Antifa-/Nazidemo in Schwäbisch Hall

Snafu 26.11.2005 22:35 Themen: Antifa
Ein erster Eindruck der Demo in Schwäbisch Hall des 26.11.2005
1. Akt Die Anfahrt

War für uns dank der üblichen Bahnprobleme noch etwas länger als die erwarteten mehreren Stunden, zum allerersten Mahl mit der Antifa und den Reaktionen der Menschen auf sie wurden wir in Stuttgart konfrontiert als das Bahnwesen uns aufforderte "doch bitte anständig zu sein", die Polizei hätte gerne 5 Mann in den Zug gepackt, was aber aus irgendwelchen Gründen nicht geklappt hatte.

Eine Station vor Schwäbisch Hall war umsteigen angesagt, an diesem kleinen Bahnhof waren wir etwas verspäteten ~15 Menschen gar nicht so unglücklich auf 20-30 Bullen zu treffen - der 30 Glatzen wegen die uns leider nicht den Gefallen taten über unser Auftauchen besonders beindruckt zu sein. Nach etwas hin und her wurden die Glatzen in den rechten und wir in den linken Teil des Zuges verfrachtet und konnten weiter fahren.

2. Akt Die Ankunft

Wie erwähnt etwas verspätet traffen wir kurz nach 13:00 am Bahnhof Schwäbisch Hall zur Anfangskundgebung ein. Etwa 400+ Leute, buntest gemischter Art - Größtenteils Antifa mehr oder weniger bürgerlichen Zuschnittes, Etwas IG Metall (der auch der Anmelder und Megaphonhalter angehörte) und Verdi, ein paar Pace-Christen, ein paar denen der schwarze Block anzusehen war - und die MLPD die mit unter 20 Mann/Kinder anwesen war aber jedem ein Fahne verpasst hat um nur ja aufzufallen.

Bullen waren am Bahnhof wenigstens 100, inkl. der Ablösungen im Verlauf der Demo insgesamt 400 oder ein paar mehr - Angaben von 800 Bullen decken sich nicht mit meinen Eindrücken, von den Nazis war noch sehr wenig zu bemerken.

3. Akt Die Demo

Nach den Anfangsformalitäten machten sich die Leute auf den Weg, wurden aber nach wenigen Minuten von einer, gerade zu Ende gebastelten, Blockade diversem Fussvolk in Grün un ein paar Reitern gestoppt, auf dem Hang an dem wir diese wenigen Minuten entlanggingen standen auch alle paar Meter Bullen, Hunde waren zu hören.

Nach etwas hin und her beschloss die Demoleitung auf eine Alternaivroute umzuschwenken, wir latschten den Weg zurück durch irgendwelche Unterführungen un Nebenstraßen, grinsten uns vielleicht gerade hämisch einen - und standen 10 Minuten später vor der Demoroute der Nazis - mit einer neuen Sperre konfrontiert.

4. Akt Der Tunnel

Leider hatte die Polizei dieses Mal noch sehr schnell geschalten und umgehend die Straße und den Tunnel durch den sie auch führte versperrt, sehr schnell wurde uns via Megaphon mitgeteilt wir wären auf einer nicht genehmigten Route und mögen uns auflösen.

Die nächsten Minuten pöbleten sich beide Seiten, an die Stimmung verschlechterte sich deutlich. Paralell zur Straße führte ein kleiner Fußweg der ink. des Hanges nur von wenigen Bullen verspert war vielleicht 10-30 Leute versuchten ihr Glück, leider vergeblich.

Der Demoleiter, der sich offenbar vom Ordnungsamtmenschen Gensch (o.s.ä.) auch persönlich angefeindet fühlte lud schlicht die gesamte Demo zu sich nach Hause ein, wobei dummerweise der versperte Weg zu benützen wäre.

Kinderkacke möchte man meinen, nur das daraufhin ein Gutteil der Demo (über 100) auf dem Hang auf dem sich 20+ Bullen befanden während der Rest unten an der Straße blieb. Auch hier fielen die Bullen negtaiv auf, gegenüber einer schmalen, älteren Frau mit PACE Fahne, handgreiflich zu werden, ist nun ein Mal sehr wenig gentleman- aber recht bullenlike - die Demo reagierte entsprechend verbal ungeahlten. Was auf der Starße/dem Hang die nächsten Minuten vor sich ging weiss ich nicht zu sagen.

Ein paar, u.a. eben ich selbst versuchten die Bullen zu umgehen und den Hang auf der nicht überwachten Seite zum Bahnhof hin zu erklerttern, zwar wurden die Bahnhofsbullen auf uns Aufmerksam waren aber zu weit weg und in zu unwegsamen Gelände, um stören zu können - wellenweise kamen so die ersten 40-60 Leute auf den "Gipfel" riefen den anderen zu, die es nachmachten.

Nun hatten die 20+ Bullen Menschen vor sich und Menschen hinter sich und beschlossen den Weg freizugeben, sowohl den Parallellweg als auch (ich glaube etwas später erst) die Straße.

5. Akt Meschiggene Bullen

Das wir uns nun auf dem 2. Teil der Naziroute befanden (die vom Bahnhof über eine andere Straße in ein Wohngebiet und dann über die "Neue Reifensteige" zurück hätte führen sollen) war definitiv eine Überraschung für die Bullen.

Sie versuchten uns, während wir mehr oder minder schnell die Starße nach oben gingen, am Anfang auch lange auf den Rest warten mussten, 2 Mal mehr oder minder einzukesseln, oder uns den Weg abzuschneiden.

Oder etwas anderes, es war nicht recht erkennbar, auf irgendwelche Befehle ranten sie an drängten, drückten, schlugen ab und an, egal ob man Ketten bildeten oder selbst ranten. Blieben dann aber im Zug stecken sahen sich verwirrt um liefen in Gruppen am Rand mit, blieben stehen, schlossen die Reihen hinter dem Zug und schauten nochmal verwirrt - daran änderten auch die 3 Zivilbullen die schnellstens enttarnt und mit Hohn übergossen worden nichts.

Diese Bullen, hatten grüne, stoffbespante, Helme, Schwarze Kunstschlagstöcke und keine Unterschnekelschonner - und fielen als extrem desorganisierter aber durchaus deutlich gewaltbereiter Haufen auf.

6. Akt Das Wohgebiet, die Braunen

Immer noch blieben die Bullen desorganisiert ab und an standen einige an einem Ort, gingen wieder, kamen vielleicht wieder - sie wussten es so wenig wie wir.

Im "Sudetenweg" Traf der Zug dann, getrent von einem größeren Bullenaufgebot auf die Braunen, zumindest ich und meine Bekanten waren positivst überrascht, wir hatten am Bahnhof fast die ganze Herrlichkeit unserer arischen Helden bereits gesehen, mehr als 50 waren es nicht.

Ich nehme an sie wollten außer Fahnen zeigen, auch ihre Ansichten zu Gehör bringen, es war aber nichts zu hören da die Gegenmasse viel zu groß war, nach vielleicht 20 Minuten zogen sich die Braunen um eine Kurve aus unserem Sichtfeld zurück.

Der Hauptteil der Zuges machte diese Bewegung mit und fand sich auf der Paralellstraße zum Sudentenweg wieder, der kleinere Rest rückte langsam weiter vor. Beide Starßen waren durch Gegendemonstarten und Bullen völlig blockiert, die Nazis konnten nicht mehr weiter - nur noch der Rückzug zum Bahnhof wäre ihnen geblieben.

So stand man sich gegenüber in der größeren Masse flogen wenige Flaschen, Leuchfackeln, ein Mal waberte Qualm durch die Straße - jemand erzählte von Containern die manche anzünden wollten, mache anderen nicht - ich weiss nicht darüber. Um 17 Uhr mussten die Nazis abrücken und wir leider auch - um den letzten Zug in die Heimat zu erreichen. Es sei - der Gerechtigkeit halber - erwähnt das die inzwischen ausgewechselten Bullen (die neuen hatten Weiße Helme, am Hinterkopf ein roter Streifen und ein 4zackiger gelber Stern und Holzschlagstöcke) sich anders als ihre Vorgänger auf beiden Seiten der Blockade nicht durch ausergewöhnliche Feindseligkeit hervortaten, obwohl sie mehr Begründungen hätten finden können.

Als wir gegen 17:15 weggingen sahen wir dass 50 Bullen offenbar anstallten machten die Demo nun - mit Hilfe ihrer anwesenden Kollegen aufzulösen, wir schrien es dem Zug (der zu dem Zeitpunkt merklich bereits kleiner war) zu ranten zu ein paar hin, mit der Bitte sie mögen es weitersagen und gingen.

7. Akt Zurück zum Bahnhof

Braune sahen wir nicht, die Bullen schickten uns ab und an (sie standen in Gruppen an Kreuzungen/Ecken) in eine bestimmte Richtung aus der uns die nächsten zurückschickten, was bei ihnen größtes Gelächter hervorrief, die 3 Glatzen am Bahnhof wurden von 20 Bullen beschützt und wollten nicht mit uns im Zug fahren.

Nachbemerkung: Verzeiht mir evtl. falsche Straßennamen ich war zum 1. Mal in Schwäbisch Hall, Verzeiht mir Schwächen des Artikels, er wurde länger als es für einen so oberflächlichen Bericht passend wäre - es ist auch mein 1. Artikel auf Indymedia.
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Ergänzungen

Später....

chucky 27.11.2005 - 11:55
Also ein paar kumpels und ca. 20 andere Leute sind dem zum Bahnhof von den Bullen eskortierten Nazi's noch gefolgt und wurden wiedermal von der Wilkür seitens der Bullen überrascht. Als die Faschos von dem Platz nahe des Behindertenheim's (bin mir aber nich sicher) an dem sie lange ausharrten durften loslaufen wollten kesselten die Bullen abermals ca 20 Leute um die Verfolgung der Glateznmeute zu verhindern. Ich bin zum Glück dem Schiksal entronnen und hab um ca 18.00 mit den oben genannten ca. 20 Leuten die Verfolgung aufgenommen. Als wir eine schmale Treppe hinunter gingen kahmen ohne bestimmten Anlass da wir nicht rannten etc. 5 Bullen angesprungen und stoßen uns mit ihren Knüppeln nich ganz unsanft die Treppe zurück, mit der Anweisung wir sollten wieder ganz hochgehn. Ich war keine 5 stufen hochgeganen da waren sie schon wieder weg und wir konnten ungestört auf die Straße gelangen. Nach 20 Metern Fußmarschs kahmen diese 5 Bullen von der Treppen aktion wieer angehüpft und schickten uns jetz noch energischer in die genau entgegengesetze Richtung in die wir vorher hätten gehen müssen. Wir folgten mehr oder weniger begeistert dem Aufruf und setzten uns in Bewegung. Jedoch dann ohne jegliche Vorwarnung kahmen sie von hinten auf uns zugerannt, wir liefen weg, dann sind sie jedoch zu fünft auf einen losgegangen, dieser bekam eins mitm Knüppel drüber, wurde sogar noch kurz mit jenem gewürgt, ging zu Boden und die Bullen liesen von ihm ab. Als der genannte Junge nicht wieder aufstand ging es mit uns durch und schrien die Bullen an was das soll. Als diese merkten das wir auch anders können haben sie die Flucht ergriffen. Der Junge richtete sich kaum luftbekomment wieder auf und erholte sich langsam, hatte jedoch keine ersthaften Verletzunge. Danach sind wir weiter wieder an das Ende der Eskorte bekahmen die Faschos jedoch kaum noch zu Gesicht. Es war ca. 19.00 als wir die Heimreise antraten. Greiftrups sind bei Dunkelheit durch die ganze Stadt marschiert. Mann hat wieder gemerkt das oft die grösten Sadisten in die Grünen Panzer gesteckt werden um ihrer Wut frei Bahn zu lassen und ob diese Unorganisiertheit der Bullen am späten Abend nicht gewollt war bin ich mir auch nicht sicher.
So viel von meiner Seite
bis zum nächsten mal

Ergänzung

bloodym 27.11.2005 - 12:21
Also, ich hab noch die Anmerkung zu der ganzen Aktion, nach der wilden Prügelei der Bullen, als der Sudetenweg gesperrt wurde..
Im Sudetenweg waren ca. 250+ Gegendemonstrante (diese Zahl habe ich von den Leuten mit Megaphon mitbekommen) die die Straße dicht machten, als die Bullen Wahllos prügelten, und versuchten diese Straße zu räumen..Am Anfang wollten sie dies mithilfe der Pferde machen, aber sie haben sofort gemerkt, das sie selbst so keine chance hatten..
Daraufhin bildete sich eine Reihe Bullen, die ca. 5 mal auf die friedlichen Reihen der Gegendemonstranten losrannten und einprügelten..dort kamen sie aber auch mit gewalt nicht durch.
nach langen Ansprachen und einigem hin und her auf der organisatorischen seite der bullen/glazen zogen diese sich zurück und wollten durch die Parallelstraße Reifhofenstraße..Daraufhin rannte sofort ein Großteil der Demonstranten los, um diese auch zu sperren..
Diese Straße war dann auch dicht, und hier war nun eine 2 Stündige blockade gebildet..Die Bullen merkten, das hier kein Durchkommen war, sie wollten aber den weg freimachen..Die ersten 1 1/2 stunden waren friedlich..am anfang sah man die schon erwähnten fackeln fliegen, beim bilden der Blockade gab es einzelne Bullen die einprügelten, sonst allerdings friedlich.

Dann kamen irgendwann die ersten durchsagen der Polizei, das man die Straße räumen solle, sonst würden alle in Gewahrsam genommen..Bei ca. 200 Mann war dies allerding sehr schwierig..Nach der Dritten durchsage, schon fast 18 Uhr, und einer sichtlich geschrumpften Gruppe, setzen Sich die Bullen durch..von beiden seiten wurde der Kessel gestartet..Die verbliebenen wurden nun strak eingekesselt, man hörte schreie, und schläge (ich stand mitlerweile auf dem Bürgersteik, konnte leider nichts sehen)..

Dies Nazis waren inzwischen abtransportiert, aber die Bullen hielten uns trotzdem fest..ein paar ausenstehede, und auch eingekesselte haben mit den Bullen geschwätzt..nun kamen wir "frei".. Die Bullen gaben uns allerdings nur mehr freiraum..sie sperrten die Reifenhofstraße weiterhin ab..
es war inzwischen arsch kalt, schon längst dunkel. Nun hätten uns die Bullen eigendlich laufen lassen können, sieh hielten uns allerdings wahllos weiterhin fest..nach ca. 45 Minuten in diesem zustand, keiner wusste irgendetwas kam einer der Bullen, und bot uns seinen ersten diehl an..er meinte einzelne können gehen, nach 30 minuten dann alle..einige wurden dann rausgelassen, aber wir warteten dann alle doch nochmal länger als die erwähnten 30 minuten.

dann gab es den zweiten diehl..sie würden uns alle zum bahnhof begleiten. somit bekamen wir am schluss noch eine begleitung zum bahnhof, so wie die Nazis immer bewacht werden..mit einigen sinnlosen stops wurden wir in die stadt eskortiert, und kurz vorm bahnhof dann "freigelassen"..


allgemein kann ich nur sagen, das wir uns soweit durchgesetzt haben, die nazis sind so gut wie garnicht gelaufen, haben sich wie wir, und die bullen den arsch abgefrohren..sogesehen doch ein erfolgreicher tag..so wie ich mitbekommen habe, wenig verhaftungen, verletzungen hielten sich auch noch in grenzen, allerdings haben viele bei der blockade im sudetenweg mächtig schläge einstecken müssen..
hoffen wir, das wir die nazis nicht mehr so oft in schwäbisch hall ertragen müssen..ob sie hieraus lehrnen (und auch aus den aktionen in berlin usw.) ist noch fragwürdig, aber sobald sie wieder kommen, werden wir dies wieder durchziehen..

Es gibt nur 1 Schwäbisch Hall !!

Rotes Hall 27.11.2005 - 17:52
Es handelt sich hierbei um ein und dieselbe Stadt.
Die Nazis konnten bei tageslicht ihre Demonstration nur kurrzeitig durchführen, da sie an mehreren Punkten von über 400 Leuten blockiert wurden( siehe bericht und postings darüber)

NAch Einbruch der Dunkelheit wurden die Nazis augenscheinlich abtransportiert.

WAs wir nicht wussten war, daß sie kurz danach ihre ganze Demoroute, welche sie Stunden davor nicht gehen konnten, nun nachholten.
Lediglich 4 Streifenwagen waren die Begleitung des Nazimobs! Kein einziger Polizist war zu Fuß!!!

Danke Herr Gentner

Fronttranspi gerettet!

keine Ahnung 29.11.2005 - 02:09
aus dem wohl nicht ganz ernst gemeinten bericht der demosanis:

"Bei einer Nachsuche am zu diesem Zeitpunkt (20:10 Uhr) völlig verlassenen Platz der vorherigen Blockade im Bereich Reifenhofstr./Neisseweg wurde das rote Fronttransparent auf der Straße liegend aufgefunden. Es wies eine systemische Unterkühlung sowie drittgradige Erfrierungen an den Zipfeln auf und wurde zur weiteren Behandlung ins Jugendzentrum Club Alpha verbracht."

LOL

coole aktion

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Sehr interessant! — Eichi

da lach ich doch — für sessel im kessel