AEG bei CNH in Berlin Spandau

Montag Morgens war plötzlich die Feuerwehrzufahrt wieder frei, naja also eigentlich nur eine winzige Gasse hinterm Streikposten und verschlossenem Tor. Zur Erklärung: Bei Streikbeginn sind irgendwie die grossen Baumaschinen vor den Toren schräg stehengeblieben und konnten, weil Streikbeginn, nicht mehr wegbewegt werden. Es wird gemunkelt das irgendjemandes wohl versehentlich etwas bei den Gleisen vergessen haben könnte, denn angeblich könne die Eisenbahn nicht mehr aufs Gelände fahren, aber niemand weiss etas genaures. Nun kann bei einem Brand wenigstens die Feuerwehr aufs Gelände.

Neu war auch ein Aufgehängtes "SPD-Spandau" Banner, ich erfuhr, das sie 600 Euro spendeten.

Es wurde weiter gestreikt. Jeden Tag vor Ort, beschlossen wir als AG (die Anarchistische Gruppe) wieder dort hinzugehn und die Streikposten zu unterstützen. Dienstag Nacht war es natürlich lustig weil es Minus zehn Grad waren. Also Optimal um zu streiken, oder?

Wir waren also diesmal wieder zu Fünft um die Streikenden zu unterstützen.

Naja, also man kann gar nicht oft genug sagen wie wichtig die Solidarität ist, denn ohne sie gäb es kein Brennholz und alle würden erfrieren.

Die Polizei war öfters als sonst in der Staakener Strasse unterwegs. Die ganze Nacht war Sternenklar und so gab es viele gute Gespräche mit den Kolleg_Innen. Kurz nach Sonnenaufgang fing es dann allerdings an zu schneien.

Als der eine Chef kam (Name uninteressant, weil er eh nur ne Marionette ist) drehten sich alle Arbeiter_Innen demonstrativ weg. Er grüsste, es wurde aber nicht erwidert. Der hat ja einen eigenen Schlüssel, liess sich aber extra aufschliessen.

Als der andere Chef kam, ähnliches! Der wollte sich gar fotografieren lassen, so ähnlich wie "Viel Glück" war seine Geste?!? Eine Streikweste wollte er sich dennoch nicht anziehen.

Zwei Stunden später, so gegen 11:15 Uhr kamen die Kolleg_Innen (überwiegend türkische Migrant_Innen) aus Nürnberg an und auf einmal so viel Trubel! Unglaublich! Medien, Fernsehen...

Nun waren aufeinmal auch verschiedene Linke Gruppen mit Propaganda am Start. Arbeiter_Innen diskutierten mit ihnen.

Es war zum Beispiel der SAV-Flügel der WASG (Wahl-Alternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit) am Start. In ihrem "Job-Killer Fiat stoppen!" Flugblatt fordern sie die "...Übernahme des betroffenen Werks in Gemeineigentum!"

Ein Arbeiter am Streikosten fragte: "Warum macht ihr denn mit der PDS so ein Kuddel-Muddel. Da weiss man doch gar nicht was man wählen soll!"

Die Spartakisten diskutierten ebfalls häufig mit Arbeitern die ihnen Aufmerksam zuhörten.

Gruppe Arbeitermacht titelten: "Unterstützt den Streik bei CHN! Nein zur Schliessung!" (Fehler im Original) Neben Forderungen nach Enteignung usw. schreiben sie das sie "Auf der politischen Ebene und in der WASG...für den Aufbau einer neuen Arbeiterpartei..." kämpfen.

Wir als Unterstützer_Innen wurden natürlich gefragt ob wir eine Partei-Gruppe seien und gar zur WASG gehörten. Was wir natürlich verneinten und was auch untypisch wäre für Anarchist_Innen. Wir sind schliesslich da um die Kolleg_Innen zu unterstützen!

Ich wurde auch schon ein paar Tage vorher gefragt was ich von Parteien halte. Aufgrund dieser Erfahrungen, das sie uns /mich fragten schliesse ich daraus das die Kolleg_Innen tendenziell kein Bock auf Parteien haben...

Nun kam es zur Kundgebung und Engelen-Käfer erzählte viel über Sozialen Kampf. Andreas Wiedemann erzählte das Ergebniss der Nürnberger Verhandlungen. Es sprachen noch viele Redner. Sie zu Kritisieren würde mir viel zu unnütz in diesem Bericht erscheinen, weil es standart-sachen sind.

Am Anfang schaute gar noch die Geschäftsleitung (?!?) aus dem Fenster.

Im Publikum waren Gewerkschaftslinke, Verdi, Siemens, Bosch, BMW und viele viele mehr. Ein GdP (Gewerkschaft der Polizei)- Mensch und FAU (Freie Arbeiter_Innen Union)- Mensch wurden auch gesehen.

Die Streikleitung berichtete das die Gegenseite morgen Streikbruch plane, den sie mit "bürgerichen Arbeitsgerichten" und der Polizei durchzusetzen plant! Er warnte sie sollten die Sitation nicht eskalieren.

Der Streik ist also morgen in Gefahr! Verteidigt ihn! Werdet Streikposten!