FR: Schattenparker geben keine Ruhe

freieburg 22.12.2005 00:22 Themen: Freiräume
Gespräche mit Stdtverwaltung und WagenbewohnerInnen bringen kein Ergebis!
"Wagen"-Demonstration in der Innenstadt unter dem MOtto:
SCHLUSS MIT DEM THEATER, WEIHNACHTEN FÄLLT AUS
WIR WOLLEN EIN PLATZ; UND GEBT DIE WÄGEN RAUS!!!!!!!
Heute am 21.12.2005 fand um 8.00 uhr morgens eine Gesprächsrunde zwischen schattenparkern, stadtverwaltung und Personen aus dem öffentlichen Unterstützerinnen Kreis statt. Diese Veranstaltung kam auf Drängen des UnterstützerInne-Kreises von Personen aus Kirche, Wissenschaft und öffentlichem Leben statt. ziel des Gesprächs war die Herausgabe der beschlagnahmten wägen, eine Übergangslösung für den Winter welche eine Perspektive für die Zukunft beinhalten sollte.
Das Ergebnis jedoch war alles andere als erfreulich.
Die stadt beharrt weiterhin auf ihrem Standpunkt, dass es keinen weiteren wagenplatz auf städtischem Gelände in freiburg geben wird. Desweiteren wurde erneut auf den standpunkt auf dem eselswinkel verwiesen, der allerdings bereits seit wochen selbst in der öffentlichkeit als absolut untauglich abgetan wurde. die stadt bewegt sich also keinen millimeter. die UnterstützerInnen hatten sich eigentlich in den Kopf gesetzt eine Herausgabe der wägen vor weihnachten zu erreichen. doch das einzige was die stadt zurückgeben wollte waren winziuge zugeständnisse um den bürgerlichen weihnachtsfrieden zu sichern.
DOCH WEIT GEFEHLT:
Bereits um 16 Uhr bewegte sich eine Karawane von 11 wägen ( allerdings nur umgebaute einkaufswägen mit papp- und styroporverschönerung) durch die Innenstadt und forderten mit der Unterstüzung von ca. 80 sympathisanten die sofortige Herausgabe der wagen sowie einen neuen selbstverwalteten wagenplatz in freiburg. für ca 15 minuten war der hauptverkehrsknoptenpunkt der strassenbahnen am bertoldsplatz blockiert. die spontandemo zo noch über den weihnachtsmarkt und zweimal durch die KAJO (HAUPTKONSUMMEILE FREIBURGS) um sich dann im UNi-Innenhof aufzulösen.
WIR WERDEN JEDEN TAG AUCH AN WEIHNACHTEN IN DER STADT SEIN UND FÜR DAS FREIE RECHT DER WOHNFORM EINZUTRETEN BIS ES IN FREIBURG EINEN NEUEN WAGENPLATZ GEBEN WIRD.

WIR SCHEISSEN ZWAR AUF WEIHNACHTEN ABER UNSRE WÄGEN UND EN NEUER PLATZ WIRD KOMMEN KEINE FRAGE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

mehr infos unter: www.schattenparker.net
oder: www.cinerebelde.org
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Ergänzungen

Stadttheater im Rathaus

schattenparker 22.12.2005 - 12:45
Pressemitteilung 21.12.05

In inoffiziellen Gesprächen sollte heute Bewegung in den Konflikt um die Schattenparker gebracht werden. Heute morgen 21.12. trafen sich um 8.00 h Freiburger BürgerInnen, Delegierte der Schattenparker und Vertreter der Verwaltung. Initiiert war das Treffen von sozial politisch engagierten Freiburger BürgerInnen mit der Zielsetzung eine kurzfristige Entspannung durch Herausgabe der Wagen, sowie eine Interimslösung vor Weihnachten zu finden.

Prof. Rausch und Herr Herrmann setzten sich von Beginn an für eine sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Wagen und eine Interimslösung, noch vor Weihnachten, ein. Unterstützung fanden sie hierbei von Sissy Walther-Kligler und Dekan Schächtele. Walther-Kligler forderte das Ordnungsamt auf die beschlagnahmten Fahrzeuge ohne die Verknüpfung von finanziellen Mitteln vor Weihnachten herauszugeben.

Von Seiten der Stadtverwaltung wurde deutlich, dass es keine Bereitschaft für eine baldige Lösung gibt. Die Vertreter der Stadtverwaltung beharren weiter auf ihrer harten Linie der Repression und zeigen keinerlei
Interesse an einer Deeskalation der momentanen Situation. Ordnungsamtleiter Walter Rubsamen versteckte sich hinter mangelndem
Verhandlungsspielraum. Somit stellt sich für uns die Frage, ob es den politischen Willen der Verantwortlichen überhaupt für alternative Wohnkultur gibt. Es wurde der Verwaltung bei dem Treffen klar
skizziert, dass es Möglichkeiten gibt, auch auf städtischem Gelände eine Sofortlösung zu finden.

Wir werden uns weiterhin mit der „keine Lösung ist auch eine Lösung “- Politik der Stadt und Ihrer Verwaltung nicht zufrieden geben.
Wir fordern die Stadt auf, die Wagen umgehend herauszugeben und somit allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest zuhause zu ermöglichen.

Anwesende bei der Gesprächsrunde waren :
Traugott Schächtele, Hans Peter Herrmann, Sissy Walther-Kligler, Prof. Günter Rausch - Freibürger BürgerInnen Herr Nußbaumer, Frau Raven-Buchmann, Herr Schäfer, Herr Fuchs, Herr Zinthäfner, Herr Marquart, Herr Chemnitzer, Herr Rubsamen Verwaltung

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Für Rückfragen:0152-03532288
Mehr Infos:  http://www.schattenparker.net


Wohnen ohne Fundament:
 http://www.cinerebelde.org/wohnenohnefundament/wof.htm

Handlungsmöglichkeiten von Politik und Stadtplanung im Umgang mit Wagenplätzen

Von Kühen und Schweinen

BZ-LeserIn 22.12.2005 - 14:21
Badische Zeitung vom Donnerstag, 22. Dezember 2005

Räder kommen ins Rollen

Fahrzeuge der Wagenburgler sind nach wie vor beschlagnahmt, aber es gibt Gespräche

Von unserer Mitarbeiterin Beate Beule

Die Positionen sind auf beiden Seiten klar, die Fronten verhärtet. Dank einer engagierten Bürgergruppe bemühen sich die Stadtverwaltung und die Wagenburggruppe “Schattenparker” jetzt aber wieder, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Gestern Vormittag trafen sich die Wagenburgler und Teile der Unterstützergruppe mit Vertretern der Stadtverwaltung. Die Verwaltung sei bemüht, eine Lösung zu finden, betonte Rathaussprecherin Petra Zinthäfner. Die Wagenburgler gehen nach dem Gespräch indes davon aus, dass die Stadt kein Interesse hat, den Konflikt zu entschärfen. “Die Verwaltung hat erneut betont, dass sie wenig Handlungsspielraum habe”, sagt Wagenburgvertreter Bernd Welte. Grund ist ein Gemeinderatsbeschluss, der keine weiteren Wagenplätze in Freiburg vorsieht. Immerhin wolle die Verwaltung zwei Grundstücke prüfen, wo sich die Wägler eventuell über den Winter aufhalten könnten, erzählt Welte. Seitdem die “Schattenparker” vor mehr als drei Wochen ihr zuletzt von der Stadt geduldetes Domizil verlassen mussten, sind sie auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Ihre Fahrzeuge hat die Polizei nach wie vor beschlagnahmt.

Bei den beiden Grundstücken handelt es sich nach Angaben der Wägler um den städtischen Wohnmobilstellplatz und um das so genannte “Brielmann-Areal” im Stadtteil Mooswald, das nach dem Brand eines Supermarktes noch nicht neu bebaut ist. Ein Ulmer Investor will dort Wohn- und Gewerbeflächen errichten. Er war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Verwaltung bestätigte, dass sie private Grundstücke prüfe, wollte sich gestern aber nicht zu deren Lage oder Anzahl äußern. Ein Grundstückseigentümer habe aber schon abgesagt.

Eine Lösung des Problems sieht die Stadt nach wie vor in dem offiziellen Wagenburgplatz “Eselwinkel” . Diesen lehnen die “Schattenparker” aber immer noch ab: Der Platz sei für alle Fahrzeuge zu klein und entspreche nicht den Vorstellungen der Wägler nach einem selbstverwalteten Leben. “Menschen, die selbst Sozialpädagogik studieren, brauchen keinen Sozialarbeiter, der sie betreut”, sagte auch Stadträtin Ulrike Schubert (Unabhängige Listen) bei einer Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend in der Evangelischen Fachhochschule (EFH) zum gleichen Thema. Zu ihr hatte EFH-Professor Günther Rausch eingeladen, der zur Unterstützergruppe der Wägler gehört. Neben Schubert waren einige Stadträte sowie Vertreter der Stadtverwaltung anwesend.

Mehrere Diskussionsteilnehmer betonten, dass es wichtig sei, den fast zehn Jahre alten Gemeinderatsbeschluss zu überdenken. Gerhard Frey (Grüne) sprach sich für eine Übergangslösung aus, um Zeit für eine politische Entscheidung zu haben. Bernd Nussbaumer von der Koordinations- und Regionalstelle des Oberbürgermeisters stellte indes klar, dass es in Freiburg schon aus naturräumlichen Gründen kaum Möglichkeiten für einen weiteren Wagenplatz gebe. Zudem befürchte die Stadtverwaltung immer mehr Zuzüge und Probleme mit den Nachbarn. Die Zuzüge könne man vertraglich regeln, betonten die “Schattenparker”. “Und Konflikte mit Nachbarn gibt es überall”, sagte Schubert. Wichtig sei es, die “Kuh jetzt schnell vom Eis zu holen” und noch vor Weihnachten eine Lösung zu finden, meinte Rausch. Morgen wollen die Wägler und ihre Unterstützer ein weiteres Gespräch mit der Verwaltung führen.

gehtnichgibtsnich

BZ-LeserIn 26.12.2005 - 01:14
Badische Zeitung vom Samstag, 24. Dezember 2005

Kein Fest in der Wagenburg

Stadt rückt Wagen nicht heraus

Die “Schattenparker” feiern Weihnachten nicht in ihren Wagen. “Wir konnten auf die Schnelle keine geeignete Fläche finden”, sagte gestern Bernd Nussbaumer, der im Auftrag von Oberbürgermeister Dieter Salomon die Gespräche mit den Wäglern führt. Ohne den Nachweis eines geeigneten Standorts will die Stadtverwaltung die 30 Fahrzeuge nicht herausrücken, die nach der Räumung eines besetzten Geländes im Quartier Vauban beschlagnahmt worden waren. Die betroffenen Schattenparker werfen dem Rathaus fehlende Kompromissbereitschaft vor.

Laut Bernd Nussbaumer gibt es private Grundstückseigner, die sich eine Wagenburg auf ihrer Fläche vorstellen können. Allerdings sei die Zeit vor Weihnachten zu kurz gewesen, um umwelt- und baurechtliche Aspekte sowie nachbarliche Belange zu prüfen. “Wir konnten kurz vor Weihnachten keine Wunder vollbringen.” Als Zwischenlösung im Gespräch seien auch Brachflächen.

Die Vermittlung zwischen Stadt und Wagenburg, die eine Initiative um Uni-Professor Hans Peter Hermann versuchte, sei an der “Unbeweglichkeit der Verwaltungsspitze gescheitert”, heißt es in einer Erklärung der Bürgergruppe. Die Haltung lasse “politische Weitsicht vermissen”. Gegen die Beschlagnahmung der Wagen haben die “Schattenparker” geklagt, was im Januar vor dem Verwaltungsgericht verhandelt wird.

mac

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 01.01.2006 - 16:28