Ffm: Hausbesuch bei CDU Chef

antifa 21.01.2006 18:07 Themen: Antifa
Rund 50 AntifaschistInnen habe am Samstag Nachmittag dem Vorsitzenden der CDU Fraktion, Uwe Becker, einen Hausbesuch in Frankfurt Nieder-Eschbach abgestattet um gegen die aus ihren Augen "repressive Sicherheitspolitik" der Frankfurter CDU zu protestieren.
Lars Mertens, Sprecher der antifa [f], erklärte dazu: "Herr Becker und seine Partei vollziehen mit der geplanten Verschärfung der sogenannten Gefahrenabwehrverordnung, der Kameraüberwachung und der Einführung einer "Bürgerpolizei" eine Politik der Ausgrenzung und Schikanierung gesellschaftlicher Minderheiten."

Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei zogen die Demonstranten mit Transparenten mit der Aufschrift "die Innere Aufrüstung stoppen - Dem Standort in den Rücken fallen !" und sporadisch Parolen wie zum Beispiel "No Nation - NO Border - Fight Law and Order!" rufend vom U-Bahnhof Nieder-Escbach zu dem Privathaus des Politikers. Ausserdem wurden Flyer an die passanten verteilt. Das Haus von Uew Becker hatte die Polizei weiträumig mit Gittern abgesperrt.

In einem Redebeitrag kritisierte ein Sprecher der antifaschistischen Gruppe: "Die Politik für die Uwe Becker so beispielhaft steht, schafft zunehmend Unsicherheit für die Schwächsten dieser Gesellschaft. Dahinter steht ein zutiefst autoritäres Menschenbild." Ausserdem würden gesellschaftliche Konflikte so kriminalisiert. Dagegen werde der Widerstand weiter gehen.

Die Veranstaltung ist Teil einer Aktionsreihe gegen die "Innere Aufrüstung".
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Ergänzungen

Sehr gelungene Aktion

Kommunist 22.01.2006 - 17:36
Ist mal eine sehr gelungene Aktion, nicht immer nur jammernd vor Nazi-Wohnungen zu ziehen, sondern bürgerliche PolitikerInnen aller Parteien anzugreifen. Und zwar sollten wir nicht nur rechte CDUler wegen ihrem Rassismus, sondern z.B. auch SPDler oder PDSler wegen deren unsozialer Politik oder innerer Sicherheit etc. angreifen.

Ich finde, dass jedeR einzelne Abgeordnete z.B. der SPD konkrete Verantwortung für die Politik der imperialistischen BRD (sowohl Innen- als auch Außenpolitik) hat oder für Polizeirepression gegen Antifas in Berlin.

Obwohl Ausbeutung und Unterdrückung im Kapitalismus in den meisten Fällen keine persönlichen, sondern sachliche Verhältnisse sind und es somit keine direkten Verantwortlichen für die BRD-Politik gibt, so gibt es doch Menschen, die diese Politik zumindest offiziell umsetzen. Und diese Menschen aus rein symbolischen Gründen anzugreifen ist dringend notwendig. Dazu gehören selbstverständlich nicht nur PolitikerInnen, sondern auch führende Persönlichkeiten der herrschenden Klasse. Die RAF oder der 2. Juni hat (zumindest) das erkannt. Und deshalb gilt es, auf breiterer Grundlage friedliche oder militante Aktionen in diese Richtung durchzuführen, um revolutionäre Inhalte zu transportieren und ein Zeichen gegen den deutschen Imperialismus im Besonderen und gegen Kapitalismus allgemein zu setzen.

Auch wenn sich BRD und 3. Reich sicherlich nicht gleichsetzen lassen, so haben auch damals alle zugeschaut und mitgemacht obwohl heute niemand mehr dabeigewesen sein will. Es gibt zwar im Moment keinen Holocaust in Deutschland oder faschistische Massenhinrichtungen, aber Kapitalismus bleibt nach wie vor ein Verbrechen an der ArbeiterInnenklasse! Und damit ist die alltägliche Ausbeutung und Unterdrückung in den imperialistischen Zentren (Arbeitsalltag, rassistische Abschiebungen in den Tod, Patriarchat) und die besondere Situation in der sogenannten Peripherie (Krieg, Hunger, Vertreibung, Entrechtung und Vorherrschaft der imperialistischen Staaten, vor allem EU und USA) gemeint!

BRD zerschlagen - Kapitalismus abschaffen!

Für den Kommunismus!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Lob

- ja - 21.01.2006 - 18:29
Find ich gut, mal was anderes als die plumpen Nazi-Jagdgeschichten!

Wird Zeit, daß sowas passiert

Pessimist 21.01.2006 - 18:38
Frankfurt kenne ich nur als Stadt voller reaktionärer Spießbürger, Videoüberachung/Polizei/Wachsutz/Ordnungsamt überall, verrückter Linker (die gegen Fachwerkhäsuer demonstrieren) und irgendwelcher Zombie-Schlipsträger. Also kein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Supersache, diese Demo jetzt. Denn diese Politik, die keinen Freiraum und keine Luft zum atmen lässt, ist eines der Hauptprobleme dieser Stadt. Nur leider liegt es auch sehr stark am allgemeinen hessichen Klima... Wäre schön, künftig häufiger von solchen Aktionen zu hören. Vielleicht kann man doch ein paar Leute erreichen. Schliesslich waren einige der Frankfurter Spießer vor 30 Jahren auch mal Linke.

Einigkeit und Recht und Freiheit

Erwachsener 22.01.2006 - 03:15
Tolle Aktion!
Ohne Wenn und - Aber.

Wird Zeit, dass Jeder!! Politiker erkennen darf, für wen er Beschlüsse fasen darf!
Deshalb sollte ein Besuch der Bevölkerung bei Jedem Politiker angesagt sein immer wieder!
Das ist nötig, damit die ihr Parteiräson nicht so ernst nehmen, wie die Bürger, von denen sie gewählt wurden! Denen Sie Rechenschaftspflichtig sind, weil sie deren Brot essen!!
Da ist die Floskel der Verantwortlickeit vor dem eigenen "Gewissen" die vollauf lächerlich ist, wo es Fraktionszwang gibt!
Jeder, der seine Wahlversprechen nicht erfüllt hat, sollte aus dem Land gepeitscht werden. Bei Schrädder hat sich das ja erübrigt.
Er hat ja wohl Kanzler in Deutschland gespielt, weil er von den Unternehmerverbänden geschmiert werden wollte und einen gutbezahlten Job in Russland haben wollte.
Beides dürfte ja geklappt haben (oder warum gibt es Nuttenpreller Hartz4 Gesetze?). Oder ist der Schrädder jetz nicht im Vorstand von Gasprom?

Lustig, nur...

Anakin 22.01.2006 - 10:11
... - Ihr seid nicht "Die Bevölkerung" !
... - Spießern das Spießertum austreiben zu wollen, hat mit Antifaschismus nichts zu tun, sondern ist Faschismus allererster Güte !

wasn spackn

WinNy tHe pOOh 23.01.2006 - 20:10
@anakin:
wenn man den spießern das spießertum austreiben will,dann kann das nur mit denkanstössen, aufklärung und appellen an die vernunft und die menschlichkeit usw. geschehen (was leider meistens ni funktioniert).... und ich glaube,dass das sehr wohl mit antifaschistischen ideen vereinbar ist

faschismuss wäre es dann, wenn wir alle irgendeinem führer hinterherlaufen,der dann die spießer verprügeln lässt, bis sie es kapieren,dass ihre meinung in vielen aspekten scheiße ist ( was auch ni funktioniert :D)

wenn man schon versucht,mit fachbegriffen um sich zu werfen, so sollte man wenigstens wissen,was diese bedeuten

...ansonsten gute aktion, aber versucht beim nächsten mal ein paar mehr leute zu mobilisieren - es passiert sonst schnell,dass die demo mitsamt ihrer message ignoriert wird so à la "naja,wenns nur so wenig leute waren,dann wirds ja wohl nix wichtiges gewesen sein"