Milosevic Rede auf dem Kosovo Polje

Übersetzung: Dr. Donka Lange 11.03.2006 23:45
Aus gegebenem Anlass ist es interessant, sich noch einmal die Amselfeld - Rede von Slobodan Milosevic aus dem Jahr 1989 durchzulesen. Sie beweist eindeutig, dass Milosevic nicht als Begründer des serbischen Ultranationalismus, der ja angeblich zum Zusammenbruch Jugoslawiens geführt haben soll, herhalten kann.

Milosevics Rede vom 28. Juni 1989

An diesem Ort, im Herzen Serbiens, auf dem Kosovo Polje, hat vor sechs Jahrhunderten, vor genau 600 Jahren, eine der größten Schlachten damaliger
Zeiten stattgefunden. Fragen und Geheimnisse haben dieses Geschehen wie
viele andere große Ereignisse begleitet, es wurde Gegenstand
ununterbrochener wissenschaftlicher Untersuchungen und nicht zuletzt auch
der Neugier des Volkes.

Durch soziale Umstände bedingt, findet das große sechshundertjährige
Jubiläum der Kosovo-Schlacht in einem Jahr statt, in dem Serbien nach
vielen Jahrzehnten seine staatliche, nationale und geistige Integrität
wiedergefunden hat. So fällt es uns heute nicht schwer, die Frage zu
beantworten: Wie werden wir vor Milos auftreten? (Gemeint: Milos Obilic –
serbischer Held der Kosovo-Schlacht – je)

Wie das Leben und die Geschichte spielen, sieht es so aus, als ob Serbien
gerade 1989 seinen Staat und seine Würde wiedergewonnen hat, um das
historische Ereignis ferner Vergangenheit zu feiern, das für Serbien sowohl symbolisch als auch geschichtlich eine große Bedeutung für die Zukunft hat.

Heute ist schwer zu sagen, was bei der Kosovo-Schlacht historische Fakten
sind und was zur Legende gehört. Aber das ist auch nicht wichtig. Erfüllt
von Schmerzen, aber auch von Hoffnung, ist das Volk gewöhnt, sich zu
erinnern, ganz wie es eigentlich auch bei anderen Völkern der Fall ist. Das Volk hat sich wegen des Verrates geschämt, hat aber auch die Tapferkeit gepriesen. Deshalb ist heute schwer zu sagen, ob die Kosovo-Schlacht eine Niederlage oder ein Sieg für das serbische Volk war, ob wir als Folge der Niederlage in die Sklaverei kamen oder ob wir aus dieser Niederlage gelernt haben, die Zeiten der Sklaverei zu überleben. Die Antworten auf diese Frage werden das Volk und die Wissenschaft weiterhin suchen müssen. Was aber nach all diesen Jahrhunderten, die hinter uns liegen, Gewißheit geworden ist,das ist die Tatsache, daß wir auf dem Kosovo vor 600 Jahren unsere Uneinigkeit erfahren mußten.
Wenn wir eine Niederlage auf dem Kosovo erlitten haben, dann war das kein
Ergebnis der gesellschaftlichen oder militärischen Überlegenheit des
Osmanischen Reiches, sondern Ergebnis der tragischen Uneinigkeit an der
Spitze des serbischen Staates. Damals, im fernen 1389, war das Osmanische
Reich nicht nur stärker als das serbische Königreich, sondern auch
glücklicher. Uneinigkeit und Verrat auf dem Kosovo werden das serbische
Volk weiter als das Böse durch seine ganze Geschichte hindurch begleiten. Auch im letzten Krieg haben Uneinigkeit und Verrat das serbische Volk und Serbien in eine Agonie geführt, deren geschichtliche und moralische Konsequenzen die der faschistischen Aggression übertroffen haben.
Auch später, nach der Gründung des sozialistischen Jugoslawiens, war die
Spitze der serbischen Führung in diesem neuen Land uneinig und neigte zu
Kompromissen auf dem Rücken des eigenen Volkes. Die Zugeständnisse, die
viele der serbischen Führer zum Nachteil des eigenen Volkes machten, wären
weder historisch noch ethisch von irgendeinem Volk auf der Welt akzeptiert
worden. Dies gilt um so mehr, als die Serben während ihrer ganzen Geschichte niemals Eroberer oder Ausbeuter waren. Das nationale und historische Wesen der Serben in ihrer ganzen Geschichte, insbesondere auch während der beiden Weltkriege, war die Befreiung von Knechtschaft und das Leben in Freiheit,und so bleibt es auch heute. Die Serben haben sich immer wieder selbst befreit und, wenn es ihnen möglich war, halfen sie auch anderen, sich zu befreien.
Und die Tatsache, daß sie in dieser Region als ein großes Volk gelten, ist
doch keine Schande und keine Sünde. Es ist ein Vorteil, den sie niemals gegen andere ausspielten. Aber ich muß sagen, hier auf diesem legendären
Kosovo Polje, daß die Serben diesen Vorteil auch niemals zu ihrem eigenen
Wohl genutzt haben.
Den serbischen Politikern und Führern und deren Vasallenmentalität ist zu verdanken, daß die Serben Schuldgefühle den anderen und sich selber
gegenüber hatten. Die Uneinigkeit der serbischen Politik hat Serbien
zurückgeworfen, und ihre Inferiorität hat Serbien gedemütigt. Das ging so
über Jahre und Jahrzehnte. Wir sind heute hier auf das Kosovo Polje
gekommen, um zu sagen, daß heute die Dinge anders liegen. Es gibt keinen
anderen, keinen geeigneteren Ort als Kosovo Polje, um zu sagen, daß die
Einigkeit in Serbien auch dem serbischen Volk, den Serben und jedem Bürger
Serbiens, unabhängig von seiner nationalen und religiösen Zugehörigkeit,
Wohlstand bringen wird.
Serbien ist heute geeint und anderen Republiken gleichgestellt. Es ist bereit, alles zu tun, um das materielle und soziale Leben aller seiner
Bürger zu verbessern. Mit Verständnis füreinander, mit Zusammenarbeit und
Geduld wird Serbien dabei erfolgreich sein. Deshalb ist auch der Optimismus mit Blick auf die Zukunft, wie er heute allenthalben in Serbien
festzustellen ist, durchaus gerechtfertigt. Dieser Optimismus basiert auf
der Freiheit, die allen Menschen ermöglicht, positive, kreative und
humanitäre Fähigkeiten zum Wohl der gesamten Gesellschaft und auch zum
eigenen Wohl zu entfalten.


»Der Nationalismus ist das schlimmste Problem«

In Serbien haben niemals nur die Serben gelebt. Heute leben in diesem Lande
mehr als jemals zuvor Bürger anderer Völker und Nationalitäten. Und das ist natürlich kein Nachteil für Serbien. Im Gegenteil: Es ist ein Vorteil
Serbiens. In diesem Sinne ändert sich das nationale System, so wie es heute auch in anderen Ländern, insbesondere in den hochentwickelten Ländern der Welt, der Fall ist. Immer mehr und immer erfolgreichere Bürger verschiedener Nationen und verschiedener Religionen leben in einem gemeinsamen Land zusammen. Im besonderen Maße soll der Sozialismus als eine progressive, demokratische Gesellschaft die Menschen zusammenführen und dazu beitragen, deren Trennung nach nationaler oder religiöser Zugehörigkeit zu überbrücken.
Der einzig maßgebende Unterschied zwischen den Menschen im Sozialismus
sollte der Unterschied zwischen denen sein, die arbeiten, und denen, die
nicht arbeiten wollen. Zwischen Menschen, die füreinander da sind und sich
gegenseitig achten, und solchen, die keinen Respekt vor ihren Mitmenschen
haben. Die Bürger Serbiens, die von ihrer eignen Arbeit leben, verdienen
die Achtung aller, sie müssen einander respektieren, unabhängig von ihrer
nationalen Zugehörigkeit. Gerade auf solchen Prinzipien der gegenseitigen
Achtung und des gegenseitigen Respekts basiert unser Land.

Jugoslawien ist eine multinationale Einheit und kann nur überleben, wenn
völlige Gleichberechtigung zwischen allen im Land lebenden Nationen
hergestellt wird. Die Krise, die Jugoslawien getroffen hat, hat sowohl nationale als auch soziale, kulturelle und religiöse Zwietracht
hervorgebracht. Dabei ist der Nationalismus das schlimmste Problem. Ihn zu
überwinden ist die Voraussetzung dafür, die anderen Mißstände zu beseitigen und die Konsequenzen zu mildern, die der Nationalismus hervorgebracht hat.

Seit dem Bestehen von multinationalen Gesellschaften war deren Schwachstelle
immer das Verhältnis zwischen den einzelnen Nationen. Es besteht die
Gefahr,daß die Frage der angeblichen Bedrohung einer Nation durch eine andere aufgeworfen werden kann, was wiederum zu einer Welle von Verdächtigungen,Anschuldigungen und Intoleranz führen kann, einer Welle, die unaufhaltsam wächst und sehr schwer zu stoppen ist. Diese Gefahr bedrohte uns die ganze Zeit.

Innere und äußere Feinde multinationaler Gesellschaften wissen das und tun
alles, sie durch das Anstacheln nationaler Konflikte zu zerstören.
Gegenwärtig wird das in Jugoslawien versucht – nie zuvor hatten wir solche
tragischen nationalen Konflikte zu ertragen, die die Existenz unserer
Gesellschaft in Frage stellten.

Gleichberechtigte und harmonische Beziehungen zwischen den jugoslawischen
Völkern sind die unabdingbare Voraussetzung für das Überleben Jugoslawiens,die einzige Möglichkeit, aus der gegenwärtigen Krise einen Ausweg zu finden, vor allem um ökonomische und soziale Prosperität für das Land zu erreichen.
In dieser Hinsicht unterscheidet sich Jugoslawien nicht von anderen Ländern der Welt, und insbesondere nicht von den entwickelten Ländern.

Die heutige Welt zeichnet sich immer stärker durch Toleranz, Kooperation
und Gleichberechtigung zwischen den Nationen aus. Die moderne ökonomische,
technologische, aber auch politische und kulturelle Entwicklung führt die
Menschen verschiedener Nationen zueinander, macht die Völker voneinander
abhängig und trägt Zug um Zug zu ihrer Gleichberechtigung bei. Zur
Zivilisation, der die Menschheit zustrebt, haben vor allem die
gleichberechtigten und vereinten Völker Zutritt. Auch wenn wir nicht an der Spitze dieses Weges in die Zivilisation sein können, so möchten wir doch auch nicht die letzten sein.
Zur Zeit der großen historischen Schlacht auf dem Kosovo Polje blickten die Menschen hinauf zu den Sternen, von denen sie sich das Heil erhofften.
Jetzt, sechs Jahrhunderte später, blicken sie wieder hinauf zu diesen
Sternen – um sie zu erobern. Und auf jeden Fall dürfen sie sich heute nicht mehr erlauben, uneinig zu sein und sich von Haß und Verrat leiten zu
lassen,leben sie doch nicht mehr in kleinen, schwachen und kaum miteinander verbundenen Welten. Heute können die Menschen dieses Planeten nicht einmal ihren eigenen Planeten erobern, wenn sie sich nicht einig sind, geschweige denn andere Planeten, solange sie nicht in Harmonie und Solidarität leben.
Gerade deshalb haben, vielleicht wie nirgendwo sonst auf dem Boden unseres
Heimatlandes, die Worte Einigkeit, Solidarität und Gemeinsamkeit soviel
Sinn auf dem Kosovo Polje, dem Symbol der Uneinigkeit und des Verrates. Diese Uneinigkeit, die für die Niederlage in der Schlacht verantwortlich war und auch für das unglückliche Schicksal, das Serbien ganze fünf Jahrhunderte lang ertragen mußte, ist im Gedächtnis des serbischen Volkes und wird es bleiben. Auch wenn es mit den historischen Gegebenheiten nicht unbedingt übereinstimmen mag, so bleibt doch die Gewißheit, daß das Volk seine Uneinigkeit als seine größte Tragödie erlebt hat. Deshalb haben wir die unbedingte Verpflichtung, die Uneinigkeit zu überwinden – das ist die unbedingte Voraussetzung, um künftig Niederlagen, Mißerfolge und Stagnation durchzustehen.

Das Volk in Serbien ist sich in diesem Jahr bewußt geworden, daß es seine
innere Einheit als unverzichtbare Voraussetzung für das heutige Leben und
seine weitere Entwicklung finden muß. Ich bin überzeugt, daß Serbien
aufgrund dieses Bewußtseins der Einigkeit nicht nur als Staat, sondern auch als erfolgreicher Staat leben wird. Deshalb, so denke ich, macht es doch Sinn, gerade hier auf dem Kosovo, wo einmal Uneinigkeit auf tragische Weise und für Jahrhunderte Serbien zurückgeworfen hat, zu sagen, daß nur die Einheit uns die Kraft geben wird, Serbien zu erneuern und die Würde zurückzuerlangen. Und dieses Bewußtsein von der inneren Einigkeit stellt auch für Jugoslawien eine Notwendigkeit dar, weil das Schicksal Jugoslawiens in den Händen aller seiner Völker liegt.
Die Kosovo-Schlacht ist auch ein Symbol für Tapferkeit. Das drückt sich in
Gedichten, Legenden, in der Literatur und in Erzählungen aus. Die Helden des Kosovos inspirieren seit sechs Jahrhunderten unsere Kreativität, sie nähren unseren Stolz, sie lehren uns nicht zu vergessen, daß es einmal eine Armee gegeben hat, die tapfer und stolz war – eine der wenigen, die trotz der Niederlage nicht verloren hat.

Sechs Jahrhunderte später stehen heute wieder Kämpfe bevor. Es sind keine
bewaffneten Kämpfe, die wir auszutragen haben, obwohl auch solche nicht
auszuschließen sind. Aber unabhängig davon, welche Kämpfe uns bevorstehen,
sie können nicht ohne Entschlossenheit, Tapferkeit und Aufopferung gewonnen werden, also nicht ohne die guten Eigenschaften, die man auch damals auf dem Kosovo demonstrierte.

Unser heutiger Kampf zielt auf die Verwirklichung der ökonomischen,
politischen, kulturellen, der umfassenden Prosperität unseres Landes. Und
dieser Kampf wird um so erfolgreicher sein, je mehr wir uns der
Zivilisation nähern, in der die Menschheit im 21. Jahrhundert leben wird. Auch für einen solchen Kampf brauchen wir Tapferkeit. Natürlich eine andere Art von Tapferkeit. Es bleibt aber eine Herzensangelegenheit, ohne die nichts auf der Welt, nichts Ernsthaftes, nichts wirklich Großes erreicht werden kann. Eine Tapferkeit, die aus dem Herzen kommt und immer für die Menschheit lebensnotwendig bleiben wird.
Vor 600 Jahren verteidigte Serbien hier auf dem Kosovo tapfer nicht nur
sich selbst, sondern auch Europa. Serbien stand damals für die Verteidigung europäischer Kultur, Religion und der europäischen Gesellschaft insgesamt. Deshalb ist es heute ungerecht und im Widerspruch zur Geschichte, ja, es ist sogar absurd, die Zugehörigkeit Serbiens zu Europa in Zweifel zu ziehen.
Serbien gehört zu Europa, heute wie in der Vergangenheit, und zwar auf eine Art und Weise, die seiner Würde und seinem Wesen entspricht. In diesem Geiste möchten wir heute eine Gesellschaft aufbauen, die reich und
demokratisch ist. Dadurch wollen wir zum Wohlergehen unserer Kinder und
unseres Landes beitragen, das heute völlig zu Unrecht leiden muß. Wir
wollen das Unsere tun, um das Streben aller progressiven Menschen unserer Zeit
nach einer neuen, schöneren Welt zu unterstützen.

Die Erinnerungen an die Tapferkeit der Kosovo-Helden soll ewig leben!

Hoch lebe Serbien!

Hoch lebe Jugoslawien!

Hoch lebe der Frieden, hoch lebe die Brüderschaft zwischen den Völkern!

* Übersetzung nach dem Redetext, der in der Belgrader Tageszeitung Politika am 29. Juni 1989 erschienen ist. Übersetzung: Dr. Donka Lange.
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Ergänzungen

Rede belegt Nationalismus

Ilir Hoti 12.03.2006 - 08:44
Selbst in dieser Version der Rede von Milosevic wird sein barbarischer Nationalismus mehr als deutlich. Er sagt, dass die Serben erst im Jahr 1989 mit ihm, endlich in Kosova ihre Würde wiedergefunden hätten. Das ist eine deutliche Absage an das titoistische Jugoslawien und sogar an das Vorkriegsjugoslawien. Wer sich von einigen sonstigen billigen Floskeln einfangen läßt ist ziemlich naiv. Vor der Rede wurde die Autonomie Kosovas gewaltsam aufgehoben, es gab die sogennanten Jogurtrevolutionen. An der Kundgebung am "Amselfeld" nahmen Würdenträger des Klerus teil und nicht wenige erschienen mit faschistischer Tschetnikaufmachung. Milosevic war ein Nationalist und Verbrecher. Ein Typ der im Rahmen der Krise des Spätkapitalismus sich als "Aniimperialist aufspielte. Dabei aber seine Familie gut versorgte ( man denke an den privaten Vergnügungspark seines Sohnes Marko)und auf seine Art die Wirtschaft privatisierte. Mit seiner faschistoiden Barbarei gab er dem Imperialismus Gelegenheit sich in Jugoslawien als Vertreter von Demokratie und Humanität aufzuspielen. Die Barbarei von Milosevic hat es geschafft, dass ein Teil meiner Landsleute in Kosova, eine bestimmte Zeit auf die Propaganda des Imperialismus hereinfiehlen. Ergo jeder der Milosevic verteidigt, beleidigt seine Opfer auf dem Balkan und belegt, dass er nicht gegen den Imperialismus argumentieren kann.
Quellen um in dieser Frage voranzukommen gibt es unter http://.www.Kosova-Aktuell.de

Banker als Präsident

das geht nicht gut 12.03.2006 - 09:14
Wen interessier warum Milosevic in Den Hag englisch sprach:
He joined the Communist Party in 1959 and began his professional life as a banker, working for the Beogradska Banka (Belgrade Bank), at times even residing in New York as their official representative abroad.
 http://en.wikipedia.org/wiki/Slobodan_Milosevic
Rezension: Peter Handke »Die Tablas von Daimiel«
 http://de.indymedia.org/2006/03/141073.shtml

Die Ethnoschiene ist mörderisch!
Was wir in der BRD davon mitbekommen ist glücklicher Weise nur gedämpft.

.

- 12.03.2006 - 09:22

noch ne Ergänzung

- 12.03.2006 - 13:58
Auch nach seinem Tod scheint Milosevic keine Ruhe zu finden. Wir sollten nicht in gleiche Schemen wie der größte Teil der BRD-Presse fallen und der jugoslawischen Führung alles anhängen, was sich irgendwo ausgraben läßt. Vielleicht sollte man einmal erwähnen, daß jener Vuk Draskovic, der vom Westen als lupenreiner "Demokrat" hofiert wird im Bürgerkrieg maßgeblich an Kriegsverbrechen beteiligt war, daß gerade eben im Kosovo ein Kriegsverbrecher, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst viele Angehörige der serbischen Volksgruppe zu vertreiben und zu töten zum Präsidenten gewählt wurde. Auch sollten wir daran denken, daß jener Gerichtshof in Den Haag keine Legitimation durch die UN hat, auch wenn die gleichgeschaltete Presse ihn immer UN-Tribunal nennt, er entstammte dem Sicherheitsrat und wenn man bedenkt, wer im Sicherheitsrat sitzt, kann man sich seine Legitimation und seine Unparteilichkeit selbst ausmalen.

Lauter Volkstribune

Kai 12.03.2006 - 14:35
Die Kommentare zu der Dokumentation der Rede bezeugen wieder einmal das miserable Niveau unserer selbsternannten Weltverbesserer, Antifaschisten und Revolutionäre. Was macht da noch den Unterschied zu den Vorverurteilungen in den Massemedien, in den vorgefertigten Nachrufen auf den Tod von Milosevic. Kein Gedächtnis mehr an die Polemik auch der Deutschen Kriegstreiber, die den völkerrechtswidrigen Krieg 1999 auf Serbien begleiteten. Keine Erinnerung daran, wie die Zerschlagung Jugoslawiens von statten ging, wie sie unter Inkaufnahme eines ethnischen Krieges gerade auch von der Deutschen Diplomatie gefördert wurde, so dass später selbsternannte deutsche Menschenrechtler dann den einseitigen Krieg gegen die serbischen Kriegstreiber rechtfertigen konnten. Die Rede Milosevic' wird einseitig aus dem Zusammenhang der damaligen Auseinandersetzung gerissen rezipiert, als ob es nicht die ethnonationalen Bestrebungen der kroatischen, slowenischen und albanischen Nationalisten gegeben hätte, worauf die Rede von Milosevic eben auch eine Reaktion war.

Heute soll der Mörder Agim Ceku zum Ministerpräsidenten des Kosovo gekührt werden. Ehemals Offizier der Juguslawischen Volksarmee schloss er sich 1991 (!) kroatischen paramilitärischen Einheiten an und verübte zum Beispiel am 18. September 1991 einen Anschlag auf eine Kaserne der Jugoslawischen Armee in Gospic.Nachdem die Kasernen besetzt wurden, haben Ceku und seine Anhänger zumeist prominente Serben aus Gospic entführt, getötet und ihre 156 Körper verbrannt. Zur gleichen Zeit liefen die Diplomatischen Offensiven Genschers zu Anerkennung Kroatiens und Sloweniens an der Jugoslawischen Souveränität vorbei.

Ceku hat später auch an einem Massaker an 87 serbischen Zivilisten im Dorf Medacki Dzep teilgenommen.

Der momentane Kopf der sogenannten "Kosovo Schutz Korps" hat sich auch selbst "ausgezeichnet" in der Operation Storm "Oluja" (August 1995) der kroatischen Armee, welche einen Exodus von ungefähr 300,000 serbischen Flüchtlingen, die gezwungen wurden ihre Häuser in Banja, Kordun und Lika zu verlassen, auslöste.

Zur Zeit der Rede Milosevics auf dem Amselfeld waren diese ethnischen Spaltungsbestrebungen schon virulent, ebenso die Zweckbündnisse verschiedener Nationalisten, wie der kroatischen und (groß)albanischen. In diesem Zusammenhang ist die Rede auf dem Amselfeld zu sehen.

Es geht mir nicht um eine Weißwaschung des Machtpolitikers Milosevic, sondern darum, ihn in den gesamten Kontext der Geschichte des Jugoslawienkrieges und seiner Ideologischen Verarbeitung richtig zu stellen. Erst dann wird das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Nur so ist Antifaschismus möglich. Nicht jedenfalls durch solche saudummen Sprüche, wie sie hier in den Kommentaren teilweise geklopft werden, und die keinen Unterschied zum Stammtisch erkennen lassen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

reden, reden...

tagmata 12.03.2006 - 03:08
reden hab ich auch eine: hitlers antrittsrede als reichskanzler. ein must-read; wenn die tatsache, daß irgendne rede an irgendnem prägnanten punkt der geschichte geschwungen wurde, irgendne aussagekraft hat, war der fööhrer n verdammter hippie. friede, freundschaft, anpacken und let's come together.

(hitlers antrittsrede vor der wehrmachtsführung andererseits war dann von nem etwas... anderen kaliber, aber die fand hinter verschlossenen türen statt. ich weiß nicht, ob slobo-reden für mladic & co überliefert sind, aber sie wären interessant zu lesen)

als etwas harmloseres beispiel wäre bushs antrittsrede als potus 2000 zu lesen, die ist auch online verfügbar (hey, er wollte immer nur das beste für die leute, die unter seinen bomben krepiert sind - wenn man seiner rede glauben darf).

ooh

milo 12.03.2006 - 05:19
oh mann. ich hab gar keinen bock mir das fascho gedönse durchzulesen. ich kanns nicht verstehen, nur weil einer in der sozialisten blabla partei ist muss man seine geistigen ergüsse für richtig halten. für mich gilt wer scheiß lallt und vor allem wer leute an die wand stellt (bildlich gesprochen der typ hat wohl ein paar tausend menschen auf dem gewissen) kann politisch offziell stehen wo er will: er ist und bleibt ein arschloch, und mehr. seid ihr echt alle so blind und verbohrt. gute nacht. ich dachte wir linken sind ausgeschlafener. na ja fuck you milo, schlaf gut du hast genug scheiße gebaut. end of the story, life goes on for us.

Was sucht der Artikel hier?

Radieschen 12.03.2006 - 09:34
Da könnte man genau Artikel Mahlers aus den 70-igern herannehmen oder
eines Röhl aus dem Konkretheften der 60-ziger um Verständinis für ihren heutigen Nazidreck zu finden.

nationalistischer Mörder!

Name 12.03.2006 - 12:09
Das Herr M. ein brutaler nationalisticher Mörder war ist unzweifelhaft. Dannoch finde ich die Übersetzung interessant. Die Lektüre dieser Rede wäre jedem der sich für die Geschkicht Ex-Ju. interessiert empfohlen. Gerade weil sie so voller Hass und Intoleranz ist!

Mehr zu diesem Thema,

egal 12.03.2006 - 12:30
damit der antideutsche Kindergarten so richtig zu toben gebracht wird.


Das die Kinder nichts geblieben ist, als im rot-grünen Genscherjargon "Faschisten" zu brüllen ist bezeichnend. Die Regierungspropaganda, von den Rollenden Köpfen samt dem Mafiagetöse der UCK hat wirklich durchschlagenden Erfolgt gehabt.



Im schön zu sehen, wie sehr die Witzbolde aus dem "linksradikalen" Lager, alles konservative Faschisten sind.

Appd gemischt mit Radieschen und ein wenig UCK Propaganda ergibt den richtigen Saft.




Ansonsten gilt immer noch: Glaubt den Lügen der Mörder nicht!



Anmerkung zur Appd

Antirassist 12.03.2006 - 12:48
Die Appd als faschistisch zu bezeichnen ist natürlich Quark aber es ist sehr wohl richtig dass die Appd eine rechte Querfrontpartei ist. Wobei die Mitglieder wohl überwiegend aus ahnunglosen verstand-weggessoffenen Punks besteht. Oder sagen wir mal Retro-Pseudo-Lifestyle+Sauf-Punks.

APPD=Querfront

Antirassist 12.03.2006 - 12:55
zur appd ist dieses Posting gerade für ahnungslose Besoffskis ganz aufschlussreich:

von: antifa x-pertin 14.11.2002 17:13

die appd von der bambule-demo ausschließen!

von antifas vom mond - 14.11.2002 16:03

appd ausschließen- querfront stoppen!

die appd mobilisert zur bamubule-demo am samstag (  http://www.indymedia.de/2002/11/34338.shtml). manche werden fragen: wo ist das problem? die appd ist
doch eine linke spaßpartei, gegründet von punks und anarcho-hools. vielleicht war sie das mal, mittlerweile ist sie jedoch zu einem sammelbecken für querfront-fans geworden. letztes jahr traf sich etwa der
(ex-)vorsitzende karl nagel mit etlichen nazis, u.a. rep-funktionären, in rotenburg zu einem "diskussionswochenende" (www.vvn-bda.de/bund/sehen17.htm). auch mit reinhold oberlercher, ein zu den
rechten konvertierter ex-68er, hat nagel schon "diskutiert". erik vogel, ein weiterer appd-kader und ehemaliger nazi-skin aus heidelberg, ist eine der trägerinnen des projekts querfront.de. dort veröffentlicht
auch der nationalanarchist udn worch-freund peter töpfer, cd`s des rechtsradikalen songwriters friedrich baunack werden zustimmend besprochen udn mails des ex-npd-vorsitzenden günter deckert an
erik vogel gepostet.
auf der appd-seite findet mensch dann auch einen linnk zu volkstum.de, wo die "endlösung der arbeitslosenfrage" diskutiert wird. solche, angeblich ironisch gemeinten anklänge an die rechte szene oder das
dritte reich, finden sich ständig im repertoire der appd: ihre mitglieder werden als "kamernossinnen" (=kameraden + genossinnen) angesprochen und fragen egstellt wie "wollt ihr die totale sicherheit?". auf
der pogo-anarchie-seite ist ein link mit der rheotorischen frage kommentiert "was ist schon rechts und links heutzutage?".
solcherlei überlegungen finden natürlich auch bei den nazis anklang. so ist es auch kein wunder dass bei einer umfrage zur wahl im nazi-forum wikingerversand.de 8 der ersten 10 nazis die appd zur besten
partei kürten!
fazit: die appd hat keine berührungsängste oder abgrenzungsbedürfnisse im umgang mit rechtsradikalen, im gegenteil, sie sucht geradezu den kontakt nach rechtsaußen. daher kann sie keine
bündnispartnerin für eien emanzipatorische linke mehr sein und muss deshalb aus allen linken zusammenhängen gedrängt werden. daher fordern wir die organisatorinnen der bambule-demo in hamburg auf,
sich eindeutig gegen eine teilnahme der appd auszusprechen und dieses gebot auch durchzusetzen!
stoppt die querfront!

p.s. weitere texte zur appd/querfront:
www.projektwerkstatt.de/debatte/ rechts/querfront_appd.html
x-berg.de/antifa/02/09/15/2038235.shtml
 http://www.de.indymedia.org/2002/09/30167.shtml