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HAMBURG 21.01.06 NAZI GÜNZEL BEI BURSCHIS

antiburschi 14.01.2006 00:20
m 21.Januar 2006 lädt die neofaschistische Burschenschaft Germania zum “Reichsgründungskommers”. Als Festredner ist der ehemalige Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), die Bundswehr Eliteeinheit, Reinhard Günzel geladen. Der AStA ruft zu einer Kundgebung gegen diesen Vortrag im Haus der Burschenschaft Germania auf.
Am 21.Januar 2006 lädt die neofaschistische Burschenschaft Germania zum “Reichsgründungskommers”. Als Festredner ist der ehemalige Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), die Bundswehr Eliteeinheit, Reinhard Günzel geladen. Der AStA ruft zu einer Kundgebung gegen diesen Vortrag im Haus der Burschenschaft Germania auf.

Info-Veranstaltung über Hamburgs Studentenverbindungen
Donnerstag 19. Januar 2006 - 19 Uhr - Kölibri, Hein-Köllisch-Platz, St. Pauli

Kundgebung gegen “Reichsgründungskommers und Günzel-Vortrag”
Samstag 21. Januar 2006 - 18 Uhr 45 - Körnerstraße/Sierichstraße
18 Uhr Treffpunkt U-Bahn Sierichstraße
Was war mit Günzel?
Zur Erinnerung: Günzel wurde am 4. November 2003 fristlos und mit sofortiger Wirkung aus der Bundeswehr entlassen, nachdem er den damaligen Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zu seiner antisemitischen Rede, zum 3. Oktober, gratulierte. Er schrieb damals in einem Brief an Hohmann: "Eine Ausgezeichnete Rede (...) wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest.” Weiter schreibt er “auch, wenn sich all diejenigen, die sich dieser Auffassung anschließen oder sie gar laut und deutlich artikulieren, von unserer veröffentlichten Meinung sofort in die rechtsradikale Ecke gestellt werden, können Sie sicher sein, dass Sie mit diesen Gedanken der Mehrheit unseres Volkes eindeutig aus der Seele sprechen."
Hohmann hatte in seiner Rede darüber nachgedacht, ob die Juden nicht auch als "Tätervolk" zu bezeichnen seien. Zuvor stellt er eine "Jüdische Weltverschwörungstheorie" auf, indem er die Beteiligung der Juden an den "Bolschewistischen Revolutionen" in verschiedenen Europäischen Ländern in Prozenten darlegte. Zum Thema Entschädigungszahlungen an ehemalige ZwangsarbeiterInnen sagte Hohmann: "Erst kommen die anderen, dann wir. (...) Hauptsache, die deutschen Zahlungen gehen auf Auslandskonten pünktlich und ungeschmälert ein."
Günzel war schon vorher kein unbeschriebenes Blatt. Während einer Übung der Bundeswehr 1995 verkündete er: "Ich erwarte von meinen Truppen Disziplin wie bei (...) der Waffen-SS."
1997 musste er schon einmal seinen Posten räumen, nachdem bekannt wurde, dass Angehörige des ihm unterstellten Gebirgsjägerbataillons 571 rechtsradikale Videos gedreht hatten.

Die Germania und andere Verbindungen
Unter den Hamburger Studentenverbindungen gehört die Burschenschaft Germania zum äußersten rechten Rand. Auf ihrem Haus wohnte der Hamburger Landesvorsitzende der 1995 verbotenen "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei" (FAP) und Betreiber des "Nationalen Info-Telefons". Wie viele seiner Devotionalien der Betreiber des Neonazi-Versands "Nordic Hammer" an seine Bundesbrüder verkauft, ist nicht bekannt, aber er durfte in der Sierichstraße wohnen und war der Hamburger Kontakt der sog. "Schulhof-CD", die von Mitgliedern der "freien Kameradschaften" hergestellt und vertrieben wurde. "Republikaner" und Germane zu sein ist kein Widerspruch. Der hochschulpolitische Sprecher der ehemaligen Schill-Partei war ebenfalls ein Germane. Auf ihrer Homepage und in ihren Veröffentlichungen macht die Germania keinen Hehl aus ihrer deutschnationalen und rassistischen Gesinnung. Die NPD empfiehlt auf Anfrage die Mitgliedschaft in der Germania. Auch mit dem NPD-Freund Rabehl und seiner Anti-Türkei-Agitation bestätigte die Germania mal wieder ihre personelle und ideologische Nähe zu der ältesten neofaschistischen Partei Deutschlands. Rabehl hielt im November 2005 einen Vortrag bei der Germania. Hetze gegen einen möglichen EU-Beitritt zur Türkei war eines der Hauptthemen der NPD im Bundestagswahlkampf.
Das alles ist für andere studentische Verbindungen kein Grund auf Abstand zur Germania zur gehen. Es wird nicht nur gemeinsam gefochten, sondern ohne Berührungsängste gefeiert. Im April 2005 versammelten sich um die 400 Verbindungsstudenten und Alte Herren zu einem "Königsberg-Kommers". Nicht nur 750 Jahre Königsberg wurden mit dem Gastredner Jörg Schönbohm (CDU-Innenminister von Brandenburg) mit viel Bier begossen, sondern auch den im zweiten Weltkrieg verlorenen Gebieten nachgetrauert und deren Rückkehr ins "deutsche Kernland" mindestens erträumt. Eine Protestkundgebung des AStA und anderer Gruppen durfte nicht auf dem Platz der jüdischen Deportierten stattfinden. Laut Polizei sei es zu nah am Saal der Feier des Hamburger Waffenrings.
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Ergänzungen

nicht am 21.! VERSCHOBEN!!

egal 14.01.2006 - 12:39
Text auf der HP der "Germania":

"Der Reichsgründungskommers mit Brigadegeneral a.D. Günzel
findet nicht am Samstag, den 21. Januar statt!
Neuen Termin bitte unter X oder per Mail erfragen.

General Günzels Festrede steht unter dem Titel:
"Vom preußischen Heer zur Bundeswehr als Weltpolizei: Wo sind Auslandseinsätze sinnvoll?""

veranstaltung findet trotzdem statt

häääääääh 16.01.2006 - 20:19
ob die burschis nun ihre revisionistische feier verschoben haben oder aber auch nicht: die veranstaltung über burschenschaften findet nach wie vor am donnerstag, den 19.01.2006 im kölibri am hein-köllisch-platz statt.
dort wird es dann auch ein update bezüglich günzels vortrag am samstag geben. haltet selber augen und ohren offen!!!!!!!!!!

wider volkstum, antisemitis, rassismus und sexismus!!!!!!!!!!!11

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Günzel + Scharping etc in der aktuellen DMZ — (muss ausgefüllt werden)