Redebeitrag in Btzb-Hochweisel

sklöfd 30.01.2006 14:33 Themen: Antifa
Der Redebeitrag der antifa [f] bei der Demo gegen das Nazi-Zentrum in Butzbach-Hochweisel (Mittelhessen) zum Thema Gleichsetzung von Rechts und Links.
„Wer „unpolitisch“ sein möchte, der hat die Parteinahme, welche er sich ersparen will, schon längst vollzogen – er dient der herrschenden Partei“ (Max Frisch)


Wir demonstrieren heute mit vielen anderen AntifaschistInnen gegen das Zentrum der offen nationalsozialistischen „Freien Kameradschaften“ in Butzbach-Hochweisel. So weit, so gut.

Überhaupt nicht gut ist allerdings, dass schon im Vorfeld der Demo in der Manier der sogenanten Totalitarismustheorie die Gleichsetzung von linken und rechten Positionen betrieben wurde. So fiel zum Beispiel dem Arbeitskreis Demokratisches Hochweisel nichts besseres ein, als sich „gegen Rechts- und Linksextremismus“ auszusprechen und nach eigener, ewiger Untätigkeit anlässlich der kleinen Spontandemo im Sommer erstmal davor zu warnen, mit weiteren Aktionen die Dorfgemeinschaft gegen den antifaschistischen Protest aufzubringen. Nun kann man von den Leuten in diesem Dorf ohnehin nicht schlecht genug denken: Schließlich fällt ihnen angesichts einer sich seit über einem Jahr direkt vor ihrer Haustür breitmachenden gewaltbreiten Naziszene nichts besseres ein, als erstmal vor „Chaoten und Linken“ zu warnen.

Da aber die Gleichsetzung von fortschrittlicher Gesellschaftskritik und faschistoider Regression gerade in letzter Zeit keineswegs eine Spezialität allein mittelhessischer Dörfer ist, doch ein paar Takte dazu. Die Totalitarismustheorie – die nicht nur Pate für die bekannten Bündnisse "Gegen Extremismus und Gewalt", sondern auch für die sogenannten Verfassungs-schutzberichte steht – geht kurzgesagt von folgender Annahme aus: Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft sei das beste aller Systeme das menschenmöglich ist, da es Refomen ohne Gewalt möglich mache und zugleich den einzelnen Menschen ein Maximum an Rechten zuspreche. Alle Versuche an dieser bestehenden Ordnung grundsätzlich etwas zu ändern gelten diesem freiheitlich-demokratischen Bewusstsein als gleich „extremistisch“ – ergo böse. Höflich formuliert läßt sich diese Totalitarismus-Analyse als positivistischer Kurz-, bzw. Fehlschluss charakterisieren. Schließlich werden hier gelinde gesagt Äpfel mit Birnen verglichen; Will doch die Linke grundsätzlich die Verhältnisse überwinden, in denen der Mensch ein unterdrücktes und verlassenes Wesen ist. Dabei geht sie davon aus, dass dieser seine Geschicke selbst bestimmen kann. In fundamentalem Gegensatz dazu geht die Rechte gerade nicht von einer Veränderbarkeit menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Verhältnisse aus, sondern argumentiert mit verschiedensten, angeblich „natürlichen Eigenschaften“, „Rechten“ und „Pflichten“ wie z.B. Nationalität, Familie, Arbeit, usw. Sie will also die Lüge, dass der Mensch keiner sei, auch noch wahr machen.

Diesen Widerspruch zwischen Rechts und Links versucht die bürgerliche Demokratie nun damit aufzulösen, dass das alles irgendwie gleichwertige Meinungen seien, die solange berechtigt sind, wie sich an die formalen Spielregeln der Demokratie halten. Ihr geht es nicht um Wahrheit – schon der Anspruch darauf ist jedem braven Verfasungsschützer verdächtig – sondern um Verwaltung.
Der Unterschied zwischen Links und Rechts ist also nichts weniger als der zwischen Wahrheit und Lüge, kurz: einer ums Ganze. Die bürgerliche Gesellschaft kann darin trotz alledem nur Meinungsverschiedenheiten sehen, weil sie keinen Begriff von Geschichte, sich ahistorisch gar selbst zum „Ende der Geschichte“ erklärt hat. Hier zeigt sich der ideologische Sinn der Totalitarismustheorie: Mit Hilfe der „beiden Extreme“ Links und Rechts konstruiert sich die bürgerliche Gesellschaft als neutrale Mitte und projiziert nicht zuletzt auch die Verantwortung für die faschistische Barbarei in etwas ihr Äußeres.

Probleme innerhalb der bestehenden Verhältnisse gelten ihr immer nur als Ausnahmen und Funktionsprobleme, wogegen z.B. gewalttätige Aktionen von „Extremisten“ immer gleich als Beleg für deren Wesen gelten sollen. Dabei hat die formelle Abgrenzung vom „Extremismus“ nicht zuletzt auch den Sinn, von den inhaltlichen Gemeinsamkeiten des rechten Rands und der sogenannten Mitte der Gesellschaft nicht reden zu müssen. Diese Ähnlichkeiten - von der Einschätzung des „Vater-Staat“ vor der „man“ ja nichts zu verbergen habe, über die Hetze „gegen Sozialschmarotzer“ bis hin zum sogenannten Patriotismus - drängen sich jedoch geradezu auf.
Geschichtspolitisch dient die Gleichsetzung von Rechts und Links in Deutschland darüber hinaus der Verharmlosung des Nationalsozialismus: Um von der Schuld des nationalen Kollektivs abzulenken, das den Zivilisationsbruch Holocaust auf dem Konto hat werden Handlungen aus ihrem Kontext gerissen und das Unvergleichbare verglichen. So kann man heute „nicht trotz, sondern wegen Auschwitz“ deutsche Großmachtinteressen mit Gewalt durchsetzen. Kein Wunder ist es in diesem Zusammenhängen, dass die Vordenker der Totalitarismustheorie, wie z.B die Chemnitzer Professoren Uwe Backes und Eckhadt Jesse, selbst aus einem neurechten Netzwerk stammen.

Aber – apropos „Gewalt“ – gerade bei diesem Begriff offenbart sich eines der Grundprobleme der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft: Sie kann sich selbst nicht erkennen, ist ihr eigerner dunkler Fleck. Trotz des Anspruchs, eine „vernünftige“ Gesellschaft zu sein, muss sie sich selbst – ihr kennt das aus dem Fernsehen – ständig auf sogenannte „Sachzwänge“ beziehen. Dem Anspruch Verwirklichung der „natürlichen“ Freiheit zu sein, entspricht ohne Not eine Realität die nur aus angeblichen Notwendigkeit besteht. Dementsprechend sterben genauso jährlich tausende MigrantInnen vor den Toren der Festung Europa, wie Kriege für Menschenrechte geführt und Menschen in den Arbeitsdienst gezwungen werden. Genauso wie auch die Übergriffen der Staatsmacht legal sein müssen und weltweit Menschen verhungern – alles keineswegs gewaltfrei. Die Frage nach grundsätzlicher Gewaltfreiheit steht im Moment angesichts einer gewalttätigen kapitalistischen Gesellschaft also ohnehin nicht auf der Tagesordnung. Sie wirklich zu stellen, würde die Frage nach einer Gesellschaft in der endlich jeder ohne Angst verschieden sein kann, d.h. Kommunismus implizieren – aber das ist eine andere Geschichte.

Hier und Heute muss es erstmal darum gehen, den bösartigen Schwachsinn der Totalitarismustheorie, der so chrackteristisch für dieses Land steht in dem man sich schon immer gerne für das autoritäre Unrecht und gegen die Unordnung entschieden hat, zurückzuweisen. Wenn man sich also endlich darauf einigen könnte, dass der Kampf um eine bessere Welt einer gegen die menschenverachtende Liebe zum eigenen Unglück, also gegen die durch Vaterland und Volk, Staat und Arbeit drohende schicksalhaftigkeit des eigenen Lebens, sein muss - dann wäre schon viel gewonnen. In diesem Sinne gilt es gerade den rechten Konsens ins Visier zu nehmen, der vom Nazi über den unpolitischen Proll bis zum ums Image des Standortes besorgten SPD Landrat alle darin vereint, vor allem anderen eins zu sein: ein starkes Stück Deutschland. Denn die Nazis, soviel ist sicher, kommen mit ihrem Zentrum aus einem gutem Grund nach Butzbach-Hochweisel - so wie die Fliegen zur Scheiße. Hier, wo die bürgerliche Gesellschaft so offensichtlich hinter sich selbst zurückfällt, weiter auf einen „Aufstand der Anständigen“ zu warten und stillschweigend die Gleichsetzung von Rechts und Links hinzunehmen würde dementsprechend nur eins bringen: das nämlich die antifaschistische Linke da ankommt, wo man das fortwesen faschistischer Tendenzen nicht mehr kritisiert, sondern thematisert – in der Mitte der Gesellschaft.

Ein radikaler und erfolgreicher Antifaschismus, der in diesem Zusammenhang nicht zum Teil des Problems werden will, kann also nur einer gegen das Recht des Stärken, gegen das Fressehalten und Pflicht erfüllen, gegen das Wegschauen und die Stammtische, gegen die Wut auf die Schwächsten, - also gegen dieses starke Stück Deutschland sein, das heute (einen Tag nach dem 61. Jahrestag der Auschwitzbefreiung durch die Rote Armee) Butzbach-Hochweisel heißt.

In diesem Sinne:
Den rechten Konsens durchbrechen. Gegen die Totalitarismustheorie und die Verharmlosung des Nationalsozialismus.


TURN LEFT – SMASH RIGHT !
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Frankfurter Neue Presse

antifas 30.01.2006 - 15:04
Presseartikel mit lobender erwähnung des redebeitrags

350 Protestler und 400 Polizisten ziehen am Samstag durch Hoch-Weisel

Butzbacher Demo gegen Neo-Nazis

Von Hedwig Rohde

Butzbach. Gegen das „Nationale Zentrum“ der neonazistischen „Freien Nationalisten Rhein-Main“ in Hoch-Weisel demonstrierten 350 überwiegend junge Menschen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet am Samstagnachmittag in Butzbach und Hoch-Weisel. Begleitet wurde die Kundgebung von einem starken Aufgebot an Sicherheitskräften unter Leitung von Polizeidirektor Rainer Brüssow. Dem Vermummungsverbot trotzten manche der Demonstranten, indem sie sich hinter großen Transparenten versteckten.
Während die Bewohner des „Nationalen Zentrums“ nicht erschienen, hinderte die Polizei drei junge Männer aus der rechten Szene am Betreten des Ortes. Zwei 27- und 28-jährige Hoch-Weiseler, die wiederholt Demonstranten zu provozieren versucht hatten und der polizeilichen Aufforderung zum Verlassen des Platzes nicht gefolgt waren, wurden bis zum Ende der Kundgebung in Verwahrung genommen. Insgesamt verlief die gut zweistündige Kundgebung friedlich.

400 Polizisten riegelten den Ortskern von Hoch-Weisel während der Veranstaltung fast vollständig ab. 25 Meter rund um das Gebäude Langgasse 16, das der 22-jährige Marcel Wöll gemeinsam mit Christian Müller im vergangenen Jahr gekauft hat und in dem er zusammen mit Janine Wöll und Maximilian Elser wohnt, war der Zutritt verboten. Die Bevölkerung verhielt sich weitgehend distanziert. Einige wenige Fußgänger beobachten den Aufzug ohne sich jedoch anzuschließen. Die von einem kleinen Teil radikaler Demonstranten skandierten Hetzparolen stießen selbst gemäßigte Teilnehmer der Kundgebung ab und lösten bei so manchem Zuschauer Befremden aus. Mit deutlichem Entsetzen hatten gegen Mitte letzten Jahres politisch Verantwortliche in Butzbach und der Wetterau zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie den Verkauf der in Ortsmitte gelegenen Hofreite an Wöll und Müller nicht verhindern konnten. Beide waren aus ihrem früheren Wohnort Nidderau-Heldenbergen einschlägig bekannt und sind auf neonazistischen Veranstaltungen bundesweit bereits als Redner aufgetreten. Wöll gilt als Kopf und Motor der militanten Neonazi-Gruppe „Freie Nationalisten Rhein-Main“.

Alle vier Hausbewohner wollen bei der Kommunalwahl im März über die NPD-Liste in den Kreistag einziehen und haben auch für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung Butzbach eine Liste eingereicht. Nach einer Durchsuchung des auch Schulungszwecken dienenden Anwesens im Oktober ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft gegen die Gruppe wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Wissenschaftlern ebenso wie Experten des Landeskriminalamtes gelten Neonazis wie Wöll oder Müller als „Wölfe im Schafspelz“, denn die Zeiten, als Rechtsextreme ganz martialisch mit Glatzkopf, Lederjacke und Springerstiefeln daherkamen, seien vorbei. Wöll und Müller kleiden sich bürgerlich-dezent, verfügen über ausgezeichnete Umgangsformen und geben sich ihren Nachbarn gegenüber stets höflich und zuvorkommend. „Die grüßen immer“, war denn auch am Samstag häufig zu hören, wenn Journalisten am Straßenrand stehende Bürgerinnen und Bürger zu dem Thema befragten. Und: „Wissen Sie: Ich halt mich da raus.“

Die Demonstration vom Samstag hatte eine konkreten Bezug zu einer Veranstaltung am Vortag: am Freitag, 27. Januar, jährte sich zum 61. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten 16 unterschiedliche Gruppierungen und Institutionen. Darunter Landrat Rolf Gnadl (SPD), der mitmarschierte, die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, vertreten durch Kreispolitiker Helmut Betschel-Pflügel, mehrere Regionalgruppen des DGB, diverse antifaschistische Bündnisse aus dem mittel- und südhessischen Raum, die Fachstelle für gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Dekanates Wetterau und die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes. Angemeldet hatte die Demonstration der Frankfurter Pfarrer Hans Christoph Stoodt. Am Treffpunkt der Teilnehmer, dem Kriegerdenkmal in Hoch-Weisel, kritisierte Stoodt Bürgermeister Oswin Veith (CDU) und das Stadtparlament.

Diese wehrten sich nicht ernsthaft gegen die neonazistischen Neubürger, so der Tenor der Vorwürfe. Bei einer zweiten Kundgebung, an der Absperrung 25 Meter oberhalb des Gebäudes Langgasse 25, wurde dann allerdings auch Landrat Gnadl verbal attackiert. In einem vom Band abgespielten, etwa fünfminütigen Beitrag einer nicht näher benannten „antifa“ hieß es: „In diesem Sinne gilt es gerade, den rechten Konsens ins Visier zu nehmen, der vom Nazi über den unpolitischen Proll bis zum ums Image des Standortes besorgten SPD-Landrat alle darin vereint, vor allem anderen eins zu sein: ein starkes Stück Deutschland.“

Nicht nur unbeteiligte Zuhörer, sondern auch mitdemonstrierende Mitglieder der Butzbacher SPD zeigten sich über diese Attacke deutlich empört.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

Frage zu Redebeitrag

Frager 30.01.2006 - 18:54
Von welcher AntiFa-Gruppe war denn der Redebeitrag?
Find, dass das eine absolut Nazi-relativirende Aussage ist. Es besteht faktisch ein Unterschied, ob jemand ein SPD oder NPD-Mitglied ist.
Finde auch, dass die Leute, denen nix besseres einfällt, als nach "Bomben für Hoch-Weisel" zu schreien, beim nächsten Mal zu Hause bleiben können.

Teil-Kritik

Knstruktiver Kritiker 30.01.2006 - 19:23
Da habt ihr so einen guten Redebeitrag gemacht und fallt dann zum Schluß in diese gleichsetzende und vereinfachende Analyse, dass Nazis und Sozis dasselbe sind.
"In diesem Sinne gilt es gerade den rechten Konsens ins Visier zu nehmen, der vom Nazi über den unpolitischen Proll bis zum ums Image des Standortes besorgten SPD Landrat alle darin vereint, vor allem anderen eins zu sein: ein starkes Stück Deutschland. Denn die Nazis, soviel ist sicher, kommen mit ihrem Zentrum aus einem gutem Grund nach Butzbach-Hochweisel - so wie die Fliegen zur Scheiße."

Leute, lasst doch den antideutschen Müll.Die Analyse, dass ein rechter Konsens in Deutschland (wie übrigens in dem Großteil der Welt) vorherscht ist richtig. Dieser besteht jedoch in sich überschneidenden Fragmenten und nicht in ähnlichen Vorstellungen vom geeinten "starken Deutschland" seitens der Nazis und der SPD (wo bleibt der dortige Akzeptanz zum Neoliberalismus und das Bekenntnis zur "Einwanderungsgesellschaft"?). "Wegen Auschwitz" können Sozis Kriege führen. Das gilt es zu kritsieren. Insbesondere weil es eine Vereinnahmung der Geschichte und ihrer Opfer darstellt. Dies trifft aber keineswegs auf die Haltung von Nazis zu. Da gibt es kein "wegen". Da steht zumeist das "wieder".
Auch muss die Geschichtspolitik der Sozis (Stichwort Holcaust-Mahnmal)anders verortet werden, als die der Nazis. Gleiches gilt für solche (widerlichen) Kampagnen wie "Du bist Doofland". Die politische Verortung ist auch dort eine andere, wie auch in vielen anderen Bereichen. Saubere Analysen und dennoch der Hinweis auf gemeinsame politische Fragmente sind der einzige Weg überhaupt gehört zu werden. Es geht darum, deutlich zu machen, dass Faschismus/Rassismus/AntisemitismusAutoritarismus/Sexismus uvm. in der "Mitte" der Gesellschaft gedeihen können und das auch tun, nicht aber, dass die "Mitte" der Gesellschaft das gleiche darstellt wie "die" Neonazis. Nach dieser Analyse hätten die Neonazis den Kampf um die Gesellschaft schon gewonnen.
Und hier beginnen haarsträubende antideutsche Relativierungen und Verharmlosungen, über die linke Anaysen hinweg sein sollten.
Für eine radikale Linke, die nicht nur über Verbalradikalität, sondern über grundlegende Gesellschaftskritik UND positive Gegenentwürfe überzeugend und attraktiv ist.

Ergänzung der Ergänzung

Kritiker 30.01.2006 - 19:29
außerdem: Woher wollt ihr wissen, dass die Nazis gezielt nach Hoch-Weisel kamen. Dafür gibt es NOCH keine "Beweise", nur Spekulationen. Sofern diese an Kontakten o.ä. festgemacht werden, macht das Sinn. Wenn die "Fliegen bei der Scheiße" landen würden, eurer politischen Analyse zu Folge, hätte ja jedes andere Dorf oder jede ander Stadtin Deutschland dafür herhalten können. In Hoch-Weisel zeigen sich aber Sympathien und Ignoranz und leider nur wenige Stimmen gegen die Nazis, und genau das gilt es zu kritisieren. Und richtigerweise auch die Rechts-Links-Gleichsetzung.