Weiteres vom CNH Streik in Berlin-Spandau

Autonomer Anarchist 24.02.2006 14:57 Themen: Soziale Kämpfe
Seit Dienstag ist das Werk dicht. Nur Putzmenschen und Sekretärinnen sowie "Chefchens" kriegten Passierscheine. Es gilt durchzuhalten und zu streiken!
Es gibt immernoch keine Bewegung im Streit um den ehemaligen (Orenstein & Koppel) Betrieb. Die Kolleg_Innen sind weiterhin kämpferisch und es regt sich nun auch Solidarität rund um den Streik. Es solidarisieren sich mittlerweile Teile der Bevölkerung, der umliegenden Kleingewerbe und der umliegenden Großbetriebe aber nicht etwa Autonome oder gar die linke Szene, die es offensichtlich nicht gibt.

Mehrere Kleinbetriebe bieten den Streikenden Holz an um die Heizenden Tonnen warm zu halten, was bei Minus Sieben Grad Celsius eine Vorraussetzung zum Durchhalten des Streiks ist. Es kommen Lastwagen aus allen Teilen Berlins. Von der Siemens-Belegschaft kamen nicht nur schöne Worte, sondern auch Soli-Geld für die Streik-Kasse. Auch das Benehmen von den "Großmäuligen", die glaubten einfach so den Posten überqueren zu können hat sich verbessert! So kamen sie nicht mehr wie pöbelnde Hooligans daher, sondern in einem für IHRE KLASSE annehmbaren Verhalten. Sie Taten trotz ihres Klassenfeind-Charakter fast freundschaftlich.

Die Kolleg_Innen haben bisher in ihrer Strategie, seit Streikbeginn keinesfalls Fehler gemacht... Im Gegenteil sie haben genau das richtige getan, wenn es nicht mehr so weiter geht wie die Bosse es wollen nähmlich die Produktion des Mehrwertes gestoppt und die Akkumulation des Kapitals unterbrochen. Doch wer keine Kompromisse will, muss bluten und CNH-FIAT geschieht dies gerade.

Bei den Kolleg_Innen geht es um ihre Existenz und ihr Überleben. Die Ausgelernten wurden schon nicht mehr übernommen und viele Familien stehen vor dem Ruin. Ich kann deshalb den "Reformisten"-Unken-Ruf einiger Pseudo-Radikaler nicht verstehen, zumal sie sich ja eh entsolidarisieren. Und anders herum wenn die "Revolutionäre Avantgarde" zuhause bleibt, so müssen die Arbeiter_Innen den Reformisten überlassen werden und die Revolution wird wohl ohne die Kneipen-Revoluzzer statt finden.

"Case New Holland" kann das ja eh nur recht sein und so kann auch nichts positives für die Leute rauskommen? Verrechnet. Sie machen ohne Ende Verluste am Tag und es tut ihnen Richtig weh. Man kann sagen "Case New Holland"-Chef F.I.A.T. hat sein Gesicht gegenüber den kämpfenden Kolleg_Innen verloren und leider können sie auch nicht unbedenklich durch Polizei räumen lassen, da sie mitten im Industriegebiet, in der Nähe von Axel-Springer Druck, MAN Kraftfahrzeuge, Osram, Siemens, AEG, BMW u.s.w. sind.

Auch die Schreie Berlins Wirtschafts-Senators Harald Wolf, daß F.I.A.T. dann 70 Millionen zurückzahlen müsste, dient nur Solidarisierungspotenzial zu minimieren und potenzielle Unterstützer_Innen einzulullen, da sie unabhängig davon dicht machen und die Arbeiter_Innen eh nichts von den 70 Mio Euros hätten.

So wird halt weiter gestreikt!!!!
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Ergänzungen

Warum, wieso, weshalb..

... 24.02.2006 - 18:50
Aus der TAZ:

---schnipp---
Sie fordern einen Sozialtarifvertrag. Das ist ein Sozialplan, der tarifvertraglich zwischen Unternehmen und Gewerkschaft abgeschlossen wird - und während der Verhandlungen der Gewerkschaft rechtlich die Möglichkeit zum Streik bietet. Hauptforderung ist die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft, in der sich die Mitarbeiter zwei Jahre lang zum alten Lohn weiterbilden können. Darüber hinaus geht es um die Übernahme der Azubis und Abfindungen.

Insgeheim hoffen die Streikenden aber darauf, die Fiat-Tochter CNH zur Fortsetzung der Produktion in Spandau zu zwingen.
---schnapp

Mehr unter:  http://www.labournet.de/branchen/sonstige/masch/index.html

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