Prozessbericht gegen BVG Kontrolleure

umsonst ist gut 10.03.2006 20:08 Themen: Repression
Am 9.März begann vor dem Amtsgericht Tiergarten der Prozess gegen neun zivile Fahrscheinkontrolleure. Es erschienen aber nur sechs der Angeklagten, einer der mutmaßlichen Haupttäter, Dennis Brömse, ist inzwischen als Zeitsoldat bei der Bundeswehr untergetaucht, unerreichbar selbst für seinen Anwalt. Für den Richter kein Grund für Zwangsmaßnahmen.
Die bürgerliche Presse war stark vertreten und erstaunt darüber das es in
Berlin keine Betroffenenvertretung für BVG Geschädigte gibt. Das LKA 63
hatte auch einige Vertreter geschickt die aber etwas deplaziert wirkten.
Zunächst wurde die Anklageschrift verlesen, die Angeklagten sollen als
Mitarbeiter der Wachschutz GmbH, Haynauerstr. 60, zwischen Dezember 2002
und August 2003 in 10 Fällen Fahrgäste mit und ohne Ticket mißhandelt haben.

Der erste Fall ereignete sich an einer Tramhalte in der Mollstrasse. Nach
Angaben der beiden 27 bis 30 Jahre alten Kontis wurden sie hier von einem
Rentner krankenhausreif geschlagen. Der Streit habe begonnen als der Rentner
in der Tram seinen Fahrschein entwerten wollte was illegal sei. Um die
Flucht des Rentners zu verhindern mussten sie ihn "vorläufig festnehmen,
zu Boden bringen und dort fixieren". Das ist laut Dienstanweisung das übliche Vorgehen bei "renitenten" Fahrgästen. Die Ausbildung der Wachschutz-
firma beschränkt sich laut Angeklagten nur auf das erkennen von Renitenz
und zu Boden bringen. Wegen diesem Vorfall wurde das Verfahren gegen
Mehmet Yesilyurt eingestellt weil er schon mal einen Fahrgast zusammen ge-
schlagen hatte und deshalb zu 7 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde.

Der zweite Fall passierte am Moritzplatz, wo ein Fahrgast von hinten ange-
sprungen wurde und in einen BVG Raum geschleppt wurde. Der Angriff von
hinten wurde nötig weil sich Dennis Brömse nicht als Kontolleur ausweisen wollte und Okan Cakmak angeblich immer telefoniert hat wenn grade was
passierte. Cakmak erklärt sich die vielen Vorfälle damit das die Firma
Teams aus acht türkischen Zivis an Bahnhöfe mit arabischer Bevölkerung
schickt um Konflikte zu provozieren. Skinhead und "Gruppenführer" Wolf
Oxenbauer aus Schöneweide kann sich an den Vorfall gar nicht erinnern,
die Firma habe großen finanziellen Druck von der BVG bekommen und diesen
an die Mitarbeiter weiter gegeben. Das Ziel sei es gewesen möglichst viele
EBE`s (erhöhte Beförderungsentgelte) zu sammeln.

Die Verteidiger der Angeklagten wirkten nicht aufeinander abgestimmt, sie
liessen unnötige Äusserungen ihrer Mandanten zu. Die Politik der BVG wollen
sie nicht thematisieren. Skinhead Thomas Harnau ist weiterhin in zivil
auf Schwarzfahrerjagd.
Der Prozess wird fortgesetzt am 16.3. um 9Uhr,Saal 101
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Ergänzungen

Solche Fälle sind leider normal

Schwarzfahr'n - Geld spar'n 11.03.2006 - 03:13
Ob Wachschutz, Ordnungsamt oder Kontrolleure.. oft werden dort Leute abgestellt, die ihre ganz persönlichen Psychos ausleben wollen. Gerade neulich wieder am Zoo eine alltägliche Begebenheit: 3 Kontrolleure gammeln auf dem U-Bahnsteig, schauen provozierend irgendwelche fahrgäste an. Einer der 3 (ziemlich dick und auch kräftig) geht auf einen sitzenden Fahrgast, der eine gedrehte Zigarette in der Hand hält (nicht angezündet) und droht, für den Fll, daß die angezündet würde. Der fahrgast meint irgendwas mit "kein Problem, alles ok". Und der Dicke: "Willst Du aufs Maul?" und stellt sich so dicht an den Sitzenden, daß sein Bauch nur 15cm von der Nase des Sitzenden entfernt ist. Und bleibt erst mal eine Minute so stehen. Auf der anderen Seite des Bahnhofes amüsiert sich derweil eine "Sicherheitsstreife" (2 BV's und 1 Bulle) über die Situation.

A.C.A.B.

Autonomer 11.03.2006 - 17:45
@geldsparerin:)

So ist es leider,es ist Normal zustand das sich Uniformirete sei es Fahrscheinkontrolleure, BahnMitarbeiter, Bullen oder sonstige Secus so aufführen.
Wenn man mal irgend einen einspuch hat, werden sie aggressiv, komm lass uns ma um die ecke gehen ich lass auch die Waffe hier, oder ein Wort noch und ich prügel sie aus der Bahn raus.
Sie haben eine Uniform sie haben Macht, und das spielen viele leider aus.
Z.b.
Da wird sich über einen betrunkenen der in einen Club nicht rein kommt lustig gemacht als er sich an eine Bullenstreife wendet, die Bullen lachen schicken ihn wieder zu den Türstehern, zeigen ihm den Mittelfinger.
Der kommt natürlich immer noch nicht rein, und die Bullen haben ihren Spaß.
Naja der Mann pöbelt noch kurz und will weg gehen das sich ein Bulle hinter ihn gestellt hat, hat er natürlich nicht gemerkt, und somit rempelt er ihn unabsichtlich beim weg gehen an, tja folge Brutale Festnahme.
Mehrere Kiezgänger mischen sich ein, werden von den Bullen mit Tonfas bedroht etc.

Vielleicht setzt das Gericht ja ma ein Zeichen, auch wenn es nicht da nach aussieht.

Auch das Ordnungsamt ist gut dabei

Dumdidum 11.03.2006 - 18:27
Tatort Friedrichain, ein paar Kids skaten dort auf den Stufen von dem Denkmal ... Ordnungsamt kommt und fängt an zu pöbeln ... (die JUgendlichen sind maximal 14)
Jugendlicher will Anzeige erstatten, Polizei kommt hinzu, Aussage der Polizei zu den Ordnungsamtsfritzen: Verfahren wird sowieso eingestellt ...
Im Treptower Park wird eine alte Rentnerin, die seit Gedenken mit ihrem Hund dort spazieren geht, vom Ordnungsamt angepöbelt !!!
Ich bin kein Freund von Gewalt, aber vielleicht hier hilft nur Gegenwehr !

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