USA: Arbeitslager Knast

tierr@ 11.12.2005 08:34 Themen: Repression Weltweit
Weiss jemand, wieviel Prozent des US-Militärbedarfs von Gefangenen produziert wird? - für wieviel Dollar in der Stunde ? - um wieviel Prozent die Häftlingspopulation In den letzten 10 Jahren angewachsen ist? - welche Firmen profitieren?! PRIVATISIERUNG und moderne SKLAVEREI ... Justice made by USA
Übersetzung von der spanischen web-site rebelion ...

Die Industrie in den us-amerikanischen Gefängnissen - ¿Ein grosses Geschäft oder eine moderne Form der Sklaverei?

Menschenrechts- politische- und soziale Organismen klagen an, was sie als neue, unmenschliche Form der Ausbeutung in den USA bezeichnen, wo die Zahl Inhaftierter nahe an zwei Millionen gereicht, deren Mehrheit Schwarze oder (im weitesten Sinn) spanischen Ursprungs sind, die für ein paar wenige Cent-avos Industriearbeiten verrichten.

Für die Magnate, welche in die Gefängnisindustrien inverstierten, erweist sich dieses gefundene Fressen als eine Goldgrube: Dort gibt es keine Streiks; es müssen keine Beschäftigungsgarantien geleistet werden; weder Urlaubls - noch Ausgleichzahlungen aufgewandt werden. Die Gefxngenen arbeiten full time; es gibt keine Probleme mit der Pünktlichkeit oder Fehlzeiten aufgrund familiärer Probleme und wenn sie nur 25 Cent-avos in der Stunde erhalten, so tun sie sich dennoch nicht zusammen und vereinbaren eine Arbeitsniederlegung... sie sind in Isolationszellen eingesperrt. I

In den staatlichen, förderalen und privaten Gefängnissen befinden sich mittlerweile annähernd zwei Millionen Beschuldigte. Laut dem kalifornischen Prison (Gefängnis) Focus "hat noch niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte, eine Gesellschaft so viele Menschen der "eigenen" Bevölkerung inhaftiert". Die Zahlen bezeugen, dass die USA mehr Personen eingekerkert hält, als irgendein anderes Land auf der Welt: Eine halbe Million Menschen mehr als China, das fünfmal mehr EinwohnerInnen hat, als die USA. Die Statistiken zeigen, dass die USA 25% aller Inhaftierten der Welt stellen, gleichzeitig aber nur 5% der Weltgesamtbevölkerung ausmachen. Von 1972 bis zum Jahr 2000 wuchs die Häftlingspopulation in den Vereinigten Staaten von 300.000 auf 2 Millionen Menschen an. 1990 waren es eine Million. Vor zehn Jahren gab es nur fünf private Gefängnisse bei einer Gefxangenengesamtzahl von 2000 Personen; aktuell sind es einhundert private Vollzugsanstalten mit 62.000 Betten, die von Häftlingen belegt werden. Für das kommende Jahrzehnt wird erwartet, dass die Anzahl der Zellenbetten auf 360.000 ansteigt... so die Informationsschriften.

Was in den letzten zehn Jahren geschehen? Weshalb gibt es sovviele Gefxangene?
"Die Konzentration oder Kontraktion der private Gefängnisse, um Inhaftierte arbeiten zu lassen, ist der Anreiz, immer mehr Menschen in Haft zu nehmen. Dies ist der Grund, weshalb die Gefängnisse errichtet werden. Die Aktionäre der Korporationen, welche die Nutzniesser der Gefxngenenarbeit sind, befürworten in vorschnellen Beschlüssen, Haftverlängerungen und die Expansion der Arbeitskraft. Auf diese Weises nährt sich dieses System... so eine Studie der Fortschrittlichen Arbeitspartei, welche die Gefängnisindustrie anklagt, bezüglich der Zwangsarbeit, die in den Konzentrationslagern forciert wurde, eine "Kopie der deutschen Nazis zu sein".

Der Komplex der Gefängnisindustrie, ist eine der Industrien mit der höchsten Expansionsrate der Vereinigten Staaten Nordamerikas. Seine Investoren befinden sich an der Wall Street. "Diese Industrie der Multimillionäre hat ihre eigenen Übereinkünfte, kommerziellen Präsentationen, Web-Sites und Kataloge, um Bestellungen über den Postweg oder das Internet abzuwickeln. Sie betreibt ausserdem direkte Anzeigenkampagnen und unterhält Architektur und - Konstruktions Firmen; das Haus der Investoren der Wall Street und Lieferantenfirmen für Sanitäreinrichtungen-Essen- Kugelschutzsicherheit und Zellenausstattungen jeglicher Art."

Laut dem Left Business Observer produziert die föderale Gefängnisindustrie 100% aller Armeehelme, Munition für Handfeuerwaffen, Kugelsicheren Westen, Idenditätskarten, T-Shirts, Hosen und Feldflaschenfutterale. Desweiteren produzieren die ArbeiterInnen in den Gefängnissen internes Kriegsmaterial in Form von 98% Zubehör für die Dienste der Truppeneinheiten; 93% aller Malerfarben-und Pinsel; 92% des Zubehörs von Armeeküchen;46% aller persönlichen Ausrüstungen; 36% Schneidereiutensilien; 30% Mikrolautsprecherzubehörteile; 21% aller Büroaustattungsmöbel; Flugzeugteile; medizinisches Material und noch vieles andere mehr. Vom Hundehalsband bis zum Blindenstock, alles wird in den Gefängnissen hergestellt...

Vermehrung der Häftlingspopulation durch "Verbrechensbekämpfung"

Laut der Organismen für Menschenrechte, sind es die folgenden Faktoren, die zu einer Maximierung des Gewinnspannen für die Investoren des Komplexes der Gefängnisindustrie führen:
 Die Inhaftierung von Kriminellen wegen nichtgewalttätiger Vergehen und lange Haftstrafen wegen des Besitzes mikroskopisch geringer Mengen illegalisierter Drogen. Das Bundesgesetz fordert fünf Jahre Haft (ohne Recht auf Bewährung) für den Besitz von 5 gr Crack oder 3,5 Unzen Heroin und 10 Jahre für den Besitz von weniger als zwei Unzen Kokain roca - oder Crack. Bei Besitz von 500gr Kokainpulver, also hundert Mal mehr, beträgt das Strafmass 5 Jahre. Die grosse Mehrheit der KokainkonsumentInnen ist weiss und gehört der Mittel-oder Oberschicht an. Die User von Crack sind meist Schwxrze oder Latinxs. In Texas kann jemand für den Besitz von vier Unzen Marihuana zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt werden. In New York wurde das Antidrogen-Gesetz 1973 von Nelson Rockefeller erlassen; es sieht eine Haftstrafe von 15 Jahren bis lebenslänglich bei Besitz von vier Unzen irgendeiner illegalen Droge vor.
 Der in drei Staaten gültige Erlass der "drei Strikten" ( lebenslange Haft bei der Überführung dreimaliger Gesetzesübertretung ) führte zum Bau zwanzig neuer Gefängnisse. Einer der Fälle die für diese Massnahme bezeichnend sind, ist der eines Gefangenen, der wegen des Diebstahls eines Autos und zweier Fahrräder,eine Gefängnisstrafe von 25 Jahren erhalten hat.
 Die Verlängerung der Haftstrafen
 Der Erlass von Gesetzen, die in jedem Fall Mindeststrafen fordern, ohne eine Berücksichtigung der Umstände
 Die grosse Ausweitung der Häftlingsarbeiten, deren "Löhne" den Anreiz bieten, immer mehr Menschen für immer längere Zeit einzusperren
 Die Ausweitung der Sanktionen gegen diejenigen, welche bereits Gefxngene sind, um ihre Haftzeit über das ursprüngliche Strafmass hinaus, zu verlängern

Geschichte der Gefängnisarbeit in den USA

Die Wurzeln der Gefängnisarbeit liegen in der Sklaverei. Nach dem Bürgerkrieg 1861, wurde ein System der "Vermietung Gefxngener" eingeführt, um die Tradition der Sklaverei aufrecht zu erhalten. Die befreiten Sklaven wurden beschuldigt, ihren Verpflichtungen als Halbpächter nachzukommen nicht, d.h. für das Recht, das Land des Patrons zu bestellen, die Ernte abzutreten oder sie wurden kleinerer Diebstähle -die selten nachgewiesen wurden- bezichtigt. Dann wurden sie, als Überführte, für die Baumwollernte, als Minenarbeiter oder zum Eisenbahnbau "vermietet." Nachweislich waren allein in Georgia von 1870 bis 1910 (40 Jahre!) 88% der "kriminellen LeiharbeiterInnen" Schwxrze.
In Alabama waren 93% der "vermieteten" Minenarbeiter Schwxrze. In Missisipi ersetzte eine grosse Finca für Gfxngene, nach dem System der alten Sklavenhacienden, das System "vermieteter Überführter"; die infame Hacienda Parchman existierte bis 1972!! Während der Epoche nach dem Bürgerkrieg, wurden die Jim Crow Gesetze rassistischer Segregation in allen Staaten eingeführt und diktierten per Mandat die Rassentrennung in Schulen, Wohngebieten, bei Eheschliessungen und in vielen Aspekten des täglichen Lebens.

"Heute drängt eine neue Art von Gesetzen des kriminellen Justizsystems mit rassistischem Charakter, Sklavenarbeit und Hungerlöhne auf: Durch das, was als Komplex der Gefängnisindustrie bekannt ist ", so die Analyse des Left Business Observer.
Wer sind die Investoren? Wenigstens 37 Staaten legalisierten die Kontraktion der Gefxngenenarbeit durch private Korporationen, die ihre Operationen innerhalb der staatlichen Gefängnisse ausbauen. Auf der Firmenliste findet sich die Creme´de la Creme´der US -Unternehmen: IBM, Boeing, Motorola, Microsoft, AT&T, Wireless, Texas Instrument, Dell, Compaq, Honeywell, Hewlett-Packard, Nortel, Lucent Technologies, 3Com, Intel, Northerm Telecom, TWA, Nordstrom, Revon, Macy's, Pierre Cardin, Target Stores und viele andere mehr. Sie alle sind voller Enhusiasmus angesichts des wirtschaftlichen Booms, der sich durch die Gefängnisarbeit abzeichnet: Allein zwischen 1980 und 1994 wuchsen die Gewinne von 392 Millonen auf 1.31 Billonen an .

Die Arbeiterbr />Dank der Gefängnisarbeit in den USA sind diese wieder attraktiv für Investoren, deren Gepflogenheiten eigentlich für die "Dritte Welt" entworfen waren. Ein Unternehmen, welches eine maquiladora ( Billiglohnfirma) in México unterhielt, stellte dort seine gesamten Arbeiten und verlegte sie in das staatliche Gefängnis von Sant Quentin in Kalifornien. In Texas entliess eine Firma 150 Arbeiter/innen und übertrug sie den Gefxngenenarbeitrn des privaten Gefängnisses Lockhart Texas, wo auch die Zusammenläufe für Unternehmen wie IBM und Compaq gesteuert werden. Der Repräsentant des Staates Oregon, Kevin Mannix, mahnte unlängst den Nike-Konzern, seine Schuhproduktion von Indonesien, zurück in die Heimat zu verlegen und sicherte zu, dass dem Multi keine Transportkosten entstehen würden; "Wir bieten Ihnen einen wettbewerbsfähigen Produktionsstandort hier im Gefängnis"

Fortsetzung: unten...
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Ergänzungen

Gute Zusammenfassung - weitere Links:

Danksager 12.12.2005 - 01:20
Das Thema Knastindustrie/Sklavenarbeiter ist eigentlich nicht neu und seitens der aufgeklärteren Linken Gegenstand zahlreicher Kampagnen (www.criticalresistance.org).
Besonders in den USA hat sich eine Knastindustrie entwickelt, welche die größte Industrie im Lande ist - und die Lukrativste. Wer hat schon 2 Millionen Arbeiter im eigenen Land, die für 3.Welt-Löhne zwangsarbeiten? (2 Mio: Damit sitzen in keinem anderen Land so viele Menschen im Gefängnis, wie in den USA). Und daß große Industriezweige entsprechende Lobbyarbeit machen, die die Politk beeinflussen ist wohl auch kein Geheimnis.

Die Zahlen und Fakten im vorliegenden Doppel-Artikel zeigen noch einmal die erschreckende Dimension und können Warnung sein, was uns vielleicht in einigen Jahren erwarten könnte, wenn auch hierzulande im Zuge der neoliberalen Umgestaltung die Knäste privaten, gewinnorientierten Unternehmen gehören werden.


Hier mal ein paar weitere Links, die es zum Thema gibt:

"Erster teilprivatisierter Knast in Deutschland"
 http://www.fau.org/fau_medien/da/DA_167/art_050108-195046
Mit den Kapiteln: "Knastindustrie - Prison Industrial Complex (PIC)" und "Sklaverei im Knast - eine Privatangelegenheit?"

"Weil es immer mehr Häftlinge gibt, müssen in den USA auch ständig neue Strafanstalten gebaut werden. Darin sehen ländliche Kommunen eine Chance: Die Gefängnisindustrie bietet ihnen einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Krise, in der sie seit dem Strukturwandel der achtziger Jahre stecken."
 http://www.der-ueberblick.de/archiv/200001/200001.044/content.html

"Von der Sklaverei zur Masseneinkerkerung"
 http://www.linksnet.de/artikel.php?id=1100

"Gefangen von einem System, das in seiner Verfassung Zwangsarbeit und Sklaverei für Häftlinge vorsieht, sitzen in den USA zwei Millionen Menschen - die größte Zahl der Welt - in Gefängnissen"
 http://www.arap.so36.net/pas/pic/pic5.html

"knast- industrie" vom gemeinsames anti-repressions-bündnis berlin
 http://de.indymedia.org/2003/03/46124.shtml


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hä? — ich

jo — hannes

belege??? — xxx

@ xxx — ich