[muc]Ein Demo-Bericht zum 14.01

Münchner Antifaschist 15.01.2006 02:13 Themen: Antifa
München: „Ich weiß nur eins, dieses Land ist es nicht“, passender hätte der Redebeitrag zum Gedenken an den Griechen Artemios T. und seinen Türkischen Helfer der Roten Hilfe e.V. am gestrigen Samstag in der Zenettistraße nicht beginnen können. Bericht + Kritik
Hier möchte ich von den Gegenaktivitäten gegen den gestrigen Nazi-Aufmarsch berichten. Ich versuch, auch wenn es mir momentan schwer fällt, objektiv zu bleiben. Hier werden von mir nur Sachen geschildert, welche ich(!) tatsächlich gesehen habe.

Die erste Kundgebung am gestrigen Tage, welche an den faschistischen Übergriff auf den Griechen Artemios und an die mutigen Türken, die Artemios zur Hilfe kamen, erinnern sollte, begann leicht verspätet um ca. 11:45 Uhr. Wir kamen gegen ca. 11:15 in der Zenettistraße an und sahen zu unserem erstaunen weitaus weniger Teilnehmer als wir vermutet haben. Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 50 Antifas da, dies änderte sich allerdings noch um ca. 100 weitere in den kommenden Minuten. Nach inhaltlich guten Beitragen und guter Musik endete diese Veranstaltung um ca. 12:30. Es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.

Die Teilnehmer dieser Kundgebung begaben sich (sofern Sie nicht zu dem kleineren Teil, welcher aus ca. 20 Mann bestand, zum Hauptbahnhof fuhren) nach jener in Richtung Goetheplatz um dort die Faschisten, welche vom Hauptbahnhof dorthin mit der U-Bahn unterwegs waren, in Empfang zu nehmen. Am Goetheplatz war bereits von der Polizei ein Kessel aus Sperrgittern vorbereitet worden, in welchen man sich begeben musste. Nach ca. 10 weiteren Minuten kamen die ersten Glatzen aus dem U-Bahn-Ausgang, unerreichbar für die zu diesem Zeitpunkt doch eher unstrukturierten AntifaschistInnen. Allerdings wurde bald klar das der einzige noch offene Ausgang im Absperrgitter geschlossen werden würde, so rannen die anwesenden Antifas zu diesem Ausgang, welcher allerdings nach ca. 20 Personen (darunter auch ich) geschlossen wurde.

Was folgte war ein unkoordinierter Lauf mit zusammentreffen von eher „bedingt“ informierten Personengruppen, welche sich aber dennoch nicht scheuten, sich als Antifas auszugeben. Die Polizeikessel am Goetheplatz sollte noch länger halten (dazu aber später mehr). Unsere „freie“ Gruppe ging zum Sendlinger-Tor, einem Knotenpunkt der Nazi-Demo-Route. Die Polizei wollte alle anwesenden erneut in ein Gitter, und zwar das, dass die bürgerliche Kundgebung vor den Nazis schützen sollte (oder hab ich da was verwechselt?), stecken.

Der kleinere Teil, der nicht in dieses Gitter ging, sammelte sich strategisch klug entweder an den Tram-Stationen oder an der Straßenseite der Stadtsparkasse.

Plötzlich rannen die nach ca. einer halben Stunde freigelassenen Antifas vom Goetheplatz auf die Kreuzung am Sendlinger Tor zu, wir rannten Ihnen entgegen, die Polizei war scheinbar zu diesem Zeitpunkt mit der Situation überfordert (was wohl eher am Überraschungseffekt und fehlender/schlechter Kommunikation lag, Personell waren Sie eigentlich stark genug um dies zu unterbinden). Spontan wurde entschlossen an diesem Punkt eine Sitzblockade aufzubauen. Leider solidarisierten sich 2/3 der anwesenden nicht und ließen sich gleich vertreiben (wobei man Ihnen dies tatsächlich nicht vorwerfen kann, da die Blockade zu diesem Zeitpunkt ausschließlich einen symbolischen Charakter gehabt hätte). Das restliche Drittel wurde gekesselt und von einem diensthöheren Beamten aufgefordert, die Blockade freiwillig ohne strafrechtliche Konsequenzen zu räumen oder festgenommen zu werden. Die sitzenden AntifaschistInnen forderten 3 Minuten Diskussionszeit, welche Ihnen tatsächlich gewährt wurde. Man entschloss sich die Blockade aufzugeben, da man sich wegen diesem Symbolcharakter nicht das Genick brechen und die Möglichkeit zu weiteren Interventionen nehmen lassen wollte.

Leider kenne ich mich in meiner Stadt zu wenig aus um Straßennamen anzuführen, aber dennoch versuche ich dies weiterhin zu erklären. Nach ein paar Sinnlosen Attacken der Polizei und der Verzweifelte Versuch eine Verkehrsinsel zu halten wurden wir ganz an den Straßenrand gedrückt. Auch konnte ich eine und die erste Idiotische Aktion aus unserem Lager sehen, und zwar ein Flaschenwurf auf die Heckscheibe eines unbeteiligten Verkehrsteilnehmers. Der Werfer wurde Festgenommen, was die üblichen Reaktionen auslöste. Wir sammelten uns dann, nach einer längeren Pause, wieder, um die kommenden Faschisten verbal zu begrüßen. Es dürften um die 130 Nazis (ich schätze selten Menschenmengen) gewesen sein. Mit den üblichen Parolen wurde dem Unmut Luft gelassen.

Nun rannte man die Strecke der Nazis vor, wir wurden zwar gewohnt körperlich Attackiert, aber dennoch konnten wir nun, ca. 700 Meter vor den Faschisten, eine Straßenblockade mit Menschenketten aufbauen. Diesmal war auch der Solidaritätsgedanke so fest verankert, dass man diesen wirklich, wirklich Loben darf. Die nachgerückten Polizisten versuchten uns abzudrängen, die Blockade, welche aus ca. 200 Menschen bestanden hatte, hielt aber stand. Auch den gewohnten Angriffe mancher Polizisten, die Ihren eigenen Krieg zu führen scheinen, wurde ohne größere Verletzungen standgehalten. Hier ein ausdrückliches Lob an alle Teilnehmer dieser Blockade.

Kurze Zeit bleibt die Polizei stehen, um dann überraschend zur Seite zu gehen. Mensch Meier konnte nun, vorne an der Blockade, ca. 70 Beamte des Unterstützungskommandos (USK – in Bayern eine Sondereinheit der Polizei welche schon oft durch ihr aggressives Auftreten in der Kritik stand) erkennen. Just in diesem Moment nahmen jene ihre Tonfas in die Hand und stürmten aus ca. 300 Meter Entfernung unter Geschrei auf die Blockade zu. Ein Teil der Blockade löst sich verständlicherweise, der Teil, der sich nicht löste hatte nun nichts mehr zu lachen. Zwar wurde weiterhin „Wir sind friedlich, was seid Ihr?“ skandiert, allerdings kam ziemlich bald in Form von Schmerz die Antwort. Die, die noch standen, wurden massiv attackiert, die USKler brüllten weiterhin. Unter anderem wurde beobachtet wie ein Beamter einem Demonstrationsteilnehmer, welcher – sofern es die Situation zuließ – friedlich dastand, eine „Kopfnuss“ ins Gesicht bekam. Trotz dieser Ausnahmesituation wurde weiterhin versucht, die Blockade aufrecht zu erhalten. Die USK würgte teilweise die fordere Reihe, ebenso wurden jene ausgelacht und umgestoßen, welche wissen wollten, was für eine Dienstnummer der oder der Beamte hat und wo der Einsatzleiter wäre. Die USK schlug weiter auf die Blockade, immer radikaler werdend ein, sodass diese aufgegeben wurde. Insbesondere fiel auch auf, dass die Beamten es bevorzugt auf jüngere und körperlich kleinere absah. Es folgte eine Hetzjagd, beinahe ausnahmslos wurden Personen, die der Geschwindigkeit nicht standhalten konnten, gewaltsam getrieben. Nach ca. einem Kilometer in einer Häusergasse (Problem: Niemand außer die anwesenden USKler und die anwesenden Antifas konnten dort einsehen) endete diese Jagd vor dem Viktualienmarkt, vordem die USKler rechtzeitig hielten, da dort bürgerliche Personen waren. Nichtsdestotrotz wurde laut, aber in einem angenehmen Ton, eine Diskussion, in der der Tathergang laut vor den bürgerlichen beschrieben wurde, begonnen. Sie solidarisierten sich und klagten ebenfalls die Beamten verbal an. Die Polizei beschrieb diese Szenerie in Ihrer Pressemitteilung wie folgt: […]Dabei kam es aus den Reihen der ca. 200 bis 300 Gegendemonstranten wiederholt zu Blockadeversuchen, die durch ein schnelles Eingreifen der Polizeibeamten unterbunden werden konnten.[…](Anm. d. Autors: Bezogen auf den Gesamtverlauf und die Streckenlänge):[…] Dies stellte das Polizeipräsidium München vor eine logistische und personelle Herausforderung, die in bewährter Weise gemeistert wurde. […]; FaschistInnen wiederum kommentieren das Verhalten der Polizisten in einem einschlägigem Fascho-Forum wie folgt: […]die polizei hilfsbereit wie immer so wie man sie kennt[…]nach der demo war die polizei nicht mehr so freundlich[…]; Laut Polizeibericht wurden 17 Nasen (wahrscheinlich ausschließlich am HBF) festgenommen.

Dort (also am Viktualienmarkt) wurde nun wieder versucht zu kesseln, wurde aber, wahrscheinlich wegen den anwesenden Bürgerlichen, nicht gemacht. Als der Karnevalsaufzug vorbeikam flogen vereinzelt Eisbrocken und Schneebälle auf die Braunen. Nun fand ein großer antifaschistischer Abendspaziergang von ca. 400 AntifaschistInnen (von der Bevölkerung wohlwollend unterstützt und applaudiert) vor den Kundgebungort der Faschos statt. Leider kamen wir auf maximal 600 Meter zu den Faschisten hin.

Langsam lösten sich die Antifas auf, schließlich war ein Großteil schon seit 11 Uhr in der Kälte. Einige gingen noch zum Hauptbahnhof, dort wurden die Faschisten auch gesichtet und es wurde ebenso versucht, Sie zu erreichen, was aber eine Übermacht an Polizisten und Bahnwachen unterbinden zu verstanden. Ein Antifaschist wurde bei dem Versuch des durchdringen von Polizisten niedergeschlagen, sodass er erst nach ca. 3 Minuten wieder aufstehen konnte. Die Polizei kesselte Ihn und ließ niemanden zu seiner Hilfe durch, selber kümmerte sich aber auch kein Polizist um Ihn.

Als Fazit kann ich als München- und Bayerngewohnter „Berufsdemonstrant“ sagen, dass ich solch ein polizeiliches Vorgehen wie bei den Blockaden noch nie erlebt habe. Das hat mich kurzzeitig sehr belastet aber die Solidarität, die entstand, war sehr, sehr aufbauend! Leider haben aber ein paar Leute gefehlt, insbesondere von auswärts (und an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die angereisten)!

Weiterhin möchte ich sagen, dass auch durchaus freundliche Polizisten vor Ort waren! (Und nun unten bitte keine Diskussionen zum Thema ACAB)

Und nochmals an dieser Stelle: Klar gab es mehr Festnahmen in der Linken wie hier von mir erwähnt, es gab auch bedeutend mehr Übergriffe, aber ich dokumentiere hier nur das, was ich(!) mit meinen Augen sah (und die können nun leider auch nicht immer und überall alles überblicken).

Weitere Infos:

Auf Indynews:  http://www.indynews.net/
Auf Indymedia (Bilder):  http://de.indymedia.org/2006/01/136481.shtml
Zum USK auf wikipedia:  http://de.wikipedia.org/wiki/Unterst%C3%BCtzungskommando
Termin! NATO-Kriegstreiber-Konferenz:  http://www.no-nato.de
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Ergänzungen

zahlen????

uninteressant 15.01.2006 - 10:25
haben mehrmals die faschos gezählt von einem erhöhten aussichtspunkt und kamen auf mind. 185, kann mann nie so auf den mann/frau genau sagen. ich finde wir sollten hier wirklich mal damit aufhören die zahlen von denen immer runter zuschrauben, denn damit tragen selbst wir noch zur verharmlosung bei! ansonsten kann ich nur sagen: bayern-münchen-usk- no chance!!!

Wirklich 200?

Blockadeteilnehmer 15.01.2006 - 11:18
Wahren es wirklich 200 die an der Blockade mitgemacht haben? Ich schätze, eher das es 50 bis 70 wahren ( war allerdings 1te/2te reihe, da hat man keinen so großen überblick). Das vorgehen des usk war wieder typisch, vor allem, als die erste Blockade sich auflöste um einer , Einkesselung zu entgehen, wurden viele Antifas über den haufen gerannt.

Warum?

niemand 15.01.2006 - 14:07
Warum hat man die zwei wirklich guten Ergänzungen gelöscht und die eher mageren stehen lassen?

@ niemand

Anna und Arthur 15.01.2006 - 14:25
Warum sollte die Mods zulassen wollen, daß hier irgendwelchen anonymen Poster beteiligte Antifas mit irgendwelchen Tatsachenbehauptungen von angeblichen Aktionen belasten? Ich finde zwar auch manchmal nervig, wie sich hier einige Antifas bei Indymedia aufführen, aber sowas geht dann doch zu weit.

Blockade

. 15.01.2006 - 15:25
zu den blockaden antlang der blumenstr:
ich glaub kurz hinter der hauptfeuerwache gabs die ersten versuche.
meiner schätzung nach waren eher 70 als 200 leute am start.
das ganze sah so aus dass sich leute auf die strasse gestellt haben, andere kamen dann hinzu. ungefähr als die bepos (die in grün) angefangen habe die blockade anzudrängen kam auch einigen leuten die idee, sich zurückzuziehen und die strasse weiter hinten zu blockieren - was von den leuten in der blockade nicht so gut aufgenommen wurde, einige fühlten sich wohl im stich gelassen.
als sich weiter hinten wieder eine blockade formiert hatte, also mehrere reihen in ketten, gabs dann das beschriebene szenario: die uskler liefen aus vielleicht 20-30 m (ist da im beitrag eine 0 zuviel? ;-)) unter gebrüll an, flankiert von bepos (war nicht genug usk für die ganze strassenbreite da)was aber nicht dazu führte dass sich die blockade in panik auflöste. berichten zufolge namen sie kurz vor aufprall auf die genoss_innen (ich war weiter links bei den bepos) die köpfe runter un rammten den leuten die helme in den körper, um sich dann aufzurichten und den leuten mit den helmen ins gesicht zu schlagen.
die blockade zog sich zurück, die bullen wiederholten diesen angriff. diesmal zog einer von ihen wärend des geschiebes sein tonfa hielt es hoch und rief irgendwas, ich vermute das war der "knüppel frei" befehl. zumindest meines wissens nach wurden erst ab dann knüppel in grösserem massstab eingesetzt, und zwar soweit ich sehen konnte mit dem kurzem ende für schläge in den magen.
estnahmen konnte ich keine beobachten, leute die sie kurz hatten wurden raus geholt. ich vermute aber dass sie in der blumenstrasse nicht auf festnahmen aus waren, und es deshalb möglich war die leute zu holen.
das war die letzte feste blockade die sich formieren konnte, ab dann gab es nur noch ein gerenne die blumenstr. runter. an einer stelle wurden teile eines bauzauns af die strasse gelegt, leider war die anderen teile des zauns aneinandergekettet. da die meisten leute vorgelaufen waren gabs nur wenig leute die sich im barribau versucht haben - schade, aber da eh keum material da war hätts nicht viel umgemacht. als die ersten bepos ankamen und die leute vom zaun wegscheuchten waren sie wieder sauruppig, verzichteten aber wieder auf festnahmen.
der pulk der weiter von den coppers vor sich hergetrieben wurde lief dann links an d3er schranne vorbei (also ab da nicht mehr auf der blumenstr.) kurz voe der schranne war ein container mit sperrmüll, hier hätten mensch nochmal versuchen können die strasse mit was anderem dicht zu machen als sich selbst, diese möglichkeit wurde nicht genutzt, wahrscheinlich hat einfach kaum wer den container gesehen.
auf dem viktualienmarkt angekommen zerstreute sich der pulk (der eh schon sehr zerlaufen war), während die bullen zwischen viktualienmarkt und strassen eine reihe wannen aufstellte.
an diesem punkt wäre es (weil die nazis eh noch nicht so weit waren) möglich gewesen zum sendlinger zurückzulaufen und das gleiche spiel zu wiederholen. aber wie gesagt, der pulk war viel zu zerfasert.
als sich endlich mal ein paar leute gefunden hatten (es kamen welche nach, die kurz vor den faschos paralell zur blumenstr gelaufen sind.)scheiterte ein versuch durch die schranne auf die blumenstr. zu gehen daran dass die entsprechenden ausgänge der schranne alle verschlossen wurden, in deutschland verhalten sich buisinesspeople halt so als seien die bullen ihnen gegenüber weisungsbefugt oder so, das hausrecht wird gerne (partiell) abgegeben um sich auch mal kurz in so einer bullen befehlskette zu verorten - ganz unten halt.
der versuch auf die blumenstr. zu kommen scheiterete aber auch vor allem an unserer fantasie - notausgänge gabs auch, und die waren wahrscheinlich nicht abgesperrt.
am viktualienmarkt wurde nochmal ordentlich eis und zeug auf die faschos geworfen, aber das ist eine andere geschichte und soll von jemand anderem erzählt werden.
noch zu den festnahmen die nicht gemacht wurden: meine vermutung ist, das die bullen in der blumenstr. nicht die kräfte hatten um viele verhaftete abzuarbeiten (eine festnahme heisst meistens, das 2 uskler 20 min vorne fehlen). und d3er politische wille war ganz offensichtlich, den aufmarsch durchzusetzen, auch um den preis dass ein paar von uns um die ettstr rumgekommen sind.
ich denke, wir sollten noch mehr versuchen, mit barris zu arbeiten - und nicht mit unseren eigenen körpern. dass ist was, was in münchen nicht so oft versucht wird und deshalb vielen leuten als möglichkeit nicht so präsent ist - aber dass können wir sicher ändern.


an dieser stelle ein fettes thumbs up! an alle die in den blockaden waren, an die, die voller enthusiasmus den bauzaun auseinanderbahmen und und und ...
angesichts dieser bullen wär viel mehr nicht gegangen, was meiner meinung nach verpeilt wurde hab ich oben schon geschrieben.


kein friede mit nazis.

Noch ein paar Bilder

Anifaschist 15.01.2006 - 16:20
Hier sind noch 2 Bilder nach der Räumung des Sendlingertor platz und noch welche beim versuch in die Blumenstr. weiter hinein zu kommen.Auf einem Bild ist eine Person zu erkennen die auf dem Boden liegt, sie wurde von ca 3 BePo's mit Füssen getreten.
Meiner Meinung nach waren sehr sehr viele Personen gewillt Direct Action zu veranstalten, aber leider ist die Kommunikation unter den vielen kleinen Antifa Gruppen sowas von schlecht das es nicht möglich war.Deshalb möchte ich an dieser stelle sagen, wenn es eine Antifa in München gibt bzw im Umland gibt, dann sollen sich diese bitte miteinander absprechen und sich besser organisieren bevor viele kleine 5-10 Gruppen verheizt werden die zusammen eine unüberwindbare Blockade hätten bauen können.

Anm. eines Mods: habe die leute auf dem foto mal vernünftig unkenntlich gemacht.

bilder part 2

Antifaschist 15.01.2006 - 16:22
...

Anm. eines Mods: habe die leute auf dem foto mal vernünftig unkenntlich gemacht.

nazis am hbf verprügelt

forenjunkie 16.01.2006 - 19:37
am hbf wurden offensichtlich einige nazis verprügelt.
anna arthur und wer immer sonst mitgemacht hat halten hoffentlich ihre schnauze, gepose bringt niemandem was. und die faschos sind ja so nett, selber zu veröffentlichen was ihene so böses wiederfährt:
ZITAT
Nachdem die Demo erfolgreich beendet wurde, wurden wir zum Bahnhof zurückeskortiert. Dort angekommen erlebten wir eine relativ böse überraschung...ca. 200-250 Gewaltbereite Afa's stürmten kreuz und quer auf uns zu, wir wurden durch eine ca. 30 Personen Starke Gruppe Afa's in eine art "Fischrestaurant" gejagd und darin auchnoch ziemlich Brutal Angegriffen..nichtmal vor Kameradinnen machten diese feigen Banditen halt...
...
Auf Gleis 16 wurde es für uns nochmal Brenzlich, als 70 Gewaltbereite Afas uns belagerten. Als wir auf die Wache wollten, in der unsere Kameraden eingeknastet wurden, kam es zu Bewaffneten Angriffen auf uns durch Antifaschisten!
...
Ein Kamerad, der von Antifaschisten so Brutal angegriffen worden ist, musste sogar wenig später aus dem Gewahrsam ins Krankenhaus gebracht werden.

Wenig später, kam es zu einem erneuten Bewaffneten Angriff durch Antifaschistische Gewaltbanditen.
ZITAT ENDE (wikingerversand forum)
all das schreibt ein nazi, wir können also davon ausgehen das es am hbf mindestens 3 erfolgreiche versuche gab die nazis zu hauen.

hier sieht mensch, dass es in turbulenten situationen durchaus möglich ist den faschos ihren tag zu vermiesen, oberstes gebot muss aber bleiben dass alle beteiligten genossinen und genossen wieder heil und ohne einfahrt weg kommen - lieber zehnmal die nazis unbehelligt ziehen lassen, als das einmal wer von uns liegen bleibt und einem pulk faschos ausgesetzt ist.

und nochwas: wer meint, ob jezt beim mitlesen oder irgendwann bei der aktion selber dass es hier um hooligan fantasien oder selbstbestätigung als ach-so-ganz-der-harte ginge oder gehen dürfte hat nichts begriffen.
gewalt gegen die ideologie, die hinter der schoa steht und die die sie umsetzen ist legitim. und nazis, zumal an, glauben an gewalt, die glauben an "den kampf um die strasse", wenn sie glauben da zu verlieren beirrt sie das tatsächlich. und, last not least, je mehr faschos von antifas, punks, wem auch immer eingeschüchtert sind desto weniger trauen sie sich uns gegenüber, je mehr konfrontationen für sie schlecht ausgehen, auf desto weiniger konfrontationen lassen sie sich ein.

give the fascist man a gunshot!

Süddeutsche Zeitung vom Montag

Leser 17.01.2006 - 00:36
400 Münchner demonstrieren gegen Neonazis

"Arbeitsintensiv" nannte die Polizei den Einsatz bei den Demonstranten: Zwei Beamte wurden verletzt und 43 Menschen festgenommen.
Von Astrid Becker und Claudia Wessel



Unter den 13 am Samstag abgeführten Rechtsextremen war auch einer ihrer Redner. Dem 19-Jährigen wurde Volksverhetzung vorgeworfen.

Politiker von SPD, Grünen und PDS sowie antifaschistische Organisationen hatten zu den Protesten gegen die Neonazis aufgerufen. Bei ihrer Kundgebung am Sendlinger Tor stellte der SPD-Landtagsabgeordnete Florian Ritter klar, dass das Thema des Neonazi-Aufmarsches "Beckstein auf die Pelle rücken – Polizeiwillkür stoppen" nur ein Vorwand sei: "Wir wissen, dass die heutige Demonstration keine der üblichen Provokationen ist, sondern in direktem Zusammenhang mit dem Überfall in der Zenettistraße vor fünf Jahren steht. Die Nazis feiern sich selbst."

Gedenkveranstaltung in der Zenettistraße

Damals, am 14. Januar 2001, hatten mehrere Neonazis den Griechen Artemios T. vor der Gaststätte Burg Trausnitz fast tot geschlagen. Um ihren Widerstand gegen jegliche Nazi-Propaganda und gegen öffentliches Feiern grausamer Nazi-Taten in der Stadt zu unterstreichen, hatten sich bereits um 11.30 Uhr etwa 200 Gegendemonstranten zu einer Gedenkveranstaltung an dem Lokal in der Zenettistraße getroffen.

Gegen 14 Uhr folgte dann die Kundgebung am Sendlinger Tor, bei der neben Siegfried Benker und Harald Pürzel von der Gewerkschaft Verdi auch der KZ-Überlebende Martin Löwenberg vor etwa 400 Menschen sprach. Seine Kritik richtete sich vor allem auch gegen die Politiker "in Schlips und Zweireiher“, die den Neonazis den Weg frei räumten und Anti-Nazis diskriminierten. Er untermauerte seine Aussagen mit der Machtergreifung der Nazis 1933: "Das passierte nicht, weil die Deutschen zu passiv gewesen sind, sondern weil ihre Mehrheit gedacht hat: ,Lass doch die Spinner‘.“

"Kein Recht auf Nazi-Propaganda"

Zudem zitierte er Goebbels: "Es wird der beste Witz der Demokratie bleiben, dass die Demokraten ihren Feinden Mittel in die Hand gegeben haben, um die Demokratie zu beseitigen." Deshalb dürfe es "kein Recht auf Nazi-Propaganda" geben.

Auch die nachfolgenden Reden standen unter dem Motto: "München hat die Nazis satt" und "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen". Nach der Kundgebung erwarteten etwa 300 Gegendemonstranten am Sendlinger Tor den Zug der Neonazis, der vom Goetheplatz in Richtung Staatskanzlei führte. Die Polizei, die insgesamt mit 1000 Beamten im Einsatz war, hatte zunächst sichtlich Mühe, die Demonstranten hinter die Absperrgitter zu verbannen.

Rangeleien und Verkehrsbehinderungen

Es kam zu diversen Rangeleien und erheblichen Verkehrsbehinderungen. Vereinzelt flogen Flaschen und überreife Orangen. Einige Gegendemonstranten warfen mit Steinen und Eisbrocken nach den Rechtsextremen. Dabei wurde auch ein Beamter verletzt. Insgesamt nahm die Polizei 30 Gegendemonstranten fest – vor allem wegen Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte oder auch Verstoß gegen die Versammlungsfreiheit.

Doch auch die Neonazis verhielten sich nach Angaben der Polizei "ungewöhnlich heftig". So bewarfen sie am Hauptbahnhof die Polizei mit Flaschen. Dabei wurde ebenfalls ein Beamter verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Unter den insgesamt 13 Abgeführten aus dem rechtsextremen Lager befand sich auch der 19 Jahre alte Alexander Hohensee.

In seiner Rede vor der Staatskanzlei hatte er unter anderem zur Wiedereinführung des Dritten Reiches und zur Abschaffung der Bundesrepublik aufgerufen. Den Verdacht auf Volksverhetzung und Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole wollte der Staatsanwalt jedoch nicht bestätigen. Er setzte den 19-Jährigen wieder auf freien Fuß.

Zuvor hatten die rund 150 Neonazis Transparente mit irreführenden Sätzen wie "Gegen Faschismus und Intoleranz – Polizeigewalt stoppen" vor sich hergetragen. Mit dabei waren unter anderem Mitglieder des "Heidnischen Sturms Pforzheim“ oder der "Kameradschaft Asgard-Ratisbona". In Sprechchören hieß es „Hoch die nationale Solidarität“ oder "Mir san mir, die deutsche Jugend“. Redner sprachen vom "Traum von einem besseren Deutschland“ und erklärten "München bleibt deutsch“.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ACAB — Antifa München

hey! — nachgefragt

Zu den Festnahmen — Hotzenplotz

mods am arsch — ABC stinksauer