Waldbesetzung in Schinveld (NL)

Zur Zeit sind etwa 150 Menschen vor Ort. Es gibt mehr als 10 Baumhäuser, davon wurden vier allein in den letzten Stunden gebaut. Aus allen verfügbaren Materialien werden Klettergurte, Lock-Ons, Baumhütten und andere Widerstandskonstruktionen gebastelt, ein Großer Teil der Menschen will aktiven Widerstand leisten. Die Infrastruktur vor Ort scheint gut zu sein, es soll auch Untertunnelungen geben.

Die Menschen vor Ort rechnen damit, dass die Polizei im Lauf der Nacht das Gelände absperren und in den Morgenstunden mit der Räumung beginnen wird. Noch kann sich mensch zu Fuß vom besetzten Wald durchschlagen, es scheint aber dennoch recht massiv kontrolliert zu werden.

Die Stimmung vor Ort ist gut, auch einige Menschen aus Deutschland haben sich nach dem Jugendumweltkongress spontan auf nach Schinveld gemacht.

Menschen, die sich noch spontan auf den Weg begeben möchten, wurde empfohlen, nicht über Venlo zu fahren, sondern die grüne Grenze zu benutzen.

Aktuelles werde ich ergänzen.

UPDATES

1:00 Uhr
Das Camp wird von einem Helicopter überflogen.

1:45 Uhr
Es sind etwa 20 Wannen mit Riotcops am Gelände, es heisst, Leute werde festgenommen worden (was aber nicht bestätigt ist).

2:00 Uhr
Ein zweiter Helicopter fliegt über dem Camp

2:10 Uhr
Ca. 300 Cops stürmen in das Camp, Rauchgranaten (unbestätigt) werden gezündet. Das Camp ist komplett von Cops umstellt, es ist laut, die Menschen rufen Parolen und die Situation ist unübersichtlich. Ca. 100 Deutsche Cops unterstützen die Niederländische Polizei bei der Räumung, sie bewegen sich dabei auf niederländischem Gebiet.Die Feuerwehr verweigert die Unterstützung der Polizei und stellt keine Geräte zur Verfügung. Die Deutschen Cops haben sich wieder zurückgezogen, sie haben wohl nur ihre Technik an die Niederländischen Cops verborgt. Es gibt massig viele Lock-Ons und Menschen, die sich in den Baumhäusern festgekettet haben. Die ganze Zeit werden sehr laut Parolen gerufen.

2:45 Uhr
Viele Menschen haben sich angekettet, es ist laut und gibt viele Sprechchöre

2:50 Uhr
Deutsche Räumpanzer leuchten das Gelände aus, sie stehen auf niederländischem Gebiet

3:00 Uhr
Das Gelände ist umstellt, Hundestaffeln verhindern, dass Menschen weg können

3:10 Uhr
Die erste Aufforderung zur Räumung ist Raus, als Antwort gab es ein Pfeifkonzert

3:15 Uhr
Die Polizei formiert sich, es sieht danach aus, dass mit der Räumung begonnen wird. Überall ist Rauch von Feuer

3:20 Uhr
Eine Reihe aus Polizei und K9-Einheiten (Niederländische Hundestaffel) zieht den Kessel enger, alle Leute, die nicht angekettet sind werden festgenommen. Es ist wohl auch Militärpolizei anwesend.

3:35 Uhr
Die Stimmung im Wald ist weiter gut, der überwiegende Teil der Menschen ist angekettet

4:00 Uhr
Nichts passiert. Die Cops stehen wie Steine rum, die Menschen singen Lieder. Vermutlich wartet die Polizei auf Sonnenaufgang.

4:30 Uhr
Im vorderen Teil des Waldes werden Leute festgenommen, im hinteren Teil werden Leute abgeführt. Es sind wohl sehr wenig Polizisten im Verhältnis zur Menge der Mensche

4:45 Uhr
Die Cops werden mit Keksen beworfen. Es sieht danach aus, als würden sie nicht eingreifen, da sie zu wenige sind. Nur hin und wieder werden einzelne Leute eingefahren.

5:00 Uhr
Die Polizeikette wird durchlässiger, an der grenze zu deutschland soll mensch wohl sogar durchgehen können. Viele Aktivisti sitzen um diverse Lagerfeuer, die Cops warten auf Verstärkung.

5:00 Uhr
Einem Radiobericht zur Folge wurden 4 Menschen von der Militärpolizei festgenommen. Deutsche Polizeitruppen leuchten laut dem Sender von Deutschem Gebiet aus in den Wald

6:00 Uhr
Die Verstärkung ist eingetroffen, 250 Cops

6:10 Uhr
Die Cops fordern die Leute auf den Wald zu verlassen, wer nicht geht wird festgenommen.

6:15 Uhr
Die Polizeikette bewegt sich durch den Wald und versucht die Leute herauszudrängen, die Cops sind vergleichsweise friedlich. Manche Menschen tun so als wären sie angekettet, viele Angekettete sind nun alleine mit den Cops.

6:20 Uhr
Mindestens 3 weitere Menschen werden festgenommen

6:30 Uhr
Die nicht angeketteten Menschen werden mehr und mehr abgedrängt, die Polizei bringt Orientierungs- und Kommunikationssysmbole mit Farbe auf den Bäumen an.

7:00 Uhr
Die nicht angeketteten Menschen sind aus dem Wald und stehen etwa 150 Meter entfernt vor einer Polizeikette. Die Polizei beginnt mit der Räumung der Angeketteten und der Baumhäuser. Es sind noch viele Menschen im Wald. Die Menschen die den Wald nicht freiwillig verlassen haben, bekommen ein Strafgeld von 50 Euro aufgebrummt.

8:26 Uhr
Bis jetzt rund 20 Festnahmen. Noch etwa 80 Leute sind in den Bäumen

10:28 Uhr
Um Viertel vor 9 ist mit dem Fällen der ersten Bäume begonnen worden. Geplant war der Beginn um 8 Uhr.

10:49 Uhr
Die Walkways zwischen den Baumhütten werden durchgeschnitten. Der Turm wird zur Zeit geräumt

11:58 Uhr
28 Personen festgenommen. Davon 26 wegen der Notverordnung (das den Aufenthalt im Wald verbietet), 1 wegen "Widerstand" und ein weiterer wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit. Während einer Pressekonferenz des Bürgermeisters teilte die Polizei mit das die Presse in einer Führung unter Aufsicht in den Wald darf, aber danach für ihre eigene Sicherheit nicht mehr hinein darf.

12:01 Uhr
Der Turm steht noch, die Polizei ist dabei die ersten Angekettenen loszumachen.

12:15 Uhr
Eine Person ist vom Turm gebracht worden.

12:11 Uhr
Die erste AktivistIn ist aus einer der Baumhütten geholt worden.

12:22 Uhr
Ein Teil der Verbindungsbrücken sind noch intakt, und werden noch benutzt

12:40 Uhr
Es ist unklar welcher Betrieb das Fällen der Bäume durchfährt. Die Namen auf den Maschinen sind überklebt worden, anscheinend aus Angst vor Bedrohungen und/oder Vergeltungsaktionen.

12:44 Uhr
Zweieinhalb Baumhütten sind geräumt, sowie die Hälfte des Turms. Die Polizei hat die Tunnel noch nicht erreicht.

13:53 Uhr
Die Festgenommen werden in eine alte NATO-Basis in Brunssum gebracht. Nach Angaben von Groenfront.nl herrschen da schlechte Bedingungen.

14:47 Uhr
Ab 14 Uhr werden die ersten Festgenommenen wieder freigelasen.

15:00 Uhr
Der Betrieb, der die Baeume faellt, ist jetzt bekannt. Es ist ein belgischer Betrieb. Details auf http://www.direkte-aktie.net/cms/groenfront.php?itemid=322&catid=3

15:14 Uhr
Die Polizei wird langsam ungeduldig. Alle Notrationen Essen und Campingausruestungen der Aktivisten die noch in den Hütten sind werden aus den Baumhuetten geworfen. Inzwischen sind 2 oder 3 Hüttenheruntergeholt worden, und es sieht so aus als wenn weitere folgen. Alle Brücken und Kletterseile sind abgeschnitten.

16:30 Uhr
Ein Aktivist ist mit Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht, aber inzwischen wieder von dort entlassen worden.

16:46 Uhr
Die Anzahl von 45 Festgenommenen wird vom EA als realistisch angenommen, und ist durch die Polizei bestätigt. Menschen, die anonym bleiben sind auf jeden Fall noch festgenommen.

17:05
Inzwischen sind Menschen freigelassen worden. Nach Polizeiangaben sind 4 Baumhütten geräumt worden.

17:38 Uhr
Die Polizei schmeißt keine Sachen mehr aus den Hütten. Decken und Essen werden jetzt an die Aktivisten gegeben. Es sind noch Menschen in den Hütten und Tunnels, und es ist wahrscheinlich das dies die Nacht lang weiter geht.

18:30 Uhr
Nachrichten aus dem Camp: 4 Hütten und die Tunnel sind noch immer nicht geräumt. Die Polizei stoppt mit ihren Arbeiten für heute. Das Entfernen von den Lock-ons wird aus Sicherheitsgründen nur über Taggemacht, so wie auch heute zuvor auf der Pressekonferenz der Polizei angegeben wurde. Der erste Tag ist geschafft!

19:30 Uhr
Es sind noch 5 Baumhütten und 1 Tunnel durch ungefähr 40 AktivistInnen besetzt. Den Leuten geht es gut, und die Stimmung ist gut. Trotz der grimmigen Atmosphäre die am späten Nachmittag entstand, ist jetzt Beratung mit den vier Sicherheitsberatern von Groen Front. Am frühen Abend sind durch Menschen aus der Umgebung warmes Essen und Decken gebracht worden, begleitet durch Polizei. Die Kommandanten der BraTra (SEK) aus Haageland, Utrecht und von der Marechaussee (Militaerpolizei) haben angegeben, dass sie heute nacht nicht mehr weiterarbeiten. Auch die Polizeiagenten werden müde, und das Abmachen der Lock-ons kostet viel Zeit. So musste an einem Lock-on 3 Stunden lang gearbeitet werden. Dies ist Arbeit die Tageslicht benötigt. Das Camp ist hell erleuchtet durch die Installation die die Feuerwehr eingerichtet hat. Der GGD (medizinischer Dienst) hat inzwischen eine Teil der Aktvisten auf Unterkühlungserscheinungen untersucht. Im Gegensatz zu den Behauptungen des Bürgermeisters geht es dem Aktivist im Tunnel sehr gut. Er ist inzwischen zur 'touristischen Attraktion" geworden für alle neuen PolizistInnen, die jetzt ins Camp kommen. Das Camp soll über nacht von der Polizei Haagland bewacht werden.