Nürnberg: Solidaritätsdemo zur AEG

organisierte autonomie 18.02.2006 17:41 Themen: Soziale Kämpfe
Etwa 240 Menschen demonstrierten unter dem Motto: "Streik bei AEG! Gostenhof, ein Stadtteil und seine FreundInnen zeigen sich solidarisch... AEG bleibt - Electroluxbosse gebt endlich auf!" vom Nürnberger Stadtteil Gostenhof zu zu den Streikposten bei der AEG. Die DemonstrantInnen wurden herzlich im Streikzelt aufgenommen
An der Demonstration beteiligten sich neben den "üblichen Verdächtigen", also linken Gruppen, auch zahlreiche BewohnerInnen des Stadtteils. Die von der organisierten autonomie initiierte Demonstration wurde immer wieder von AnwohnerInnen und PassantInnen mit Beifall begrüßt. Dies ist kein Wunder, sondern Ausdruck der breit verankerten Solidarität mit der streikenden AEG-Belegschaft.

Bei der AEG angekommen fand eine gemeinsame Streikversammlung statt, bei der Jürgen Wechsler, Streikleiter und 2. Bevollmächtigter der IG-Metall Nürnberg, Harald Dix, Betriebsratsvorsitzender bei AEG Nürnberg und Jürgen Kusta, Vertreter der organisierten autonomie im vollbesetzten Zelt der Streikenden sprachen. Jürgen Kusta betonte in seinem Redebeitrag die Solidarität der BewohnerInnen des Stadtteils Gostenhof mit den Streikenden. Unter donnerndem Applaus der Anwesenden sagte er: "Wir lassen uns nicht länger in Arbeitende und Erwerbslose, in Junge und Alte, in Deutsche und Nicht-Deutsche und in Beschäftigte an unterschiedlichen Standorten spalten. Ab jetzt wehren wir uns gemeinsam! Eine Gesellschaft in der die Produktion dafür da ist unsere Bedürfnisse, die Bedürfnisse aller, zu befriedigen ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Eine andere Welt ist möglich und nötig."

Über 1000 Euro für die Streikkasse übergeben

Im Anschluß an die Redebeiträg übergaben Vertreter der organisierten autonomie über 1000 Euro, die von den 90 UnterzeichnerInnen des Demonstrationsaufrufes, ein breites Spektrum von linken Gruppen, Vereinen, Läden und Gaststätten, gespendet worden waren. Die kämpferische Streikversammlung endete mit einem Auftritt des gostenhofer Chors "Linksradikale Liedertafel".

Fazit des Tages: Von einem Bröckeln der Streikfront kann keine Rede sein. Im Gegenteil! Und die Streikenden können sich darüber hinaus einer breiten Solidarität sicher sein. Die Elektroluxbosse täten gut daran, den berechtigten Forderungen der Streikenden endlich nachzugeben.

Wir denken, dass diese Demo, die im Stadtteil Gostenhof wirklich verankert war, ein Beispiel ist, das in anderen Städten aufgegriffen werden kann. Mit einer solchen Aktion ist es möglich, auch ohne im Betrieb selbst präsent zu sein, an Betriebskämpfen unterstützend teilzunehmen, ohne dabei auf eigene revolutionäre Positionen und Inhalte zu verzichten.

 http://www.redside.tk/


Bitte beachtet auch die Electrolux-Boykott-Kampgne des Sozialforums Nürnberg:
 http://www.jobkiller-electrolux.de/

Bilder zur Demonstration folgen bald.
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Ergänzungen

War echt super!

Tom 18.02.2006 - 18:50
Die Stimmung auf der Demo und im Streikzelt war echt super. Respekt an die OrganisatorInnen. mehr davon. Freue mich schon auf den 1.Mai in Gostenhof!

berechtigte Forderungen ??

Anarchist 18.02.2006 - 20:38
die OAler schreiben: "Die Elektroluxbosse täten gut daran,den berechtigten Forderungen der Streikenden endlich nachzugeben."
Was sind denn das für "berechtigte" Forderungen und von wem werden die denn geäussert?

mit den Forderungen nach einem Sozialplan gibt der DGB/IG Metall den Kampf um die Jobs bei der AEG kampflos auf.Das dürfte dem Interesse von Elektrolux entsprechen,die das Werk zumachen wollen.

Das sind also dann: "berechtigte Forderungen"????

@Anarchist

mhh 18.02.2006 - 23:02
"Die Elektroluxbosse täten gut daran,den berechtigten Forderungen der Streikenden endlich nachzugeben"

Deshalb steht da ja auch "der Streikenden" und nicht "der IG Metall".

Ausserdem hat Jürgen Wechsler auch klar gesagt, dass der Sozialplan das tarifliche Ziel ist, der Erhalt des Standortes aber das politische.

Es bleibt abzuwarten, ob dieses politische Ziel verwirklicht werden kann. zumindest wird nun schon seit 30 Tagen gestreikt und was die Forderungen der Streikenden genau sind, das kannst Du, lieber Anarchist, ja mal nachfragen, wenn Du in Nürnberg bist. Das geht ganz einfach. Stell Dich ein bißchen zu den Streikposten und sage folgenden Satz: "Was forderst Du von Electrolux?"

Kann sein dass es unterschiedliche Antworten gibt. Aber so ist die Realität. Es ist aber sicher nicht die Aufgabe, noch wäre es legitim, wenn die oa den Streikenden Forderungen diktieren würde.

bericht auf rf-news

tom 19.02.2006 - 16:45

rf-news

grrmmll 20.02.2006 - 01:49
Zu dem Artikel auf rf-news (mlpd-online-organ):

in einem Bericht von einer Demo, die Organisation (organisierte autonomie), die das ganze initiiert hat und die Hauptlast in der Vorbereitung getragen hat MIT KEINEM WORT zu erwähnen*, ist schon sehr seltsam. Dabei kann es doch hoffentlich nur um EIN VERSEHEN handeln, oder?

*Ausser dass indirekt aus der Rede des oa-Redners zitiert wird.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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revolution — is schwere Arbeit ;-)

oha — Anarchist