Regensburg.: Erfolg für NazigegnerInnen

Regensburger 20.12.2005 17:51 Themen: Antifa Antirassismus
1.500 AntifaschistInnen folgen dem Aufruf "Enough is Enough – Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!"
Erstveröffentlichung!
1.500 AntifaschistInnen folgen dem Aufruf „Enough is Enough – Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!“

Weit über 1.000 AntifaschistInnen folgten am Samstag, den 17.12.2005, dem Aufruf gegen die verstärkten Aktivitäten von Neofaschisten in Regensburg und gegen das skandalöse Nicht-Verhalten der Stadt Regensburg zu demonstrieren.
Die von der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken angemeldete Demonstration zeichnete sich durch ihren breiten Bündnischarakter aus: Über 25 Organisationen, Parteien und Verbände riefen zur Teilnahme auf und der Blick in die Reihen der Demo zeigte deutlich die breite Mobilisierung für diese antifaschistische Manifestation. Neben den ca. 1.300 Regensburger TeilnehmerInnen, unterstützen ca. 200 AntifaschistInnen aus ganz Bayern die lautstarke und machtvolle Demo durch die Innenstadt.
Die „aufwendige“ Mobilisierung zeigte also Wirkung: Über 30.000 Flugblätter wurden in Schulen, vor Betrieben und in Regensburger Gaststätten verteilt. Nahezu 2.000 Plakate fanden ihren Einsatzort.
Trotzdem musste die aufmerksam verfolgte Auftaktkundgebung mit einer schlechten Nachricht eingeleitet werden. Durch zahlreiche ZeugInnen wurde die Versammlungsleitung davon informiert, dass Münchner AntifaschistInnen, die sich zur gemeinsamen Abfahrt am Münchner Hauptbahnhof versammelt hatten, von Polizeikräften daran gehindert wurden ihre Zugfahrt anzutreten. Diese absolut gesetzwidrige Repression gegen Nazigegner stellt einen weiteren Skandal in der Reihe von Kriminalisierungen gegen AntifaschistInnen dar. Lautstark hallte der Protest der KundgebungsteilnehmerInnen gegen dieses Vorgehen durch das Regensburger Bahnhofsviertel.
Nach dem Bekanntmachen der polizeilichen Auflagen verlas ein Redner der SJD – Die Falken die seit Monaten ausstehende und lang erwartete Stellungnahme der Stadt Regensburg zu den faschistischen Umtrieben in der Domstadt:
„Am 17.12.2005 ist aufgrund erhöhtem Verkehrsaufkommen und verschiedener angemeldeter Veranstaltungen im Bereich der Regensburger Innenstadt mit Stauungen zu rechnen.....“
So bezeichnend dieses Zitat für die Stadt Regensburg, so bezeichnend das anfängliche Verhalten der eingesetzten Polizeikräfte gegen die antifaschistische Demonstration. Auf den ersten 300 Metern konnte das Fronttransparent („Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen – In Regensburg und anderswo“) von niemandem entziffert werden, da eine Reihe eingesetzter Beamter direkt vor dem Transparent liefen. Dieser Eingriff gegen unsere Kundgebungsmittel konnte erst nach längeren Diskussionen mit der Einsatzleitung abgewendet werden. Ebenso musste der Demonstrationszug zweimal für längere Zeit anhalten, da Beamte der Münchner Unterstützungskräfte (USK) AntifaschistInnen die sich am Ende des Demozuges befanden an der Demonstrationsteilnahme hindern wollten.
Diese mittlerweile „tagtäglichen“ Probleme behoben, stand einer lautstarken Demo durch die von Passanten und Weihnachsteinkäufern gesäumte Innenstadt nichts mehr im Wege. Vom Lautsprecherwagen aus wurden die Einkäufer und Christkindlmarktbesucher immer wieder über Zweck und Ziel der Demonstration informiert. Neben einigen, hier nicht wiedergegebenen, Verbalattacken gegen die Nazigegner waren die Reaktionen durchweg überrascht bis positiv. Vor allem am Lucreziamarkt (Haidplatz) wurde die Demonstration „sogar“ mit Applaus begrüsst. Eher gegen Ende der Demonstration entwickelten sich dann endlich lautstarke Sprechchöre der TeilnehmerInnen („Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“, „Nazis und Rassisten – mitten in der Stadt – wir ´ham die braune Scheiße satt!“ etc.).
Es folgte die Zwischenkundgebung der mittlerweile auf bis zu 2.000 Menschen angewachsenen Demonstration vor dem Alten Rathaus. Willi Dürr, Vorsitzender der DGB Region Regensburg, betonte in seiner Rede die Notwendigkeit, dass der Kampf gegen Rechts nicht hinter verschlossenen Rathaustüren ablaufen dürfe. Ebenso äußerte er Kritik an der Tatenlosigkeit der Stadtspitze und rief zum geschlossenen Kampf gegen Neofaschismus auf.
Das letzte Stück der Demoroute zurückgelegt und am Ort der Abschlusskundgebung (Bismarkplatz) angekommen, machten die TeilnehmerInnen ersteinmal mit lauten Sprechchören ihrer Wut auf die Verantwortlichen der Stadt Regensburg Luft („Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“).
Nach der mit starkem Applaus bedachten Durchsage der Teilnehmerzahlen trat dann Julian Mühlbauer, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken, ans Mikrofon. Mit deutlichen Worten kritisierte er das Vorgehen der Stadt und zeigte notwendige Schritte gegen den regensburger- und bundesdeutschen Normalzustand auf:

„Wir fordern von diesem Staat und von dieser Stadt, wenigstens die bestehenden Gesetze anzuwenden.
Keine Genehmigungen für Nazis und ein entschlossenes Vorgehen gegen Rechtsextremisten jeder Art!
· Es darf nicht sein, dass die Nazis marschieren dürfen, dass sie hetzen, schlagen und morden – und das mit Hilfe der Staatsgewalt!
· Es darf nicht sein, dass die BRD faschistische Parteien und Organisationen nicht verbietet und damit gegen geltendes Recht verstößt.
· Es darf nicht sein, dass der Staat durch seine Politik die Faschisten schützt und Rassismus und Nationalismus schürt
· Es darf nicht sein, dass der antifaschistische Widerstand kriminalisiert wird!
Lasst ihn uns diesen Kampf verstärken!
Lasst und gemeinsam für unsere Zukunft kämpfen!
Das Potsdamer Abkommen muss endlich umgesetzt werden!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“

Nach dieser Rede (die auch noch Gegenstand der Ausführungen eines CSU Stadtpressesprechers sein sollte – siehe Presseerklärung vom 20.12.2005 auf www.falken-in-no.de) richtete Martin Löwenberg (Mitglied im Landesvorstand der VVN/BdA Bayern und Überlebender faschistischer Konzentrationslager) sein Wort an die Anwesenden. Mit klaren Worten zeigte Martin die Notwendigkeit des antifaschistischen Kampfes auf, rief zu Geschlossen- und Entschlossenheit auf und warnte davor Spaltungen in „gute“ und „schlechte“ AntifaschistInnen zuzulassen. Absolute Stille herrschte auf dem Bismarkplatz als Martin Löwenberg das Verbot der faschistischen Organisationen forderte. „Keine Demokratie für die Totengräber der Demokratie“, „Keine Toleranz für Faschisten und Antisemiten“ waren die Worte des Widerstandkämpfers.
Der Aufruf Martin Löwenbergs, mit Präsenz auf den Straßen Regensburgs Zivilcourage gegen Nazis zu zeigen, wurde mit lautstarkem Applaus quittiert.

Mit den Worten „Lasst uns es allen die es immer noch nicht verstanden haben klar und deutlich sagen. Lasst uns allen die nichts hören wollen deutlich zu verstehen geben: Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen! Das war erst der Anfang!“ beendeten die Anmelder schließlich die erfolgreiche Demonstration und Kundgebung.

Weitere Infos und die Reden der Kundgebung: www.falken-in-no.de
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Ergänzungen

zu antifakinder

sebastian 28.12.2005 - 21:47
man fragt sich schon warum man lieber mit 200 leuten demonstriert als mit 2000.
je breiter das bündnis desto mehr aufmerksamkeit !!!!
nur so nebenbei :es sind etliche gewerkschafter während der ns zeit in den KZ s getötet worden.
vielleicht sollten daran einige pubertäre antifakids mal nachdenken.
kein fussbreit den faschisten

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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realistisch gesehen 200

antifaschistische action 20.12.2005 - 18:58
erst ma is es ja gut gegen nazis auf die straße zu gehen .
fragt sich nur mit welchen mitteln und mit weilchen politischen zusammenhängen
ich möchte hier niemanden angreifen aber ist es nicht fragwürdig mit attac oder dem dgb der selber bloß als staatsorgan zum ruhig halten der gewerkschafter funktioniert gegen nazis auf zu laufen?
ich persönlich stelle mich lieber mit 150 leuten hin statt 2000
und bin sicher dass die auch alle konsekwent antifaschistisch handeln das macht der dgb nämlich nicht und attac erst recht nicht.

@antifaschistische action

Ich 20.12.2005 - 19:28
Lieber Vorredner,

schön dass du niemanden angreifen willst. Danke.
Aber.....

1)Den Nachweis darüber, dass sich Attac bei den Aufrufern zur Demo oder in der Demo (also mit Kundgebungsmitteln...) befunden hat, musst du ersmal führen. Es war nämlich nicht der Fall.
2) DGB KollegInnen dies sich, mit der von dir geforderten Konsequenz, in den antifaschistischen Kampf integrieren zu diskreditieren widerspricht deiner Forderung nach Konsequenz.
3) Lege ich dir nahe den Aufruf zur Demonstration zu lesen. Dieser ist sehr weitgehend und hört eben nicht bei reinem "Anti-Nazi-Gesabber" auf. Die Demonstration richtete sich gegen die faschistische Gefahr, sowie gegen die gesellschaftlichen Umstände, die eben diese bedingen. Gerade die offene Kritik an den Regensburger Zuständen war Thema der Demo, sowie die Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstandes.
4) Hättest du bei der Abschlusskundgebung zugehört, wäre dir dein Beitrag nicht eingefallen.
5) Wärst du, zumindest mit offenen Augen, bei den folgenden antifaschistischen Protesten dabeigewesen, würdest du nicht von 150 konsequenten reden. Über 500 AntifaschistInnen säumten den Aufzugsweg der Faschisten.

Danke fürs zuhörn, Mund abputzen und weiter geht`s...

Sekten sind scheisse

NN 20.12.2005 - 20:01
Dieses ewige Sektengescheisse irgendwelcher Antifakinder ist echt nervig. Einige von denen würden doch lieber mit Nazis gemeinsame Sache machen, als sich mit Attac und anderen Linken zu vertragen. Wahrscheinlich passt den Antifakindern nicht, daß Attac im gegensatz zur Antifa den Kapitalismus kritisiert (egal, ob die nun reformistisch sind oder nicht - sie haben wenigstens eine Kritik und versuchen was bewegen). Übrigens haben die Kommunisten in den 30ern durch ihre Sektiererei (Kampf gegen alle Linken, die nicht kommunistisch sind) den Nazis sehr bei der Machtübernahme geholfen.

@antifaschistische action

antifa - kritiker 20.12.2005 - 20:34

1.)genau aus den gründen, weswegen du lieber ohne dgb, attac, etc. demonstrieren willst, müßen wir mit diesen organisationen etwas zusammen machen. ansonsten überlassen wir nämlich den "inkonsequenten" antifaschisten das feld. ob alle teilnehmer einer demonstration "konsequent" anfifaschistisch und auch revolutionär, antikapitalistisch, usw. sind, kann und darf für uns kein kriterium sein, ob wir an einer demonstration teilnehmen oder nicht - ganz im gegenteil, vor allem da, wo das nicht der fall ist müßen wir hin und versuchen die leute zu gewinnen.

2.) du übersiehst, wie so viele mit deiner meinung, daß man eben nicht von "dem" dgb oder "den" attacies sprechen kann. es handelt sich hierbei um hierarchische organisationen, ähnlich wie parteien. sie verfügen über sympathisanten, eine basis und eine spitze. das, was man in den medien oft über sie liest, ist die meinung der spitze und kann nicht als meinung des gesamten vereins gesehen werden. es gibt viele leute in diesen organisationen, die wirklich etwas gegen nazis haben und sich auch eine bessere welt mit mehr gerechtigkeit wünschen. wenn wir so mit diesen leuten umgehen wie du es tust, sind wir mit schuld daran, wenn sie in die fänge von "inkonsequenten" getrieben werde oder darin bleiben.

3.)woher weißt du denn bitte, daß die antifa nicht auch dem staat zuarbeitet ? am 08.05. hat sie einiges dafür getan, deutschland als land mit zivilcourage darzustellen, in denen nazis nur eine unangenehme randerscheinung sind. desweiteren treiben antifas den kampf gegen nazis immer weiter in die personifizierte ebene hinein, anstatt sich mit dem wirklich großen problem, nämlich dem rechtsruck in der gesellschaft zu befaßen. für den staat und das system könnte es nicht besser laufen - während man den überwachungsstaat ausbaut, auf der ganzen welt bewaffnete entwicklungshilfe leistet und bald wieder foltern darf, prügeln sich die einzig konsequenten gegner dieser scheisse nachts auf irgendwelchen bahnhöfen mit nazikindern, wofür man sie dann im besten fall sogar noch einknasten kann. glaubst du, daß dieser zustand nur zufall ist?








Ich würd mit Attac zusammenarbeiten...

ednet 20.12.2005 - 20:35
...wenn Attac sich nicht ewig für die Medien prostituieren würde. Hab kein Bock in einem Bündnis mit denen zu stehen und in den Medien zu hören, dass es in Wirklichkeit kein Bündnis gibt, sondern nur Attac.

Außerdem besteht der ganze Haufen aus reichen Kiddies mit schlechtem Gewissen. Dass der Verein vom französischen Staat finanziert wird, ist sowieso kein Geheimnis mehr.

Lieber mit Nazis

Antifa aus Rosenholz 20.12.2005 - 20:57
Also verglichen mit Hippies, Attac, Anarchisten, Sozis, Humanisten und all dem anderen Abschaum sind mir Nazis lieber. Das sollten alle Antifas auch so sehen!
Antifa heisst Hooliganismus!!!!!111!!!1

wei nichts

ich 20.12.2005 - 23:18
meine frage habt ihr euch eigentlich mal mit den grund des zusammen schluß
der antifaschistischen aktion befasst ,
und habt ihr mal geschaut welche gruppen ,und partein es waren die die antifaschistische aktion ins leben gerufen haben
ich finde es zum kotzen das sich irgennt welche spinner auf die fahne geschrieben haben ,die antifaschistische aktion zu sein ,

buch tipp geschite der antifaschistischen aktion , gibts in jeden linken buchladen bin ich mir sicher

p.s bin kein nazi sondern seit vielen jahren antifaschist der keine fahne brauch mehr sage ich nich mehr




@Antifa aus Rosenholz

ripple 21.12.2005 - 01:11
Fragt sich bloss was nach deiner Aufzählung an Leuten mit denen du nicht zusammen latschen willst noch übrig bleibt... bleiben ja fast nur noch Nazis und CDU/CSUler? Oder ist dir Antifa zu politisch? ;D

Ach ja, " mit Unterstützung von 25

gesellschaftlichen 21.12.2005 - 18:43
Institutionen", da demonstriert sichs gut, da kann man als Mitläufer sich sich so richtig wohl fühlen. Da sind mir die Nazis doch lieber, die haben wenigstens den Arsch in der Hose, auch gegen eine Mehrheit für ihre Meinung einzustehen.

@gesellschaftlichen 18.43

Ich 22.12.2005 - 17:04
Gut. Dann wissen wir ja auf welcher Seite wir dich das nächste Mal finden.
Geh heim in`s Reich du Spinner!

antifakinder

susanne 07.01.2006 - 17:40
mir gehen diese antifakinder auch schon länger auf den senkel.
nur die linken sind so blöd und sich zu spalten.
egal ob alt oder jung, soti oder gewerkschafter, kirchenmann oder sonstwas.
gemeinsam gegen rechts !!!!!!