Bericht: Demonstration in Duisburg

Antifa[Rise against Reality] 05.02.2006 16:20
Am 05.02.2006 demonstrierten etwa 100 Antifaschist_innen unter dem Motto "Für Israel - Gegen den antisemitischen Wahn" in Duisburg. Parallel hatten drei internationalistisch-antiimperialistische Gruppen eine Gegenkundgebung unter dem Titel "Stoppt die Kriegsdrohungen gegen den Iran - Gegen Krieg und Besatzung" angemeldet. Die Teilnehmer_innen-Zahl war bei jener allerdings nicht weit über zwanzig.
Kurz vor Beginn der Demonstration traten zwei palästinensisch-nationalistische Provokateure etwa 50 Meter an den Treffpunkt heran und zeigten eine palästinensische Flagge und beleidigten die Anwesenden. Jene wurden allerdings recht zügig von der anwesenden Polizei des Platzes verwiesen. Die beiden waren es wohl auch, die im späteren Verlauf den Demonstrationszug als "Hurensöhne" beschimpften.

Eingeleitet wurde die Versammlung durch einen kurzen Redebeitrag der auf der Strecke mehrere Male wiederholt wurde. Er thematisierte die Gründe für das Zusammenkommen der Antifaschist_innen, die gemeinsame Gegnerschaft zum Antisemitismus und die daraus resultierende Solidarität mit Israel.

Um etwa 15.30 formierte sich der Demonstrationszug und zog unter antideutschen, islamkritischen und kommunistischen Parolen in die Duisburger Innenstadt. Hierbei zeigten die Teilnehmer_innen eine hohe Kreativität in Sachen Sprüchequalität. Auf diesem Wege konnten auch aktuelle Thematiken, so z.B. die iranischen Vernichtungsdrohungen gegen Israel, die antiwestlichen Reaktionen auf die Karikaturen dänischer Tageszeitungen, u.ä. angesprochen werden.

Während der Demonstration gab es eine Zwischenkundgebung. In einem Redebeitrag der antifaschistischen Gruppe A2K2 wurde die bereits im Aufruf kritisierte Duisburger Gruppe "Initiativ e.V." dargestellt. Der Aufruf wies auf deren offene Solidarisierung mit antisemitischen Gruppierungen, deren affirmative Bezugnahme auf antisemitische Literatur, ihren ideologischen Hass gegen israelische und amerikanische Politik, u.ä. hin. Im Zentrum des Vortrages stand der vor einigen Monaten stattgefundene Angriff auf Teilnehmer_innen einer israelsolidarische Kundgebung in Köln ( http://www.erklaerung.tk). Zusätzlich schilderte der Beitrag die Problematiken Antiamerikanismus und Antisemitismus in der Linken auf allgemeinerer Ebene.
Während des Redebeitrags schikanierte die (in unverhältnismäßiger Anzahl) anwesende Polizei einzelne Teilnehmer_innen der Demonstration. So wurde z.B. eine Person, die während des Redebeitrages etwas abseits von der Menge stand, zunächst von den Polizist_innen die weitere Teilnahme an der Kundgebung untersagt. Hierbei führte die Polizei die nahezu lächerliche Begründung an, sie könnten nicht gesichert feststellen, dass sie "offiziell" dazugehörte. Kurz darauf wurde die Person vorübergehend von der Polizei in Gewahrsam genommen. Auf eine Begründung für dieses Verhalten verzichteten die Polizist_innen. Das Gleiche drohten die Polizist_innen einer heraneilenden Demonstrant_in an, die in das Geschehen intervenieren wollte. Allerdings wurde erstere nach einer entsprechenden Lautsprecherdurchsage wieder freigegeben. Die anwesenden Polizist_innen ließen es sich im Weiteren nicht nehmen, eine verspätet anrückende Gruppe von Antifaschist_innen vollkommen überzogen vom Betreten der Kundgebung abzuhalten. Inwieweit hierbei die unrealistische Einschätzung, ein etwa 100-köpfiger Demonstrationszug würde von etwa fünf bis sechs Einzelpersonen angegriffen eine Rolle spielte und nicht auch u.U. die persönliche Abneigung gegen die Anliegen der Demonstration, lässt sich wohl bloß vermuten.

Nach einem weiteren Beitrag zog der Demonstrationszug weiter, dieses Mal mit musikalischer Begleitung, die unter den Teilnehmer_innen positive Reaktionen hervorrief. Die Demo zog ohne weiteren Halt und keine größeren Zwischenfälle - allenfalls die oben bereits angesprochene Pöbelei der beiden "Gegendemonstrant_innen" - zum Duisburger Hauptbahnhof. Dort folgten weitere Beiträge die sich kritisch mit dem iranischen Atomwaffenprogramm, dem dortigen Alltagsgeschehen, islamischer Ideologie, Zusammenhängen zu deutsch-europäischen Ideologien u.ä. auseinandersetzten.
Die Redebeiträge werden demnächst in digitalisierter und/oder schriftlicher Form auf den Internetseiten oder Veranstaltungen der aufrufenden Gruppen zu finden sein.

Als Bilanz kann von einer differenziert-inhaltlichen Demonstration, mit optischem Chic, guter Stimmung und kraftvollem Auftreten gesprochen werden.

Antifaschistische Aktion[Rise against Reality]

 http://www.antifa-rar.tk
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Ergänzungen

Sowas hat auf Indymedia nix zu suchen

Fuck Sekten 05.02.2006 - 16:32
Die Streitigkeiten zwischen irgendwelchen nationalistischen Politsekten haben bei Indymedia nichts verloren. Indymedia steht diametral entgegen dem, was diese Sekten repräsentieren. Und wer diese Streitgkeiten kennt, weiß, daß dieser Bericht zu 80% fiktiv ist und einige Formulierungen die Gegenseite provozieren soll - etwa wenn der homogene, nationalistische, miltaristische Aufmarsch als "differenziert-inhaltliche Demonstration" umgedeutet wird oder völlig falsche zahlen und Hergänge verbreitet werden. Übrigens wurden auf der Demo auch Standpunkte der dänischen Noenazis vertreten.

2 Meldungen zu einer parallelen Demo in Dk

Erg 05.02.2006 - 17:01
Rechtsradikale Trittbrettfahrer der "Dansk Front" demonstrieren heute Samstag, d.04-02-06 in "Solidarität mit Dänemark" und mit rassistischen Parolen in einer Parkanlage im kleinen Städtchen Hillerød,nord von Kopenhagen.
Die Mehrheit der dänischen Medien thematisieren täglich in völliger Übereinstimmung mit der offiziellen Ausgrenzungspolitik die islamische Minderheit in Dänemark als ein Fremdkörper, unvereinbar mit der "besonderen dänische Kultur".
Die Betroffenen dagegen haben kaum Möglichkeiten,sich in den tonangebenden Medien zu äussern, bzw. sich zu wehren.

Nur um die 40 Leute konnte die "Dansk Front" für ihre rassistschen Parolen begeistern.Von einem starken Bullenaufgebot abgeschottet, werden sie von gleich zwei anti-rassistischen Demos flankiert.

 http://de.indymedia.org/2006/02/137956.shtml

die demonstration war wichtig

antifaschist 05.02.2006 - 17:10
Meiner Auffassung nach war eine derartige Demonstration in Duisburg angebracht, angesichts des Ausmaßes des Antisemitismus/Antizionismus, der in der Duisburger Linken tief verankert zu sein scheint. Kritikwürdig erscheint mir jedoch das Tragen des Danebrogs, der Flagge Dänemarks. Die Reaktionen auf die Mohammedbilder aus der dänischen Presse waren in jedem Fall reaktionär, antiwestlich und religiös-fundemantalistisch aufgeladen. Jedoch stellt sich die Frage, was dies über Dänemark aussagt. Um Wolfgang Pohrt zu zitieren: "Manche Dinge sind so falsch, dass noch nicht einmal ihr Gegenteil richtig ist". Die Karikaturen Mohammeds sind zwar weder "Hetzbilder" noch "rassistisch", wie einige behaupten, aber liefern auch keinen Beitrag zu einer fundierten antifaschistischen Islam-Kritik, die das negative Potential dessen auf den Punkt bringen könnte. Die Karrikaturen sind demhingegen doch relativ plump, jedoch im Vergleich zu den antisemitischen Karrikaturen, die die islamistisch-arabisch-nationale Presse zu Hauf verbreiten, einfach nur harmlos. Einen wirklichen Grund deshalb die notwendige Solidarität mit Israel durch eine Solidarität mit Dänemark zu ersetzen (bzw. zu ergänzen) erachte ich als fatal. Schließlich darf nicht außer Augen gelassen werden, dass Dänemark über eine ultra-rechte Regierung verfügt, von der ebenfalls keine großartige Israel-Solidarität geschweige denn sonstige antifaschistische Zugeständnisse zu erwarten ist. Angesichts der jüngsten Anschuldigungen Ahmadinedschads gegen Angela Merkel ist es doch wohl auch völlig undenkbar aufeinmal mit Deutschland-Fahnen um die Ecke zu kommen. Ich möchte diesen Beitrag als konstruktiv-solidarische Kritik an der antideutschen Demonstration in Duisburg verstanden wissen, schließlich zähle ich mich selber zu den Teilnehmerinnen.

wichtige demo

jörg fauser 05.02.2006 - 18:14
die demo war wichtig und richtig. etliche gründe finden sich im aufruf.
schade nur, dass trotz vileer differenzen bewegungslinke überhaupt nicht auf themen wie islamismus und antimodernismus zu sprechen sind.
ein guter grund gegen die teilnahme allerdings sind die ausfälle gegen das duisburger institut für spracvh und sozialforschung. das sind wahrlich keine anhänger der "querfront".. wer so was im aufruf schrieb, muss neben dem vorwurf: realitätsverlust sich auch sagen lassen: 'du bist bestimmt nicht liberal!' auch dänische fahnen zu schwingen, verzerrt die via flagge ausgedrcükte solidarität mit dem jüdischen staat zur unkenntlichkeit und hat überhaupt keine aussage.. nur: blöd.
warum die duisburger ab-west nazikids nicht angepisst wurden, obwohl diese doch nicht unfleißig den reaktionären antiimperialismus vorantreiben, check ich auch nicht.
trozdem solidarische grüße

Ergänzungen

Beobachterin 05.02.2006 - 18:32
Bei der Auftaktkundgebung traten die zwei männlichen Gegendemonstranten nicht nur mit einer Pali-Fahne, sondern auch mit ein Hisbollah-Fahne (gelbe Fahne mit grünem Aufdruck der eine Moschee darstellt,aus deren Minnaret eine Ak47 wird) auf. Das waren bestimmt keine linken ....genausowenig wie die Demo selber antifaschistisch war.
Das zeigte sich nicht nur an der nordischen Dänemarkfahne und dem übersteigerten Natinalchauvinismus der Teilehmenden(Sprechchöre:"Gegen die iranische Diktatur--Tod dem Islam--- Für die dänische Karrikatur), sondern auch und ganz besonders durch den letzten Redebeitrag am HBf, wo der Islam egal welcher Ausformung als faschistisch bezeichnet wurde.Das ist wohl genauso rassistisch/nationalistisch oder auch einfach genauso dämlich wie die Menschen mit der Hisbollah und Palifahne.
Desweiteren waren es nicht 100 Leute sondern allehöchsten 60-80 Leute.
Unter ihne auch Jusos der Hochschulgruppe und der Stellvertretende Asta-Vorsitzende .... der sonst immer stolz auf unseren alten deutschen Kanzler (G.Schröder) war. Das zeigt wohl das dies Demo nicht gegen den deutschen Konsens gerichtet war, sondern an genau diesen rassistischen Mainstream anknüpft.
Die Gegenkundgebung des Initiativ ev war wie richtig berichtet sehr klein.
Außergewöhnlich an ihr war das dort keine Nationalfahnen zu sehen waren.
Obwohl dieser E.V. sonst immer Pali und Irak-Fahnen mit sich führt.
Zum schluss noch ein passendes Gedicht eines Anarcho-Kommunisten:
Die nationale Fahne deckt
jedes Unrecht,
jede Unmenschlichkeit,
jede Lüge,
jede Schandtat,
jedes Verbrechen. (Rudolf Rocker)


ihr seid unreflektiert

tagmata 05.02.2006 - 20:46
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der dänischen Regierung und der "Posten" in der Konstruktion einer ethnisch homogenen "nordischen" Identität wäre mal angebracht, denn die war über die letzten Jahre ziemlich bedeutend (who the fuck is Pia Kjærsgaard? Die zweitbeliebteste Politikerin des Landes immerhin). Aber dazu hat Adorno nix geschrieben, der war da ja schon tot als das losging, müßt ihr also mal selbst recherchieren (zur Abwechslung ;-P)

Desweiteren hab ich einen Termin für euch (und die Kolleg@s in Berlin - und Bonn?):  http://www.zeit.de/online/2006/05/Vertreibung

"Das Leid einer Jüdin, die in ein Konzentrationslager verschleppt wurde, ist für mich kein anderes als das einer Ostpreußin, die auf der Flucht vergewaltigt und ermordet wurde"
-- Wilfried Rogasch, Kurator der (von A. Merkel bereits hochgelobten) Ausstellung

(ADs: es brennt noch nicht, aber es wird mächtig gezündelt - und zwar nicht irgendwo in irgendeinem -istan, sondern hier, in Deutschland, vor eurer Haustür. Es steht in den nächsten Jahren ein deutschnationales Rollback von einem Ausmaß bevor, wie es seit mindestens 20 Jahren keins mehr gegeben hat. Tut den Kopf mal aus eurern Philosophielehrbüchern und schaut euch um - die Zeichen sind doch mittlerweile überdeutlich, daß der Nationaldünkel grüne Welle bekommen hat. Glaubt ihr, es ist legitim, sich auf die Position "Deutschland ist eh scheiße, wir haben es doch immer gesagt" zurückzuziehen oder mit abstrakten, theoretisch überhöhten Pamphleten eure eigene Eitelkeit zu bedienen? Glaubt ihr allen Ernstes, solange die Bundesregierung die IDF sponsort, sei alles in Butter? Wenn man das brecht'sche Bild des immer noch fruchtbaren Schoßes verwenden will, ist das, was momentan anrollt, eine einzige Creampie-Orgie, ohne daß irgendwer an Verhütung denkt.
Ich sage nicht, daß ihr euer Engagement gegen islamistischen Fundamentalismus beenden oder groß einschränken sollt - von den Antiimps, oder was davon noch übrig ist, können wir ja nix dergleichen erwarten. Aber große Teile der AD-Szene haben sich darauf als einziges signifikantes Betätigungsfeld zurückgezogen, und das ist überhaupt nicht gut.)

Nicht Linke, sondern Hetzer demonstrierten

ANATOLISCHE FÖDERATION 05.02.2006 - 20:56
Ich fand es voll beschießen, dass sich links Nennenden Menschen auf die Strassen in Duisburg begaben und gegen Linke wie INITIATIV eV. und andere Linke in Duisburg, hetzten. In ihren Rede wurde viel über unsere Aktionen in Duisburg berichtet, die vom Verfassungsschutz artig mitgehörte wurde.
In Duisburg ist diese Gruppe kaum vorhanden, so das sie aus anderen Städte nach Duisburg mobilisierten. Anstatt nach Dortmund zu gehen, wo am gleichen Tag Nazis maschierten, kammen sie lieber nach Duisburg um gegen uns, die Linken zu hetzen. Solche Linke braucht Deutschland nicht. Das sind keine Linke sondern Faschisten, die auf unseren Straßen in Duisburg keinen Recht haben, Linke zu verraten und in die Hände vom Verfassungsschutz auszuliefern.

Verräter raus aus Duisburg.

Verfälschung einer Parole

lechaim 05.02.2006 - 21:42
Zitat von Beobachterin:

(Sprechchöre:"Gegen die iranische Diktatur--Tod dem Islam--- Für die dänische Karrikatur)

Ist absolut falsch.

Es hieß:

Gegen iranische Diktatur,
Für die dänische Karikatur!

Tod dem Islam kam in dieser Parole definitiv nicht vor!

Neid der Kreativitätslosen!

Wider den deutschen Verhältnissen!

yassir 05.02.2006 - 22:27
Kritik ist das Gebot der Stunde. Radikale Kritik an diesem unreflektieren antagonistischen Betonblock ohne Stimme, aber mit Israel-Fahne, welcher im ideologischen Verblendungszusammenhang das anti-islamische und das Ressentiment gegen die Völker in den neokolonialen Gesellschaftsformationen insgesamt, betreibt.

Kritische Theorie heißt, Kritik all der Verhältnisse in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein unterdrücktes, ein geknechtetes - ja gar ein beleidigtes Wesen ist. Diese Verhältnisse gilt es umzuwerfen.

Emanzipatorische Grundforderungen:

#1 Atomwaffen abschaffen, ueberall!

#2 Dialogische Auseinandersetzung (im Sinne Martin Bubers) statt Antiislamismus

#3 Kritische Solidarität mit den Verdammten dieser Erde; hier: Solidarität im kritischen Sinne mit den palästinensischen Emanzipationsbewegungen

#4 Für die Fruchtbarmachung linkskommunistischer Theorie im Konnex mit einem submarxistischen Selbstverständnis

#5 Für die außerparlamentarische Opposition, welche erneut die ersten postfetischistischen Schritte auf den Pfaden Utopias gehen wird!

Gegen Kriegstreiberei und rassistische Vorurt

Die Linke NRW/Solid 06.02.2006 - 01:43
Wir lassen uns nicht spalten!

Für den 4. Februar ruft die "Georg-Weerth-Gesellschaft" zu einer Demonstration "Für Israel - gegen den antisemitischen Wahn!" in Duisburg auf. Hinter diesem Motto verbirgt sich nichts anderes als der Versuch, die Kriegspolitik der USA und seines strategischen Bündnispartners Israel in den letzten Jahren zu legitimieren. Ein möglicher militärischer Angriff auf den Iran wird begrüßt, während Antikriegsdemonstranten bereits im vorhinein als "Wasserträger des globalen Faschismus" verunglimpft werden.

Im Aufruf der Demonstration dieser sich selbst als "antideutsch" bezeichnenden Gruppierung werden verschiedene linke Organisationen wie Initiativ e.V., ATIF/ATIK, das Friedensforum, die Linkspartei oder das Duisburger Netzwerk gegen Rechts genannt und als Antisemiten oder deren Helfershelfer denunziert.

Der Grund für diese Anschuldigungen ist die erfolgreiche gemeinsame Antikriegsarbeit der Duisburger Linken, die sich gegen die imperialistischen Angriffe auf Afghanistan und den Irak, sowie die israelische Besatzungspolitik gegen das palästinensische Volk öffentlich und laut positioniert hat.

Das Ziel dieser "antideutschen" Gruppierungen ist die Verhinderung des Protestes gegen die Kriegs- und Besatzungspolitik unter US-amerikanischer Führung, weswegen es in Duisburg und der Region bereits des Öfteren zu Störversuchen und Angriffen auf KriegsgegnerInnen gekommen ist.

Darüber hinaus schürt der Aufruf die ohnehin schon vorhandenen Ressentiments gegen Menschen muslimischen Glaubens. Muslime werden unter Generalverdacht gestellt und direkt mit Terror und antidemokratischen Weltanschauungen in Verbindung gebracht. Derartige Propaganda im Stil der etablierten Politik und den Massenmedien trifft nicht nur Muslime, sondern alle Migrantinnen und Migranten, die in der Öffentlichkeit aufgrund ihres Herkunftslands mit dem Islam in Verbindung gebracht werden, und leistet so einen Beitrag zur Förderung rassistischer Ressentiments.

Wir protestieren gegen diesen politischen Angriff auf die Duisburger Linke und erteilen dieser neokonservativen, kriegstreiberischen Demonstration eine klare Absage. Wir treten weiterhin gemeinsam gegen Rassismus, Sozialabbau und imperialistische Kriege ein und lassen uns von Gruppierungen wie der "Georg-Weerth-Gesellschaft" nicht diffamieren.

Unterzeichnende Organisationen:

Die Linke. Kreisverband Wesel
Kommunisten online
ATIF Duisburg
Anatolische Föderation Duisburg
AGIF Duisburg
Solid Duisburg
Solid NRW
Duisburger Netzwerk gegen Rechts
Initiativ e.V.
Friedensforum Duisburg
PDS/Liste Links Hochschulgruppe Duisburg/Essen

@Jörg Fauser

xxx 06.02.2006 - 10:39
zu deiner Aussage:

warum die duisburger ab-west nazikids nicht angepisst wurden, obwohl diese doch nicht unfleißig den reaktionären antiimperialismus vorantreiben, check ich auch nicht.

Was hat denn bitte Antiimperialismus mit rechts zu tunn???! Das sind doch allles Imperialisten! Natürlich wollen sie einen Nationalstaat, aber das ist doch nicht alles. Hat sich der Nationalsozialismus unter Hitler denn auf Deutschland konzentriert? Natürlich ging es um Deutschland, aber es wurde sich doch nie auf Deutschland beshränkt, sondern es wurde Imperialisus pur betrieben. Dies kann man natürlich auch "Eroberung" benennen, aber letztlich ist es dennoch Machtausbreitung die dahinter steht, also Imperialismus.

Des weiteren ist es absolut notwendig, dass man antiimperialistisch ist. Ich bin als Linker gegen einen Imperialismus, ich bin für eine klassenlose solidarische Welt, und in der hat kein Land das Recht einen höheren Stellenwert innezuhalten - egal ob Deutschland, Europa, die USA, Israel oder ein muslimisches Land.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 41 Kommentare an

..... — Antifa[Rise against Reality]

ihr seid so krass — antiimperialista

??? — antifaschistin

spinnerei.... — düsseldorfer

Sorry Leute — Israelsolidarischer

Der Artikel ist zu sexistisch! — Aufgeklärter

Wahnsinn — mein Name

Nationalstaaten abschaffen! — Internationalist

Dänemark — Arier

Falsch Parole — harry

Was für ein Scheiß — Propagandhi

ausgefüllt — ausgefüllt

nazionalisten — egal

ADler auslachen! — Linkskommunist

... — e.mühsam

Antideutsche — aufs Maul

Huhn oder Ei? — EiEiEi

:D — Ha!

Auf gar keinen Fall! — Antifa Huhnsrück

AN: kein Bock auf Hammer&Sichel — ANATOLISCHE FÖDERATION

@ e.mühsam — Bobby Henderson

Kompliment für so viel Mist! — Autonome Antifa Lüdenscheid

@ ie Linke NRW/Solid — Berlin-West

@ — tagmata

doll — anifa

Danke — noch mehr dank..

ohhh... — wie schade

Passendes Zitat von — Volker Pispers