Freiburg: Wägen immer noch beschlagnahmt

pb 27.11.2005 01:40 Themen: Freiräume
Die am Freitag beschlagnahmten 5 Wägen bleiben weiterhin in Gewahrsam. Die Stadt will trotz der erfüllten Bedingungen die Wägen nicht wieder rausrücken.
Am 25.11 wurden nach dem Verlassen des Rohdia Geländes 5 Wägen beschlagnahmt. Daraufhin erhielten die Besitzer der Wägen eine Beschlagnahmungsverfügung in der steht, dass man entweder einen legalen dauerfristigen Standplatz nachweisen muss oder durch Wegzug galubhaft machen, dass man an keinen weiteren Besetzung teilnehmen wird ( wo anders dann schon, oder wie?) und dass die Gebühr der Beschlagnahming bezahlt werden muss. Die Besitzer konnten heute vormittag einen legalen dauerfristigen Standplatz nachweisen und waren bereit die Auslösesummme zubezahlen. Das ging den Freiburge Bullen zu schnell...nun sollten alle drei Bedingungen erfüllen werden, also sollten sie auch den Wegzug aus Freiburg glaubhaft machen. Durch Verhandlungen der anwesenden Anwältin konnt dies abgewendet werden, jetzt sollen jedoch die Stellplätze baurechtlich geprüft werden. Die momentan obdachlosen Wägler durften dann notwendige Dinge aus den Wägen herausholen, und müssen nun erstmal warten bis der Verwaltungsappart am Montag seine Arbeit aufnimmt und unsere Stellplätze überprüft, bevor die Wägen wieder heraus gerückt werden. Wann genau das sein wird konnte nicht gesagt werden.

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Presseerklärung der Wagenbewohner

freieburg@yahoo.de 27.11.2005 - 02:46
Mittelalterliche Zustände

Stadt will Wagenbewohner zwingen Freiburg zu verlassen


Freiburg, den 27. November 2005


Nach der Beschlagnahmung der Wohnmobile am Freitag Abend, erhielten die Eigentümer eine Verfügung der Stadt Freiburg. Die Forderungen für eine Rückgabe der Fahrzeuge sind:
1.- legale und dauerhafte Stellplätze vorweisen
oder
2.- Wegzug aus Freiburg
In beiden Fällen müssen die Kosten für die Beschlagnahmung von den WagenbewohnerInnen getragen werden.


Obwohl die Besitzer heute Vormittag einen legalen dauerfristigen Stellplatz nachweisen konnten und bereit waren die Auslösesumme zu bezahlen, konnte heute eine Rückgabe der Fahrzeuge nicht ausgehandelt werden. Die Begründung war, dass die Eigentümer einen Nachweis über einen Wegzug aus Freiburg erbringen sollten, was einer Verbannung aus der Stadt gleichkommt.


Auf unsere Forderung einen Zuständigen aus der Stadtverwaltung zu sprechen, reagierte die Polizei mit Verstärkung ihrer Einsatzkräfte. Somit konnten 7 WagenbewohnerInnen, umringt von 50 Beamten, unter schikanösen Umständen, lediglich die nötigste Habe aus ihren Wohnwägen holen.


Jeder Tag der Beschlagnahmung kostet uns eine Summe Geld. Niemand konnte uns sagen, wieviel die Beschlagnahme und jeder Tag kostet - aber dass es ständig teurer wird ist klar.


Unser Leben ist an Freiburg gebunden. Wir sind hier beruflich tätig, studieren, haben Familie, haben Kinder, die hier Kindergärten und Schulen besuchen, wir machen Ausbildungen, sind in Sportvereinen tätig, engagieren uns ehrenamtlich, usw.


Die Stadtverwaltung sehnt sich nach mittelalterlicher Gesetzgebung. Unliebsame Bewohner/innen, die nicht ins Stadtbild passen, sollen verbannt werden.


Eine Stadt, die die Lebensgrundlage friedlicher anders denkender und anders lebender Menschen zerstören will, hat jeglichen Anspruch verloren sich offen und tolerant zu nennen.


Wir lassen uns nicht vertreiben. Wir werden derartige Eskapaden des OB -Stabes und der Stadtverwaltung natürlich nicht akzeptieren und bleiben weiterhin gerne in Freiburg. Auch durch die widerrechtliche Beschlagnahme der Wohnmobile lassen wir uns nicht einschüchtern.

**********

Forderungen der Wagenbewohner/innen:


- Entkriminalisierung und Akzeptanz unserer Lebensform: wir haben das Recht zu existieren und so zu leben wie wir wollen.


- Einen neuen Wagenplatz innerhalb der Freiburger Stadtgrenzen, welcher auch im angemessenen Rahmen von uns gemietet oder gepachtet werden kann.


- Keine Behinderung bei privater Platzanmietung durch Androhung von finanziellen oder juristischen Konsequenzen für den Vermieter.


- Eine Übergangsregelung bis ein neuer Platz ausgehandelt / gefunden ist.


- Bis dahin keine Festnahmen, Stadtverweise oder Beschlagnahmungen der Fahrzeuge.


- Eine offene und tolerante Stadt Freiburg die auf Dialog und Zusammenarbeit und nicht auf Ausgrenzung und Vertreibung setzt.

*****************

Freitag 2.12 - Demonstration
17 h - Platz der Alten Synagoge

ghdyf

dfhugi 27.11.2005 - 13:20
es ist egal wieviel tage die wagen in der sicherstellung sind dadurch enstehen keine zusätzlichen kosten erst nach der freigabe und nicht abholung
kostet es standgebühr

Infostand und Wagenplätzchen

Schattenparkter 27.11.2005 - 17:29
Heute gabs von 11 bis 15 Uhr noch einen Infostand auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt mit Punsch und Wagenplätzchen.
Trotz anfänglichen Mucken der Marktleitung konnten wir den Stand wie geplant durchziehen und recht viele Leute über die Situation aufklären.
Heute abend ist um 20:00 Uhr VoKü mit Film und Info zur aktuellen Lage im Susi Cafe auf der Vauban.

Schattenparker werfen Polizei Vertrauensbruch

egal 27.11.2005 - 17:50
Die "Schattenparker", die am Freitag ihren Standort im Stadtteil St. Georgen verlassen und sich nach der Besetzung eines Rhodia-Geländes auf verschiedene Stellen im Stadtgebiet verteilt haben, werfen der Polizei vor, alle Vereinbarungen gebrochen zu haben: kein Begleitschutz, keine Personenkontrollen, keine Überprüfungen der Fahrzeuge, Abzug der Wagen als geschlossene Gruppe. Die Wagenbewohner selber hätten sich hingegen an die Abmachungen gehalten. Der ehemalige Standort der WagenbewohnerInnen in St. Georgen sei inzwischen gepflügt, umzäunt und allgemein als Stellplatz für Fahrzeuge unbenutzbar gemacht worden.

vereinbarungen mit bullen

no cops 27.11.2005 - 19:41
sagt mal leute wie kommt ihr überhaupt auf den gedanken, das die polizei sich an abmachungen hält? das tun sie nur, solange es in ihrem taktischen interesse liegt. natürlich könnt und müsst ihr verhandlungsbereit sein, aber glaubt doch nicht das die bullen sich an irgendwas halten werden. plant das beim näxtenmal mit ein. denn ihr wist ja:
SOZIALE RECHR WERDEN ERKÄMPFT - NICHT ERBETTELT

mit solidarischen grüssen

BZ dazu

Diesmal mit Quellenangabe 28.11.2005 - 01:18
----------------------------------------------------------------

Schattenparker werfen Polizei Vertrauensbruch vor

Die "Schattenparker", die am Freitag ihren Standort im Stadtteil St. Georgen verlassen und sich nach der Besetzung eines Rhodia-Geländes auf verschiedene Stellen im Stadtgebiet verteilt haben, werfen der Polizei vor, alle Vereinbarungen gebrochen zu haben: kein Begleitschutz, keine Personenkontrollen, keine Überprüfungen der Fahrzeuge, Abzug der Wagen als geschlossene Gruppe. Die Wagenbewohner selber hätten sich hingegen an die Abmachungen gehalten. Der ehemalige Standort der WagenbewohnerInnen in St. Georgen sei inzwischen gepflügt, umzäunt und allgemein als Stellplatz für Fahrzeuge unbenutzbar gemacht worden.

Original:  http://www.badische-zeitung.de/popup/lokales/regioTicker/index.html?lokalausgabe=lok,hfr&m=50100

----------------------------------------------------------------

Wagenburgler auf dem Weihnachtsmarkt

Den Weihnachtsmarkt haben sich die Wagenburgler „Schattenparker“ gestern ausgesucht, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. In Absprache mit der Polizei beendeten sie ihre Aktion um 15 Uhr. Ansonsten sei es übers Wochenende ruhig geblieben, hieß es am Abend bei der Polizei. Der Stellplatz in St. Georgen, den sie am Freitag verlassen hatten (die BZ berichtete), ist inzwischen umgepflügt worden. Die Wägler haben sich derzeit übers Stadtgebiet verteilt.

Original:  http://www.badische-zeitung.de/lokales/lokalausgaben/freiburg/44,51-5389995.html

----------------------------------------------------------------

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 28.11.2005 - 18:56

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

Bzgl. Plural von Wagen

... 27.11.2005 - 05:51
Ein "schlauer" Kommentator schrieb das es "widerlich" und "falsch" wäre, "Wägen" zu schreiben. Was der Oberlehrer scheinbar nicht weiss, ist, das im Süddeutschen der Plural häufig mit Umlaut gebildet wird..sowas nennt man dann Landessprache oder Umgangssprache (von mir auch auch Dialekt).
Und nun endlich Schluss mit dem Kritisieren von Wörtern!

RockNRoll in Freiburg

RocknRoller 27.11.2005 - 17:32
Hört sich so an als würd da wieder was laufen. RockNRoll! Die Laster müssen rollen! Diese Woche giebts da bestimmt noch für jede Menge Leute was zu tun! Also Arsch hoch und anpacken.!