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Ex-Steffi - Der Countdown läuft...

Unterstützer linker Freiräume 22.12.2005 16:51
Der Countdown läuft - die Stadt Karlsruhe beharrt auf dem Räumungstitel, der ab dem 1.Februar vollzogen werden kann. Die eigentliche Räumungsklage erhielt die "Ex-Steffi" bereits im Januar 2004, nachdem klar war, dass der Ende September 2003 auslaufende Mietvertrag nicht mehr verlängert werden würde. Seit dem Zeitpunkt war die "Ex-Steffi" besetzt. Nach ewigen "Verhandlungen", Aktionstagen, Demos usw. konnte dann schliesslich im Januar 2004 ein eher schlechter als rechter gerichtlicher Vergleich und somit ein Räumungsaufschub bis zum 31.1.2006 errungen werden.
Bereits seit 1986 versucht die Stadt Karlsruhe ergebnislos das Gelände hinterm Hauptbahnhof zu vermarkten. Entstehen soll hier ein sogenannter "Time Park", das heisst auf dem Gelände des Hbf-Süd Areals sollen noch mehr Büro- und Gewerbeflächen entstehen. Fakt ist aber, dass es in Karlsruhe mehr als genug solcher (leerstehender) Räumlichkeiten gibt. Im Gegensatz dazu Steigen die Mieten, (günstiger) Wohnraum ist schon lange Mangelware und selbstverwaltete Strukturen werden nach und nach zerstört. Zu nennen wären hier aktuell die Vertreibung der "Schattenparker" aus Freiburg, die Räumung des "OBW9" in Stuttgart, der geräumte "Plan B" in Oberhausen ,der räumungsbedrohte Wagenplatz "Schwarzer Kanal" und das "Bethanien" ( Ex-"York 59") in Berlin.
Es gäbe unzählige weitere zu nennen.
Für das bedrohte Gelände in Karlsruhe gibt es noch immer weder einen gesicherten Bebauungsplan noch einen Investor. Trotzdem hat die Stadt Karlsruhe 1 Million Euro für den Abriss der "Ex-Steffi" eingeplant und nimmt somit die Zerstörung einer alternativen Wohnkultur, unkommerzionellen Raum für Konzerte, Veranstaltungen und Politik- und Sport Gruppen und gleichzeitig die Kritik an den herrschenden Verhältnissen in Kauf.
Auf dem selben Areal befinden sich ausserdem die KünstlerInnenateliers, welche jedoch bis drei Monate vor konkretem Baubeginn geduldet sind. Diese Regelung blieb der "Ex-Steffi" bis heute verwehrt. Selbstverständlich hat die Stadt auch keinerlei Interesse sich zusammen mit den "Ex-Steffi" BewohnerInnen um ein adäquates Ersatzobjekt zu bemühen.

Entstanden ist die "Ex-Steffi" aus einer Hausbesetzung vor 15 Jahren in der Stefanienstrasse. Hier lebten bis zu 60 Personen. Als bereits hier die Räumung drohte, nahmen in letzter Sekunde vor einer gewaltsamen Eskalation des Konfliktes die BewohnerInnen der "Steffi" die Räumlichkeiten in der Schwarzwaldstrasse 79 als Übergangslösung an. Zugesichert wurde damals die Übergabe des "HfG-Flügels" nach dem Auszug der Hochschule für Gestaltung, welcher nochmals 18 Räume umfasste. Als es soweit war tauchten jedoch 200 Polizisten inklusive SEK auf und machten den Gebäudeteil unbewohnbar.
Dieser wurde jedoch im Dezember 2003, einen Tag vor der Sylvesterdemo für den Erhalt der "Ex-Steffi" als eigenständiges Projekt "Villa Zapata" neu renoviert wieder eröffnet. Die Erneute Räumung liess nicht allerdings lange auf sich waren. Seitdem steht der Gebäudeteil wieder leer...

15 Jahre dauert der Kampf um linke Freiräume jetzt schon und steuert auf einen neuen Höhepunkt hinzu. Aufgrund der Stadtpolitik der letzten Jahre bis heute lässt sich folgern, dass die Räumung der "Ex-Steffi" scheinbar nur durch entschlossenen Widerstand zu verhindern ist.
Deshalb sind jetzt schon folgende Termine geplant:

- ab sofort jeden Sonntag ab 11 Uhr BesetzterInnenfrühstück
- 8.Januar 14Uhr UnterstützerInnenplenum
- 28.1. Demo gegen den Naziaufmarsch in Karlsruhe,
Infos:  http://www.nonazis.tk

- 1.2. Tag der offenen Kulturoase

- Mittwoch, 8.2. - Sonntag 12.2. AKTIONSTAGE

- Samstag, 11.2. BUNDESWEITE DEMONSTRATION
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Ergänzungen