HH: Studenten sagen: Danke Bielefeld

StudentInn 21.02.2006 18:47 Themen: Bildung
Seit drei Wochen besetzten Studierende der Universität Bielefeld das Rektorat des Unipräsidenten um gegen die Einführung allgemeiner Studiengebühren zu protestieren. Heute hängten Hamburger StudentInnen ein Transparent an ihr Hauptgebäude um ihre Solidarität mit den Bielefelder BesetzerInnen zum Ausdruck zu bringen.
Am 01.02. Hatte sich der Senat der Universität Bielefeld für die Einführung Allgemeiner Studiengebühren ausgesprochen. Da dies jedoch nicht dem willen der StudentInnen entspricht, besetzten diese daraufhin das Rektorat. Am 15.02 wurde dann auch in Paderborn das Rektorat besetzt.

Um Solidarität mit den Bielefelder StudentInnen zu zeigen und sie zu ermutigen ihren Weg weiter zu gehen, hängten heute Hamburger StudentInnen ein Transparent ans Hauptgebäude der Universität Hamburg. In diesem Gebäude befindet sich unter anderem das Büro des Uni Präsidenten Lüthje. Auch dieses Gebäude war im letzten Jahr Bestreikt und Besetzt worden. Es kam dabei zu massiver Gewalt seitens der Polizei.

Das Transparent erregte die Aufmerksamkeit vieler vorbei laufender Menschen. Wir hoffen, dass ihr weiter kämpft und wünschen allen StudentInnen die sich wehren viel Erfolg.
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Ergänzungen

Munoz

Die Guten 21.02.2006 - 20:34


Education is a Human Right, Not an Economic Good – UN Expert

INTERVIEW – UN Special Rapporteur on the Right to Education, Vernor Munoz Villalobos Vernor Munoz Villalobos.

Geneva – There is a need to recognize education as a human right rather than an economic good, and member States have an obligation to implement this right, according to UN rights expert Vernor Muñoz Villalobos.

Muñoz Villalobos, the Special Rapporteur on the right to education of the Commission on Human Rights, said in an interview that the human rights dimension of education needed to be strengthened without looking at education from an utilitarian perspective that guarantees an economic result.

“I have noted that a lot of people see education as a service, business or a way to improve the economic struggle against poverty”, he said.
“But the aim of education is linked to human dignity and to the realization of the individual’s rights that Member States have an obligation to implement”, Muñoz added.

According to Muñoz, the main obstacle to progress on the right to education is that it has been “de-linked” from a culture of respect for human rights.
“In order to overcome this obstacle human rights learning and education are mechanisms that could allow us to transform patriarchal practices that reduce education to a mechanism that perpetuates existing social and cultural traditions and practices, regardless of their impact on human rights”, he said.

The other areas the Special Rapporteur identifies as hurdles to the enjoyment of the right to education are tuition fees, lack of teachers and poverty, combined with the inferior position given to education in national budgets.

The Rapporteur has focused much of his work on primary education.
“Primary education is the foundation of the whole system. If we can improve it, improve access and avoid drop outs at primary level, we will have a strong basis to ensure continuation to secondary level.”
In his last report to the Commission the Special Rapporteur noted an increase in school attendance in Kenya, Malawi, United Republic of Tanzania and Uganda following the abolition of tuition fees.
However he also stated that education is regarded more as a cost than an investment and is often relegated to second or third place in the budget priorities of medium income countries.
“It is a combination of poverty and lack of commitment. In some countries military budgets are given priority over the education budget”, Muñoz said.

The lack of teachers also poses a major problem in increasing access to primary education. According to the United Nations Development Programme, the estimated number of additional teachers required by 2015 ranges from 15 to 35 million, including more than 3 million in sub-Saharan Africa.

The Special Rapporteur is particularly concerned that the Millennium Development Goals (MDGs) in the area of education will not be achieved by 2015.
“I am afraid we will not reach the goals set forth by the Millennium Development Summit, particularly in the area of education for girls. I would like to carry out research that would allow us to understand why”, he said.

According to the Rapporteur’s report the total cost of meeting the MDGs by the year 2015 in low-income countries alone will be in the region of $ 9,700 million a year until.
Sub-Saharan Africa has the lowest proportion of students completing primary education, followed by South Asia with 70 per cent of students doing so. The rates in the Middle East and North Africa are around 74 per cent. In Europe and central Asia it is at 92 per cent, with 85 per cent in Latin America and the Caribbean and 84 percent in East Asia.

Gender disparity is also a major concern as in many countries girls have lesser access to education than boys. Patriarchal structures, cultural and traditional roles and poverty are among the factors that prevent the education of girls.
The Rapporteur, however, cited Bangladesh, Brazil, Cambodia, Gambia, Sri Lanka and Tunisia as countries that have made impressive progress on girls’ right to education.

One of the Rapporteur’s strategies to identify the obstacles to the enjoyment of the right to education, especially gender disparity, is to develop human rights indicators to facilitate and formulate policy.
“The problem is a complex one, and its gender dimensions are not always visible”, he said. “That makes it very important to develop quantitative and qualitative indicators and collect disaggregated data”.
“I intend to focus my next report on the right to education of girls as a way to achieve the MDGs”, he said.

From the June issue of Respect, the OHCHR newsletter
 http://www.ohchr.org/english/about/publications/docs/issue6respect.pdf


("tution fee" = Studiengebühr) (!)

Deutschland muss nach Auffassung des UN-Menschenrechtsexperten Vernor Muñoz mehr für die Bildung von Migrantenkindern und Schülern aus armen Elternhäusern tun. Wenn diese Kinder nicht bessere Bildungschancen erhielten, würden Armut und soziale Ungleichheit weiter verschärft, sagte Muñoz zum Abschluss seiner zehntägigen Inspektionsreise durch deutsche Kindergärten und Schulen.

 http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5260002_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

mehr denken weniger studieren

! 21.02.2006 - 20:50
seid froh wenn es studiengebühren gibt und kämpft lieber für eine vernünftige studienfinanzierung. kinder aus der arbeiter-/unterschicht werden dadurch nur bedingt betroffen.
die selektion findet doch schon lange vor der hochschule an. wieviel prozent der studienanfänger sind denn bisher(trotz freier bildung) aus den ärmeren schichten der gesellschaft?
derzeit läuft es doch so das die freie bildung von der gemeinschaft bezahlt wird diese aber fast ausschliesslich den kindern bessergestellter zukommt. das heisst das bisher der arbeiter das studium der eh schon finanziell vbessergestellten fördert.

finanzschwache können ja weiterhin bafög beziehen und in zukunft kommen noch unterschiedliche studienkredite hinzu. dieses ermöglicht auch weiterhin allen die es wollen zu studieren. dafür werden nun aber alle zur kasse gebeten und das trifft vornehmlich besserverdienende. in sofern ist dieses schon fast ein akt der umverteilung.

mehr denken @ mehr denken...

D4N1L0 21.02.2006 - 22:46
nur sieht die sache auf der anderen seite wiederum so aus, das errechnet wurde, das trotz krediten, die ja zumindest teils zurückgezahlt werden müssen und dem bafög (hier gilt selbiges ebenfalls, ein studierender der diese leistungen in anspruch nehmen muss nach dem studium ca. 10.000€ im maximalfall sogar 15.000 € zurückzahlen muss. Nun gut, da könntest du dich jetzt entweder darauf berufen, das akademiker im durchschnitt besser verdienen oder, dass es ja auch stipendien und fördergelder von firmen gibt. Nur ist eben auch fakt, das leute welche anschließend zum beispiel den berufszweig lehrkraft ergreifen nicht mehr verdienen, als die meisten arbeiterInnen, stipendien einen enormen leistungsdruck innehaben, und durchaus keine faire alternative sind und förderung von firmen immer an die wirtschaftssituation angepasst ist. dann gibt es sicherlich ingeneure und biotechniker die finanziert werden, weil sie verwertbar sind, aber in musisch künstlerischen fächern und auch in geisteswissenschaften wird es probleme geben. ich könnte die liste der probleme noch fortsetzen, aber dies soll erst einmal für den moment genügen.
um dem ganzen noch ein versöhnliches ende zu geben stimme ich dir natürlich auch zu, das die gleiche förderung aller auf dem vorhergehenden bildungsweg wichtig ist. es stimmt auch, das dieser punkt oft in der betrachtung vernachlässigt wird. dies kommt aber schlicht daher, das es nicht gleich bedingt, das studiengebühren nur deswegen ein vorteil sind. zur finanzierung gibt es auch ander möglichkeiten (ich denke da an enorme gelder die von der kriegsindustrie verschlungen werden...) und wir sollten nicht vergessen das statistisch belegt ist, das ein zuwachs an akademikern einem land wirtschaftlich deutlich stärker zu gute kommt, als er im ersten moment an einbußen bedeutet (siehe hier speziell die skandinavischen lännder)

Wieso Studiengebühren sozial selektiv wirken

Student 21.02.2006 - 22:54
In keinem der Bundesländer die derzeit sich um die Einführung allgemeiner Studiengebühren bemühen sind BAFöG-Empfänger von Ihnen befreit, neben der BAFöG-Höchstverschuldung von 10000 Euro sollen sie je nach Bundesland für die Gebühren zusätzliche verzinsliche Kredite aufnehmen, in Hamburg ist derzeit nicht einmal ein Begrenzung der Rückzahlungen auf einen Höchstbetrag im Gesetzentwurf enthalten. Im übrgigen sind die jetzt diskutierten 500 Euro nur der Einstieg, für höhere Studiengebühren sehen sich allerdings die Länder eigenständig offenbar nicht in der Lage die Kredite abzusichern, sondern planen dafür wie Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger die Abschaffung des BAFöGs in die Finanzierung ein. Gleichzeitig stellt der Bund die Kindergeldzahlungen an über 25-jährige in Frage, was die ohnehin schon schwierige finanzielle Situation ehemaliger BAFöG-Empfänger (nach dem 9. Semester ist im Regelfall Schluss) zum Studienabschluss noch schwieriger gestalten dürfte. Statt bislang 10000 Euro für eine BAFöG-Rückzahlung im Höchstfall drohen in Zukunft Schulden in Höhe bis zu 100.000 Euro. Das damit die Bereitschaft der davon Betroffenen ein Studium zu riskieren steigt, ist nicht zu erwarten, gerade in sozial Schwache werden so ein Schuldenrisiko ungern eingehen.

Hinzu kommt, das die Hochschulen in den bisherigen Konzepten die Ausfälle kompensieren sollen, was bei zunehmenden Kompenzen zur Studierendenauswahl dazu führen könnte, dass diese sich darum bemühen, Risikostudierende nach Möglichkeit nicht zuzulassen. Im Rahmen der Einführung von Bachelor und Master kommt zudem die Möglichkeit dazu, uninteressantere oder für die Hochschule in Zukunft teure Studierende schon nach 6 Semestern wieder loszuwerden. Im übrigen läuft die derzeitige Schulpolitik nicht darauf hinaus die soziale Selektion zu entschärfen, vielmehr wird sie durch die Abschaffung der Orientierungsstufen zugunsten der weiterenführenden Schulen, egal wieviel die Schulpolitiker von Durchlässigkeit sprechen noch verschärft. Denn das dreigliederige Schulsystem macht ja nur Sinn, wenn zwischen Schulformen Unterschiede bestehen und wie diese aufgeholt werden sollen, darüber schweigen die Politiker.

ja,solidarität ist eine waffe,...

wer mich kennt weiss das ich es bin 23.02.2006 - 01:30
...doch wer richtet diese auf wenn.
es ist immer wieder schön zu sehen wie solidaritätsgrüsse ein zeichen des respekts und der verbrüderlichung dastellen.es scheint ja beinah so als hätte die studentenbewegung nu endlich ihren weg gefunden.ich rede persöhnlich gern von der stundenbewegung als jene,die zwar nach aussen hin versucht eine bewegung gegen studiengebühren darzustellen,passend dazu noch den oberbegriff sozialabbau sich auf die fahnen geschrieben hat,ach ja,schon ma auf ner hartz4 demo gewesen,lieber studi, aber im wesentlichen nicht mehr ist als eine von dannenziehende bewegung von studenten.keine und ich spreche in dieser hinsicht speziell von hamburg,die am tag der nord demo nicht mal sich einige sekungen SOLIDARISCHEN stop in ummittelbarer nähe des schanzenparks für den wassertürm-aktivismus leisten könnte,das musste nochmal raus und wer interessiert sich schon für son loca scheiß,ja keine bewegung scheint zwar von ihrer dimension her zu groß und umfassend zu sein,teilnehmerzahlen aktion e.t.c. und stellt im wesentlichen doch nicht mehr als nur das sinnbild eines studi dar.das es schon immer zu einem zusammenschweizen geführt hat wenn eine spezielle gruppe von einem problem geplagt wird ist klar.rentner haben auch immer ein thema worüber sie reden können und wenn es nur die zu beziehende rente ist oder das wetter.
naja,schaun wir ma.für einige sind die spaziergange mit mitschülern auf den demonstationstrassen einer gesellschaftlichen neuen jugendbewegung mit der leisen musik von einstürzenden neubauten,,geschichte wird gemacht,, zu einen einblick in die repressionale wiederstandskraft des staates geworden.bei solch sentimentalen erinnerung fäng mein linkes auge an zu tränen...

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