Berlin: "Freiheit für iranische Gewerkschafter! "
Am Nachmittag forderten etwa 20 Teilnehmende einer Kundgebung vorm DGB-Headquarter am Hackeschen Markt Freiheit für die gefangenen Gewerkschafter im Iran und die Legalisierung der staatsunabhängigen Gewerkschaften...
Am Nachmittag forderten etwa 20 Teilnehmende einer Kundgebung vorm DGB-Headquarter am Hackeschen Markt Freiheit für die gefangenen Gewerkschafter im Iran und die Legalisierung der staatsunabhängigen Gewerkschaften. http://www.labournet.de/internationales/iran/vahed5.html
Sie berichteten von Massenverhaftungen, die gerade jüngst noch zugenommen haben, sowie von Erpressungen durch Sippenhaft. Konkret ging es heute darum, den DGB zu einer Stellungnahme zu bewegen, die er bisher im Unterschied zu anderen europäischen Gewerkschaften unterlassen hat. Immerhin ließ sich nach dem obligatorischen Warten Jürgen Eckl von der "Internationalen Abteilung" herab, im Austausch gegen eine Materialsammlung Beruhigungsformeln abzusondern, the punchline being: "Wir sind (!) davon sehr betroffen und haben allzeit unsere Solidarität bekundet, womit wir uns einig mit allen europäischen Gewerkschaften wissen."
Der einzige deutsche Teilnehmer der Kundgebung, ein friedensbewegter verdi-Basismensch, brachte sogleich die Theorie auf, der DGB würde sich ja aktuell gegen den Iran und für Israel positionieren, daher würden sie das Gewerkschaftsthema lieber unterm Teppich halten. Meine Entgegnung, daß das überhaupt keinen Sinn ergibt, weil die Repression gegen ihre Kollegen doch prima politische Munition sein müßte, blieb unbeantwortet.
Die plausiblere Erklärung kam von einer iranischen Aktivistin: der DGB verhandelt nicht gern mit unabhängigen Gewerkschaften, er ist ja selbst keine. Überhaupt gibt es immer zwei deutsche Maßstäbe für die Beurteilung anderer Staaten. Nach dem einen ist der Iran gefährlich, nach dem anderen dürfen iranische Asylbewerber abgelehnt werden.
(...)
Sie berichteten von Massenverhaftungen, die gerade jüngst noch zugenommen haben, sowie von Erpressungen durch Sippenhaft. Konkret ging es heute darum, den DGB zu einer Stellungnahme zu bewegen, die er bisher im Unterschied zu anderen europäischen Gewerkschaften unterlassen hat. Immerhin ließ sich nach dem obligatorischen Warten Jürgen Eckl von der "Internationalen Abteilung" herab, im Austausch gegen eine Materialsammlung Beruhigungsformeln abzusondern, the punchline being: "Wir sind (!) davon sehr betroffen und haben allzeit unsere Solidarität bekundet, womit wir uns einig mit allen europäischen Gewerkschaften wissen."
Der einzige deutsche Teilnehmer der Kundgebung, ein friedensbewegter verdi-Basismensch, brachte sogleich die Theorie auf, der DGB würde sich ja aktuell gegen den Iran und für Israel positionieren, daher würden sie das Gewerkschaftsthema lieber unterm Teppich halten. Meine Entgegnung, daß das überhaupt keinen Sinn ergibt, weil die Repression gegen ihre Kollegen doch prima politische Munition sein müßte, blieb unbeantwortet.
Die plausiblere Erklärung kam von einer iranischen Aktivistin: der DGB verhandelt nicht gern mit unabhängigen Gewerkschaften, er ist ja selbst keine. Überhaupt gibt es immer zwei deutsche Maßstäbe für die Beurteilung anderer Staaten. Nach dem einen ist der Iran gefährlich, nach dem anderen dürfen iranische Asylbewerber abgelehnt werden.
(...)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Daß — Peter G.