Es gibt keinen Ort, an dem sich
die linke Szene tatsächlich trifft, austauscht, diskutiert, streitet oder
neue Projekte anfangen könnte. Das führt zum nächsten Problem. Seit Jahren
gibt es keinen Ort mehr, an dem Jugendarbeit gemacht wird. Wir haben den
Anschluss an die Jugendlichen in Köln verloren, was zu einem deutlichen
Nachwuchsproblem geführt hat. Die wenigen Menschen, die neu in die
linksradikale Szene in Köln kommen, kommen von ausserhalb hierher zum
Studieren. Dadurch geht uns die Verankerung in der Stadt verloren. Wir
kennen uns nicht mehr aus in den urbanen Diskursen und Problemen in Köln.
Die genaue Kenntnis der Umstände ist aber eine Vorraussetzung für
erfolgreiche politische Intervention. Inzwischen sehen wir zu, wie ProKöln
an den Schulen rekrutiert und Nazis versuchen, Subkultur zu besetzen,
während uns die Anlaufstelle für Jugendliche fehlt, die sich für linke
Politik interessieren. Seit eh und je funktioniert die emanzipatorische
Politisierung von Menschen über konkrete Kämpfe oder durch subkulturelle
Szenen. In Köln überlassen wir das gerade der Beliebigkeit und dem Zufall.
Wir wollen aber, dass wieder um emanzipatorische Politik gekämpft wird.
Dabei muss es nicht nur darum gehen, aktiv zu werden, sich einzubringen,
Projekte zu starten und die Räume zu gestalten, sondern auch darum, den
Charakter dieser Räume und die Frage um ihre Notwendigkeit gemeinsam zu
diskutieren. Wollen wir ein Autonomes oder ein Soziales Zentrum und worin
besteht der konzeptuelle Unterschied? Was soll dort passieren und wie kann
die linksradikale Szene in Köln sich vergrößern und nach Vorne gehen?
Deshalb sind alle gefragt, sich auf die eine oder andere Weise einzubringen.
Die Gestaltung eines unabhängigen Hauses in der Barmer Siedlung kann dabei
nur der Anfang sein. Letzten Endes sind die Räume nicht ideal. Ein
geeigneteres Objekt zu finden und zu erkämpfen, mit Inhalten und Projekten
zu füllen und somit wieder einen Ort der Präsenz in Köln zu haben, ist das
Ziel. Let's go!
Programm:
Fr.24.3.Eröffnungsparty mit Blacksheep Soundsystem und Vokü
Sa.25.3. 18h Infoveranstaltung des Antifa-Cafes mit Referentinnen der Karawane Wuppertal mit Filmen
Sa. 25.3. 20h Punk/HC Konzert mit Kingdom, Ksm-40, Save Yourself
Sa/so: be-creative: Haus verschönern und einrichten
Mi, 29.3. Filmabend
Do, 30.3. Konzert mit Tackleberry(tbc.)
darüberhinaus: Umsonstladen geöffnet, Workshops in Planung etc.
Einfach hinkommen und mitgestalten
nun ein selbstverwaltetes Zentrum für Politik und Kultur werden. Allein
gegen den Abriss zu sein, genügt uns nicht, zumal die Notwendigkeit für
selbstverwaltete Zentren in Köln nach wie vor dringlich besteht. Leider
konnte in den letzten Jahren weder ein Autonomes Zentrum noch ein Soziales
Zentrum erkämpft werden. Mit der selbstständigen Gestaltung eines der Häuser
in der Barmer Siedlung soll versucht werden, wieder Debatte und Kampf um
selbstverwaltete politische Räume zu beginnen.
Der Charakter dieses Zentrums ist dabei klar: Jede Form von Diskriminierung
und Beleidigung von Menschen auf Grund ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe,
Herkunft, sozialen Hintergrundes, sexuellen Praxis und Orientierung,
Religion oder Alters wird in keinster Weise toleriert. Das Haus bietet auch
Geschichtsrevisionismus, Verschwörungstheorien und aufdringlichem sozialen
Verhalten keinen Raum. Hier sollen sich Menschen wohl fühlen, entspannen und
ihren Projekten nachgehen können, ohne sich dabei ständig gegen
Belästigungen verbaler oder tätlicher Art wehren zu müssen. Damit stellt
sich die Intitiative klar gegen die Idee willkürlich offener Räume.
Die Frage, warum wir solche Räume brauchen, lässt sich leicht beantworten.
Es gibt in Köln keine Räume, in denen es möglich ist, Soliparties,
counter-kulturelle Konzerte, experimentelle Kunstprojekte, unkommerzielle
größere Veranstaltungen, Seminare, Kongresse und ähnliches zu veranstalten.
Meist ist mensch mit hohen Raummieten, institutioneller Genehmigung oder
früh schlafender Nachbarschaft konfrontiert. Es gibt keinen Ort, an dem sich
die linke Szene tatsächlich trifft, austauscht, diskutiert, streitet oder
neue Projekte anfangen könnte. Das führt zum nächsten Problem. Seit Jahren
gibt es keinen Ort mehr, an dem Jugendarbeit gemacht wird. Wir haben den
Anschluss an die Jugendlichen in Köln verloren, was zu einem deutlichen
Nachwuchsproblem geführt hat. Die wenigen Menschen, die neu in die
linksradikale Szene in Köln kommen, kommen von ausserhalb hierher zum
Studieren. Dadurch geht uns die Verankerung in der Stadt verloren. Wir
kennen uns nicht mehr aus in den urbanen Diskursen und Problemen in Köln.
Die genaue Kenntnis der Umstände ist aber eine Vorraussetzung für
erfolgreiche politische Intervention. Inzwischen sehen wir zu, wie ProKöln
an den Schulen rekrutiert und Nazis versuchen, Subkultur zu besetzen,
während uns die Anlaufstelle für Jugendliche fehlt, die sich für linke
Politik interessieren. Seit eh und je funktioniert die emanzipatorische
Politisierung von Menschen über konkrete Kämpfe oder durch subkulturelle
Szenen. In Köln überlassen wir das gerade der Beliebigkeit und dem Zufall.
Wir wollen aber, dass wieder um emanzipatorische Politik gekämpft wird.
Dabei muss es nicht nur darum gehen, aktiv zu werden, sich einzubringen,
Projekte zu starten und die Räume zu gestalten, sondern auch darum, den
Charakter dieser Räume und die Frage um ihre Notwendigkeit gemeinsam zu
diskutieren. Wollen wir ein Autonomes oder ein Soziales Zentrum und worin
besteht der konzeptuelle Unterschied? Was soll dort passieren und wie kann
die linksradikale Szene in Köln sich vergrößern und nach Vorne gehen?
Deshalb sind alle gefragt, sich auf die eine oder andere Weise einzubringen.
Die Gestaltung eines unabhängigen Hauses in der Barmer Siedlung kann dabei
nur der Anfang sein. Letzten Endes sind die Räume nicht ideal. Ein
geeigneteres Objekt zu finden und zu erkämpfen, mit Inhalten und Projekten
zu füllen und somit wieder einen Ort der Präsenz in Köln zu haben, ist das
Ziel. Let's go!
Programm:
Fr.24.3.Eröffnungsparty mit Blacksheep Soundsystem und Vokü
Sa.25.3. 18h Infoveranstaltung des Antifa-Cafes mit Referentinnen der Karawane Wuppertal mit Filmen
Sa. 25.3. 20h Punk/HC Konzert mit Kingdom, Ksm-40, Save Yourself
Sa/so: be-creative: Haus verschönern und einrichten
Mi, 29.3. Filmabend
Do, 30.3. Konzert mit Tackleberry(tbc.)
darüberhinaus: Umsonstladen geöffnet, Workshops in Planung etc.
Einfach hinkommen und mitgestalten
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Ergänzung
http://www.sozialeszentrum.tk
Kontakt: soziales-zentrum@gmx.net
Texte und Stellungnahmen zur Besetzung
ein weiterer Bericht
http://de.indymedia.org/2006/03/142252.shtml
produktive debatte um offenheit
## http://www.projektwerkstatt.de/hoppetosse/hierarchNIE/offenerraum.html
treffen zu offenen räumen & problemen bei berlin:
## http://de.anarchopedia.org/index.php/offene_raeume
Soziales Zentrum & Barmer Siedlung
Die Barmer Siedlung bietet vielen Menschen Raum zur eigenen Gestaltung der Räumlichkeiten.
Wir haben ein Soziales Zentrum eröffnet um den Raum für kreative Ideen, Mitgestaltung und einen Freiraum von der konsumorientierten, ausgrenzenden Gesllschaft zu schaffen.
Das SZ ist ein AUTARKES Projekt mit eigener politischer und kultureller Vorstellung, welches sich als Ergänzung zu der Besetzung der Barmer Siedlung betrachtet und distanziert sich NICHT von dieser im allgemeinen, sondern von der Entscheidung jemanden zu tolerieren, der antisemitische Positionen vertritt.
Im SZ werden sexistischen, rassitischen oder faschistischen (... usw.) Angriffe, ob in mündlicher oder tätlicher Form, NICHT toleriert.
Wer dies missachtet muss sich einer Konsequenz bewusst sein.
Ein Aktiver
PS: Ich hoffe alle Aktiven sind mit dieser Stellungnahme im konsens, sonst bitte ich dies am Dienstag um 18:00 Uhr im Plenum vorzubringen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
...
Ergänzung
Insofern handelt es sich bei diesem Projekt um einen Kontrapunkt zu dem bereits besetzten Teil.
Dazu kommt, dass wir finden, dass es nciht reicht, nur zu kritisieren und nicht zu versuchen etwas zu ändern und selbst Akzente zu setzen. Im Übrigen finden wir aber, dass es kein Argument ist, zu sagen "Die Besetzung ist doch eine gute Sache, die dürft ihr doch nciht diffamieren", denn nichts ist "per se " irgendwie gut, es muss schon mit den richtigen Inhalten gefüllt sein. Dies können wir bei der BesetzerInnengruppe nicht feststellen.
Zu den Ideen, dass mensch mit dem Antisemiten ja reden könne, dann würde er schon damit aufhören, können wir nur sagen: Es gab diese Versuche, mit Logik und Argumenten ist ihm aber nicht beizukommen. Wer meint, "Hitler wollte die Juden gar nciht töten, er wollte sie nur aus Deutschland raus haben" oder " Der Jude bereichert sich immer noch an Deutschland" oder von "jüdischem Kapitalismus" redet etc etc etc, von dem ist auch nciht zu erwarten, dass er sich in kürzerer zeit ändern wird. Deswegen entsetzt uns auch die Tatsache, dass er geduldet wird, solange er die Fresse hält. Weil er das nämlich erstens nach unseren eigenen Erfahrungen nicht tut und das auch zweitens kein Handeln gegen Antisemitismus ist, zu sagen, du darfst diese scheisse zwar denken, aber nciht sagen. Wo ist da der emanzipatorische Gehalt???
Wir freuen uns über Besuch und Unterstützung und sagen zu allen, die sich im neuen AZ/SZ aufhalten wollen: Wir dulden keine Unterdrückung und Diskriminierung, duldet ihr sie auch nicht. Fühlt Euch frei, scheissverhalten bei anderen anzusprechen und holt Euch Unterstützung von der Vorbereitungsgruppe wenn nötig.
Für die AZ/SZ Gruppe: der/die AutorIn des o.g Textes
Falsche Versprechungen
Was ist den jetzt soviel besser an ner willkürlichen geschlossener Oase?
Die Strategie gegen Diskriminierung, der Leute die hier versuchen ein Soziales Zentrum zu eröffnen, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ziemlich ziellos, wenn sie nicht auch eine Praxis entwickelt. Die Theorie besteht in der Behauptung das Diskriminierung nicht toleriert wird, und eröffnet erstmal Versprechungen die nicht ohne weiteres handeln eingehalten werden können. Es wird wohl davon ausgegangen das jegliche Diskriminierung so offensichtlich ist, das es kein Problem ist die Vorgesehene Bestrafung, wer immer sie auch festlegt, auch gleich anzuwenden.
Der Diskriminierende kann bei Ausschluß seine Belästigungen so gleich, am besten im nächsten öffentlichen Verkehrsmittel, ausleben, gut ists da wo es keine Linken nach "emanzipativen Reinheitsgebot" gibt, welche vielleicht noch in der Lage gewesen wären zu intervenieren, nein liebe Busnutzerin hier mußt du es ertragen. Wie, liebe Busnutzerin, willst du den nun einen für dich leichteren Umgang mit der dich jeden Tag belästigenden Gesellschaft erlernen, na garnicht, und erst recht nicht im Sozialen Zentrum, den da gibts ja keine Diskriminierung, nie und nimmer, und da haben wir ja dann auch nicht die Möglichkeit einen mit dir solidarischen Umgang zu erüben, denn die Wahrheit ist irgendwo da draußen und nur da, im Vorderhaus, deshalb müßen die Türen verrammelt werden. Wenn die Türen zu sind können dann die Studierenden und die "Revolution-nach-der-Arbeit"-Linken, all das ausleben was sie in Ihrem Alltag sich nicht trauen, und in Selbsthilfe kann man sich dann gegenseitige die Köpfe im Plenum einschlagen oder auch weiter nach unten buckeln, beim Chef wurde sich das ja nicht getraut.
Wenn mensch jetzt mal mit den Artikel-Informationen den Charakter beurteilen will, so sehe ich an Hand der Veranstaltungen gedienstleisteten Konsum und willkürlich geschlossenen Raum.
Aber das ist ja erstmal nur theoretisch so, und die Praxis ... .
Warum wurde sich von "dem besetzten Vorderhaus" (räumlich?) getrennt?
Damit der Antisemitismus sich jetzt ungestörter dort ausleben kann, und diejenigen die ihn entlarven könnten, und handeln in dem sie aktiv dagegensteuern, sich wieder in einer eigenen Oase ausruhen können.
Liebe Busfahrerin, wie wärs mit einem Trip ins Vorderhaus, natürlich ohne Begleitung!
Wie "emanzipativ" Räume sind läßt sich nicht an ihrer Offenheit oder Geschlossenheit festmachen, sondern an der Praxis.
---
P.S.: Finde die Verwindung des Begriffs willkür hier im übrigen sehr unreflektiert, was wollt ihr anstelle dessen mehr "recht" und Rechtstaat?
Das Problem ist doch nicht das Leute willkürlich handeln, sondern wohl eher das es Menschen gibt die in der Gesellschaft Positionen inne haben, in denen sie über andere Verfügen können, und das auch nach ihrem willen.
schade
zensur is IMMER scheisse, auch wenn dummheit zensiert wird,
Für freie meinungs äusserung...
Eröffnungswochenende im Sozialen Zentrum Köln
Kommt vorbei
Toleranz?
Aber warum in "unseren" Freiräumen mit Antisemiten zusammenleben?. Mit Menschen, deren Gesinnung zutiefst zu verachten ist und die nur ihre Einstellung verschweigen, weil es von ihrer Umwelt verlangt wird? Würdet ihr ihn auch tolerieren wenn er sich ausdrücklich fremdenfeindlich geäußert hätte, ersetzt bei den genannten Äußerungen doch mal "die Juden" durch die Ausländer.... Ist Antisemitismus vielleicht doch "salonfähiger"?
Freut mich sehr, dass es jetzt eine Gruppe gibt, die einen eher sozialrevolutionäreren, radikaleren Ansatz vertritt, da lohnt es sich doch wieder am Wochende nach Köln zu fahren...
antisemitismus und verkürzte kritik
so ging es dann erwartungsgemäß diese woche weiter: in den besetzten räumen wurde die (weniger als "provokation" sondern vielmehr als statement) in den räumen angebrachte parole "kein freiraum dem antisemitismus" verändert und das wort "antisemitismus" durch "nazis" ersetzt. gestern wurde ein bettlaken in schwarz-rot-gold bemalt und an der hausfassade angebracht! mensch darf gespannt sein, was als nächstes folgt - vielleicht liegen ja schon bald die ersten ab-west-aufrufe im hausflur...
der entschluss sich räumlich von diesem offenkundig propagierten bzw. geduldeten antisemitismus abzugrenzen, ist in anbetracht der tatsache, dass sich noch immer viele linke zusammenhänge mit den besetzerinnen solidarisieren, und angesichts der eklatanten vorfälle der letzten tage, mehr als hinfällig. wir werden es nicht zulassen, dass sich derart regressive entwicklungen im barmerviertel weiter bahn brechen!
die abgrenzung von den besetzerinnen im vorderhaus sollte dazu dienen, der bisherigen stellvertreterpolitik einen politischen anstrich zu verleihen und in diesem neuen freiraum diskussionen zu ermöglichen, aus denen perspektiven für ein politisches hausprojekt erwachsen können.
in diesem sinne: kein freiraum dem antisemitismus!
für ein emanzipatorisches soziokulturelles zentrum in köln!
Noch etwas zum Umgang mit Antisemitismus
Um weitere Missverständnisse vorzubeugen dieser Text:
Dass ich den Antisemitismusvorfall in der Barmer Siedlung öffentlich mache, hängt mit der Umgangsweise mit diesem Problem zusammen. Derzeit (17.3. - ein Tag nachdem sich ein zweites Plenum mit dem Antisemitismus auseinandersetzen wollte bzw. -auseinandersetzen musste) ist der Antisemit in der Barmer Siedlung noch immer toleriert! Der Antisemit darf bleiben, solange er keine weiteren antisemitischen Äußerungen von sich gibt! Sobald er seine Aussagen wiederholt wird er rausgeschmissen.
Manche mögen dies als Handeln ansehen! Da der kritisierte in dem ersten Plenum zu dieser Thematik seine Aussagen (wie zB "Wenn Deutschland kein Geld mehr hat, soll es das Geld von den
Holocaust-Reperationszahlungen nehmen! Das ist eine Form von jüdischen Kapitalismus!") wiederholte und verteidigte, ist sein Antisemitismus ganz klar Teil der Ideologie. So einem Menschen eine weitere Chance zu geben ist kein Handeln gegen Antisemitismus! So wird der "Antisemit aus Überzeugung", wenn er zu diesem Punkt schweigt, vielleicht solange die Besetzung noch andauert toleriert. Genau das ist das Problem!
Das heisst nicht, dass alle Menschen in der Barmer Siedlung Antisemiten sind (lest die Texte, zu denen ihr euch äussert, doch bitte was aufmerksamer) Ich weis von einem Antisemiten in der Barmer Siedlung. Und dieser eine ist schon einer zu viel. Dass die anderen seine Äusserungen zwar nicht teilen, ihn aber in dem Projekt tolerieren, ist Gegenstand meiner Kritik! Dieses nicht-handeln damit zu begründen, dass die Barmer Siedlung keinen klassisch linken Szene Anspruch hat, sondern deutlich bürgerlich geprägt ist, ist keine Begründung für das Nichthandeln! Selbst diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die stark bürgerlich geprägt wurden, die mit der linken Szene garnichts zu tun haben; solche an denen politische Diskurse in der Regel vorbei gehen - die normal sind - verstehen:
1. das Aussagen wie die vom "jüdischen Finanzkapital was sich immer noch an Deutschland bereichert", antisemitisch und dementsprechend gefährlich sind
2. das Menschen die solche Meinungen vertreten nichts in besetzten Häusern zu suchen haben, ausser die Besetzung hat das Ziel der errichtung eines Nationalen Zentrums (wobei solche Entwicklungen wohl den wenigsten weniger politisch aktiven bekannt sind)
Wenn einzelne sich zu unrecht diffamiert fühlten, weil sie erst spät davon erfahren haben, frag ich mich warum der Antisemit auch weiterhin in der Barmer Siedlung toleriert ist!
Selbst wenn der Antisemit jetzt von selbst gehen würde, wär dies noch keine Lösung des Problems! Dann würden sich zwar vermutlich keine Antisemiten mehr in der Barmer Siedlung aufhalten, aber er dürfte wiederkommen. Die einzige Lösung ist den Antisemiten rauszuschmeissen! Am besten diejenigen in der Barmer Siedlung, die Antisemitismus als freie Meinung ansehen (mindestens eine Person) oder diejenigen, die Antisemitismus vergleichbar damit sehen, dass viele Menschen scheisse labern (mindestens eine weitere Person) gehen gleich freiwillig mit! Sie teilen zwar nicht die Meinung des Antisemiten, aber von solchen Menschen ist nicht zu erwarten, dass sie gegen Antisemitismus (wie auch gegen andere Ausprägungen von Herrschaft) handeln werden. Und so etwas muss klar sein, wenn man Häuser besetzt! Denn in besetzten Häusern werden immer wieder Leute kommen, die dort nichts zu suchen haben! Mir fällt gerade ein, dass mir, nachdem der erste Text zu der Thematik veröffentlicht wurde, von einem Menschen, der in der Barmer Siedlung wohnt gesagt wurde, dass ich für den Text eigendlich einen aufs Maul kriegen müsste! An diese Person vielleicht noch: Was müsste jetzt mit mir passieren? Kopf ab? Oder bekomme ich jetzt wirklich einen aufs Maul?
Zu der Frage, ob die Unterstützung dem Projekt ganz entzogen werden sollte, will ich hier jetzt nichts schreiben! Das ich das Projekt nicht mehr unterstützen will und kann, sollte klar sein, aber ich bin der Meinung, dass jede Gruppe und Einzelperson für sich entscheiden sollte, ob sie bei solchen Umgangsweisen mit einem Antisemiten das Projekt noch weiter unterstützen wollen! Ich werde hier nur noch die obligatorischen Parolen, nämlich
Kein Freiraum dem Antisemitismus
Die Verharmlosung des Holocaust bekämpfen
und Wohnraum für alle, doch in Squats explizit nicht für Antisemiten, SexistInnen, RassistInnen und andere Menschen die dort nichts zu suchen haben schreiben und hoffen, dass der Antisemit endlich aus der Barmer Siedlung rausfliegt! Aber es ist wahrscheinlich wie der Glaube ans Christkind, zu erwarten, dass nachdem bisher nicht gehandelt wurde, ausgerechnet jetzt gehandelt wird!