Linkspartei besucht Topf&Söhne-Gelände in EF
Nachdem am Freitag vergangener Woche mit einer spontanen Aktion auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt ( http://www.de.indymedia.org/2005/11/133715.shtml) erstmalig gegen den (bei einem Verkauf drohenden) Abriss des Besetzten Hauses protestiert wurde, ging am gestrigen Montag die Öffentlichkeitsarbeit weiter.
Nachdem am Freitag vergangener Woche mit einer spontanen Aktion auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt ( http://www.de.indymedia.org/2005/11/133715.shtml) erstmalig gegen den (bei einem Verkauf drohenden) Abriss des Besetzten Hauses protestiert wurde, ging am gestrigen Montag die Öffentlichkeitsarbeit weiter. Landtagsabgeordnete und Stadträte der Linkspartei besuchten das ehemalige Topf&Söhne-Gelände, um mit BesetzerInnen und UnterstützerInnen zu reden und um das Gelände und die verschiedenen Projekte zu besichtigen. In Begleitung von PressevertreterInnen wurde ein Rundgang ( http://www.topf.squat.net/topf/virtueller_rundgang/index.html) über das Gelände ermöglicht – ein Vortrag informierte über die Hintergründe der Firma, die im Nationalsozialismus einen wesentlichen Beitrag an der industriellen Massenvernichtung hatte.
Im Anschluss wurden Linkspartei- und PressevertreterInnen in den besetzten Geländeteil geführt, wo sie das Besetzte Haus, das „Exit“ (Club für elektronische Musik) und den Bauwagenplatz besichtigen konnten. In einer Gesprächsrunde wurde über die seit 4 ½ Jahren quasi geduldete Besetzung und die politische Arbeit informiert. Im Monat werden die Projekte im besetzten Teil von schätzungsweise 500 Menschen genutzt. Wohn-, Veranstaltungs- und Bandproberäume, ein Büro für politische Gruppen, eine Konzerthalle mit Bar, das „Exit“ und ein Bauwagenplatz werden genutzt.
Die VertreterInnen der Linkspartei haben zugesichert, das Thema auch im Stadtrat sowie Landtag zu thematisieren. Ende des Jahres wollen die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), Stadt Erfurt und das Land Thüringen über den Verkauf verhandeln.
Bilder vom Gelände:
Im Anschluss wurden Linkspartei- und PressevertreterInnen in den besetzten Geländeteil geführt, wo sie das Besetzte Haus, das „Exit“ (Club für elektronische Musik) und den Bauwagenplatz besichtigen konnten. In einer Gesprächsrunde wurde über die seit 4 ½ Jahren quasi geduldete Besetzung und die politische Arbeit informiert. Im Monat werden die Projekte im besetzten Teil von schätzungsweise 500 Menschen genutzt. Wohn-, Veranstaltungs- und Bandproberäume, ein Büro für politische Gruppen, eine Konzerthalle mit Bar, das „Exit“ und ein Bauwagenplatz werden genutzt.
Die VertreterInnen der Linkspartei haben zugesichert, das Thema auch im Stadtrat sowie Landtag zu thematisieren. Ende des Jahres wollen die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), Stadt Erfurt und das Land Thüringen über den Verkauf verhandeln.
Bilder vom Gelände:
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Ergänzungen
TA-Artikel
Selbstbestimmt und offen
Topf & Söhne: Nutzer und Bewohner des Besetzten Hauses fordern Bestand des alternativen Jugendprojektes
Von Casjen Carl
Erfurt. Die junge Frau hebt einen alten Türrahmen auf und legt ihn zur Seite. Was grotesk wirkt, angesichts des Gerümpels, was an allen Ecken des Topf&Söhne-Geländes liegt. Dahinter kommt Steppl, „das reicht als Name“, und führt den Pulk von Station zu Station. Mit seinen Stoppelstreifen auf dem Kopf sieht er nicht aus wie ein Museumsführer, wirkt aber nicht nur deswegen keineswegs überroutiniert. „Ich habe angefangen, mich mit Topf zu beschäftigen, seitdem ich hier mit im Haus bin.“ Ein paar Stichpunktzettel reichen ihm jetzt, die Fabrik und auch das Denken der Krematoriums-Konstrukteure zu erklären, wenn letzteres überhaupt zu erklären ist.
Gestern Nachmittag ging es aber gar nicht so um die Erfurter Ofenbauer für Auschwitz, sondern darum, ob das alternative – und vor allem selbstbestimmte – Projekt noch einen Platz auf dem Gelände haben wird, wenn die jüngst erdachten Pläne ins Rollen kommen. In den Landtagsabgeordneten Tamara Thierbach und Matthias Bärwolf und Stadträtin Katrin Christ von der Linkspartei sahen die Besetzer potentielle Verbündete. „Über den Namen besetztes Haus sollte man mal nachdenken“, gab Thierbach gleich einen eher formellen Tipp. Schließlich ging es ja nicht darum, irgendetwas zu besetzen, sondern Raum für ein selbst verwaltetes Jugendprojekt zu haben. „Es war kein Ort der Opfer, wo man es nicht fertiggebracht hätte hier zu tanzen.“ Aber mit einem Terrain, wo Mittäter der Industrie wirkten, konnten sich die jungen Leute wenn nicht anfreunden dann aber auseinandersetzen.
Das passierte nachweislich mit Vorträgen, Führungen und Ausstellungen. Selbst ältere Erfurter kamen so auf das Gelände. „Die jungen Leute kommen hier mit Theman wie Rassismus, Sexismus oder Faschismus in Berührung – freiwillig“, sagt Christian Alke, der selbst austestete, wie offen die Leute vom Haus sind. „Dass wir mit dem `Exit`, einem Club für Elektro-Musik, gleich nebenan sind, zeigt doch die offenen Möglichkeiten.“ Und fügt selbstbewusst an: „Was hier geschaffen wurde, davon träumt jeder Sozialarbeiter im Club XY.“ Alles ohne Fördergelder.
Nun wollen alle an einem Strang ziehen und sich nicht unterbuttern lassen, wenn es um das Vorhaben der Stadt geht, die LEG das Firmengelände vermarkten zu lassen. Das bedeute nicht, dass man etwas gegen den Geschichtsort im Verwaltungsgebäude habe. Aber man möchte auch seinen Platz behalten. Eine erste Demonstration auf dem Weihnachtsmarkt am Freitag war das erste Zeichen hierfür. Jetzt suchen die zehn bis 15 dauerhaften Nutzer des Hauses nach Wegen, die Parteien von ihrem Anliegen und der Notwendigkeit des Erhaltes zu überzeugen.
Was zumindest, die Sozialisten zeigen Symphatie, auch den Grünen nicht schwer sein sollte. Stadträtin Astrid Rothe wohnte auch mal in einem besetzten Haus. Damals noch in der Johannesstrasse.
TLZ-Artikel
Besetzern droht das Aus
Daberstedt. (tlz) "Wir gehen mit der Forderung ins Rennen, unser Projekt so zu erhalten, wie es ist", sagt Peter. Das besetzte Haus in Erfurt besteht seit viereinhalb Jahren auf dem Gelände der Firma "Topf & Söhne", jetzt befürchten seine Nutzer das Aus. "Wenn wir verschwinden, fehlt Erfurt ein kultureller, anders denkender Ort, wo Jugendliche sich aus Eigeninitiative zusammen tun und ihre eigene Vorstellung von Kunst und Politik umsetzen", sagt Christian.
Angst um ihr selbstverwaltetes Domizil haben sie vorerst zurecht. Die Landesentwicklungsgesellschaft will das Gelände kaufen und Wohn- und Gewerbeflächen entwickeln - und das bis Jahresende in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Geschichtsort Topf & Söhne und der Stadt (TLZ berichtete). Und die will bislang lediglich das ehemalige Verwaltungsgebäude kaufen und eine Gedenkstätte mit Museum und Begegnungsräumen einrichten.
"Ihr müsst die Leute aus dem Stadtrat immer wieder einladen, um dort etwas zu aktivieren", gab Tamara Thierbach, Landtagsabgeordnete der Linkspartei.PDS, den jungen Leuten gestern Ratschläge, nachdem sie sich mit anderen PDS-Mitgliedern das Areal angeschaut hatte. "Wir können im Stadtrat erfragen, was möglich ist, Türen öffnen und die konkreten Pläne der LEG herausbekommen", bot Thierbach weiter ihre Hilfe und die der PDS-Stadträtin Katrin Christ an. Auch wies sie darauf hin, dass die Stadt vor einigen Jahren den Beschluss fasste, in Erfurt ein selbstverwaltetes Jugendzentrum zu haben - und es bestünde die Möglichkeit, dass der Zwangsverwalter das Gelände nicht komplett an die LEG, sondern der Stadt das besetzte Areal verkauft. Zu welchen Kompromissen sie bereit sind, sollte das Projekt mit Bauwagenplatz, wo derzeit etwa 15 Jugendliche wohnen, mit den Konzertmöglichkeiten im "Exit" sowie dem besetzten Haus nicht bestehen bleiben können, darüber haben sich die Jugendlichen noch keine Gedanken gemacht. Seit 2001 ist das Haus besetzt und seitdem versuchen die Bewohner und Nutzer, sich nicht nur mit Konzerten zu finanzieren, sondern auch die Geschichte ihres Wohnortes und Treffpunktes aufzuarbeiten. Die Bedeutung ihrer Arbeit schilderten sie in einem öffentlichen Brief (TLZ berichtete) an die Stadträte - und hoffen, dass ihnen geholfen wird.
Von Jana Heintze
häuserkampf-geschichte in EF
seit 1989 http://topf.squat.net/haeuserkampf/haus3.html
1998 bis heute http://topf.squat.net/haeuserkampf/haus1.html
Demo für den Erhalt der Ex-Steffi
Solidarität und Kraft nach Erfurt!
In Karlsruhe soll die Ex-Steffi auch platt gemacht werden!
Wehren wir uns gemeinsam gegen die Illegalisierung und Vertreibungspolitik!
Linke Freiräume erkämpfen!
Am 10.12. Demo für den Erhalt der Ex-Steffi
Treffpunkt: 15:00 Uhr Kronenplatz Karlsruhe
15 Jahre Selbstverwaltung sind erst der Anfang...
http://www.exsteffi.de
Ausserdem:
3.12.05 Nazidoppeldemo in RA/KA verhindern! Infos http://www.nonazis.tk
8.12.05 Demo gegen die Innenministerkonferenz in KA, 16:00 Platz der Grundrechte
28.1.06 Nazidemo die Zweite verhindern
1.2.06 Räumung der Ex-Steffi verhindern
Homepage:: http://www.exsteffi.de
Linkspartei offenbar in Thüringen anders
Dies ist kein Jugendclub
@ Berliner: Du hast Recht, dass die Linkspartei in Thüringen mit linksradikalen Projekten anders umgeht, als in Berlin: weil sie in Thüringen nicht mitregiert. Als die Chancen auf eine Regierungsbeteiligung gut standen, wurde sich auch gegen die Radikale Linke abgegrenzt. Vor allem Politiker wie Bodo Ramelow nutzten die Kriminalisierung einer Demo zum 02.10.2001 unter dem Motto "es gibt tausend Gründe Deutschland zu hassen", um sich des Anmelders der Veranstaltung, MdL Steffen Dittes, zu entledigen. Leute wie Dittes standen für linksradikale Politik innerhalb der PDS. Es bleibt also dieselbe Partei wie in Berlin und eine Zusammenarbeit in Thüringen kann nur strategisch verstanden werden.
So und jetzt helft mal alle, dass die "Jungen Leute" ihren Platz in dieser Gesellschaft finden. Cheers
früher
scheinbesetzung
Zum Schein besetzt ist seit Freitag ein leer stehendes Haus in der Moritzwallstraße. Zwei Transparente unterstützen den Protest des Besetzten Hauses auf dem Topf & Söhne-Gelände. Dieses will die LEG kaufen, ein Mischgebiet entwickeln, auch eine Gedenkstätte soll entstehen. Das Besetzte Haus macht sich dafür stark, dass auch sein Jugend- und Kulturprojekt erhalten bleibt.
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Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
von wegen jugendlich! — uralt!
"selbstverw. jugendprojekt" — verzweifelt
@uralt — ----------------------------------
zeitungsgeschreibe — ichduersieeswirihrsie
Oh Gott ... — --------------------------------------
PDS in Thüringen /Berlin — Asterix