Rosenmesse sticht Osaka's Obdachlose

Kamapat 16.01.2006 13:19 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Japan-- Die Stadt Osaka laedt die Welt zur Rosenmesse. Dafuer muss aber erst die Stadt schoen sauber gemacht werden... Schlechte Nachrichten fuer eine Menge von Osaka's 10,000 Obdachlosen.
Im reichsten Land Asiens leben 30,000 Menschen obdachlos. In Osaka, einer Megalopolis im Sueden der Hautpinsel, sind die meisten- nach Schaetzungen der Obdachlosenorganisationen um die 10,000. Viele leben in selbsterrichteten "Zeltdoerfern" in Parks. Die Stadtverwaltung ist sehr darauf bedacht, ihr eigenes Image als graue Industriestadt aufzuputzen. Projekte zur Stadtverschoenerung und internationale veranstaltungen sind dazu immer eine ideale Gelegenheit. Als "Alternative" werden "Shelters" angeboten in denen es keinen Privatraum gibt, kaum persoenliche gegenstaende mitgenommen werden duerfen und natuerlich keine Hunde erlaubt sind. Wer nach ein paar Montaten keine Arbeit hat, landed wieder auf der Strasse.

Die Weltrosenmesse im Mai und andere "gruene" Messen dienen jetzt als Vorwand um die vom heftigen Schnee und ungewoehnlicher Kaelte ohnehin in Mitleidenschaft gezogenen Bewohner des Utsubo Parks und des Osaka Burg Parks mit Polizeigewalt zu entfernen. Die Parkbewohner haben geklagt, doch das Gericht macht keine Anstalten das Polizeiaufgebot aufzuhalten.

Die Obdachlosen rufen zu internationalen Aktionen auf.
In Deutschland hat die Stadt Osaka ein Buero in Duesseldorf. Sag ihnen das ihre Messe stinkt!
Oder, sehr hoeflich,
"Bitte, koennten Sie davon absehen die Bewohner des Utsubo Parks und des Osaka Castle Parks aus ihren Wohnplaetzen zu entfernen." :-)

City of Osaka, Dusseldorf Office
c/o JETRO Dusseldorf
Konigsallee 58
40212 Dusseldorf
Germany
Tel: 49-(211)1360241
Fax: 49-(211)326411


Englischer Artikel:
 http://japan.indymedia.org/feature/display/2158/index.php

Englischer Blog der Kamagazaki Patrol
 http://kamapat.seesaa.net/category/164090.html
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Selbstorganisierung der Odachlosen

ritornell 17.01.2006 - 11:49
Die Obdachlosen in Osaka im besagten Stadtteil Kamagasaki stellen auch mit ihren Formen der Selbstorganisierung die JApanische Autorit in Frage. Die Lebenssituation der Obdachlosen, von denen viele auch noch ehemalige politisch Aktive aus den Studentenunruhen der 70 und 80er sind, ist miserabel. So müssen sie sich meist um 4:30 morgens vor einer hireing hall anstellen bis zu 5 Stunden auf einen möglichen Arbeitsschein warten, den sie im Falle einer Nichtvermittlung gegen einen Almosen eintauschen können.
Die Parks der Obdachlosen gelten auch als Orte der politischen Organisierung, was in einem sehr konformen JApan eine Ausnahme darstellt.
In den Parks (z.B. Tennoji) haben sich Odachlosenasniedlungen (mit ungefähr 100 Odachlosen gegründet), die starker Repression ausgesetzt sind. Aus alten Elektronikpapkartons (das Elektronikviertel Osakas Namba liegt in unmittelbarer Nähe) und Zeltplanen wurden etwas festere Wohnorte für den auch kalten Winter in Japan.
Die Stadtverweltung hat die Parks schon eingzäunt und droht nun mit der Räumung. Einer der wenigen Orte für auch arbeitskritische Selbstorganisierung in JApan ist damit gefärdet.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an