Proteste gegen Naziaufmarsch in Duisburg

Trotz des skandalösen Verbots der antifaschistische Kundgebung am Ludgeriplatz waren es mehrere hundert Antifaschistinnen und Antifaschisten, die heute gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern in Duisburg-Neudorf lautstark gegen Rassismus und Neofaschismus protestierten.
Hierbei kam es bereits am frühen Vormittag zu Beeinträchtigungen durch die Polizei, die massenhaft Platzverweise aussprach. Während neonazistische „Kameradschaften“ also unbehelligt durch Neudorf marschieren und insgesamt drei Kundgebungen abhalten durften, wurden Gegnerinnen und Gegner der Neonazis weiterhin als „Störfaktor“ behandelt.
Auf der Neudorfer Strasse wurden gegen Mittag etwa fünfzig Menschen eingekesselt.
Zu einem völlig überzogenen und streckenweise brutalen Polizeieinsatz kam es gegen Nachmittag im Duisburger Hbf, als etwa 70 Antifaschistinnen und Antifaschisten beim Eintreffen des Neonaziaufmarsches lautstark protestierten. Die Polizei drängte die Menge gewaltsam zum Ostausgang ab, wobei es aufgrund der Besonnenheit der Demonstrierenden nur leichte Verletzungen und mindestens zwei Festnahmen gab.
Das Netzwerk gegen Rechts protestiert gegen die Vorgehensweise der Polizei und fordert die Freilassung der mindestens 6 im Laufe des Tages festgenommenen Antifaschistinnen und Antifaschisten und die Einstellung möglicher Ermittlungsverfahren.
Dennoch war der Protest gegen den erneuten Neonaziaufmarsch ein politischer Erfolg.
Es hat sich erneut gezeigt, dass zahlreiche Menschen vor Ort und nicht fernab des Geschehens gegen Neonazismus Duisburg protestieren wollen.
Etwa 200 Menschen versammelten sich in und um die Gemeinde Neudorf-West und nahmen an der Aktion „Offene Kirchentür“ teil.
Die im Vorfeld von der Polizei heraufbeschworenen „Krawalle“ blieben erwartungsgemäß aus.