Polizei warnt Münchner Schulen vor Linken

Münchner 08.02.2006 14:38 Themen: Repression SiKo München
Im Vorfeld der Siko warnte der Münchner Staatsschutz alle Schulen vor "Propaganda" von "Linksextremisten" zur Siko.
Im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz (3./4.2.06) wandte sich die politische Polizei, der „Staatsschutz“, mit einem Brief an alle Münchner Schulen. Kriminaldirektor Gigler warnte in einem Brief vor der „linksextremistischen“ SDAJ und den von ihnen vor Schulen verteilten Flugblättern.

Den Jugendlichen droht „Verführung“ durch ihre linken, laut Gigler gewaltbereiten, Mitschüler. Diese Form der politischen Einmischung einer Behörde und Verleumdung politisch engagierter Jugendlicher halten wir in unserer Demokratie für nicht zulässig.
Wir lassen niemanden, der an den Demonstrationen gegen die Sicherheitskonferenz teilgenommen hat, zum gewalttätigen Mob degradieren.

Protestiert und wehrt euch gegen die Kriminalisierung von Linken und Kriegsgegnern. Was in München geprobt wird, kann leicht im Reich... sorry: in unserer "Republik" Schule machen.

Als Medien sind eine Kopie des Polizei-Briefes und die Antwort der SDAJ gepostet.
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Ergänzungen

Gesamtschulen

Hugo Boss 08.02.2006 - 15:28
In Bayern gibt es keine Desamtschulen.

Unqualifizierter Kommentar @ Hugo Boss 15:28h

Bayerischer Gesammtschüler 08.02.2006 - 17:03
Lieer Herr Boss,

da sind sie aber schlecht, sehr schlecht informiert.
Es gibt in Bayern Gesammtschulen, sogar direkt in der Landeshauptstadt München existiert seit Jahrzehnten eine, jedoch nicht die einzige.

Glauben Sie nicht?
Hier der Link zur Willy-Brandt-Gesammtschule:
 http://www.wbg.musin.de/

Für alle bei denen der Download nicht geht...

Konrad Gigler 08.02.2006 - 18:40
"POLIZEIPRÄSIDIUM MÜNCHEN

Abteilung Einsatz



Postanschrift

Polizeipräsidium München * Abteilung Einsatz - E 32 * Ettstraße 2-4 * 80326 München



An die Münchner

Hauptschulen

Realschulen und

Gymnasien

Telefon (089) 2910 - 4118

Telefax (089) 2910 - 4114

3978 Raab, KHK



24.01.2006



42. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik (MKfS) vom 03.- 05.02.2006



Sehr geehrte Schulleiterinnen und Schulleiter,



dem Polizeipräsidium München liegen Erkenntnisse darüber vor, dass linksextremistische Mitglieder der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) planen, an zahlreichen Münchner Schulen, die im einzelnen nicht bekannt sind, Propagandamaterial zu verteilen. In den Texten wird zur Teilnahme an den Protestaktionen gegen die 42. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik aufgerufen.



In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Personen des gewaltbereiten linksextremistischen Spektrums an den Aktionen gegen die MKfS teilgenommen haben. Insbesondere aus diesem Personenkreis kam es regelmäßig zu verschiedenen Gewaltstraftaten wie z. B. Flaschenwürfe und Widerstandshandlungen gegen einschreitende Polizeibeamte, Eine ähnliche Entwicklung ist auch in diesem Jahr zu erwarten.



Extremisten versuchen immer wieder Schüler für ihre Sache zu instrumentalisieren.

Wir bitten Sie deshalb Lehrkräfte und Schüler der Münchner Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien in geeigneter Weise zu sensibilisieren.



Für Rückfragen stehen wir unter o. g. Telefonnummer gerne zur Verfügung,



Mit freundlichen Grüßen



gez.

Konrad Gigler

Leitender Kriminaldirektor"

Links & Rechts - alles das gleiche?

Pappkameradin 08.02.2006 - 19:39
Dann warnt aber bitte auch vor den "Wirrköpfen" der radikalen Mitte!

Nein echt, diese Gleichsetzung von Links und Rechts, die immer wieder betrieben wird, um emanzipatorischen Protest mit Nazis gleich zu setzen ist einfach widerlich. Es ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich.

Das, was ihr da ständig als das gleiche ausmacht, ist nämlich, dass sie in der Wahrnehmung der Mitte beide (Rechte und Linke) von ihrem Weltbild abweichen. Und das wars auch schon. Ansonsten gibt es nichts, worin es vergleichbar ist, während die einen Reaktionär, Autoritär, Sexistisch, Rassistisch usw. daher kommen, haben die anderen ganz andere Ziele, die meistens eben gerade gegen derartige ideologische Auswüchse der bürgerlichen Gesellschaft entgegen stehen wollen. Das heißt nicht, dass Linke ex definitionem irgendwie besser sein müssen, da gibt es so einiges gruseliges, was sich in der Linken herumtreibt.

Der Punkt ist einfach, dass ihr mit eurer "Linke und Rechte Spinner"-Argumentation nur vom Status Quo der Mitte ausgehen könnt, und damit alles brandmarken könnt, was von dem "normalen" Wahnsinn abweicht. Damit affirmiert ihr gerade diese Mitte-Bewusstsein und alles was damit verbunden ist (Der ganz normale staatliche Rassismus, der "du bist Deutschland"-Nationalismus...). Was die Mehrheit findet, ist richtig, alles andere ist radikal und anstößig.

Das ist gefährlich, weil "die Mitte" einfach selbst völlig irre sein kann (nicht muss), man denke einfach daran, was "Mitte" z.B. im Kontext des NS bedeutet hätte, ihr dies aber nicht mehr kritisieren könnt. Das ist ebenfalls gefährlich, weil es nunmal qualitative Unterschiede zwischen Links und Rechts gibt, die ihr gar nicht mehr sehen könnt. Im Einzelnen will ich das nicht ausführen, aber mal plakativ: Schaut mal in den Verfassungsschutzbericht und seht nach, welche Art von Straftaten "von Links" und welche "von Rechts" begangen werden.

erste zarte Medienreaktionen...

SDAJler 09.02.2006 - 13:36

weitere Berischerstattung

... 09.02.2006 - 14:22

die üblichen zumutungen

knorz 09.02.2006 - 21:29
"Extremisten versuchen immer wieder Schüler für ihre Sache zu instrumentalisieren."
->
"Wir bitten Sie deshalb Lehrkräfte und Schüler der Münchner Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien in geeigneter Weise zu sensibilisieren."

Man beachte den Unterschied zwischen sensibilisieren (gut) und instrumentalisieren (schlecht).

vgl. dazu: Freerk Huisken - Erziehung im Kapitalismus.

Das schreibt der idiotische Focus zur Siko

Focus 10.02.2006 - 00:35
Der Focus übertrifft sogar noch den Polizeibericht, aber lest selbst:

Während im Nobelhotel US-Verteidigungsminister Rumsfeld geredet hat, haben in der Münchner Innenstadt 1700 Menschen protestiert.
Weitere Informationen

Von den FOCUS-Redakteuren Herbert Reinke-Nobbe und Christian Sturm

Der Organisator der Gegendemonstration zur 42. Münchner Sicherheitskonferenz ist so richtig in seinem Element. „Im Bayerischen Hof tagt eine kriminelle Vereinigung“, stachelt Claus Schreer die grölende Menge auf dem Lenbachplatz an. „Keiner glaubt ihnen das Märchen vom Frieden durch Dialog.“ Selbst Kanzlerin Angela Merkel rühre „die Kriegstrommel“.

Gewaltbereite Chaoten

1700 Protestler sind trotz eisiger Minustemperaturen in die Münchner City gekommen, um gegen die Veranstaltung zu demonstrieren. Unter ihnen 500 Chaoten des „Schwarzen Blocks“. „300 von denen sind gewaltbereit“, sagt Münchens Polizei-Vizepräsident Jens Viering.

Schon als sich der Protestzug in Richtung Marienplatz in Bewegung setzt, provoziert Veranstalter Schreer die Polizei. Erst schreit er immer wieder „Rumsfeld ist ein berufsmäßiger Massenmörder“, dann hält er ein Spruchband in die Höhe, auf dem der US-Verteidigungsminister als Killer bezeichnet wird.

Autonome werfen Bierflaschen

Als am Marienplatz Polizisten ein Plakat sicherstellen und den Träger abführen, bewerfen Chaoten aus dem schwarzen Block die Beamten mit Bierflaschen. Bis 16 Uhr nehmen die Sicherheitskräfte 50 Demonstranten fest. Der Vorwurf: Versammlungsverbot, Beleidigung und Körperverletzung.

Letzteres könnte man auch einem Polizisten vorwerfen. Als er von Autonomen bedrängt wurde und ein Kollege durch einen Schlag mit einer Fahnenstange verletzt wurde, zückte er sein Pfefferspray. Doch statt die Chaoten abzuwehren, sprühte er die stark brennende Flüssigkeit vier Beamten ins Gesicht. Sie mussten sich ärztlich behandeln lassen.

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Immerhin — ...

Doppelmoral — BullyBoy

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@john — zackbumm

@zackbumm — John

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@john — Nature

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@ lacher — Geschichte nicht nur aus ML-Werken kennen!

lenin - schöpfer des gulags? — gruselkabinett

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