Apolda und Umland (Thüringen)

apantifa 13.01.2006 11:32 Themen: Antifa
Apolda und das dazugehörige Umland zählen nicht mehr als 90.000 Einwohner. Bevölkerungsschwund und Arbeitslosigkeit prägen diese Region so wie viele andere im Osten Deutschlands. Kriminalität und Perspektiv- losigkeit sind ein nicht mehr zu leugnender Bestandteil unserer Gesellschaft. Schon 1993 war festzustellen, daß Apolda zu einem der Schwerpunkte der NPD gehört. Für die Offiziellen in der Stadt keinesfalls Anlaß, demokratische und emanzipatorische Jugendstrukturen zu stärken, sondern im Gleichklang mit vielen anderen Kommunen, das Bestreben rechter Übergriffe zu verschweigen.
Apolda und das dazugehörige Umland zählen nicht mehr als 90.000 Einwohner. Bevölkerungsschwund und Arbeitslosigkeit prägen diese Region so wie viele andere im Osten Deutschlands. Kriminalität und Perspektiv- losigkeit sind ein nicht mehr zu leugnender Bestandteil unserer Gesellschaft. Diese Tatsachen spiegeln sich seit Jahren in der Agitation nationaler Bündnisse und Parteien wieder. Populismus nennt man diese Vorgehensweise. Rechtsradikale Parteien zielen direkt auf die Unzufriedenheit junger Wähler und jene die später einmal die Wählerschaft stellen werden. „Kampf um die Straße" nennt es die NPD. Sie pflastert ganze Straßenstriche ostdeutscher Kleinstädte mit Wahlplakaten. Aufdringlich und für jeden verständlich spiegelt sich der Wille dieser Partei wieder. „Ausländer raus", „Abzocke stoppen" und „1000€ Kindergeld", natürlich nur für Deutsche. Man macht es sieh leicht die Gunst der Wähler zu gewinnen, Zum Erschrecken vieler scheint dieses naive Phrasengedresche jedoch mitten ins Herz der Mutlosen zu treffen.
Noch gefährlicher wird es, wenn man das Problem Rechtsextremismus verleugnet. Man sollte den Erfolg Rechtsextremer nicht damit abtun, das man sie aus Protest gewählt hat, ebenso ist es falsch einen jeden dumm zu nennen der dies tat. Vielmehr muss man die Gründe hierfür näher beleuchten. Leider können und wollen wir jedoch nicht mit ein paar knappen Worten argumentieren, denn die Probleme, die von rechtsradikalen Parteien angesprochen werden, bedürfen einer längeren Erörterung. Dies ist mit Phrasen nicht zu bewältigen. Nur so viel sei gesagt, ein geschicktes ausnutzen unübersehbarer Misstände und ein negieren bisheriger politischer Lösungsansätze kann unmöglich konstruktive Politik sein. Eine Partei die sich wie ein störrisches Kind benimmt und sagt „ich will die Suppe nicht löffeln" kann doch unmöglich vom Wähler ernst genommen werden. Etwas kaputt zu reden ohne selbst konkrete Lösungsvorschläge zu bieten, die möglichst keine „Hau drauf Mentalität", besitzen wie sie einer rechtsextremen Partei zu eigen ist, ist keine Politik, sondern brutales Stammtischgejammer!

Ob es nun die NPD oder irgendein rechtsextremes Bündnis ist, der Schluss, den man aus den oben genannten Tatsachen ziehen sollte, ist, sich nicht zur „Sau zu machen". Dies formulierte die DVU so wunderbar auf einem ihrer Plakate und glänzte in herrlicher Selbstironie. Denn du machst dich zu deren Sau, wenn du auf diesen Menschenschlag eingehst!

Schon 1993 war festzustellen, daß Apolda zu einem der Schwerpunkte der NPD gehört. Für die Offiziellen in der Stadt keinesfalls Anlaß, demokratische und emanzipatorische Jugendstrukturen zu stärken, sondern im Gleichklang mit vielen anderen Kommunen, das Bestreben rechter Übergriffe zu verschweigen.

1990, April: Verteilung von Aufklebern und Plakaten von Reps auf Jugendtanzveranstaltungen, Demolierung von PKW`s in Apolda-Nord, Beschmierung von Gebäuden, Hausdurchsuchung eines Nazis, Stahlhakenkreuz, Kalender mit »Sieg-Heil«-Aufschriften u.a. wurden gefunden.

1991, März: Nazis beschmieren mehrere Gebäude.

1991, Oktober: Beschmierung öffentlicher Toiletten mit Nazi-Parolen im Zentrum von Apolda.

1991, November: 15-jährige Vietnamesin geschlagen und beleidigt, Schlägerei zwischen Vietnamesen und Nazis.

1992, Mai: Erneute Beschmierung öffentlicher Gebäude (z.B. Jugendcafé LOGO und Freilichtbühne)

1992, Juni: Nazis aus Apolda, Weimar, Jena und Umgebung schreien auf Park- und Heimatfest Parolen und üben gewalttätige Übergriffe auf Besucher (nicht aus linker Szene) mit Fahrtenmessern, Gasrevolvern und Baseballschlägern.

1992, September: 50 Nazis skandieren vor Asylbewerberheim Parolen, nach mehreren Stunden Versuch eines erneuten Angriffes einer kleinen Gruppe, wurde von Polizei abgewehrt.

1992, Oktober: Vor dem »Studioclub« (Jugendclub der Nazis in Apolda-Nord) skandieren erneut etwa 50 Nazis Parolen. Versuch, das Asylbewerberheim zu attackieren.

1992, Dezember: 14-jähriger wurde geschlagen, getreten und mit Schreckschußpistole bedroht.

1993, Februar: 25 Nazis attackieren Asylbewerber mit 1,50 m langen Eisenstangen.

1994, März: Nazischmierereien an Gebäuden in Apolda.

1996, August: Vietnamese wurde auf offener Straße zusammengeschlagen (Fußgängerzone).

1996, Oktober: Übergriff auf Jugendliche der linken Szene durch 3 Nazis. Übergriff durch ca. 50 Nazis auf »Bockbieranstich« (öffentliche Veranstaltung).

1997, September: Sparkasse Weimar spendet dem rechtem »Studioclub« 1571,- DM.

1997, Oktober: 20 Nazis stören »Newcomer Festival« im »LOGO«, zwei 16-jährige Mädchen müssen in ärztliche Behandlung, zwei 15- und 17-jährige Jungen werden getreten und geschlagen.

1997, November: Übergriff auf »Tomate« (Jugendcafé) während eines Konzerts einer »Newcomer Band« mit Baseballschlägern und Knüppeln; zwei Verletzte.

1998, April: Zwei Jugendliche werden am Bahnhof in Niedertrebra (bei Apolda) zusammengeschlagen; einer der beiden muß daraufhin am Auge operiert werden.

1998, Mai: Zwei Jugendliche von Nazis vom Moped gerissen und ein weiterer mit einer Holzlatte geschlagen. Dieser soll ebenfalls von Polizisten geschlagen worden sein.

27.11.2004 Demonstration "Mädelbund Schmölln"
Man verteilte Flyer auf denen zu einer Anti- Harz 4 Demo aufgerufen wurde.
Fackeln und Lampions sollte das „Volk" mitbringen. Was daraus wurde ist ein martialischer Fackelumzug mit Trommelbegleitung, der nicht zuletzt an Bilder aus einem Geschichtsbuch erinnerte. Reichsflaggen wurden geschwenkt und die Rede, des am Puschkinplatz sprechendem Demagogen, mit einem feierlichen „Heil Kameraden** beendet. Was geht hier nur vor, mag sich manch Bürger gefragt haben, nicht zuletzt, weil mehrere Hundertschaften Polizei vor Ort waren.

22.10.2005 Nazis bedrohen alternatives Jugendzentrum
Der Jugendclub Tomate veranstaltete am Samstag dem 22.10.2005 ein Konzert, bei dem zwei lokale Bands (Punkrock / Metal) spielen sollten. Im Laufe der Veranstaltung versammelten sich immer mehr Jugendliche, die eindeutig der lokalen rechten Szene zuzuordnen waren, in der Nähe des Gebäudes. Die ca. 30 rechten Jugendlichen hatten sich zum Ziel gemacht, die Gäste des Jugendclubs, die teilweise aus dem alternativen Spektrum stammen, zu provozieren. Es wurden stupide Parolen gegrölt und es wurden eindeutige "Handzeichen" gesehen. Die alarmierte Polizei und der einsetzende Regen konnten die Versammlung aber nach einiger Zeit auflösen. Ein ähnliches Szenario ereignete sich bereits zwei Wochen zuvor bei einer alternativen Veranstaltung in einem anderen Jugendclub der Stadt.
 http://germany.indymedia.org/2005/10/130511.shtml

19.11.2005 Nazikonzert in Apolda
Der Grund sollte die Geburtstagsparty eines Nazis aus der lokalen Szene sein. Darufhin wurde am 19.11.2005 die Vereinsgaststätte des VfB Apolda für diesen Zweck gemietet.Des weiteren sollte die bekannte Nazi-Band "Radikahl - Volkstreu" spielen. Ob es wirklich zu dem geplanten Konzert kam ist nicht sicher, da die Veranstaltung gegen 23.00 Uhr von der Polizei aufgelöst wurde. Daraufhin haben sich die ca. 50-80 Nazis zum Teil aufgeteilt und fuhren zu verschiedenen Veranstaltungen in Apolda und Umgebung wie z.B. Bowlingbahn, Villa Opel usw....
 http://germany.indymedia.org/2005/11/133276.shtml

Zu guter letzt möchten wir noch eine andere Gruppe erwähnen, die bei uns
ihr „Unwesen" treibt. Auch über sie berichtete die TA in jüngster Vergangenheit recht häufig. Die Rede ist von der Kommissarischen Reichsregierung (KRR). Für sie wurde auf Plakaten und Flyern im Stadtgebiet geworben. Auch ein Auto mit einem Reichsregierungskennzeichen soll gesehen worden sein. Was ist die Reichsregferung? Kurz und knapp, sie erkennen die Existenz der BRD nicht an, weil Deutschland nie kapitulierte. Sie wollen die Grenzen von vor 1938, sowie die Verfassung der Weimarer Republik zurück. Diese Verfassung ermöglichte durch ihre Lückenhaftigkeit den Faschismus, der zu der Vernichtung von 6 Millionen Juden führte.

Fazit, die Jugendclubs der Stadt schließen und die Rechte baut ihre
Infrastruktur aus. Wir möchten Sie mit diesem Flyer zu mehr Zivilcourage
gegen rechts aufrufen. Neonazis können in unserer Gesellschaft nicht
toleriert werden!


Rechte Strukturen zerschlagen !!
Kontakt:  apantifa@yahoo.de
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Ergänzungen

schlimm was bei euch abläuft

ich 13.01.2006 - 18:24
aber Bitte bleibt sachlich, denn nicht nur mir sondern auch anderen sind in der Einführung einige Fehler aufgefallen die Eure Recherche bzw. Sammlung der Naziaktivitäten besonders in der Glaubwürdigkeit beeinträchtigen könnten. Nun 2 Beispiele die jeder der lesen kann als leicht übertrieben erkennen kann
Beispiel1: 1000Euro Kindergeld, auf den Plakaten die ich von den Laternen fallen gesehen habe stand immer 500Euro (ist nicht weniger schlimm aber halt falsch von euch geschrieben)
Beispiel2: Ausländer Raus zu plakatieren ist verboten und benutzt die NPD nicht sie verwendet "Gute Heimreise" oder "Ausländerrückführung" was natürlich das selbe bedeutet aber wie zuvor geschrieben erweckt Eure Wortwahl von falschen NPD-Slogans dem Leser das Ihr schlecht recherchiert habt und wenn es die Leser als falsch erkennen könnten sie sich fragen ob die anderen schändlichen Ausführungen nicht auch gepusht sein könnten deshalb legt mehr wert auf Sachlichkeit ansonsten nutzt es nur den Faschisten und das wollt Ihr doch sicher nicht oder?

für info´s usw...

[AGAP] 06.04.2006 - 00:56

Studio-Club

blubb 08.03.2007 - 20:02
der punkt, dass der jugendclub von der sparkasse geld erhalten hat ist etwas überflüssig und stellt diesen in ein falsches licht.
auch wenn sich dort desöfteren rechts-gesinnte treffen ist das kein grund, diese einrichtung dafür verantwortlich zu machen.
der cjd leistet - für seine finanziellen mittel - ausgezeichnete schuljugendarbeit und der club an sich ist ein anlaufpunkt für JUGENDLICHE, nicht für RECHTE...

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