Europaweiter HafenarbeiterInnenstreik setzt sich fort
Nachdem der erste Richtlinienentwurf (»Port Package 1«) 2003 am Widerstand der HafenarbeiterInnen scheiterte, setzten heute die HafenarbeiterInnen ihren europaweiten Arbeitskampf gegen das "PortPackage" fort.
Diese geplante EU-Richtlinie soll die Hafendienstleistungen weiter liberalisieren und eine Selbstabfertigung der Schiffe erlauben. Damit könnten beispielsweise die Schiffsbesatzungen das Löschen und Laden der Schiffe in Eigenregie übernehmen.
In Belgien, Spanien und Frankreich haben mehrere tausend ArbeiterInnen ihre Arbeit für 48 Stunden niedergelegt, des weiteren gab es an mindestens zwei griechischen Häfen Blockadeaktionen und auch in Schweden, Dänemark und Portugal kam es zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen.
In Straßburg fand eine Demonstration gegen das geplante "Port Package 2" mit ca 8000 DemonstrantInnen statt. Die Demonstration zog zum Europäischen Parlament wo heute die 3 tägige Plenarberatung über die EU- Richtlinie begann. Vor dem Europaparlament kam es dann zu Ausschreitungen, wobei die französische Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die DemonstrantInnen vorging. Diese verschafften ihrer Wut freien Lauf und zerstörten rund 100 Quadratmeter der Fensterfront des Europaparlaments, auch in der Innenstadt kam es zu Ausschreitungen.
Auch morgen soll es in Straßburg wieder Demonstrationen geben.
"Proud to be a docker":
Die HafenarbeiterInnen in Deutschland und ihre Organisationen
* Es gibt in Deutschland zwar nur knapp 10000 Hafenarbeiter. Diese sind allerdings im Vergleich zu anderen Branchen gewerkschaftlich gut organisiert (Organisationsgrad 80 bis 90 Prozent).
* Die Männer und Frauen in den Häfen arbeiten an einer Stelle der internationalenTransportkette, die man als Flaschenhals bezeichnen kann. Dieser ist dementsprechend empfindlich, wenn man ihn verstopft. Als beispielsweise im Mai 2003 die Arbeit an der Westküste der USA arbeitskampfbedingt ruhte, bezifferte die Bush-Administration den ökonomischen Schaden auf etwa zwei Milliarden US-Dollar pro Tag.
* Bei der heute üblichen Just-in-Time-Produktion hat eine Unterbrechung der Transportkette sofort heftige Auswirkungen auf fast alle Teile der Ökonomie. Entsprechend wirksam sind koordinierte Arbeitskämpfe.
* In Deutschland sind die Hafenarbeiter in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di organisiert. Sie sind verbunden mit der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) als Teil der Internationalen Transportarbeiterföderation (ITF), der etwa fünf Millionen Beschäftigte weltweit vertritt. Ein weiterer weltweit agierender Gewerkschaftszusammenschluß ist der Internationale Hafenarbeiterrat (IDC) mit etwa 30000 Mitgliedern, der im Rahmen von »Port Package« mit der ITF zusammenarbeitet.
Weitere Infos:
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/schiff/packages.html
In Belgien, Spanien und Frankreich haben mehrere tausend ArbeiterInnen ihre Arbeit für 48 Stunden niedergelegt, des weiteren gab es an mindestens zwei griechischen Häfen Blockadeaktionen und auch in Schweden, Dänemark und Portugal kam es zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen.
In Straßburg fand eine Demonstration gegen das geplante "Port Package 2" mit ca 8000 DemonstrantInnen statt. Die Demonstration zog zum Europäischen Parlament wo heute die 3 tägige Plenarberatung über die EU- Richtlinie begann. Vor dem Europaparlament kam es dann zu Ausschreitungen, wobei die französische Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die DemonstrantInnen vorging. Diese verschafften ihrer Wut freien Lauf und zerstörten rund 100 Quadratmeter der Fensterfront des Europaparlaments, auch in der Innenstadt kam es zu Ausschreitungen.
Auch morgen soll es in Straßburg wieder Demonstrationen geben.
"Proud to be a docker":
Die HafenarbeiterInnen in Deutschland und ihre Organisationen
* Es gibt in Deutschland zwar nur knapp 10000 Hafenarbeiter. Diese sind allerdings im Vergleich zu anderen Branchen gewerkschaftlich gut organisiert (Organisationsgrad 80 bis 90 Prozent).
* Die Männer und Frauen in den Häfen arbeiten an einer Stelle der internationalenTransportkette, die man als Flaschenhals bezeichnen kann. Dieser ist dementsprechend empfindlich, wenn man ihn verstopft. Als beispielsweise im Mai 2003 die Arbeit an der Westküste der USA arbeitskampfbedingt ruhte, bezifferte die Bush-Administration den ökonomischen Schaden auf etwa zwei Milliarden US-Dollar pro Tag.
* Bei der heute üblichen Just-in-Time-Produktion hat eine Unterbrechung der Transportkette sofort heftige Auswirkungen auf fast alle Teile der Ökonomie. Entsprechend wirksam sind koordinierte Arbeitskämpfe.
* In Deutschland sind die Hafenarbeiter in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di organisiert. Sie sind verbunden mit der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF) als Teil der Internationalen Transportarbeiterföderation (ITF), der etwa fünf Millionen Beschäftigte weltweit vertritt. Ein weiterer weltweit agierender Gewerkschaftszusammenschluß ist der Internationale Hafenarbeiterrat (IDC) mit etwa 30000 Mitgliedern, der im Rahmen von »Port Package« mit der ITF zusammenarbeitet.
Weitere Infos:
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/schiff/packages.html
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Video der Tagesschau
"Ausschreitungen bei Demonstrationen
Mehrere 1.000 Hafenarbeiter haben europaweit gegen die geplante Liberalisierung der Hafendienste protestiert. In Straßburg kam es dabei zu Ausschreitungen... "
http://www.tagesschau.de/sendungen/0,1196,OID5146772_VID5146996_OIT5146804_RESreal256_PLYinternal_NAV,00.html
interessant ist...
proud to be a dockers daughter
da sagt er (gewerkschaftsmitglied und moderater linker): "ich weiss von garnichts, wir haben doch friedenspflicht, ach ja, da soll was am 16. in strasbourg sein".
ver.di und ITF websites boten auch nicht mehr info.
am 11. waren dann 2 busse in bremerhaven, das wars. meine anfrage bei ver.di, warum denn nicht die sog. "neuen medien" genutzt wuerden (ich mein, sogar die gastwirte schaffen es, eine bundestag-online-petition zum thema verringerung der mwst einzurichten) bis heute keine antwort.
das die deutschen kollegen sich fuer die riots entschuldigten, tja, ich habe nicht viel mehr erwartet.
ein gutes weblog (leider ohne comments) ist http://pp2stop.org, infos auch in anderen sprachen. lohnt sich, rein zu sehen.
zu den inhaltlichen nichtergaenzern:
warum sind da nur typen?
hallo, warst du schon mal in einem hafen? warst du schon mal in einem stahlwerk? untertage? da arbeiten keine frauen.
da wollen auch normalerweise keine frauen arbeiten.
in bremerhaven waren uebrigens frauen, die in der autoverschiffung arbeiten, dabei (am 11.1.).
deutsche Gewerkschaftsdistanz
"Deutsche Gewerkschafter bedauerten die Ausschreitungen. "Das war nicht in unserem Sinne und wir haben uns nicht beteiligt. Wir haben uns bei Europaabgeordneten entschuldigt", sagte Manfred Rosenberg, Fachgruppenleiter Hafen der Gewerkschaft Ver.di. "Die Aktionen habe scharfe Kritik der Gewerkschaften ausgelöst", sagte der Betriebsratvorsitzende der Hamburger Gesamthafenarbeiter, Bernt Kamin-Seggewies, der mit 280 Teilnehmern aus Hamburg, Bremen und anderen deutschen Häfen nach Straßburg gereist war. Deutsche seien an den Ausschreitungen nicht beteiligt gewesen, so Kamin-Seggewies."
(aus: Hamburger Abendblatt vom 17.1.2006)
Anstatt einfach nur zu schweigen. Aber wen wunderts, wo es in nicht wenigen Betriebsbräten(in denen überwiegend ja Gewerkschafter sitzen) üblich ist, Maßnahmen des Kapitals gegen die KollegInnen wie z.B. Kündigungen sogar zuzustimmen!
Ist natürlich nicht überall so, aber ich habe es über Jahrzehnte hinweg in einem deutschen Großbetrieb so erlebt!
Gewerkschaften und Globalisierung
kein Sozialdemokrat
Zum ver.di-Kollegen Bernt Kamin, der ist alles andere als ein Sozialdemokrat und gehört ganz sicher zu den Aktivposten unter den Gewerkschaftern!
link aus frankreich zum thema
ansonsten war hier im regionalfernsehen in england ein bericht, in welchem ein docker aus felixstowe/suffolk davon sprach, dass die bullen die demo angegriffen haetten
Artikel
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=788363&
wer nicht kämpft, hat schon verloren
Leider waren als die Werft geschlossen wurde, alle zu peacig, man hätte damals den Senat und die Bürgerschaft stürmen sollen, ja, auch die Bürgerkriegserklärung der SPD und ander Kapitalistenschweine annehmen sollen.
Denn, wie ein intelligenter Mensch auf der Belegschaftsversammlung sagte: "Die Arbeiterbewegung ist nie an ihren Forderungen gescheitert, gescheitert ist sie immer nur an ihren Kompromissen".
Für den sozialistischen Hansetaat der europäischen Hafenstädte, Für die internationale Solidarität!
Fotos und mehr
Dort sieht man auch die Polizeigewalt. Übrigens haben sich deutsche Hafenarbeiter fast gar nicht beteiligt, an deutschen Werften wurde normal weitergearbeitet. Man beschränkt sich hierzulande darauf, alle Jahre CDU oder SPD wählen zu dürfen.
Organisiert kämpfen - Zahlen
Mt 80-90 % sind die organisierten ArbeiterInnen in verdi gemeint (übrigens ein unglaublich hoher Organisationsgrad, die Splittergruppe FAU bringt es etwa nur auf 0,0 %), die sich auch Deutschland für die Interessen ihrer KollegInnen einsetzen. Gerade das macht Gewerkschaften so stark und sie haben jetzt gewußt ihre Macht strategisch günstig einzusetzen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
HafenarbeiterInnen? — ...
@... — (muß ausgefüllt werden)
Ganz einfach... — AS
"proud to be a docker" — egal
übertriebenes p.c. — ich
am ende — bremerin
die teutschen Gewerkschaften.... — waller friedhof