Demo durch Berlins Osten

einer der dabei war 18.03.2006 01:27 Themen: Antifa
In den letzten Wochen kam es vermehrt in Berlin zu Übergriffen Rechtsextremer gegenüber Linken, Alternativen und Ausländern.
Die Opfer wurden hierbei auf schwerster Weise verletzt(z.B. ein zertrümmertes Knie).
Auf Grund dessen wurde zu einer Demo durch die Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg, welche die Haupttatorte der Angriffe waren, aufgerufen.
Gegen 20Uhr bewegte sich die ca. 500Mann und Frau starke Menschenmenge vom Boxhagener Platz los.
Nach einem geraumen Fußweg wurde Lichtenberg und speziell die als Nazi-Homezone bekannte Weitlingstraße erreicht.
In dieser Straße befindet sich unter anderem das Lokal Kiste, in welchem regelmäßig Neonazis verkehren und auch der Besitzer seinem Publikum nahe steht.
Auf Grund dessen wurde daraufhin dieses Lokal für einige Minuten belagert.

Nachdem man den Weg fortsetzte und die Weitlingstraße verließ, stand man bereits vor dem nächsten Faschistentreff, der Kneipe Picolo.
Diese wurde ebenfalls mehrere Minuten belagert. Wie vorher bekannt wurde, sollte diese Kneipe voll mit Neonazis gewesen sein, jedoch konnte man sich davon, auf Grund der starken Polizeipräsenz, nicht selbst überzeugen.

Bis zur Stadtteilgrenze von Lichtenberg zurück nach Friedrichshain verlief der weitere Weg friedlich.
Erst nachdem man hinter der S-Bahnbrücke am Bahnhof Frankfurter Allee erneut vor einem rechten Lokal stand, wurde es hitzig.
So knüppelten nun die Polizisten auf die Demonstranten ein, konnten jedoch zunächst zurück gedrängt werden.

Der weitere Weg sollte bis zum U-Bahnhof Samariterstraße verlaufen.

Jedoch wurde die Menschenmenge, welche inzwischen auf gut 600 Personen angestiegen war noch mehrfach vom Team-Green angegriffen.

Beim zweiten Angriff gelang es den Demonstranten, die Beamten einzukesseln, weshalb diese sich mit herbeieilender Verstärkung eine Schneise erkämpfen mussten um sich aus ihrer missligen Lage zu befreien.

Die weiteren Angriffe waren jedoch nach ersten Eindrücken für die Polizisten erfolgreicher, so dass einige Teilnehmer der Demo festgenommen wurden.

Am Ziel der Demo eskalierte die Situation dann vollkommen. Die Polizei knüppelte nun mehrfach in die Menschenmenge hinein, weshalb diese sich splittete, jedoch zurückschlug und sich somit die Grünen ebenfalls splitten mussten.

Es artete nun zu einer teilweisen Jagd aus, welche überwiegend vom Team Green ausging.

Nachdem nach einem weiteren Angriff der Grünen dann eine kleine Gruppe von Polizisten an eine Häuserwand gedrängt werden konnte und eine Minuten von den Demonstranten über ihre Sichtweise der Dinge aufgeklärt wurde, konnten nachrückende Einsatzkräfte den Pulk um die Häuserwand wieder vertreiben und nun sollte sich alles recht schnell beruhigen, sodass man sich gen U-Bahn bewegen konnte.

Dies sind nur meine ersten Eindrücke von dem vergangenen Abend, der von Feigheit der Neonazis sich zu stellen (sie hatten anscheinend ursprünglich eine eigene Demo organisiert, welche sich gegen antideutsche Hetze richtete), von Polizeiwillkür und - Brutalität durchsetzt war. Auf Grund der Masse an Antifaschisten jedoch durchaus ein Erfolg!

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Ergänzungen

Nicht schlecht...

Antifa 18.03.2006 - 03:49
Ich fand auch es war ein Erfolg. Ich denke aber wir waren heute deutlich mehr, so an die 1000 würde ich schätzen. Desweiteren fand ich es wirklich sehr positiv, dass viele eher unoganisierte bzw. unszenige Leute da waren (Halt Studis und auch ein paar Ältere). Klar hätte einiges besser und strukturierter laufen können, aber so ist es eben momentan. Ich glaub für die Verfassung der Szene ( Desinteresse, Szenesumpf etc...) war das schon nicht schlecht heut. Wie viele Demos gab es in letzter Zeit wo gerade mal 50 - 150 Leute da waren? Ich würd es durchaus als Erfolg und als ein Signal werten.
Auf dass es immer besser wird....

500 Leute is schon normal

.. 18.03.2006 - 03:53
Das ist das übliche Mobilisierungspotential von den Berliner Antifagruppen.

Zum Naziaufmarsch und den anderen Demos:

"Der Polizei steht ein arbeitsreiches Wochenende bevor. Am Samstag und Sonntag sind mehr als 20 Demonstrationen in Berlin angemeldet. Insgesamt seien mehr als 1500 Beamte im Einsatz, sagte ein Polizeisprecher. In Charlottenburg werden bei zwei unterschiedlichen Demonstrationen am heutigen Sonnabend mehr als 2000 Menschen erwartet."...,
"Bei einer zweiten Demonstration in Charlottenburg werden deutsche Nationalisten heute demonstrieren. Rund 300 NPD-Anhänger wollen unter dem Motto „Berlin ist eine deutsche Stadt. Keine Pariser Zustände“ vom Bahnhof Westend zum Bahnhof Jungfernheide ziehen. Zu einer Gegenkundgebung hat die Linkspartei ab 10 Uhr aufgerufen. Treffpunkt ist die Schlossstraße Ecke Stallstraße. Erwartet werden 750 Teilnehmer."

 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/18.03.2006/2418585.asp

die üblichen Zahlenspielereien

Graf Zahl 18.03.2006 - 09:02
die Aussage 500 ist das normale Mobi-Potential trägt zur Debatte nichts bei und stimmt auch nicht ganz, ist nämlich immer vom Anlass und anderen Faktoren abhängig. Gestern waren nicht nur die "üblichen" Demonstranten da, sondern darüber hinaus noch eine ganze Menge Leute da, die mensch sonst selten sieht.

Zu den Zahlen. Direkt als die Demo los ging mögen es so 500-600 Leute gewesen sein. Im Verlauf der Demonstration durch Friedrichshain wuchs die Demo immer weiter an, so dass dann in Lichtenberg mindestens 1000 Demonstrant_innen ankamen. Vom Bahnhof Lichtenberg aus ergab das eindrucksvolles Bild. Angekommen wieder auf der Frankfurter Alle gab es dann nach Erreichen der U-Bahnhöfe Lichtenberg, Magdalenenstraße und Frankfurter Allee Absetzerscheinungen, weil das Ziel in Lichtenberg Flagge zu zeigen erreicht war und die Leute an dem Abend noch was anderes vor hatten. So dass am U-Bahnhof Samariterstraße 600 Leute ankamen, die auch langsam nach Hause wollten. Die Kietzkneipe in der Voigtstraße zu der der Durchbruchsversuch gestartet wurde, kannten sicher die Wenigsten auf der Demonstration, so dass der Sinn des Durchbruchsversuch nicht gleich verstanden wurde, und deshalb sich die Beteiligung in Grenzen hielt.

Bilder

Antifa(schist) 18.03.2006 - 18:23

Übergriffe und Festnahmen im U-Bhf

(muss ausgefüllt werden) 18.03.2006 - 21:24
Im U-Bhf Samariterstr. kam es bei der Abreise der Teilnehmer noch zu Übergriffen von vier Bullen in Zivil und einigen unterstützenden Bullen. Eine männliche Person wurde brutal zu Boden geworfen und am Boden weiterhin körperlich angegriffen. Diese Situation hat eine weibliche Person wohl überfordert, die daraufhin die Aufmerksamkeit eines Polizisten auf sich gezogen hat, der sie durch einen oder mehren Schläge zu Boden schlug. Beide Personen wurden verhaftet.
Es soll noch zu weiteren Übergriffen der Bullen auf die Leute gekommen sein, die auf dem U-Bhf nur gewartet haben, dass ihre U-Bahn kommt und nach Hause wollten. Ob es noch weitere Festnahmen gab, weiß ich nicht. Die Bullen wollten wohl noch Leute festnehmen, denen sie Straftaten andichten konnten.

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UND — DEMIAN

tolles Argument — Hasenfuss

tut_nichts — zur_sache

Nazispäher — Fritz vom Lande

Pfefferspray — Annonym

@anonym — egal

Vergewaltigung — ...

@ 14:22 — ..

@ 14:25 — ...