Ex-Steffi wird freiwillig nicht geräumt

Feuer und Flamme für Karlsruhe! 24.01.2006 14:03 Themen: Freiräume
In einer Woche verstreicht die Frist, welche den BewohnerInnen der Ex-Steffi eingeräumt wurde, um ihre Bleibe südlich des Karlsruher Hauptbahnhofs zu verlassen. Die Situation scheint jedoch festgefahren, wie eh und je. Wenn es nach der Stadt geht, müssen die BewohnerInnen am 31. Januar raus, in Ersatz für das Gebäude der Ex-Steffi ist nicht in Aussicht.
Die Haltung der Stadt in diesem Konflikt hat sich nicht geändert, trotz zahlreicher Vermittlungsversuche, vor allem seitens der Grünen. Diese hatten, wie bereits die BewohnerInnen zuvor, im Sinne einer für beide Seiten einvernehmlichen Lösung einen Runden Tisch vorgeschlagen ( http://www.infoladenludwigsburg.de/infoladen4/sections/news/news_show.php?id=684). In einem offenen Brief vom Dezember schrieb die Karlsruher Gemeinderatsfraktion der Grünen Oberbürgermeister (OB) Heinz Fenrich an, die Vollstreckung des Räumungstitels für das Gebäude aufzuschieben ( http://www.infoladenludwigsburg.de/infoladen4/sections/news/news_show.php?id=672). Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte sprechen nach Argumentation der Grünen gegen die Räumung.

Vergangene Woche setzte sich auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete für Karlsruhe, Sylvia Kotting-Uhl, für den Verbleib des selbstverwalteten Wohn- und Kulturprojekts ein ( http://www.infoladenludwigsburg.de/infoladen4/sections/news/news_show.php?id=709). Die Suche nach einem Alternativstandort solle weiter vorangetrieben werden, forderte Kotting-Uhl. Nach außen drang aus dem Rathaus in dieser Richtung nicht viel. Die Haltung der Stadt zu diesem Thema sei bekannt, neues gebe es nicht zu berichten. Der OB lehnt jede Stellungnahme ab, verweist gleichzeitig auf den juristischen Dienst der Stadt. Die Stadt besteht nach wie vor auf die pünktliche Räumung des Gebäudes, so auch nachzulesen in einem Schreiben der Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe an die BewohnerInnen der Schwarzwaldstraße 79 vom Dienstag vergangener Woche ( http://www.exsteffi.de).

In dem Schreiben macht die Stadt ihren Herausgabeanspruch geltend zum 31. Januar. Bis spätestens zu diesem Zeitpunkt sollen die BewohnerInnen das Gebäude räumen und in "besenreinem Zustand" - so ist es formuliert - herausgeben. "Sollten Sie unserem Verlangen nicht Folge leisten, müssen wir uns die zwangsweise Vollstreckung unseres Herausgabeanspruches vorbehalten", schreibt das Amt. Ein bereits Mitte Dezember vorgelegtes Kaufangebot des Gebäudes durch die BewohnerInnen und den Verein Selbstbestimmte Leben e.V. wird eingangs in dem Schreiben abgelehnt. Die Stadt habe anderweitige Absichten für die Verwendung des Gebäudes.
Fakt ist jedoch, dass noch immer keinen Investor für den Teil des Geländes hinter dem Hbf in Aussicht ist, wo sich die Ex-Steffi befindet.

Der jüngste Rettungsversuch für die Ex-Steffi vom vergangenen Freitag lief ebenfalls ins Leere. Das Gespräch zwischen Bewohnern und Sozialbürgermeister Harald Denecken führte Samstagvormittag zur Besichtigung einer Halle im Karlsruher Rheinhafen. Die Halle, welche am selben Abend noch zum Schauplatz eines Konzerts rechtsextremer Bands wurde ( http://de.indymedia.org/2006/01/137112.shtml und  http://www.infoladenludwigsburg.de/infoladen4/sections/news/news_show.php?id=729 und  http://www.tagesschau.de/sendungen/0,1196,OID5163240_OIT5163252,00.html), erfüllte jedoch in keinster Weise die Anforderungen der BewohnerInnen der Ex-Steffi. Zu dezentral liegt die Halle, außerdem ist es nicht möglich, Wohnraum, Vokü, Infoladen, Cafe, Umsonstladen, Proberäume, Wekstatt, politische- und Sportgruppen in dem Gebäude unterzubringen. Dies ist jedoch eine zentrale Forderung, ohne die eine Anmietung nicht in Frage komme.
Auch die eigene Suche der BewohnerInnen nach einem neuen Gebäude verlief bislang ergebnislos. "Wir hoffen, dass noch eine Lösung gefunden wird", heißt es. Eines ist jedoch klar: "Ohne Ersatz wird von uns aus dem Haus niemand freiwillig gehen."
Im Gegenteil. Veranstaltungen werden weitergeplant wie bisher. Ausserdem wird im In- und Ausland für die Aktionstage vom 8.2. bis zum 12.2. mobilisiert. Im Rahmen der Aktionstage wird es eine bundesweite Demo für den Erhalt der Ex-Steffi und aller bedrohten linken Projekte geben.
Bereits am 31.1. werden zahlreiche UnterstützerInnen von überall her in der Ex-Steffi erwartet. Dort wird es dann am Abend ein grosses öffentliches Plenum geben, um sich gemeinsam auf eine erneute Besetztung der Ex-Steffi und einen Räumungsversuch der Polizei vorzubereiten.
Wieder einmal ( http://www.infoladenludwigsburg.de/infoladen4/sections/news/news_show.php?id=683).
Sollte die Steffi tatsächlich vor den Aktionstagen geräumt werden, werden Karlsruhe mit Sicherheit, insbesondere den Verantwortlichen, unruhige Zeiten bevorstehen.
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Ergänzungen

Karlsruhe rocken!

Karlsruher, der letztes Jahr in DD war 24.01.2006 - 22:18
Im Süden siehts echt ohne die Ex-Steffi verdammt schlecht aus.
In Pforzheim gibts schon lange nix mehr, dafür regelmässige Naziaktivitäten, in Heidelberg hat man gesehen wie es gelaufen ist, in Stuttgart wurde gerade erst das OBW9 geräumt, in Darmstadt ist die Öttinger Villa gefährdet, die KTS in Freiburg ist auch nicht auf Lebenszeit gesichert, die Schattenparker wurden erst geräumt...

Ex-Steffi verteidigen - Dresden im näxten Jahr mit umso mehr Leuten verhindern!

UMFRAGE !!!!

KA-news 26.01.2006 - 12:31
heute bei

 http://www.ka-news.de/

bei der Umfrage (Startseite, rechtes Fenster) teilnehmen und n bissl stimmung machen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 12 Kommentare

kommt

mal 24.01.2006 - 16:00
lieber am 11.02.2006 nach Dresden.
Da gibt es den alljährlich grössten Naziaufmarsch nach dem 2. WK!

Schade das es in der Linken keinen kümmert,Hauptsache Party....

keine ruhe für karlsruhe

ch solibrothers and -sisters 24.01.2006 - 16:24
ich finds arm, sowas gegeneinander auszuspielen. der aufmarsch in dd ist sicherlich scheisse, aber langfristig ist der verlust der ex-steffi garantiert schmerzhafter. außerdem heisst es auch am 31.1. gegen die stadt karlsruhe zu kämpfen! nieder mit dem bullenpack!

auf nach

Karlsruhe 24.01.2006 - 18:39
Ist schon richtig, das in DD was laufen muss, aber auch ich bin der Meinung, dass der Verlust der Ex Steffie uns härter treffen wird. Zudem DD auch für die nasen immer uninteressanter wird. wird oft in foren drüber dirkutiert. vielen ist es zu langweilig einfach nur zu laufen und nicht dabei parolen zu rufen- gerade für die sogenannten autonomen nasen!

Soligruesse aus Niedersachsen

Nuzz 24.01.2006 - 18:42
Es ist schlimm, was die mit Euch machen wollen. Die Ex-Steffi hat einen überregionalen Ruf, gilt als bekanntes,linkes Projekt.
Tja, mensch......nicht aufgeben, laßt Euch nicht unterkriegen.
Gruesse aus Niedersachsen

@kommt

nach ka 24.01.2006 - 21:04
ohne häuser wie die ex-steffi gäbs noch viel weniger möglichkeiten, zu gegenaktivitäten wegen solchen pappnasenaufmärschen zu mobilisieren. es gibt doch in dd auch n az, welches dafür infrastruktur zur verfügung stellt, oder? und ob die aktionstage nur eine einzige party sind, glaub ich auch nicht. wo war das denn, wo es ne sektparty am 13.2. gab??? dann doch lieber nach karlsruhe, wo es auch um inhalte geht!

es

geht 25.01.2006 - 12:34
nicht darum irgendwelche Veranstaltungen gegeneinander auszuspielen!
Die Exsteffi Demo is sicher wichtig,aber Dresden hat Jahrelang die Linke nicht gekümmert,und da gab es nicht jedesmal AZ-Demos!
Wünsch euch trotzdem viel Erfolg in Karlsruhe und den Erhalt des Hauses.
Ich werde nach Dresden fahren,hoffe noch einige andere.

Grüsse aus Leipzig

Am Start

pete 25.01.2006 - 13:03
Ich und meine Leute werden am 1.2 und am 11.2. auf jeden fall am start sein!

Räumung verhindern!!

Watn hier los

tut nix zur Sache beitragen 25.01.2006 - 13:46
A: "Mein Projekt ist cooler."
B: "Nein, mein Projekt ist cooler."
C: "Nein, meins!"
B: "Stimmt nicht meins!"
A: "Ihr habt sie nicht alle, meins ist cooler!"
C: "Gib mir meinen Baggerschaufel zurück!"
A: "Nein die kriegst du nicht!"


... oh what a f**k. Wenn "Linke" mal wieder um Aufmerksamkeit buhlen.

Ich versteh´s einfach nicht...

Is´doch egal 25.01.2006 - 23:37
Dies ist eine höfliche Frage an die Linke, also bitte, liebe Mods - nicht gleich wieder löschen. Schließlich warte ich auf eine Antwort... :-)

Zitat aus dem Artikel:

+++Die Stadt habe anderweitige Absichten für die Verwendung des Gebäudes.+++

Das ist das Faktum - der Eigentümer des Gebäudes hat andere Vorstellungen zur weiteren Nutzung als die bisherigen Bewohner.

Und das geht mir einfach nicht in den Kopf - kann mir das mal jemand erklären? Mir geht nicht in den Kopf, weshalb linke Menschen einfach nicht bereit sind, zu akzeptieren, dass alleine der Eigentümer eines Gebäudes über dessen Nutzung zu entscheiden hat. Da können hundert Kaufangebote seitens der Bewohner vorliegen - wenn der Eigentümer andere Pläne hat, ist es sein gutes Recht, das Kaufangebot auszuschlagen und die Übergabe der Räume zu fordern.

Kann mir mal einer der hier vertretenen Linken erklären, mit welchem Recht die Bewohner dies "nicht hinzunehmen bereit sind"?!?

Danke.

@ ich versteh's einfach nicht

antifa 26.01.2006 - 01:42
Rechtlich ist die Situation klar, da aus dem gerichtlichen Vergleich hervorgeht, dass die Ex-Steffi am 1.2. besenrein übergeben werden soll.
Die Unterzeichnung war allerdings die letzte Möglichkeit das Haus und somit das gesamte einmalige Projekt noch eine Weile halten zu können.
Fakt ist, dass es der Stadt darum geht, das Projekt zu zerstören. Sie braucht das Haus im Moment einfach nicht für andere Zwecke.
Dies erkennt man unter anderem daran, dass die KünstlerInnenateliers, welche sich ebenfalls auf dem Gelände befinden, auch abgerissen werden sollen. Die KünstlerInnen dürfen allerdings bis drei Monate bevor die Bebauung beginnen soll bleiben. Der Ex-Steffi wurde dies nicht zugestanden.
Warum sollte man so ein einzigartiges Projekt dann grundlos zerstören?

No culture without subculture!
Ex-Steffi bleibt!

rüdiger metzger

ist doch wurst 26.01.2006 - 01:55

hi,


versuch's doch mal so zu sehen,
durch die fünfzehnjährige kulturarbeit innerhalb der (ex)steffi hat sich das gebäude einen ruf und eine ansprechmöglichkeit erarbeitet. am anfang des artikels konntest du auch lesen, wer diesen standpunkt alles akzeptiert hat und wer ihn außerdem noch verteidigte.
die verhandlungen jedoch verliefen bis jetzt noch nicht in dem interesse der bewohnerInnen des Hauses, welche sich als Betroffenen und Angesprochenen sehen müssen. Von ihnen wird jedoch verlangt das Haus zu räumen, na wenn das nicht ein typischer interessenkonflikt ist, der nur darauf wartet ausgetragen zu werden.
zu dem schwachen argument des besitzens:
das geschachere um den südteil des bahnhofsgelände geht jetzt schon so ne ganze weile... laut bebauungsplan hat sich der gemeinderat das erstemal im Jahre 1986 damit beschäftigt. das höchst spekulative verhalten der stadt ist in diesem fall unangebracht, weil man durch die inbetriebnahme der ex-steffi und der nicht-assoziierten künstlerateliers nicht von einer brachliegung des geländes reden kann.
insofern kann man meiner meinung nach schon davon reden, dass gesetze und verordnungen nach dem willen der obrigkeit verbogen werden, was man zum beispiel auch sehen kann an dem status eines der gebäude, das eigentlich unter denkmalschutz steht.
und zudem geht es dabei auch natürlich noch um den erhalt v. freiräume, die sich durch mühsame abwehr von äußeren störfaktoren erkämpft wurden. also da wo es sich atmen, lachen und arbeiten lässt-

dem puppentheater das kasperle wegnehmen, A-Zs verteidigen, das system auf den kompost bringen
black is beautiful ex-steffi muss bleiben!

ex steffi reiseabenteuer

na weiß nich 27.01.2006 - 16:05
mit der bahn zur ex steffi ,und von der ex steffi nach dresden
reise proviant ,wut im bauch , fleyer in der tasche und die bahnhöfe underwegs als soli aktions punkte nützen ,is nur so nee idee von mir


jeder--stein--der--abgreissen--wird--von--uns--zurückgeschmissen


p.s habe rechtschreibschwäche nich mechern wa