Marcos an das baskische Volk

tierr@ 09.02.2006 22:46 Themen: Weltweit
Der Sender der EZLN, "Radio Insurgente", übertrug in den
letzen Tagen eine persönliche Botschaft Marco´s, in der er
sich für die Ungeschicklichkeit bei seinem Vermittlungs -
versuch zwischen Spanien, ETA und dem baskischen Volk
2002 / 2003 entschuldigte ....
Marcos Comandante ordearen mezua, Euskal Herriari
Askapena

Gut, probieren wir, ob wir auf Sendung sind... Hier ist Radio Insurgente, die Stimme der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee ( EZLN ) aus dem Südosten der mexikanischen Berge. Wir unterbrechen hiermit die Sendung von Hala Bedi Irratia im Baskenland ( Euskal Herria ), um einen Gruss an alle Zuhörer zu schicken, an alle Männer, Frauen, Kinder und SeniorInnen des Baskenlandes; unsere Brüder und Schwestern im Kampf um die Befreiung und Wiederanerkennung der Völkerrechte. Wir wollen alle einladen und Ihnen ausserdem Glückwünsche zu Ihrem 20. Geburtstag als Freies Radio übersenden. Wir wollen alle einladen, zur Teilnahme an dem, was durch die VI Erklärung auf internationaler Ebene an Erhebungen am Enstehen ist. Wir sagen nicht, was zu tun ist; wir laden die Leute, die sich in Opposition befinden ein, teilzunehmen, Vorschläge einzubringen und aus allem ersehen wir bereits eine Übereinstimmung darin, wohin dieses grosse Treffen um zu sehen, wie wir uns mit den Reichen und Mächtigen konfrontieren, geht.

Deshalb nutzen wir das Medium Radio Hala Bedi Irratia hiermit auch für eine ehrliche Entschuldigung meinerseits beim gesamten baskischen Volk, für unsere, für meine persönliche Ungeschicklichkeit, als wir den Versuch unternahmen, eine inständige Bitte im Baskenland wegen der Angriffe, unter welchen die dortige Bevölkerung leidet, durchzusetzen. ( Rückblende siehe Berichtende ). Wir hoffen, dass dieselbe Entschiedenheit, mit der Sie kämpfen, Sie dazu bewegt, uns die Entschuldigung zu gewähren, um welche wir bitten. Im Übrigen würden wir uns sehr freuen, wenn wir uns dabei irgendwann, an irgendeinem Ort sehen würden, wenn diese Welt, das Baskenland, die Indiovölker Mexikos und alle Leute, die für ihre Befreiung kämpfen, sich dort treffen, wo sie sich treffen müssen: Unten und links.
In diesem Sinne also, viele Grüsse, bis dann. Wir kehren zurück zur Übertragung von Radio Insurgente, der Stimme jener, die keine Stimme haben, der Stimme der EZLN, gesendet aus den Bergen des mexikanischen Südostens, speziell für das Baskenland.
( ... )

ANALYSE von Walter Wendelin und Rubén Sánchez, während der diesbezüglichen Pressekonferenz von ASKAPENA ( Baskische Internationale Organisation )

Nach einer kurzen Inhaltsangabe der Botschaft: Wir haben diese Pressekonferenz einberufen, um Euch diese Botschaft zu übermitteln und damit Ihr sie selbst anhören könnt.
Diese Botschaft erreicht uns in genau dem Moment, indem wir uns in einer enormen Solidaritätskampagne mit den ursprünglichen Völkern befinden, die zum Ziel hat, die vielfältige Realität kennenzulernen, die sie repräsentieren und damit zu beginnen, Schritte zu ihrer eigenen Artikulation einzuleiten, damit sie für sich selbst sprechen und diese schlechte Gewohnheit brechen, derzufolge "vermeintliche" Experten über eine Realität informieren und diese analysieren und zwar in Parametern, die zu oft nichts zu tun haben, mit der Wirklichkeit, den Zielen/Motiven und Kämpfen, deren Protagonisten diese Völker sind.

Teilhabende an dieser Pressekonferenz:
Radio Hala Bedi Irratia - Rubén Sánchez - Walter Wendelin - Mitglieder von Askapena.

ERSTENS:
Wie wir schon sgaten, befinden wir uns in einer Kampagne der Solidarität mit den ursprünglichen Völkern.
Eine Kampgane die den "indigenistischen" Visionen entfliehen will, die uns diese Völker nur als Realität für Studien aus anthroposophischer Sicht präsentieren, als ob es sich um eine vom Aussterben bedrohte Tierart handeln würde. In diesem Sinn unterscheiden sich die uns vorgelegten Studien über diese Völker kaum von jenen über die Wale. Man erklärt uns, was sie essen, physische Charakteristik, die Farben ihres Federschmucks oder welche Kleidung sie bei ihren Ritualen tragen,... aber es wird uns nichts berichtet über die Repression oder den Genozid, welchen sie durch Regierungen und multinationale Konzerne unterworfen sind; nichts über den Raub ihres Lands und ihrer Ressourcen. Die Berichte über ihre Kämpfe, Ziele und ihren Lebensatem als Volk, sind dürftig.

Mit dieser Kampagne wollen wir all´ dies zur Sprache bringen und eine Solidarität von Volk zu Volk schaffen. Jene Solidarität zwischen Völkern die kämpfen, um ihr Recht auf Existenz, als Souverän, als Kapazität der eigenen Entscheidung über ihre Gegenwart und Zukunft.Mit dieser Kampagne wollen einen Beitrag leisten, zu dem Protagonsimus der Gegenwart und der Zukunft dieser Völker und dabei dem Protagonismus applaudieren, der in Bolivien nach Jahren der Kämpfe sein Ziel erreicht und sich mit dem Aymaraindianer Evo Morales als Präsidenten eines Staates, dessen Mehrheit paradoxerweise aus Urvölkern besteht, konkretisiert hat.
Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, als sich, angeregt durch das Volk in Chiapas, die sogenannte "Andere Kampagne" in den Vereinigten Staaten von Mexiko ( Estados Unidos de México) zu entwickeln begann; als der Versuch gestartet wurde, die am meisten Benachteiligten und die ursprünglichen Völker zu vereinen; Realitäten die im allgemeinen als Überforderung erscheinen. Während des Versuches also, einen Ort für Zusammenkünfte, Ausdruck und Kampf zu finden, wie Marcos es in seiner Botschaft formuliert hat: M@n trifft sich "unten und links".

Zum Schluss dieser Pressekonferenz wollen wir unseren Anschluss an die VI Erklärung bekunden und alle sozialen, gewerkschaftlich und politisch Tätigen in Euskal Herria dazu aufrufen, sich der Erklärung ebenfalls anzuschliessen... diesem zweifachen Gedanken, dass es an der Zeit ist, dass die ursprünglichen Völker die Entwürfe des eigenen Schiksals selbst in die Hand nehmen und ebenso Zeit , dass alle diejenigen, die unter dem aktuellen politischen, ökonomischen und kulturellen Modell leiden, zu ProtagonistInnenn von dessen Umwandlung werden.
Für den Anschluss an die VI Erklärung aus den Lakandonen:
www.zeztainternazional.ezln.org.mx

ZWEITENS:
Hala Bedi, freies und internationalistisches Radio: Solidarität unter den Völkern, Kommunikationsmedien, Freien Radios, Stimme derer ohne Stimme

ASKAPENA zur SECHSTN ERKLÄRUNG AUS DEN LAKANDONEWÄLDERN

Die internationalistische, baskische Organisation ASKAPENA möchte ihren Anschluss an die Inhalte der VI Erklärung und die neuen, zapatistischen Initiativen, die durch sie ausgelöst werden, bekunden.

Die Solidarität der Unabhängigen Linken und des baskischen Volkes im allgemeinen, mit dem zapatistischen Kampf, hat bereits eine lange Geschichte. Seit dem bewaffneten Aufstand am 01. Januar 1994, haben wir jeden einzelnen Schritt, der von den rebellischen, indigenen Gemeinden von Chiapas in ihrem würdigen Kampf, gegen das kriminelle, kapitalistische Regime, in seinem Ringen um die Weltherrschaft, unternommen wurde, mit grösster Aufmerksamkeit verfolgt. Zudem glauben wir fest an folgendes Prinzip: Wenn Solidarität nicht praktisch ist, ist sie keine Solidarität. Deshalb haben wir, sowohl in Euskal Herria, als durch die Reisen als Brigarden oder Delegationen nach Chiapas, immer mehr getan, als eine blosse verbale Unterstützung des gerechten, zapatistischen Anliegens zu leisten. In dieser neuen Phase, bekräftigen wir erneut unsere Solidarität und unsere Bereitschaft, dem Weg weiter zu folgen, der vor 12 Jahren beschritten wurde.
Der gemeinsame Feind, der uns unterdrückt, ist höchst mächtig, aber nicht unbesiegbar. Deshalb ist in diesem Prozess des Kampfes gegen den Kapitalismus, die Solidarität nicht nur ein ethisches Prinzip, sondern eine Notwendigkeit für den Widerstand und den Sieg. Obwohl wir den Gedanken teilen, dass wir den grössten Teil im Kampf gegen den imperialistischen Kapitalismus, im eigenen Land leisten müssen, innerhalb des eigenen Volkes, indem wir zu dessen eigenen Prozess seiner nationalen, sozialen und identischen Befreiung beitragen, sind wir davon überzeugt, dass dies Einzelne und wir alleine, nicht können. Von daher bestätigt sich die Notwendigkeit des solidarischen Internationalismus und die Kämpfe und lehrreichen Erfahrungen zu teilen. Der zapatistische Kampf ist auch unser Kampf; seine Erfolge oder Rückschläge sind auch unsere.

In diesem Sinn interpretieren wir die Einladung der VI Erklärung aus den Lakandonewäldern, als Vertiefung der Verbindungen seitens der und mit den Zapatist@s mit allen anderen Kämpfen in Mexiko und in der Welt, sich mit diesen zu solidarisieren und ein nächstes intergalaktisches Treffen zu realisieren. In diesem Sinn schliesst Askapena sich diesem Projekt an.

Aus Euskal Herria, ursprüngliches Volk in Europa, ein revolutionärer Gruss
Gora munduko herrien borrokak!
Gora internazionalismoa!!!
7 de febrero de 2006
( Quellartikel:  http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=6176&more=1&c=1)
( ... )

( Dokumentation: ¡ Zapatista international !:  http://www.de.indymedia.org/2005/11/133739.shtml )

KURZER RÜCKBLICK
Am 25. November 2002 hatte Marcos in einem Kommunique dazu aufgerufen, den baskischen Konflikt unter Teilnahme aller gewillten BaskInnen und nationalspanischen "Instanzen" öffentlich zu debattieren, um zu einer einheitlich zufriedenstellenden und friedlichen Lösung zu kommen. Aus diesem Vorschlag heraus entwickelte sich eine breite Kontroverse aller erdenklichen BefürworterInnen und GegnerInnen, quer durch die Medien. Marcos schlug schliesslich weiter vor, mit wenigen zapatistischen Begleitern im April 2003 auf die Kanarischen Inseln zu kommen, um selbst an der Dabatte teilzunehmen. Hierzu forderte er den spanischen Entscheidungrichter bei Terrorismusfällen, Baltasar Garzón, auf, freies Geleit zu sichern. Der arrogante und zynische Ton, mit dem Garzón reagierte, provozierte Marcos dazu, ihn öffentlich als Clown und Faschisten zu bezeichnen. Eine weitere Hürde, über welche der zapatistische Interventionsversuch letztlich stürzte, war die Reaktion der ETA auf Marcos` Bitte, einen Waffenstillstand von 177 Tagen, für den Zeitraum der öffentlichen Diskussion, zu proklamieren. Die ETA antwortete scharf, dass sie nicht gewillt sei, an irgendeiner Form von Pantomime zu partizipieren und dass es Marcos´an Respekt vor dem baskischen Volk fehle, das "die Indigen@s Europas" verkörpere. Mit dieser öffentlichen Antwort schlug ETA den Waffenstillstand aus.

Siehe auch unter:
EZLN=ETA?
 http://www.indymedia.de/2002/12/37537.shtml
bzw. wegen der geänderten URL kann der Artikel dazu von 2002 :
nur über Eingabe von -EZLN=ETA? 2002 in der Suche gefunden werden

Die "Andere Kampagne" - Zwischenbericht 1
 http://de.indymedia.org/2006/01/136465.shtml
Die "Andere Kampagne" / Zwischenbericht 2
 http://de.indymedia.org/2006/01/136899.shtml
Die"Andere Kampagne" / Zwischenbericht 3
 http://de.indymedia.org/2006/02/137698.shtml
Die "Andere Kampagne" - Zwischenbericht 4
 http://de.indymedia.org/2006/02/138092.shtml
HINTERGRÜNDE:
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

url

fux 10.02.2006 - 01:12
http://|www|.indymedia.|de|/2002/12/37537.shtml
http://|de|.indymedia.|org|/2002/12/37537.shtml
=
 http://de.indymedia.org/2002/12/37537.shtml

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recht lustig

antifa 10.02.2006 - 10:43
da wir ja wissen, welche farben "die" basken mögen, welche sprache sie wieder ausgegraben haben, welches essen sie lieben und wo sie sich heimisch fühlen - also das was s.m. anthropologisch nennt - bleibt über ihre lage unter dem imperialismus zu berichten. die basken leben in nordspanien, sind eine der drei reichsten regionen spaniens, dürfen ihre sprache sprechen, haben weitgehende autonomierechte und eine militante gruppierung namens eta, die bewaffneten kampf als selbstzweck betreibt und deren anhängerschaft mittlerweile als spärlich bezeichnet werden muss. trotz ihres lobenswerten widerstands gegen franco sind sie heute nur noch folklore mit waffen - also anders als die ezln.
gelegentlich fragt man sich, ob di lega nord, wenn sie lombardische dialekte und lombardische küche mehr hervorheben würde, auch solche sympathie von links geniesen dürfte. gemeinsam mit den basken ist ihnen immerhin, dass sie super reich sind und sich einen dreck um die bewohner der südlichen teile ihrer länder kümmern und für diese auch keine steuern abdrücken wollen.

anifa

lalala 10.02.2006 - 12:11
die lega nord sieht die norditaliener rassisch höherwertig als die z.b sizilianer.des weiteren ist es ihr ziel sich mit den "germanischen völkern" in nordirol usw. zu vereinen.ach ja und sie sind so richige kapitalismus/imperialismus-fans und sonst auch einfach richige nazis.
die linke baskische unabhängigkeitsbewegung hingegen verbindet ihre seperatistischen ziele mit einer antikapitalistischen und antirassistischen
ausrischtung und sieht diesen kampf in erster linie durch abgrenzung zum spanischen staat erfolgsversprechend.ob das sinnvoll ist oder nicht,darüber lässt sich sicher diskutieren,aber der vergleich mit der lega nord ist echt ziemlich bescheuert.

"antifa" - synonym für beschränktes denken?

antifaschist 10.02.2006 - 12:50
ist schon lustig wie "antifas" immer wieder ihren begrenzten bürgerlichen horizont zum besten geben, die argumente werden aus dem bürgerlichen leierkasten gedreht, nationalismus = faschismus wird allen kämpfen in der welt aufgedrückt, gucken, was irgendwo eigentlich los ist, ginge viel zu weit.
die baskische sprache wurde, wenn sie überhaupt mal "ausgegraben" wurde, dann aus dem 40-jöhrigen franquistischen massengrab. da war die sprache verboten, wurde aber trotzdem gesprochen, vorher war baskisch sowieso die sprache die im baskenland gesprochen wurde. da wurde und wird nix ausgegraben.
eta macht ihren scheiß sicherlich NICHT als selbstzweck sondern aus politischer überzeugung. dass du oder ich ihre politische überzeugung scheiße finden, ändert daran nicht. aber ich gehe stark davon aus, dass der politische bildungsgrad jedes und jeder von eta um einiges höher liegt als ein beschränktes weltbild.
dass das baskenland reich ist, ist bürgerlicher quatsch, aber dass lieben antifas ja auch so. die grenze verläuft nicht zwischen den völkern sondern zwischen oben und unten, richtig? auch im baskenland ist das nicht anders. die rechten nationalisten wollen das baskenland aus kapitalistischen und rassistischen motiven vom spansichen staat trennen. die linken haben eine sozialistische, antimilitaristische und antirassistische utopie. zu kompliziert für dich? mag sein, vielleicht mal statt taz oder welt ein buch lesen.

da du scheinbar fan der ezln bist, hilft es dir ja vielleicht auch, dich mal zu fragen, warum die genossInnen aus chiapas nicht so ein beschränktes denken an den tag legen wie du.



Indy kein Diskussionsforum

muss ausgefüllt werden 10.02.2006 - 14:08
trotzdem möchte ich noch ein wort zur diskussion beisteuren:

frage:
was hat sozuialismus mit nationaler befreiung zu tun?
frage:
seit wann gibt es das konzept eines national zu verwirklichenden sozialismus?
frage:
wo gab es schon mal experiemente zur verwirklichung eines nationalen sozialismus & was ist aus diesen experimenten geworden?
frage:
wenn es staaten gibt, können diese dann antirassistisch sein? (bedenke auch die realität der eu)

frage:
hat irgendjemand von euch schon mal
a) ein buch gelesen?
b) nachgedacht?
c) selber nachgedacht?
d) alles mal in einem (!) zusammenhang?

Antworten liefere ich nicht ,-)

Bücher können helfen, aber die Realität

... sieht man nur vor Ort 10.02.2006 - 14:54
@antifa
wie kann man nur soviel Mist in so wenig Zeilen schreiben, du beweist, daß du nicht die geringste Ahnung hast.
Eine Frage: was verstehst du unter Reich? Bist du nicht als Deutscher einer der super Reichen und kümmerst dich einen Dreck um die südlichen Bewohner dieser Erde? Kann man bei 60% Jugendarbeitslosigkeit, kein Hartz IV etc. von Reich sprechen?
Nur mal zur Information: 80% der baskischen Gemeinden finanzieren freiwillig mit einem Teil ihrer Steuereinahmen soziale Projekte in der dritten Welt. Das sie mit ihren Steuereinnahmen nicht die Guardia Civil finanzieren wollen, kann ich gut verstehen. Immerhin wurde auch die GAL mit baskischen Steuern finanziert.

Du streichelst meine Wurzeln ich Deine

Antivölkisch 10.02.2006 - 16:20
Hier noch mal zur Erinnerung der lustige Briefwechsel zwischen ETA und EZLN (völkischer Scheiß auf Seiten der ETA und Schadensbegrenzung nach dem Selbstprofilierungsversuch von Marcos):

Jungle World 9 - 19. Februar 2003
URL: www.jungle-world.com/seiten/2003/08/350.php


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Dschungel an Steppe
Warum es den Zapatisten an Respekt gegenüber dem »baskischen Volk« mangelt und die Eta mehr auf Tragödien als auf Operetten steht. Eine Kontroverse zwischen der EZLN und der Eta
Alles begann im letzten November mit einem Solidaritätsschreiben an spanische Globalisierungskritiker. Er sei ein »grotesker Clown«, sein Verbot der linksnationalistischen baskischen Batasuna offenbare seine »wahre faschistische Gesinnung«, beschimpfte der Zapatist Subcomandante Marcos den spanischen Richter Fernando Baltasar Garzón.

Das wollte der Jurist nicht auf sich sitzen lassen und forderte den Sprecher der zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) zum Gespräch auf, »wann und wo immer Sie wollen«. Der Maskierte aus dem südmexikanischen Chiapas nahm an. Das Rededuell könne im April auf Lanzarote stattfinden. Zugleich, so schlug Marcos vor, sollten sich Vertreter der spanischen Regierung, der Batasuna, der »Zivilgesellschaft« und der nationalistischen Eta an einen Tisch setzen. Der Zapatist wollte im Baskenlandkonflikt »dem Wort eine Chance« geben und verschickte Einladungen. In seinem Schreiben an die Eta distanzierte er sich von den Separatisten. Im Zentrum seiner Kritik standen die vielen Morde, die die Organisation unter der Zivilbevölkerung verübt hat.

Ob das Treffen stattfindet? Wohl kaum. Batasuna hat zugesagt, Garzón wollte zu geeigneter Zeit Bescheid geben, die Eta ließ keine Zweifel an ihrer Ablehnung. Die Jungle World dokumentiert die Antwort der Separatisten sowie eine letzte Entgegnung des EZLN-Sprechers in gekürzten Fassungen.





Eta an EZLN

Euskadi Ta Askatasuna (Baskisches Vaterland und Freiheit) an die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN). Würde. Respekt. Solidarität. Agur t’erdi!

Wir schreiben Ihnen diese Zeilen als Antwort auf das, was Sie uns öffentlich durch die mexikanische Tageszeitung La Jornada am 9. Dezember letzten Jahres haben zukommen lassen.




An die Mädchen und Jungen des EZLN

Eine Sprache kann einfach nur ein Mittel sein, um sich zu verständigen. Sie ist auch ein Mittel, um Schaden anzurichten und zu demütigen. Es gibt Schläge, die schmerzen, und Worte, die noch mehr schmerzen. Es gibt Schläge, die verletzen, und Worte, die töten.

Unsere Sprache (…) ist das Euskara, das Baskische, die »Lingua Navarrum«. (…) Wir, die wir mit allen Waffen, die wir zur Hand haben, für die Freiheit unseres Volkes kämpfen, ziehen es vor zu sagen, dass »Euskal Herria« das Volk Euskaras, unsere Sprache ist. Unsere Sprache ist unsere Heimat. Frei.

Und unsere Kinder sehen uns kämpfen, manchmal ohne uns zu sehen (…). Aber sie verstehen das alles ohne Worte. Sicher so wie ihr, die Kinder des EZLN.




An die Alten des EZLN

(…) Die Wurzeln unseres Volkes sind sehr tief in der Geschichte verankert. So tief, dass wir fast sicher sind, dass unsere Wurzeln im Erdinnern die Wurzeln des chiapatekischen Volkes streicheln. (…)

Wir wissen, dass Sie nicht immer das Richtige getan haben, dass es schwierige Momente gab, in denen die getroffene Entscheidung falsch war, dass Sie aus ganzem Herzen gekämpft haben, auch gegen Ihre eigenen Ängste. (…)

Es ist nicht die Hautfarbe, die uns zu Basken macht. Wir könnten mit einer gewissen Ironie sagen, dass es die Hartnäckigkeit im Kampf für die Freiheit ist, die uns baskisch erhält.

An die Männer und Frauen des EZLN

Die Würde eines kämpfenden Volkes ruft bei uns Gefühle der Achtung hervor. Unsere Organisation hat die aktive und solidarische Hilfe von Hunderten und Tausenden von Männern und Frauen aus der ganzen Welt erhalten. Männer und Frauen, die zumeist die Schützengräben der Desinformation und der Beleidigungen überwinden mussten, um unseren Kampf für Befreiung, unsere Methoden, unsere Ziele der Gerechtigkeit und der Freiheit verstehen zu können.

Es stimmt, dass wir manchmal wie ein egoistisches Volk erscheinen. »Mitten in Europa mit Waffen in der Hand kämpfen! Aber was wollen die denn noch?« kann man schreien, wenn man das Lebensniveau betrachtet, das Europa dank der Ausplünderung der ganzen Welt genießt.

Wir wollen Freiheit. Schlicht und einfach. Die Freiheit, als Volk selbst darüber zu entscheiden, wie wir uns organisieren, wie wir leben, und auch, wie man die schrecklichen Ungerechtigkeiten beendet, die die europäischen Staaten begehen. (…)




An die Kinder, Alten, Männer und Frauen des EZLN

Ihr werdet wissen, dass ein Mitglied eurer Armee, genauer gesagt der Subcomandante Marcos, uns jüngst einen Brief geschrieben hat (…), und weil wir keine Anhänger militärischer Hierarchien sind, antworten wir Subcomandante Marcos direkt mit den folgenden Zeilen: (…)

– Wir haben ernsthafte Zweifel an der wirklichen Intention des Vorschlages zu einem Dialog auf der kanarischen Insel Lanzarote, den Sie uns gemacht haben. Er erscheint uns wie eine verzweifelte Handlung, um durch den Widerhall, den alles, was mit dem baskischen Konflikt zu tun hat, hervorbringt, internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen, insbesondere im spanischen Staat.

– Der öffentliche Weg ohne vorherige Absprachen, auf dem Sie diesen Vorschlag gemacht haben, zeugt von einem tiefen Mangel an Respekt gegenüber dem baskischen Volk und all denen, die in ihren Organisationen auf die eine oder andere Weise für die Freiheit kämpfen.

– Die Eta ist immer bereit zuzuhören, zu sprechen und Dialoge zu führen sowie den Willen des baskischen Volkes und seiner Organisationen zu respektieren. Das kommt in den verschiedenen Initiativen zum Ausdruck, die wir im Laufe dieser Jahre des Kampfes unternommen haben. Ohne das weiter auszuführen: die Verhandlungen von Algier ’89, der Vorschlag für eine Demokratische Alternative ’95, die politische Initiative mit Unterbrechung der bewaffneten Aktionen ’98 bis ’99 …

– Wir lehnen es nicht ab, in Zukunft neue Initiativen zu ergreifen und zu begleiten. Unser Wunsch nach einer gerechten und globalen Lösung des Konfliktes existiert. Aber es muss sich um ernsthafte Vorschläge handeln, die auf umfassendem Konsens und auf Mitwirkung gründen und gesellschaftlich legitimiert sind.

– Wir wollen auch klarmachen, dass es nicht unser Ziel ist, Teil irgendeiner »Pantomime« oder »Operette« zu sein, um die Titelseiten der internationalen Zeitungen oder die Homepages zu zieren. Ebenso wenig wollen wir das Motiv für die nächsten modischen T-Shirts auf der Gran Via in Madrid abgeben.

– Unsererseits sind wir bereit, alles zu tun, damit sich der EZLN besser über den Konflikt informieren kann, den das Baskenland mit dem französischen und dem spanischen Staat hat.

– Wenn es in dieser Welt etwas zu globalisieren gibt, dann sind es Gerechtigkeit und Respekt. Damit müssen wir, die revolutionären und rebellischen Organisationen, selbst beginnen. Die Eta hat es immer vermieden, sich in Entscheidungen einzumischen, die andere revolutionäre oder rebellische Organisationen außerhalb unserer Grenzen getroffen haben. Wir haben unser Handeln immer auf die absolute Solidarität mit ihren Kämpfen beschränkt und uns gleichzeitig durch ihre Erfahrungen bereichert. (…)

Damit verabschieden wir uns von euch. Einen rebellischen und revolutionären Gruß von den Indígenas Europas. Agur.

Viva Chiapas Libre! Gora Euskal Herria askatuta!

Euskal Herria, 1. Januar 2003 (nichts ist zufällig)

Euskadi Ta Askatasuna E.T.A.





EZLN an Eta

An die baskische politisch-militärische Organisation Euskadi Ta Askatasuna (Eta). Baskenland.

Von: Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN). Mexiko.


Meine Damen und Herren,

wir haben Ihren auf den 1. Januar 2003 datierten Brief erhalten, den Sie uns über Nachrichtenagenturen, Magazine, Webseiten etc. haben zukommen lassen. (…)

Als sie (die zapatistischen Kommandanten Tacho, Mister und Brus Li; d. Red.) den Brief dann endlich in den Händen hielten, lasen sie ihn und gaben ihn dann mit einem sarkastischen »Ui!« an mich (Subcomandante Marcos; d. Red) weiter. Tacho fragte: »Was meinen sie wohl mit: ›Wir wissen, dass Sie nicht immer das Richtige getan haben‹?« Omar antwortete lächelnd: »Ich glaube, sie meinen, dass wir nicht die richtige Wahl getroffen haben, als wir den Sup zum Sprecher machten.« Das Gelächter muss bis ins Baskenland zu hören gewesen sein. Comandante David rückte näher und tröstete mich: »Mach dir nichts draus, sie scherzen nur.« Comandanta Esther versuchte, etwas zu sagen, konnte aber nicht vor Lachen. Dafür bot Comandanta Fidelia an, mir einen Tee zu kochen, und sagte mir: »Man muss ihnen etwas antworten, vor allem auf das an die Mädchen und Jungen des EZLN.« (…)

Also, hier kommt’s:

Erstens. – Ich muss Sie darüber aufklären, dass die Mädchen und Jungen des EZLN nicht alles ohne Worte verstehen, wie Sie irrtümlich in Ihrem Brief annehmen. Deshalb behandeln wir sie auch wie Kinder. (…) Wir reden mit ihnen. Wir bringen ihnen bei, dass es das Wort ist, gemeinsam mit der Liebe und der Würde, das uns zu Menschen macht. Wir bringen ihnen nicht bei zu kämpfen. Oder doch, aber mit dem Wort zu kämpfen. Sie lernen. Sie wissen, dass wir das hier nur machen, damit sie nicht dasselbe tun müssen. (…)

Wir bringen ihnen bei, dass es so viele Worte wie Farben gibt und dass es so viele Denkweisen gibt, weil die Welt existiert, damit auf ihr Worte geboren werden. Dass es verschiedene Denkweisen gibt und dass wir sie respektieren müssen. Dass es Leute gibt, die beanspruchen, ihre Denkweise zur einzigen zu machen, und die Denkweisen, die davon abweichen, verfolgen, einsperren und töten (immer versteckt hinter der Staatsräson, illegitimen Gesetzen oder der »gerechten Sache«). (…)

Zweitens. – Ich sehe, dass Sie Sinn für Humor haben und dass Sie uns bloßstellen, uns Zapatisten, die wir ja noch nie die Aufmerksamkeit der nationalen und internationalen Presse erregt haben, indem Sie schreiben, dass wir den baskischen Konflikt »instrumentalisieren« wollten, der ja ganz offensichtlich eine gute Presse im Überfluss hat. (…)

Ihren Wunsch, nicht Teil irgendeiner »Pantomime« oder »Operette« zu werden, verstehe ich vollkommen. Ihnen gefallen die Tragödien besser. Was aber Ihre Ablehnung betrifft, »das Motiv der nächsten T-Shirt-Mode auf der Gran Vía von Madrid zu sein«, so durchkreuzt das unsere Pläne, eine zapatistische Souvenirbude auf dieser Straße aufzustellen. (Wir gedachten, damit die Reisekosten zu decken.) (…)

Drittens. – »Der öffentliche Weg ohne vorherige Konsultation«, auf dem wir unsere Initiative »dem Wort eine Chance« begonnen haben, ist die Art und Weise, wie die Zapatisten ihre Dinge immer tun. Wir treffen nicht zunächst Abkommen »im Verborgenen«, um hinterher vorzutäuschen, wir machten Vorschläge, die in Wirklichkeit bereits abgesprochen sind. Zudem haben wir weder die Mittel noch das Interesse noch die Verpflichtung, die Eta zu »konsultieren«, bevor wir sprechen. Denn wir Zapatisten haben uns das Recht auf das Wort erobert, um das auszusprechen, wozu wir Lust haben, zu reden, worüber wir Lust haben und wann wir Lust haben. Und dafür müssen wir niemanden konsultieren oder um Erlaubnis fragen. Weder Aznar, noch den König Juan Carlos, noch den Richter Garzón, noch die Eta.

Viertens. – Dass wir mangelnden »Respekt für das baskische Volk« aufbringen, werfen uns auch Garzón (…) sowie die gesamte spanische und baskische Rechte vor. Das muss wohl daran liegen, dass unser Vorschlag, dem Wort eine Chance zu geben, den Interessen derjenigen zuwiderläuft, die aus scheinbar gegensätzlichen Positionen den Tod des Wortes zu ihrem Geschäft und Alibi gemacht haben.

Denn die spanische Regierung tötet das Wort, wenn sie die baskische Sprache Euskara oder die Sprache von Navarro angreift, wenn sie die Journalisten belästigt und einsperrt, die es »wagen«, das baskische Thema unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte anzusprechen, und wenn sie Gefangene foltert, damit diese gestehen, was der spanischen »Gerechtigkeit« dient. Und die Eta tötet das Wort, indem sie jene ermordet, die sie mit Worten und nicht mit Waffen angreifen.

Fünftens. – Das Angebot, dass die Eta bereit sei, »alles zu tun, damit sich der EZLN besser über den Konflikt informieren kann, den das Baskenland mit dem französischen und dem spanischen Staat hat«, lehnen wir ab. Wir bitten darum, von niemandem informiert zu werden. Wir sind informiert, und zwar besser, als die meisten es annehmen. Wenn wir dies nicht zum Ausdruck bringen, was ja auch eine Meinung vermittelt, dann deshalb, weil eines unserer Prinzipien besagt, dass jedes Volk für seine nationalen Angelegenheiten zuständig ist. (…)

Sechstens. – Hier geht es um die Frage der Repräsentation. Richter Garzón behauptet, die spanischen und baskischen Völker zu repräsentieren (…), und wenn ich einen der genannten (etwa den spanischen König, d.Red.) beleidige, beleidige ich das ganze spanische und baskische Volk. Die Eta behauptet, das baskische Volk zu repräsentieren, und wenn wir sie mit dem Vorschlag beleidigen, dem Wort eine Chance zu geben, dann beleidigen wir wir das ganze baskische Volk.

Ich weiß nicht, ob die baskischen und spanischen Völker damit einverstanden sind, von einem der beiden repräsentiert zu werden. Es liegt an ihnen, das zu entscheiden, nicht an uns. Anders als Richter Garzón und Sie behaupten wir nicht, irgendjemanden zu repräsentieren außer uns selbst. Wir repräsentieren nicht die gesamte mexikanische Bevölkerung. (Es gibt viele politische und soziale Organisationen in diesem Land.) Wir repräsentieren nicht die mexikanische Linke. (Es gibt andere konsequente linke Organisationen.) Wir repräsentieren nicht den bewaffneten mexikanischen Kampf. (Es gibt hier mindestens 14 linke politisch-militärische Organisationen.) Ebensowenig repräsentieren wir alle indigenen Völker Mexikos. (Es gibt glücklicherweise viele indigene Organisationen in Mexiko, einige besser organisiert als der EZLN.)

Deshalb haben wir auch nie gesagt, dass die Dummheiten, die sowohl Sie als auch Garzón uns gewidmet haben, »das mexikanische Volk« oder »die indigenen Völker« beleidigen. Wir beziehen uns auf uns selbst und verstecken uns nicht hinter vermeintlichen Repräsentationen, die in den meisten Fällen ohne Wissen der »Repräsentierten« übernommen werden.

Siebtens. – Wir wissen, dass die Zapatisten in der (Un-) Ordnung der revolutionären Organisationen und der Avantgarden der Welt nicht einmal die Nachhut stellen. Wir fühlen uns deswegen nicht schlecht. Im Gegenteil, es stellt uns zufrieden. (…) Unsere Waffen sind nicht dazu da, um Ideen oder Lebensweisen durchzusetzen, sondern um eine Denkweise und eine Art, die Welt zu sehen und mit ihr in Beziehung zu treten, zu verteidigen (…).

Wir wissen, dass Sie verärgert sind, weil Sie denken, wir nähmen sie nicht ernst, aber das ist nicht Ihre Schuld. Wir nehmen eigentlich niemanden ernst, nicht einmal uns selbst. Denn wer sich selbst ernst nimmt, denkt am Ende, dass seine Wahrheit die Wahrheit aller sein muss, für immer. (…)

Wir sehen nicht, weshalb wir Sie fragen sollten, was wir tun oder wie wir es tun sollten. Was werden Sie uns beibringen? Journalisten zu töten, weil sie schlecht über den Kampf reden? Den Tod von Kindern mit der »Sache« zu rechtfertigen? Weder brauchen noch wollen wir Ihre Unterstützung oder Solidarität. Wir haben bereits die Solidarität und Unterstützung vieler Menschen in Mexiko und auf der ganzen Welt.

Unser Kampf hat einen Ehrenkodex, den wir von den Kriegern geerbt haben, die unsere Vorfahren waren. Dazu gehört unter anderem: das Leben von Zivilisten zu respektieren (auch wenn sie Positionen in der Regierung innehaben, die uns unterdrücken); keine Verbrechen zu begehen, um uns Ressourcen zu besorgen (wir klauen nicht einmal beim Gemüsehändler); und nicht mit Feuer auf Worte zu antworten (ganz gleich, wie sehr sie uns verletzen oder belügen). (…)

Nun gut, wir werden nicht versuchen, irgendjemandem vorzuschreiben, was er tun soll. Wir bitten nur um eine Chance für das Wort. Wenn sie die nicht geben wollen, kann man nichts machen.

Aus den Bergen des mexikanischen Südostens, und, um jeden Preis, im Namen der Jungen, Mädchen, Männer, Frauen und Alten des EZLN.

Subcomandante Insurgente Marcos.

Generalhauptquartier der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung. Mexiko, Januar 2003


PS. Bevor ich es vergesse (Tacho hat mich daran erinnert), hinsichtlich Ihres Schlusses »Es lebe das freie Chiapas!«: Wir bitten Sie nicht um Respekt, nur um geografische Kenntnisse. Chiapas ist ein Staat des mexikanischen Südostens. Keine Organisation oder Person hat vor, für die Befreiung von Chiapas zu kämpfen (…), und schon gar nicht die Zapatisten. Wir wollen uns nicht von Mexiko unabhängig machen. Wir wollen Teil davon sein, aber ohne aufzuhören, das zu sein, was wir sind: Indios. Da wir also eigentlich für Mexiko kämpfen, für die indigenen Völker von Mexiko und für alle mexikanischen Männer und Frauen, ganz gleich, ob sie Indios sind oder nicht, sollte der Schluss lauten: Es lebe Mexiko mit seinen Indigenas! (…)


Noch ein P.S.: Vielleicht ist es ja schon offensichtlich, aber da ich es gerne sagen möchte: Ich scheiße auch auf die revolutionären Avantgarden des ganzen Planeten.




Baltasar Garzón. Ermittlungen gegen den spanischen Staatsterrorismus (Fall GAL), gegen Pinochet und Kissinger, gegen Berlusconi brachten dem Richter Sympathien von Menschenrechtsaktivisten. Seit er im vergangenen Jahr die der Eta nahestehende Partei Herri Batasuna verbot, kann man seinen Namen auch auf vielen Häuserwänden im Baskenland lesen – gesprüht, inmitten von Zielscheiben.

Antivölkisch = Gutes Beispiel

... 10.02.2006 - 17:05
Gutes Beispiel dafür, über wie wenig Allgemeinbidlung man in dogmatisch-kommunistischen Kreisen verfügt. Völkisches Denken in dem Sinne, wie wir es hierzulande verstehen gibt es bei den meisten Basken nicht, weil der Volksbegroff dort nicht über das Blut definiert wird. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Die Leute vom Kampfblatt "Jungle World" wissen das und wiederholen diese Lüge (also daß dort mit Blut&Boden argumentiert würde) wieder und wieder. Sektierer wie "Antivölkisch" dagegen kann man getrost Dummheit vorwerfen. Und irgendwie auch Schizophrenie, denn Nationalismus und Rassismus sind ja in seiner politischen Ecke wiederum Konsenz.

nun...

eurocentro sux 10.02.2006 - 17:25
@ antivölkisch:
was soll uns das sagen? du bist ein selbstherrlicher ignorant, was die zustände auf aller welt angeht, ein reicher, deutscher, weißer besserwisser, der noch nicht viel vom leben gesehen hat

und: schön zu lesen, dass selbst so eine fertige kombo wie eta dir eins voraus hat: sie bringt um befreiung kämpfenden menschen auf aller welt respekt und solidarität entgegen.

und zu unserem anarcho: alle sozialistischen versuche, die es bislang gab, spielen und spielten sich mehr oder weniger auf nationaler ebene ab, in lateinamerika, in asien, in afrika, und auch in europa.
dein wunsch in aller ehren, aber versteh bitte, dass menschen in den meisten ländern der welt nicht die zeit haben, sich in korrekten utopien zu suhlen sondern jeder kleine schritt zu sozialer veränderung z.t. überlebenswichtig ist...