Bericht von den Aktionstagen der Ex-Steffi

Die ersten zwei Tage waren somit eher ruhig und standen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf kommendes. Trotzdem wurde den ein oder anderem morgen plötzlich die ein oder andere kleine Aktion bekannt. Sein es die Diversen Sprühereien im Stadtgebiet, oder aber auch da ganz Karlsruhe mit Plakaten verschönert wurde. Auch den Auftakt am Mittwoch in Form einer spontanen Soli-Vokü der Freiburger Schattenparker, darf man allerdings nicht vergessen. Am Freitag dann gings endlich richtig rund. Viele Kleingruppen besuchten ab Mittags die weltoffene Karlsruher Innenstadt. Auf einmal wurde es konfus. Kleine Grüppchen mit Transparenten, die die Straßenbahn blockierten, Clowns die ganze Kreuzungen blockierten, und gleichzeitig an Kinder verteilten, oder aber Die Yuppies, die dem lieben Ober-Bürgermeister Fehnrich bei einem Sektempfang auf dem Rathausmarkt ein Kunstwerk überreichten und ihm ein Ständchen brachten. Leider war Heinz nicht in der Lage dies persönlich entgegen zunehmen. Was alle diese Grüppchen gemeinsam hatten, war: Sobald etwas grün sichtbar wurde, waren sie verschwunden. Einzig die Clowns wurden nach diversen erfolglosen Versuchen, dann doch noch mit einem Lachverbot für die Karlsruher Innenstadt belegt. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag, was nicht zu letzt dadurch bewiesen ist, daß sich sogar die lieben Ordnungshüter in Grün genötigt fühlten, die AktivistInnen zu unterstützen. Spontan entschlossen sie sich, den UnterstützerInnen mit folgendem Wortwechsel eine Demo durch die Kaiserstr. anzubieten:
Grün: "Wissen sie Herr... können wir uns nicht drauf einigen, daß jetzt alle mal hier zusammenkommen. Sie können dann ja noch eine Demo durch die Kaiserstr. machen."Bunt: "Sie wollen jetzt tatsächlich das ich hier was Anmelde?"
Grün: "Nein, ich will gar keinen Verantwortlichen, ich will jetzt nur das das Chaos ein Ende hat und alle mal zusammenkommen."
Bei so einem nettem Angebot konnten die Anwesenden ja nicht widerstehen, begleitet durch ein grünes Auto vorne und eins Hinten zogen sie die Kaiserstr. einmal rauf und runter. vorher stärkten sie sich an einer weiteren Spontan-Vokü mitten auf dem Marktplatz. Gestärkt war dann die Demo natürlich entsprechend laut.
Am Abend gabs dann noch den Versuch einen kleinen Laternenumzug zu machen, aber das war die Solidarität der Grünen nicht mit mehr so stark, so das dies abgebrochen werden mußte.
Nach einigen Kaffee und einem guten Frühstück in der Ex-Steffi gings los zum Auftaktort der Demo, sah es Anfang noch so aus, als ob es recht wenig Leute werden, so hatten sich gegen
15:00 Uhr ca.500 Leute auf dem Stephansplatz versammelt. Nach einer Auftaktkundgebung mit einigen Soli-Grußworten aus anderen Städten wurde sich in Gang gesetzt und sehr entschlossen und laut losgelaufen. Unterstützt von der Clown-Army, die nicht nur Tränengas Einsätze durchführte, sich den Passanten und Polizisten mutig entgegenstellte, sondern auch für einigen Spaß bei den Umstehenden sorgte, bewegte sich die Demo durch die Innenstadt zum Karlsruher Festplatz. Bei zwei Zwischenkundgebungen gab es viele Redebeiträge und noch mehr Grußworte. Sollte, nach Auflage der Polizei wegen nahender Dunkelheit, die Demo eigentlich um 16:30 beendet sein, war sie zu diese Uhrzeit erst bei der zweiten Zwischenkundgebung. Gemütlich wurde dann weitergelaufen, mit einigen Stops und guter Musik, erreichte die Demo schließlich den Ort der Abschlusskundgebung. Doch auch der Beginn der Abschlusskundgebung verzögerte sich noch ein bißchen, weil die Polizei erstmal die Schlüssel, für die Sperren, suchen mußte damit der Lauti überhaupt auf den Platz konnte. Es gab dann noch ein kleines Theaterstück, Redebeiträge und eine Brunnenverhülungsaktion der Clowns. Nachdem die Demo aufgelöst wurde, gab es noch eine Spontandemo Richtung Ex-Steffi, diese verließ aber schon nach 200m den mit der Polizei abgesprochenen Weg, was zu einiger lustiger Rennerei Richtung Hauptbahnhof führte. Dort warteten dann so 15 Nazis, die irgendwie dachten sie hätten wohl ne Tracht Prügel verdient. Da dies nicht ganz falsch ist kriegten einige diese auch, während andere sich durch einen beherzten Sprint gefolgt von 100 Leuten Richtung Straßenbahn flüchteten.
Alles in allem war es eine kraftvolle, laute Demo, welche dank der Clowns aber auch eine lustige, offene Seite hatte.
Nach der Demo gab es dann noch ein gut besuchtes Konzert mit anchliesender Party, bei der die gelungenen Aktionstage ordentlich gefeiert wurden. Sonntag ist Sonntag und so gab es, nachdem alle aus den Federn gekrochen waren, ein Vernetzungstreffen von verschieden Gruppen und Projekten. Denn es gibt ja nicht nur die Ex-Steffi, sondern bundesweit sind linke Projekte und Freiräume bedroht. Dem müssen wir was entgegensetzten, denn wir brauchen diese Orte und zwar galaxisweit.