[muc]Neonazi-Anschlag auf Kulturladen Westend

Fernseher 13.01.2006 08:40 Themen: Antifa Antirassismus Kultur
München: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein Farbanschlag auf den Kulturladen Westend verübt. Grund für diesen feigen Anschlag dürfte eine Infoveranstaltung zum geplanten Aufmarsch der "Autonomen Nationalisten", welche gestern Abend trotz Anschlag stattfand, gewesen sein.
Die Faschisten haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (11.01 auf 12.01) die Außen- sowie Hofwände des Kulturladen Westend (Ligsalzstr.) mit metergroßen Hackenkreuzen, die Doppel-Sigrunen der Waffen-SS und Drohungen gegen AntifaschistInnen beschmutzt. Ebenso bezogen Sie sich posetiv auf die Morgen (Samstag, 14.01) von Hayo Klettenhofer und Philipp Hasselbach angemeldete Demonstration.

Der Kulturladen Westend wurde wahrscheinlich zum Ziel dieser neonazistischen Anschläge da dort am Donnerstagabend eine Informationsveranstaltung zu und gegen die Faschisten-Demo stattfand.

Bereit im Vorfeld haben sich die Faschisten in Internet-Foren, insbesonder in dem von Klettenhofer und Hasselbach betriebene Forum des "Freien Widerstand Süddeutschland" dazu ermutigt, im Vorfeld sowie wärend der Demo "aktiv" gegen AntifaschistInnen vorzugehen.

Das antifaschistische Vorbereitungstreffen (AVT) München, welches aus zahlreichen Organisationen und Personen der Münchner Linken besteht, hat im Vorfeld bereits eine Demonstraion für heute, 17.30 Uhr, Giesinger BHF, angemeldet. Dabei soll unter anderem die Wohnorte der Neonaziaktivisten Hayo Klettenhofer und Philipp Hasselbach 'ausgeleuchtet' , d.h. in den Blick der Öffentlichkeit gerückt werden. Allerdings wird die Route momentan vom KVR so noch nicht akzeptiert. mehr ---> htpp://www.indynews.net

Aktuelle Entwicklungen zur Faschodemo am Samstag in München:

Angemeldete teilnehmerzahl der Faschisten: 200
Gitterreport vom Donnerstag:

Mittlerweile hat die Polizei ihre Gitter in Stellung gebracht, um den reibungslosen Ablauf des Naziaufmarsches zu gewährleisten. Nach Inspektion der Demoroute wurden Gitter an folgenden Punkten gesichtet.

Goetheplatz: 65, an allen vier Ecken der Kreuzung, vor allem Taxistand
Sendlinger Tor: 85, vor allem vor Sparkasse München, und Tor
Isartor: 50, verteilt auf beide Seiten der Route
Thomas-Wimmer-Ring Ecke Bürklstr: 20 (komischer Ort)
Staatskanzlei Süd: 25
Staatskanzlei Nord: max. 10

Bisher geplante Gegenaktivitäten:

Freitag, den 13.01:

17:30 Uhr am Giesinger Bahnhof
Antifa-Demo "Nazistrukturen ausleuchten" in Giesing. Es werden Häuser und Wohunungen von Faschisten (u.a. die WG von Hasselbach und Klettenhofer) besucht und ausgeleuchtet


Samstag, den 14.01:

11.30 Uhr Zenettistraße, Kundgebung "Keine Minute mehr Opfer!", zur Erinnerung an den neonazistischen Überfall auf Artemios T. am 14. Januar 2001.
ab 13.00 Uhr antifaschistischer Aktionstag, ihr wisst schon wie. (Faschos treffen sich um 13:00 Uhr am HBF am Infopoint)
14.00 Uhr bürgerliche Kundgebung am Sendlinger Tor gegen die Nazidemo


Rechte Strukturen bekämpfen
Immer und Überall

Münchner AntifaschistInnen freuen sich auf euer kommen!

Aufruf + Mobilisierungsseite:
 http://ausschalten.atspace.com/index.html

Weiterführende Links:
 http://www.indynews.net
 http://www.aida-archiv.de

Klettenhofer und Hasselbach:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Hayo_Klettenhofer
 http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Hasselbach
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Ergänzungen

bitte um begriffsklärung

max 13.01.2006 - 16:01
"feigen Anschlag"

was war an diesem anschlag "feiger" als bei jedem x-beliebigen anderen anschlag?

auch mal einstecken

eremitos 13.01.2006 - 21:09
was soll das gejammer mit "feigen Anschlag" - wer mit den gleichen mitteln arbeitet, muss auch mal einstecken können, obwohl ich hakenkreuzschmiereien scheiße finde.

hasselbach festgenommen

merkur leser 14.01.2006 - 01:40
Polizei stürmt Neonazi-Wohnung
Demo am Samstag: Verdacht der Volksverhetzung gegen Anmelder

VON WOLFGANG HAUSKRECHT Die Polizei hat am Freitag den Anmelder des an diesem Samstag stattfindenden Neonazi-Aufmarsches festgenommen. Der 18-jährige Philipp Hasselbach hatte gegenüber Polizisten Neonazi-Parolen von sich gegeben und Widerstand geleistet. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Zudem wurde seine Wohnung in Obergiesing gestürmt, wo die Polizei drei weitere Personen festnahm.

Nachbarn hatten sich bei der Polizei beschwert, weil um zwei Uhr morgens laute Marschmusik aus der Wohnung des 18-Jährigen drang. Vier Beamte fuhren zu der Wohnung an der Warngauer Straße und klingelten. Hasselbach und ein 45-jähriger Freund öffneten und traten auf den Gang. Beide waren stark angetrunken. Wie ein Polizeisprecher sagte, beschimpfte der 18-Jährige einen türkischstämmigen Polizisten mit den Worten "Ihr gehört vergast". Dann habe er die Personalienaufnahme verweigert und die Beamten gestoßen. Hasselbach wurde von den Polizisten zu Boden gebracht, gefesselt und festgenommen. Beim Abtransport hätten weitere Rechtsradikale die Beamten vom Fenster aus beschimpft und mit dem Tode bedroht, sagte der Sprecher.

Neonazi-Kundgebung am Samstag ist nicht betroffen

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft rückte die Polizei um 4.30 Uhr erneut an. Weil niemand öffnete, wurde die Wohnung gestürmt. Zwei 18 und 19 Jahre alte Münchner sowie ein 20-Jähriger aus Starnberg wurden vorläufig festgenommen. Noch am Freitag wurden alle vier wieder auf freien Fuß gesetzt.

Auf die von Hasselbach angemeldete Demonstration hat der Vorfall keine Auswirkung. Wie berichtet, wollen 150 bis 200 Neonazis unter dem Motto "Beckstein auf die Pelle rücken - Polizeiwillkür stoppen" am Nachmittag vom Goetheplatz zur Staatskanzlei ziehen. Münchner Nazigegner um Martin Löwenberg und den Fraktionschef der Stadtrats-Grünen Siegfried Benker haben ab 14 Uhr eine Gegenkundgebung am Sendlinger-Tor-Platz angemeldet.

Hasselbach will auf der Kundgebung auch als Redner auftreten. Ebenso Hayo Klettenhofer, mit dem Hasselbach vergangenes Jahr die Kameradschaft "Autonome Nationalisten München" gründete.

Philipp Hasselbachs rechtsradikale Vita beginnt in Essen, wo er 2003 Anführer der nach dem Essener NS-Gauleiter benannten Kameradschaft "Josef Terboven" wurde. Vergangenes Jahr zog er nach München. Hasselbach tritt bundesweit als Anmelder von Kundgebungen und als Redner in Erscheinung, meist im Duett mit Klettenhofer. Weil er vorbestraft ist, hat die Stadt München ihn als Versammlungsleiter des Aufmarsches an diesem Samstag abgelehnt. Die Polizei wird mit rund 1000 Kräften im Einsatz sein, um den 5,5 Kilometer langen Zugweg der Neonazis abzuschirmen.


mm

indynews.net: Naziübergriffe gegen Stadtteill

indynews.net 14.01.2006 - 16:29
Münchner Neonazis greifen Polizisten an und verüben vermutlich auch erneuten Anschlag auf den Stadtteilladen "Kulturladen Westend". Indes wird faschistischer Aufmarsch von Polizei geschützt.

Erneuter Anschlag auf Kulturladen

Munich 16.01.2006 - 16:14
Nur einen Tag später verübten vermutlich erneut Neonazis aus dem Umfeld der "Autonomen Nationalisten" um Philipp Hasselbach und Hayo Klettenhofer einen Anschlag auf den Stadtteilladen "Kulturladen Westend". In der Nacht zum heutigen Samstag wurden dort als auch bei einem im gleichen Haus ansässigen Tätowier-Studio mehrere Scheiben eingeworfen.

Bereits in der Nacht zum Donnerstag sprühten Neonazis Hakenkreuze, SS-Runen und rechte Parolen an die Wände des Hauses (indynews berichtete). Im Kulturladen Westend fand am vergangenen Donnerstag eine Veranstaltung mit dem KZ-Überlebenden Martin Löwenberg statt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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is doch klar! — hungermaus

Gegendemo — Hubert

harr harr — Antifa

? — pbadonis

nichtnachdenker@ich — pbadonis