Nietzsche und die Neoliberalen
Was haben die Neoliberalen mit Friedrich Nietzsche, dem Vordenker des Faschismus, zu tun? Beide sehen im Wohlfahrts- bzw. Sozialstaat eine Degeneration der modernen Gesellschaft. Dass weniger (Sozial-)Staat gleich weniger Unterdrückung bedeutet, ist ihre Glaubenslehre! Sie schrecken nicht vor Geschichtsklitterung zurück und behaupten, dass der deutsche Wohlfahrtsstaat seinen Urprung im Nationalsozialismus hätte.
Nietzsches Theorie von der „Geburt der Moral aus dem Ressentiment“ – Ein Manifest der Neoliberalen?
Der Philosoph Friedrich Nietzsche verfolgt in der ersten Abhandlung seines weltliterarischen Werkes „Genealogie der Moral“ eine „Kritik der moralischen Werthe“. Er stellt die Frage nach dem „Werth der Moral“, deren Beantwortung seiner Meinung nach wiederum nur in einer Untersuchung der historischen Grundlagen der Moral bzw. einer „Genealogie“ der Moral liegen kann.
Bereits in seiner einleitenden historisch - etymologischen Bestimmung der Worte „gut“ und „böse“ bzw. „schlecht“ meint er zu erkennen, dass diese Begriffe im Laufe der Geschichte einen Bedeutungswandel erfahren hätten. So leite sich das Wort „gut“ in verschiedenen Sprachen ursprünglich von dem im ständischen Sinne zu verstehenden Grundbegriff „vornehm“ oder „edel“ ab, wobei hingegen das Wort „schlecht“ mit „schlicht“ zu identifizieren sei und den „schlichten, den gemeinen Mann“ bezeichne. Erst später hätten diese Begriffe dann unsere heutige Bedeutung angenommen.
Nietzsche hat sich bekanntermaßen radikal von seinem vormaligen „Meister“ Schopenhauer und dessen „Mitleids – Moral“ bzw. pessimistischen Weltanschauung abgegrenzt. Schopenhauers Pessimismus basiert primär auf der Erkenntnis, dass unsere Welt eine „Welt des Leidens“ ist. Der letzte Grund allen Leidens ist nach Schopenhauer der „Wille zum Leben“. Eine Befreiung von diesem Leiden könne nur durch die Verneinung des Lebenswillens erreicht werden. Hierzu diene auch die „echte Liebe“, die schließlich die Leiden der Mitmenschen lindern helfe. Zu einer solchen Liebe sei der Mensch aber nur fähig, wenn er sich in seinem Verhalten vom (christlichen) Mitleid („caritas“) orientieren lasse.
Dem stellt Nietzsche ein entschiedenes „Ja zum kraftvollen, vom gesunden Willen zur Macht durchströmten Leben“ entgegen. Die Metaphysik Schopenhauers ist für ihn ein wesentlicher Ausdruck von „Lebensschwäche“, von „Dekadenz“ und von „Lebensfeindlichkeit“.
Der Wille zur Macht ist der Grundgedanke der Philosophie Nietzsches. Im Mittelpunkt steht das Prinzip der Selbstüberwindung. Somit ist der Wille zur Macht zunächst einmal Wille zur Macht über sich selbst. Doch ist diese Selbstüberwindung mehr als nur (darwinsche) Selbsterhaltung. Es ist Selbststeigerung. Nach Nietzsche ist das Selbst im Menschen eine expansive Kraft, eine Steigerungs- und Akkumulationstendenz. Ziel allen Willens zur Macht ist schließlich das höhere Menschentum als „Aufgipfelung der Kultur in ihren Verzückungsspitzen“, in den gelungenen Individuen und Werken. Für Nietzsche ist nicht das Glück und Wohlergehen der größtmöglichen Zahl, sondern das Gelingen des Lebens in einzelnen Fällen der Sinn der Weltgeschichte. Weil also das Leben zu bejahen ist, stellt das Mitleid als Mittel zur Verneinung für Nietzsche eine große Gefahr dar. Es vermehre nämlich das Leiden in der Welt und stehe dem schöpferischen Willen (der Macht), der immer auch vernichten muss, entgegen. Mitfreude oder generell Lebensbejahung sei der höhere und wichtigere Wert.
Wie kam es aber nach Nietzsche nun zu diesem Irrweg der moralischen Empfindungen bzw. zu dieser Wertverdrehung? Zur Erklärung, welche zugleich auch seine eigene Wertvorstellung begründen soll, entwirft Nietzsche in der „Genealogie der Moral“ eine weltgeschichtliche Vision, nach welcher in grauer Vorzeit, im vorsokratischen Griechenland (Höhepunkt der Menschheit), Priester- und Kriegerkaste eifersüchtig nebeneinander bestanden. Laut Nietzsche setzte sich die Kriegerkaste aus den „Guten“, den „Vornehmen“, „Mächtigen“, „Edlen“, zusammen, denen eine eigene ritterlich – aristokratische Wertungsweise zueigen war. Die Priesterkaste zeichnete sich hingegen äußerlich durch ihre Ohnmacht aus und war innerlich durch ein menschliches Grundverhalten bestimmt, das in dieser einen geschichtlichen Konstellation eine nie dagewesene Macht bekommen sollte: das Ressentiment der „Schlechtweggekommenen“, „Missratenen“, aller „Unterdrückten“ und „Niedrigen“, aller „Mittelmäßigen“ und „Durchschnittlichen“. Es ist nun Nietzsches psychologische Entdeckung, dass das Ressentiment der Ohnmacht, nämlich aus dem Willen zur Macht noch in der Ohnmacht, schöpferisch werden kann in Wertschätzungen, Idealen, Umdeutungen. Dieser Umdeutungsprozeß, Nietzsche spricht von der „radikalen Umwerthung“ der Werte der „Vornehmen“, „Gewaltigen“ und „Herren“, findet in zwei Schritten statt: Erstens begünstigt das Ressentiment , das ein schwacher Mensch gegenüber einem starken Menschen haben kann, bleiben dessen Werte für den Höherstrebenden doch unerreichbar, zunächst die Tendenz, an ihm, dem starken Menschen, Unwertes zu entdecken. Der Schwache bzw. in diesem Fall die Priesterkaste glaubt feststellen zu können, dass die Starken massive, rücksichtslose zur Brutalität neigende gottlose Charaktere sind. Werden nun solche Charakterzüge als notwendige Begleiterscheinungen der Stärke ausdrücklich gedacht, dann ist die Ent – wertung der Stärke selbst vorgezeichnet. Es muß sich letztlich die Überzeugung herauskristallisieren, daß die Stärke zu Unrecht wertvoll genannt wird, daß sie also in Wahrheit zuhöchst „un - wertig“ ist. Doch bleibt der vom Ressentiment getriebene schwache Mensch nicht bei solchen Abwertungen stehen. Denn das Ressentiment wird in dem nunmehr zweiten Schritt „wertschöpferisch“, indem es zur positiven Einschätzung der den unerreichbaren Werten entgegengesetzten Un – werte führt. So erkennt der Schwache aus dem Ressentiment – nachdem er die Stärke ent – wertet hat – der Schwäche selbst einen überhöhten Wert zu. Nietzsche erblickt in dem Pathos des Moralisten den verborgenen Kampf gegen den in der Tat höheren Rang. Es handelt sich um einen Akt der „geistigen Rache“. Für Nietzsche sind die Grundlagen der Moral also nicht moralisch, sondern spiegeln vielmehr die Kampf- und Stärkeverhältnisse der Starken und Schwachen wider.
Historisch identifiziert Nietzsche die Priesterkaste mit den Juden. So habe der „Sklavenaufstand“ in der Moral mit den Juden begonnen. Gerade ihr Streben nach Rache, dem die freie Tat natürlich versagt blieb, sei „scheinmäßig“ durch eine „imaginäre Rache“ gemindert worden, die sich letztlich in der Entwertung der vom Starken bejahten Werte vollzogen habe.
Nach Nietzsche steht die christliche Moral in dieser Kontinuität, habe das Christentum seinen Ursprung doch unmittelbar im Judentum. Durch Anwendung dieser Psychologie auf das Christentum will Nietzsche dessen Ursprung und Entfaltung begreifen. So habe das Christentum Stärke, Gesundheit und Reichtum wegen des Ressentiments der Schwachen entwertet und Schwäche, Krankheit und Armut zu positiven Werten erhoben . Und dies habe wiederum zur Folge gehabt, dass die Liebe zum Schwachen, Kranken und Armen mit dem Glanze der höchsten Tugend ausgestattet wurde. Nietzsche nennt dies die „Geburt der Moral aus dem Geist des Ressentiments“.
So entkleidet Nietzsche auch Schopenhauers Mitleidsmoral, die ja auf die christliche Idee der „caritas“ zurückgreift, ihrer sentimentalen Hülle und macht den sich darunter verbergenden Machtkampf sichtbar, indem er den Akzent von der Empfindung des Mitleids auf den Akt der Erregung des Mitleids verschiebt. Jemanden zum Mitleid zu bewegen, deutet er als eine Waffe der Schwachen. Sie finden die Schwäche der Starken heraus, nämlich die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden; und die Schwachen benutzen nun diese Schwäche der Starken.
Kurz gesagt, entfesselt der Wille zur Macht nach Nietzsche auf der einen Seite die Dynamik der „Aufgipfelung der Kultur in ihren Verzückungsspitzen“, und es ist ebenfalls der Wille zur Macht, der sich auf der Seite der Schwachen zur moralischen Partei formiert, welche die Aufgipfelung verhindert und schließlich zur allgemeinen Nivellierung und Degeneration führt. Die Partei, die aus der christlichen Moral – Hypothese die modernen Konsequenzen zieht ist die Demokratie und der Sozialismus. Denn, wie gesagt, geht es Nietzsche nicht um das Glück und Wohlergehen der größtmöglichen Zahl, sondern um das Gelingen des Lebens in einzelnen Fällen im Sinn der Weltgeschichte. Er spricht sich vehement gegen das sich letztlich aus der jüdisch – christlichen Morallehre ableitende demokratische und nach dem Prinzip der Wohlfahrt organisierte Leben aus. Für ihn bedeutet eine solche Welt den Triumph des menschlichen Herdentieres.
Der Philosoph Friedrich Nietzsche verfolgt in der ersten Abhandlung seines weltliterarischen Werkes „Genealogie der Moral“ eine „Kritik der moralischen Werthe“. Er stellt die Frage nach dem „Werth der Moral“, deren Beantwortung seiner Meinung nach wiederum nur in einer Untersuchung der historischen Grundlagen der Moral bzw. einer „Genealogie“ der Moral liegen kann.
Bereits in seiner einleitenden historisch - etymologischen Bestimmung der Worte „gut“ und „böse“ bzw. „schlecht“ meint er zu erkennen, dass diese Begriffe im Laufe der Geschichte einen Bedeutungswandel erfahren hätten. So leite sich das Wort „gut“ in verschiedenen Sprachen ursprünglich von dem im ständischen Sinne zu verstehenden Grundbegriff „vornehm“ oder „edel“ ab, wobei hingegen das Wort „schlecht“ mit „schlicht“ zu identifizieren sei und den „schlichten, den gemeinen Mann“ bezeichne. Erst später hätten diese Begriffe dann unsere heutige Bedeutung angenommen.
Nietzsche hat sich bekanntermaßen radikal von seinem vormaligen „Meister“ Schopenhauer und dessen „Mitleids – Moral“ bzw. pessimistischen Weltanschauung abgegrenzt. Schopenhauers Pessimismus basiert primär auf der Erkenntnis, dass unsere Welt eine „Welt des Leidens“ ist. Der letzte Grund allen Leidens ist nach Schopenhauer der „Wille zum Leben“. Eine Befreiung von diesem Leiden könne nur durch die Verneinung des Lebenswillens erreicht werden. Hierzu diene auch die „echte Liebe“, die schließlich die Leiden der Mitmenschen lindern helfe. Zu einer solchen Liebe sei der Mensch aber nur fähig, wenn er sich in seinem Verhalten vom (christlichen) Mitleid („caritas“) orientieren lasse.
Dem stellt Nietzsche ein entschiedenes „Ja zum kraftvollen, vom gesunden Willen zur Macht durchströmten Leben“ entgegen. Die Metaphysik Schopenhauers ist für ihn ein wesentlicher Ausdruck von „Lebensschwäche“, von „Dekadenz“ und von „Lebensfeindlichkeit“.
Der Wille zur Macht ist der Grundgedanke der Philosophie Nietzsches. Im Mittelpunkt steht das Prinzip der Selbstüberwindung. Somit ist der Wille zur Macht zunächst einmal Wille zur Macht über sich selbst. Doch ist diese Selbstüberwindung mehr als nur (darwinsche) Selbsterhaltung. Es ist Selbststeigerung. Nach Nietzsche ist das Selbst im Menschen eine expansive Kraft, eine Steigerungs- und Akkumulationstendenz. Ziel allen Willens zur Macht ist schließlich das höhere Menschentum als „Aufgipfelung der Kultur in ihren Verzückungsspitzen“, in den gelungenen Individuen und Werken. Für Nietzsche ist nicht das Glück und Wohlergehen der größtmöglichen Zahl, sondern das Gelingen des Lebens in einzelnen Fällen der Sinn der Weltgeschichte. Weil also das Leben zu bejahen ist, stellt das Mitleid als Mittel zur Verneinung für Nietzsche eine große Gefahr dar. Es vermehre nämlich das Leiden in der Welt und stehe dem schöpferischen Willen (der Macht), der immer auch vernichten muss, entgegen. Mitfreude oder generell Lebensbejahung sei der höhere und wichtigere Wert.
Wie kam es aber nach Nietzsche nun zu diesem Irrweg der moralischen Empfindungen bzw. zu dieser Wertverdrehung? Zur Erklärung, welche zugleich auch seine eigene Wertvorstellung begründen soll, entwirft Nietzsche in der „Genealogie der Moral“ eine weltgeschichtliche Vision, nach welcher in grauer Vorzeit, im vorsokratischen Griechenland (Höhepunkt der Menschheit), Priester- und Kriegerkaste eifersüchtig nebeneinander bestanden. Laut Nietzsche setzte sich die Kriegerkaste aus den „Guten“, den „Vornehmen“, „Mächtigen“, „Edlen“, zusammen, denen eine eigene ritterlich – aristokratische Wertungsweise zueigen war. Die Priesterkaste zeichnete sich hingegen äußerlich durch ihre Ohnmacht aus und war innerlich durch ein menschliches Grundverhalten bestimmt, das in dieser einen geschichtlichen Konstellation eine nie dagewesene Macht bekommen sollte: das Ressentiment der „Schlechtweggekommenen“, „Missratenen“, aller „Unterdrückten“ und „Niedrigen“, aller „Mittelmäßigen“ und „Durchschnittlichen“. Es ist nun Nietzsches psychologische Entdeckung, dass das Ressentiment der Ohnmacht, nämlich aus dem Willen zur Macht noch in der Ohnmacht, schöpferisch werden kann in Wertschätzungen, Idealen, Umdeutungen. Dieser Umdeutungsprozeß, Nietzsche spricht von der „radikalen Umwerthung“ der Werte der „Vornehmen“, „Gewaltigen“ und „Herren“, findet in zwei Schritten statt: Erstens begünstigt das Ressentiment , das ein schwacher Mensch gegenüber einem starken Menschen haben kann, bleiben dessen Werte für den Höherstrebenden doch unerreichbar, zunächst die Tendenz, an ihm, dem starken Menschen, Unwertes zu entdecken. Der Schwache bzw. in diesem Fall die Priesterkaste glaubt feststellen zu können, dass die Starken massive, rücksichtslose zur Brutalität neigende gottlose Charaktere sind. Werden nun solche Charakterzüge als notwendige Begleiterscheinungen der Stärke ausdrücklich gedacht, dann ist die Ent – wertung der Stärke selbst vorgezeichnet. Es muß sich letztlich die Überzeugung herauskristallisieren, daß die Stärke zu Unrecht wertvoll genannt wird, daß sie also in Wahrheit zuhöchst „un - wertig“ ist. Doch bleibt der vom Ressentiment getriebene schwache Mensch nicht bei solchen Abwertungen stehen. Denn das Ressentiment wird in dem nunmehr zweiten Schritt „wertschöpferisch“, indem es zur positiven Einschätzung der den unerreichbaren Werten entgegengesetzten Un – werte führt. So erkennt der Schwache aus dem Ressentiment – nachdem er die Stärke ent – wertet hat – der Schwäche selbst einen überhöhten Wert zu. Nietzsche erblickt in dem Pathos des Moralisten den verborgenen Kampf gegen den in der Tat höheren Rang. Es handelt sich um einen Akt der „geistigen Rache“. Für Nietzsche sind die Grundlagen der Moral also nicht moralisch, sondern spiegeln vielmehr die Kampf- und Stärkeverhältnisse der Starken und Schwachen wider.
Historisch identifiziert Nietzsche die Priesterkaste mit den Juden. So habe der „Sklavenaufstand“ in der Moral mit den Juden begonnen. Gerade ihr Streben nach Rache, dem die freie Tat natürlich versagt blieb, sei „scheinmäßig“ durch eine „imaginäre Rache“ gemindert worden, die sich letztlich in der Entwertung der vom Starken bejahten Werte vollzogen habe.
Nach Nietzsche steht die christliche Moral in dieser Kontinuität, habe das Christentum seinen Ursprung doch unmittelbar im Judentum. Durch Anwendung dieser Psychologie auf das Christentum will Nietzsche dessen Ursprung und Entfaltung begreifen. So habe das Christentum Stärke, Gesundheit und Reichtum wegen des Ressentiments der Schwachen entwertet und Schwäche, Krankheit und Armut zu positiven Werten erhoben . Und dies habe wiederum zur Folge gehabt, dass die Liebe zum Schwachen, Kranken und Armen mit dem Glanze der höchsten Tugend ausgestattet wurde. Nietzsche nennt dies die „Geburt der Moral aus dem Geist des Ressentiments“.
So entkleidet Nietzsche auch Schopenhauers Mitleidsmoral, die ja auf die christliche Idee der „caritas“ zurückgreift, ihrer sentimentalen Hülle und macht den sich darunter verbergenden Machtkampf sichtbar, indem er den Akzent von der Empfindung des Mitleids auf den Akt der Erregung des Mitleids verschiebt. Jemanden zum Mitleid zu bewegen, deutet er als eine Waffe der Schwachen. Sie finden die Schwäche der Starken heraus, nämlich die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden; und die Schwachen benutzen nun diese Schwäche der Starken.
Kurz gesagt, entfesselt der Wille zur Macht nach Nietzsche auf der einen Seite die Dynamik der „Aufgipfelung der Kultur in ihren Verzückungsspitzen“, und es ist ebenfalls der Wille zur Macht, der sich auf der Seite der Schwachen zur moralischen Partei formiert, welche die Aufgipfelung verhindert und schließlich zur allgemeinen Nivellierung und Degeneration führt. Die Partei, die aus der christlichen Moral – Hypothese die modernen Konsequenzen zieht ist die Demokratie und der Sozialismus. Denn, wie gesagt, geht es Nietzsche nicht um das Glück und Wohlergehen der größtmöglichen Zahl, sondern um das Gelingen des Lebens in einzelnen Fällen im Sinn der Weltgeschichte. Er spricht sich vehement gegen das sich letztlich aus der jüdisch – christlichen Morallehre ableitende demokratische und nach dem Prinzip der Wohlfahrt organisierte Leben aus. Für ihn bedeutet eine solche Welt den Triumph des menschlichen Herdentieres.
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Ergänzungen
"Vordenker des Faschismus"
@ Vorgänger des Antisemitismus
---> SChau mal auf wikipedia du Banane
nietzsche?
schopenhauer hingegen war nix weiter als ne olle garstige grantige sau dem am meisten freude gemacht hat, andere grundlos zu dissen (wenn allgemeine soziopathie als grund nicht reicht); der alfred tetzlaff der philosophie quasi, oder die wissenschaftliche institutionalisierung eines schweren falls von tourettesyndrom auf hohem sprachlichem niveau. aber im gegensatz zu nietzsche hatte er spaß am leben, wenn auch nicht auf eine weise, die irgendjemand außer ihm besondere freude bereitet hätte.
aber, freimütig gesprochen: zeig mir einen philosophen, und ich zeig dir einen stinkenden dummschwätzer. foucault vielleicht mal ausgenommen wegen seiner beiträge zum verständnis komplexer systeme; die philosophie kannste zwar auch überwiegend in der pfeife rauchen, aber der hat wenigstens was für das geistige fortkommen der menschheit getan. alle anderen? willkürliche maximen, die "funktionieren", weil wir unsere soziale realität und "wahrheit" halt letzten endes doch bloß selberbauen wie ein kind ein haus aus legosteinchen.
An den Wikipedia-Mann
verklemmte Super-Egos
Der verhemmte Kirchgänger und Spießer Nietzsche, der erst zum Weibe - und auch dann gleich noch zu einer Hure - ging, nachdem er die Nichtexistenz seines Pfaffengottes erkannt hatte, ist wohl der Letzte, der einen saftigen Lebensstil und moralfreien propagieren dürfte.
Das Nietzsches Erfahrungen auf sexuellem Gebiet sich auf einen einzigen Besuch im Bordell reduzierte, was ihm prompt die Syphilis eintrug, macht ihn zu einem Mann und Lebemann, der das Niveau von Benedikt XI oder Papa Ratze hat. Seine syph-geschwängerten Allmachtsträume hat schon Marlowe in "Tamerlan der Große" nachgezeichnet!
Und wenn die Welt mit diesen Nietzsche-Fans genauso umgeht, wie diese mit der Welt gern umgehen möchten, wimmern und jammern diese moralfreien Super-Egos sofort: "Die Welt ist schlecht und wir haben nur einen kleinen Bambuszaun um unser zartes Ego zu schützen!"
Ihr Super-Egos seit gar nicht "hart", auch wenn Ihr gerne moralfrei und "hart" sein möchtet - Ihr seit einfach nur brutal!
Nietzsche-Unkenntnis
Besorge Dir mal etwas biografische Literatur (Safranski, Niemeyer, Homann oder andere) und lies weniger Nohl. Eine Unterhöhlung der wahren Freidenker mit Deiner Interpretation wird jedenfalls misslingen.
Sorry, aber der Artikel geht einfach mal gar nicht: Da war selbst Elisabeth noch besser in der Auslegung ihres Bruders.
#a
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
bLBl
Was ist
Nietzsche is der Vordenker des Faschismus?
Nietzsche für Foucault - Adepten
Ich habe zwischen den neoliberalen bzw. libertären Populisten, den Faschisten und good old Nietzsche einen zugegebenermaßen unbequemen Zusammenhang hergestellt. Man könnte Nietzsche natürlich auch im Sinne des postmodernen Säuligenheiligen namens Michel Foucault lesen. Denn im postmodernen Diskurs "goes" ja bekanntlich "anything":
Mit seinem radikalen Prinzip, das man vielleicht als „Negation als solcher“ bezeichnen könnte, betreibt Nietzsche laut Foucault und seinem Fanclub eine Abrüstung der Wahrheitsansprüche und bestreitet somit den von Moral, Kunst, Wissenschaft und Religion in Anspruch genommenen Zugang zur Wahrheit. Nietzsche fordert die Verneinung aller Moral und aller Wahrheit, die sich selbst als Folge der christlichen Moralität und Wahrhaftigkeit begreifen, aber sich schließlich nun in ihrer Bodenlosigkeit durchschauen müssen.
Für Nietzsche besteht das Problem der Wissenschaft und der Kunst ebenfalls in ihrem Wahrheitsanspruch. Um das Problem zu erkennen,muß
man allerdings die Perspektive ändern, denn „das Problem der Wissenschaft könne nicht auf dem Boden der Wissenschaft erkannt werden“. So entdeckt
der Künstler wie z.B. Dieter Bohlen in der Wissenschaft den dort eher verdrängten uneingestandenen Fiktionalismus. Nach Nietzsche strebt die Wissenschaft nach Wahrheit, aber es ist in ihr auch die Einbildungskraft am Werke, mehr als sie sich eingestehen will. In diesem Sinne sagt sein Jünger Foucault,dass Wissenschaft auch Wahrheiten finden mag, sie erfindet sie aber auch (Foucault spricht z.B. von den neuzeitlichen Praktiken der Wahrheitsproduktion in den Krankenhäusern, der Psychiatrie, den Gefängnissen).
Worin besteht für Nietzsche nun das Problem der Kunst? Es liegt in ihrem Wahrheitsanspruch. Er wirkt in der Kunst in der Regel ebenso uneingestanden wie in der Wissenschaft der Fiktionalismus. Die Kunst verbirgt im Schein ihren impliziten Wahrheitsanspruch, und die Wissenschaft verbirgt im Wahrheitsanspruch ihren impliziten Fiktionlismus. Nietzsche greift die Kunst an, weil sie Wahrheit prätendiert, die sie nicht geben kann. (Gegenüber Dieter Bohlen finde ich dieses Urteil nun eindeutig ungerecht. Schließlich gibt sich der Mann bei der Wahrheitssuche doch alle erdenkliche Mühe.)
Kompromißlos erklärt Nietzsche: mit der Kunst rühren wir nicht an das „Wesen der Welt an sich“. (Einspruch! In der TV - Sendung
"Deutschland sucht den Superstar" wurde nun wirklich am Wesen gerührt.)
Die künstlerischen Ahnungen mögen begeisternd, anregend, tiefsinnig wirken – indes sind sie Vorstellungen, nichts anderes. Sie gestalten Stimmungen, aber sie müssen nicht stimmen. Nietzsche geht es also um die kompromißlose desillusionierende Entlarvung jeglichen Wahrheitsanspruches. Bla, bla, bla...
Doch frage ich, wer will diese Wahrheit eigentlich kennenlernen? Ach ich vergaß, es geht ja in der Postmoderne nicht um die Sache an sich, sondern nur um den Diskurs über die Sache. So geht es den "Neuen Philosophen" beispielsweise ja auch nicht mehr um die Armut an sich, sondern um die Analyse des Diskurses über die Armut.
P.S.: Übrigens habe ich nie behauptet, dass Nietzsche ein Nazi war, genauso wenig wie sein Freund Wagner. Allerdings finden sich im Werk Nietzsches antisemitische Äußerungen. Wagner war bekanntermaßen ein überzeugter völkischer Antisemit.
Antisemitismus war im 19. Jh. ebenso populär wie heute der Antiislamismus oder das Antideutschentum.
Viele Grüße
von Eurem antiantideutschen Freund, der gern so wäre wie H.M.B.
Nietzsche für Foucault - Adepten
Ich habe zwischen den neoliberalen bzw. libertären Populisten, den Faschisten und good old Nietzsche einen zugegebenermaßen unbequemen Zusammenhang hergestellt. Man könnte Nietzsche natürlich auch im Sinne des postmodernen Säuligenheiligen namens Michel Foucault lesen. Denn im postmodernen Diskurs "goes" ja bekanntlich "anything":
Mit seinem radikalen Prinzip, das man vielleicht als ?Negation als solcher? bezeichnen könnte, betreibt Nietzsche laut Foucault und seinem Fanclub eine Abrüstung der Wahrheitsansprüche und bestreitet somit den von Moral, Kunst, Wissenschaft und Religion in Anspruch genommenen Zugang zur Wahrheit. Nietzsche fordert die Verneinung aller Moral und aller Wahrheit, die sich selbst als Folge der christlichen Moralität und Wahrhaftigkeit begreifen, aber sich schließlich nun in ihrer Bodenlosigkeit durchschauen müssen.
Für Nietzsche besteht das Problem der Wissenschaft und der Kunst ebenfalls in ihrem Wahrheitsanspruch. Um das Problem zu erkennen,muß
man allerdings die Perspektive ändern, denn ?das Problem der Wissenschaft könne nicht auf dem Boden der Wissenschaft erkannt werden?. So entdeckt
der Künstler wie z.B. Dieter Bohlen in der Wissenschaft den dort eher verdrängten uneingestandenen Fiktionalismus. Nach Nietzsche strebt die Wissenschaft nach Wahrheit, aber es ist in ihr auch die Einbildungskraft am Werke, mehr als sie sich eingestehen will. In diesem Sinne sagt sein Jünger Foucault,dass Wissenschaft auch Wahrheiten finden mag, sie erfindet sie aber auch (Foucault spricht z.B. von den neuzeitlichen Praktiken der Wahrheitsproduktion in den Krankenhäusern, der Psychiatrie, den Gefängnissen).
Worin besteht für Nietzsche nun das Problem der Kunst? Es liegt in ihrem Wahrheitsanspruch. Er wirkt in der Kunst in der Regel ebenso uneingestanden wie in der Wissenschaft der Fiktionalismus. Die Kunst verbirgt im Schein ihren impliziten Wahrheitsanspruch, und die Wissenschaft verbirgt im Wahrheitsanspruch ihren impliziten Fiktionlismus. Nietzsche greift die Kunst an, weil sie Wahrheit prätendiert, die sie nicht geben kann. (Gegenüber Dieter Bohlen finde ich dieses Urteil nun eindeutig ungerecht. Schließlich gibt sich der Mann bei der Wahrheitssuche doch alle erdenkliche Mühe.)
Kompromißlos erklärt Nietzsche: mit der Kunst rühren wir nicht an das ?Wesen der Welt an sich?. (Einspruch! In der TV - Sendung
"Deutschland sucht den Superstar" wurde nun wirklich am Wesen gerührt.)
Die künstlerischen Ahnungen mögen begeisternd, anregend, tiefsinnig wirken ? indes sind sie Vorstellungen, nichts anderes. Sie gestalten Stimmungen, aber sie müssen nicht stimmen. Nietzsche geht es also um die kompromißlose desillusionierende Entlarvung jeglichen Wahrheitsanspruches. Bla, bla, bla...
Doch frage ich, wer will diese Wahrheit eigentlich kennenlernen? Ach ich vergaß, es geht ja in der Postmoderne nicht um die Sache an sich, sondern nur um den Diskurs über die Sache. So geht es den "Neuen Philosophen" beispielsweise ja auch nicht mehr um die Armut an sich, sondern um die Analyse des Diskurses über die Armut.
P.S.: Übrigens habe ich nie behauptet, dass Nietzsche ein Nazi war, genauso wenig wie sein Freund Wagner. Allerdings finden sich im Werk Nietzsches antisemitische Äußerungen. Wagner war bekanntermaßen ein überzeugter völkischer Antisemit.
Antisemitismus war im 19. Jh. ebenso populär wie heute der Antiislamismus oder das Antideutschentum.
Viele Grüße
von Eurem antiantideutschen Freund, der gern so wäre wie H.M.B.
Gähn
Nietzsche hatte einige sozialdarwinistische Ideen, jedoch bezogen die sich eher auf eine verherrlichung des Heidentums, also des wilden Menschen und nicht so sehr auf die verlogene evangelische Kapitalistengesellschaft.
Er sah nämlich die meisten Entwicklungen die wir als "links" bezeichnen bloß als Metamorphosen des Christentums (sein Erzfeind) an. Dies hat eine gewisse berechtigung, jedoch kann man auch mit gutem rechte fragen, inwiefern Nietzsches Sicht des sogenannten Heidentums nicht christlich eingefärbt ist.
Zur Ressentimentmoral ist zu sagen, dass man dies tatsächlich vielen Linken ankreiden kann. Wenn ich zum Beispiel dogmatische Gruppen über den Nahostkonflikt sprechen höre, so hörte ich in jedem ihrer "moralischen" Sätze so viel Hass und Mordlust. Weder den Antideutschen noch den Antiimps geht es hierbei tatsächlich darum, den Israelis oder den Palästinensern ein friedliches, menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen, sondern sie ergötzen sich unter dem Deckmäntelchen der Moral und der Anteilnahme an der Gewalt, indem sie sich mit einer Partei identifizieren, die für sie tötet. Sie wollen also gar kein Ende der Gewalt. Auf die Spitze getrieben heißt dies: Die Antideutschen freuen sich über die Selbstmordanschläge, weil diese Vergeltungsaktionen rechtfertigt, und die Antiimps freuen sich über erschossen Kinder, weil dies die Hamas zu Racheaktionen treibt.
Genau diese Moral ist es aber, die Nietzsche - mit gutem Recht - angriff!
Nietzsches Philosophie hat viele Schwächen, insbesondere die von ihr oft herbeizitierte Lebenstauglichkeit versagt ihr höchstselbst den Dienst. Dennoch sind Teile von Nietzsches Gedankengängen die Grundlage dessen, mit dem die Emanzipation von dieser Gesellschaft beginnen kann.
Denn vergesst nicht: Dieser Staat basiert auf christlichen Werten. Der Kapitalismus war ursprünglich eine christliche Sekte. Die ganze abendländische Kultur fußt auf dem Christentum. Antisemitismus ist ursprünglich auch eine christliches Phänomen.
Wer also ernsthaft hinter die Fassaden dieser unser heutigen Welt blicken will kommt um Nietzsche und seine Kritik am Christentum nicht herum.
Wer Nietzsche hingegen allein als psychologischen Komplex darstellt ist für mich ein kompletter ungeistiger Idiot, der lieber weiter Dosenbier trinken sollte anstatt sich mit Philosophie zu beschäftigen. Denn auch Herr Marx hatte so seine Marotten über die man sich genauso lustig machen könnte. Würdet ihr deshalb seine ganze Philosophie darauf reduzieren?
In der Tat ist die einseitige psychologisierung von Denkern das beste Mittel nichts von ihnen zu verstehen.
Um religiöse und philosophische Fragen im weitesten Sinne geht es übrigens auch auf
arme linke