Prozess gegen Antifa in Heidenheim

Der Prozess gegen den stuttgarter Antifa ging pünktlich um 14 Uhr im Amtsgericht in Heidenheim los.
Während die Anklageschrift vom Staatsanwalt verlesen wurde fanden sich noch
einige Unterschützer/innen ein, welche nun in etwa auf 30 Stück wuchs.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, er hätte sich am 13.08.05, bei
gegenaktivitäten zu einem Neonazi aufmarsch, gegen seine Festnahme
gewährt, und dabei einen Polizeibeamten verletzt.
Als es dann zu der Vernehmung des obengenanten Polizisten kam (einzigster
Zeuge) stellte sich heraus, dass der Zeuge in Zivil unterwegs war, und damit
keine Widersetzung gegen einen Beamten vorlag, des weitern kam mir die
Aussage des Polizisten sehr komisch vor, er sagt er wüsste nicht mehr von
wie vielen Polizisten der Anklagte verflogt worden sei, weder ob diese
Vermummt waren, oder einen Helm trugen, jedoch meinte er der Angeklagte
hätte gegrinst als er ihn zu Boden warf.
Einige weitere Ungereimtheiten für mich waren die Verletzungen des
Polizisten, so hieß es in der Anklageschrift er sei an Schulter und Hüfte
verletzt worden, so sprach der Polizist von einer Kopfverletzung und einer
Schürfwunde an der Schulter, erwähnte jedoch nie seine Hüfte.
Während des Verfahrens kam die Bitte einiger Anwesender, dass der Zeuge
sowie Staatsanwalt doch lauter reden sollten, da die älteren anwesenden sie
nicht so gut verstünden, dies geschah aber erst als die Verteidigern sagte
auch sie hätte Probleme mit der Lautstärke, dies änderte die Lautstärke
kurz, jedoch sank sie bald wieder ab und manches ging dich unter.
Im weiteren Verfahren stellte sich dann heraus das der Angeklagte auf der
Flucht vor einigen BFE Beamten war, mit diesen hatte er schon öfters
schlechte Erfahrungen gemacht, als er am Bahnhof ankam stellte versuchte ihn
oben genanter Zivilpolizist aufzuhalten, was unweigerlich zu einem
Zusammenstoß führen musste. Dabei erlitten beide Personen einige
Verletzungen.
Auch Sprach der Polizist davon ,dass der Angeklagte ihn “umarmt” hätte bzw.
seine hand auf die Schulter gelegt hätte. Dies hört sich für mich persönlich
eher an als hätte der Angeklagte den Polizisten zur Seite drücken wollen.
Damit wurde dann auch die Vernehmung des Zeugen beendet, und das
Vorstrafenregister des Angeklagten wurde vorgelesen.
Dann kam das Plädoyer des Staatsanwalts, dieser meinte 4 Monate Haft auf
Bewährung seien eine Angemessen Strafe.
Die Verteidigerin hingegen plädierte auf Freispruch, da der angeklagte den
Beamten nicht vorsätzlich verletzt hatte. Der angeklagte meinte dann noch,
dass er sich denkt, dass dieses urteil weiter auf der null Toleranz scheine
für Antifaschistinnen und Antifaschisten wäre. Auch hoffe er, dass einige
Leute mit neuem Tatendrang aus der Verhandlung gehen werden.
Danach zog sich der Richter kurz zurück um danach sein Urteil zu Verkünden:
5 Monate auf Bewährung sowie ein Strafgeld von 700 Euro.
Meiner Meinung nach reiht sich die Schuldsprechung sehr wohl in die vom
Angeklagten angesprochene null Toleranz Tour für Antifas ein.