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Keine rechte Provokation am 4.2. in Marburg!

dissident_In 27.01.2006 19:24
Die Marburger Burschenschaft Germania lädt am Samstag, den 4. Februar mal
wieder „Prominenz“ (u.a. Götz Kubitschek) der deutschen Rechten ein. Aus diesem Anlass findet am gleichen Tag um 11 Uhr eine Demonstration unter dem Motto "Deutsche Burschenschaft auflösen!" statt. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Institut für Leibesübungen (Barfüßerstr.).
Rechte Provokation
Die Marburger Burschenschaft Germania lädt am Samstag, den 4. Februar mal
wieder „Prominenz“ der deutschen Rechten ein. Gleich drei Referenten weisen den deutschen Burschen den rechten Weg. Die Ankündigung der Vorträge als „Marburger Diskurs“ soll intellektuelles Gewicht suggerieren. Mit den Referenten Götz Kubitschek und Frank Lission sowie dem Veranstaltungstitel, „Perspektiven einer konservativen Politik“, versuchen sich die Marburger Germanen als oberhessischen Außenposten der sogenannten „Neuen intellektuellen Rechten“, die weder „neu“ noch „intellektuell“ sondern vor allem einfach rechts ist, darzustellen.

Götz Kubitschek war Redakteur der Wochenzeitung Junge Freiheit, die seit
Jahren bemüht ist, sich als „konservativ“ zu präsentieren, um ihr Image als Blättchen der extremen Rechten loszuwerden. Trotz aller Bemühungen steht die Zeitung aber bis heute unter Beobachtung des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes.

Seit einigen Jahren betreibt Kubitschek mit dem Gymnasiallehrer Karlheinz
Weissmann in der ostdeutschen Provinz ein privates Institut für
Staatspolitik. Strategisch setzen sie nicht auf eine erfolglose NPD oder den Demo-Wanderzirkus der „Kameradschafts“-Szene, die dem deutschen Faschismus nachtrauern, sondern wollen „geistigen Einfluss“ über die „Hörsäle und Seminarräume“ sowie „Einfluß auf die Köpfe“ von jungen Akademikern gewinnen. Der Aufbau einer „rebellischen Elite“ von Rechts ist das Ziel. Ihr Publikum suchen sie sich dafür im burschenschaftlichen Milieu.

In dem von Kubitschek gegründeten Verlag Edition Antaios werden u.a.
Schriften von Armin Mohler verlegt, der sich selbst als „Faschist“
bezeichnete. Über die Thesen des Antaios-Autoren J.R. von Bieberstein zum
Thema „Jüdischer Bolschewismus“ stolperte der ehemalige
CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann. Auf Bieberstein hatte er 2003
seine antisemitische Rede gestützt, die ihn sein Amt kostete.
In dieser Edition veröffentlichte auch der Germanen-Referent Frank Lission
ein Buch über sein Referatsthema, den Schriftsteller Oswald Spengler.
Spengler war ein Vertreter der „Konservativen Revolution“ der 1920 und ´30er Jahre, die mit ihrer Agitation gegen die Weimarer Republik, Demokratie und Sozialismus dem deutschen Faschismus den Weg ebneten. Mohler, Spengler und andere Autoren dieser Strömung gelten dem Institut für Staatspolitik als Vorbilder.

In der aktuellen Ausgabe seiner Hauszeitschrift äußert sich Kubitschek zu
seinem Marburger Referatsthema „Provokation“. Darin beklagt er den
„fiebrigen Zustand“ und den „kranken Körper“ des deutschen Staates und die
Kraftlosigkeit seines „Volks“. Heute sei es für die Rechte an der Zeit, „die Krise als Chance zu nutzen“ und „den Gegner zu kennzeichnen“. Provokation sei ein geeignetes Mittel dafür. „Angesichts des Zustandes unseres Landes“ sei aber „praktisch jedes Mittel legitim, das zu Veränderungen führt.“

Die Burschenschaft Germania ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft,
dem explizit rechten Flügel der deutschen Studentenverbindungen. Regelmäßig referieren Vertreter der extremen Rechten bei DB-Mitgliedsbünden. Burschenschafter der DB sind Aktivisten von NPD, Republikanern und anderen rechtsextremen Organisationen. Schon in den `80ern bewegte sich die Germania im Spektrum der „Neuen intellektuellen Rechten“. Damals lud sie zwei mal den Mitbegründer und Leiter des extrem rechten Thule-Seminars aus Kassel zu Vorträgen ein.

Deutsche Burschenschaft auflösen!

Demonstration

Samstag // 4. Februar // 11:00 Uhr // Marburg
Barfüßerstraße // Institut für Leibesübungen
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