Castortransport - Zeitschiene

indy 22.11.2005 00:17 Themen: Atom
Am Montag, den 21.11, erreicht der Castor gegen 08:15 Lüneburg, während tausende DemonstrantInnen in der Gegend den Atommülltransport auf den letzten 70km auf ihre Weise empfangen.

Zeitschiene


Dienstag

06:00 Der Castor-Transport ist im Zwischenlager angekommen.

05:48 Der Castor Transport ist gerade in Gorleben (Dorf) eingefahren.

05:36 In Grippel schlängeln sich die Castoren problemlos an dem Trecker vorbei.

05:28 Der Castor Transport hat Langendorf passiert.

04:59 Der letzte Tieflader mit den Castoren hat den Verladekran in Dannenbergverlassen. Das Tor ist wieder zu.

04:49 Die Castoren verlassen das Krangelände um 04:43 Uhr und nehmen die Nordroute.

04:43 Der erster Castor fährt durchs Tor.

04:36 Die Aktivisten in den Bäumen befinden sich am Ortsausgang von Grippel in Richtung Laase der Bereich in dem sie sich befinden wird von der Polizei ausgeleuchtet.

04:26 In Grippel befinden sind 4 Personen in den Bäumen. 2 befinden sich über der Straße und 2 auf Bäumen links und rechts der Straße.

04:12 Bisher wurden 75 Festnahmen/Ingewahrsamnahmen registriert.

03:46 In Grippel haben sie den Trecker von der Straße gefahren

03:42 Beim Baumhaus in Quickborn ist der Hubwagen der Polizei wieder abgefahren. Weil der Baum auf einem Privatgrundstück steht lassen Sie die Leute im Baumhaus.

03:11 In Quickborn versucht die Polizei das Baumhaus von Robin Wood runterzuholen und zu räumen. Noch immer scheitert das vollständige Wegschieben des Treckers mit den noch verbliebenen 9 Menschen an einer 1 cm hohen Bordsteinkante

02:10 Am Trecker mit 6 angeketteten Menschen wurden alle aus dem Betonklotz herausgeholt. Beim Trecker mit 11 Leuten sind zwei Fauen aus dem Betonklotz herausgeholt worden. Noch immer 9 Personen dran festgekettet.





01:11 Grippel: Polizei versucht den Trecker von der Straße zu bringen. Eine Seite des Treckers mit 11 angeketten Menschen steht bereist auf Rollböcken

00:24 Bei der Räumung des Treckers mit elf Leuten werden umstehende Personen (ca. 100) sehr brutal in die Hof- oder Hauseinfahrten abgedrängt. Es gibt Verletzte, Ärtze und Anwälte sind vor Ort.

Montag

23.50 Es gibt Berichte3 von einer neuen Blockade zwischen Gorleben und dem Zwischenlager.

23:00 Es gibt Berichte von einer Blockade bei Quickborn, von "Robin Wood" und Bauern.

22:36 Bei der Trecker-Blockade in Grippel ist noch immer ein Aktivist festgekettet. Nach mehreren erfolglosen Versuchen ihn zu lösen hat die Polizei technische Verstärkung angefordert.



21:51 Der letzte Castor wurde verladen..

21:51 Feuer auf der Strasse zwischen Dannenberg und Gorleben.



21:50 Blockaden an verschiedenen Orten entlang der Transportroute. Ein Punkkonzert findet zur Zeit am Mastenweg statt.

21:00 Bei Grippel blockiert der Leichenwagen noch immer die Strecke. 7 Leute sind in einem Zementblock an einem Traktor festgekettet. Der Technik-Trupp der Polizei kann die Blockade nicht lösen. Ein Konfliktmanager der Polizei wird von einem seiner Kollegen geschlagen. Dieser Vorfall ereignete sich bei der Ankettaktion in Grippel an einem der Trecker. Ein Konfliktmanager bekam einen gezielten Faustschlag eines Polizeikollegen in das Gesicht. Die Berliner Polizei hatte den Auftrag Demonstranten massiv und bestimmt zurück zu drängen. Diese hatten jedoch überhaupt keine Möglichkeit zu entweichen, da die Polizei die Menschen in die Richtung des Treckers drängten, der den Weg versperrte. Diese Situation fand einer der Konfliktmanger völlig unverhältnismäßig und forderte die Einsatzkräfte auf, dies zu unterlassen. (Unterstützt wurde sein Ansinnen durch eine Geste, die dem "zeigen des Vogel" gleich kam.). Daraufhin landete ein gezielter Faustschlag eines Polizisten in dem Gesicht des Konfliktmanager. Der Konfliktmanager und der schlagende Polizeibeamte wurde dann von den Kollegen in die hinteren Reihen gezogen, wo beide diese tätliche Auseinandersetzung fortführten.

19:50 Bei Gusborn wird ein Bauer durch einen Polizisten schwer verletzt, als dieser ihm mit einem stahlverstärkten Schuh ins Gesicht tritt. Verdacht auf Jochbeinbruch. Der Bauer uss ins Krankenhaus.

19:20 2 Blockaden in Gorleben. Eine mit 300 Leuten auf der Strasse nach Laase und eine weitere mit 400-600 auf der Strasse nach Gedelitz. Die Polizei räumt nun die Blockade und beschlagnahmt ein Lautsprecherwagen.

19:00 Bis jetzt nur 8 von 12 Castoren verladen. Rund 400 bis 600 Menschen von der Polizei bei Gorleben eingekesselt. Dort wird grad die 3. Aufforderung die Strasse zu verlassen verkündet. Auf der Südstrecke ist die Strecke noch immer durch einen Leichenwagen mit angeketteten Leute blockiert. Bis jetzt ist die Polizei dort ruhig. Sanitäter vom Roten Kreuz wurden weggeschickt und dürfen auch ihre Fahrzeuge nicht mehr benutzen.




18:36 Bei Grippel blockieren 2 Traktoren die Süd- und Nordstrecke, an jedem sind mehrere Menschen die sich an Betonblocken festgekettet haben.

18:21 Die Strasse bei Gusborn brennt und weitere Blockaden werden errichtet. Krähenfüsse auf der Strasse.

18.14 Brennende Barrikaden bei Gusborn. Polizei sehr brutal.

18.13 Ein zweiter Leichenwagen mit festgeketteten Menschen blockiert die Strasse.

17:48 Bei Grippel haben sich 6 Leute an einem Traktor festgekettet.

17:41 Rund 1000 Menschen blockeiren die Strecke an 4 verschiedenen Orten um Gorleben herum.

17:33 Bei Langendorf blockeirt ein Leichenwagen die Strasse. Innen ist ein Zementblock mit festgeketteten Menschen.

17:21 Eine Sitzblockade in Gorleben wurde geräumt; keine Festnahmen; Leute bewegen sich zu einer weiteren Blockade.

15:20 Die Polizei verursacht eine Blockade bei Lasse (Nordroute) als 3 Polizei-LKWs und ein Auto eine Abkürzung nehmen wollen und sich in mitten einer Rinderherde wiederfinden.

14:30 Der dritte Castor wurde verladen. Rund 400 Leute sind bei Quickborn auf der Strasse. Knapp 200 sind bei gorleben, wo die Polizei versucht die Strasse freizuhalten.



12:00 Der Zug erreicht Dannenberg, nach dem er am Samstag abend La Hague in Frankreich verlassen hatte. Die Castoren werden nun auf Tieflader verladen. Dies wird 6 bis 8 Stunden dauern.

11:45 30 grosse Strohballen brennen auf der Strasse bei Harlingen, trotzdem der Zug schon durchgefahren ist. Der Rauch ist weit zu sehen und die Polizei nutzt Wasserwerfer zum löschen.





11:34 Der Castor hat Hitzacker erreicht und wird konstant von 3 Hubschraubern umkreist.

11:04 Der Transportzug hat den Bahnhof von Leitstade erreicht - sehr langsam - 15min für 1.8km.



11:00 23 Leute hatten sich auf dem Gleis bei Pommoissel (westl. von Hitzacker) festgesetzt und wurden von der Polizei entfernt und verhaftet. Ein Demonstrant wurde scherer verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

10:30 Menschen blockieren immer noch die Schienen an einigen Plätzen. Der Castorzug hat nur 20km in den letzen 1 1/2 Stunden geschafft.

10:10 Es gibt nun 2 oder 3 kleinere Blockaden an verschiedenen Orten, jede mit ca. 50 Menschen.

10:00 Es wird berichtet das die Polizei Pfefferspray gegen einige Demosntranten einsetzt.

9:00 Die Polizei entdeckt Bremschienen auf dem Gleis.

9.00 Rund 300 Leute auf den Schienen bei Hitzacker. Die Polizei versucht die Schienen zu räumen.


08:55 Der Castortransport fährt langsam aus Lüneburg heraus, aber muss wieder stehenbleiben. Die Polizei sichert die Strecke mit wasserwerfer und schwerem Gerät
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Ergänzungen

CASTOR zwischen Lüneburg nach Dannenberg

Atomnix 22.11.2005 - 11:40
Beschreibung des CASTOR-Zuges auf der Fahrt zwischen Lüneburg nach Dannenberg.

1. Vorzug: Ein gelber Bagger für kombinierten Straßen- und Schienenbetrieb mit zweiachsigem Anhänger

2. Vorzug: Ein gelber, neuer Unimog mit Kran für kombinierten Straßen- und Schienenbetrieb mit zweiachsigem Anhänger

Dem Castorzug sind die beiden Vorzüge auf der Strecke zwischen Lüneburg und Hitzacker im geringen Abstand vorausgefahren. Ob auch bis Dannenberg ist z.Zt. nicht bekannt.

Kurzbeschreibung des Castorzuges:

2x rote Diesellok vorne, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 5x beigeblauer Personenwagen, 12x Castor, 5x beigeblauer Personenwagen, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 2 x rote Diesellok hinten

Ausführliche Beschreibung des Castorzuges:

- Die beiden vorderen Dieselloks

1. Zuglok: verkehrsrote sechsachsige Diesellok, seitliche Aufschrift 'Railion', Lok-Nummer: 232 349-1
2. Zuglok: verkehrsrote sechsachsige Diesellok, seitliche Aufschrift 'Railion', Lok-Nummer: 232 413-5

Die zweite Zuglok (232 413-5) zeigte beim Anfahren in Lüneburg starke Rauchentwicklung aus dem Abgasschornstein.

- Die vorderen Personenwagen

1x ozeanblauer Personenwagen mit Gepäckabteil, Wagentyp: BDms

5x ozeanblau/beiger Personenwagen 2. Klasse, Wagentyp: Bm

- Die Castortransportwagen

12x Castortransportwagen, alle 12 französischen Transportwagen mit grünem Chassis und weißen Abdeckhauben, Wagen seitlich von 1 bis 12 durchnummeriert, jeder Waggon hatte ein seitlich angebrachtes Radioaktivitäts-Warnsymbol sowie eine seitlich abgebrachte orangefarbene Gefahrgut-Kennzeichnungstafel (oberes Feld Nr. 70 für "Radioaktivität", unteres Feld UN-Nummer 3328 für "Radioaktive Stoffe, Typ B(U)-Versandstück, spaltbar")

- Die hinteren Personenwagen

5x ozeanblau/beiger Personenwagen 2. Klasse, Wagentyp: Bm

1x ozeanblauer Personenwagen mit Gepäckabteil, Wagentyp: BDms


- Die beiden hinteren Dieselloks

1. Schublok: verkehrsrote sechsachsige Diesellok, seitliche Aufschrift 'DB', Lok-Nummer: 232 347-5
2. Schublok: verkehrsrote sechsachsige Diesellok, seitliche Aufschrift 'DB', Lok-Nummer: 232 209-7

Alle vier eingesetzten Dieselloks der Baureihe 232 ("Ludmilla") hatten auf der Fahrt zwischen Lüneburg und Dannenberg an den vorderen und hinteren Führerständen vergitterte Frontfenster.

Zug

zugnix 22.11.2005 - 13:22
...darf ich ergänzen, daß die 232er "Ludmillas" aus russischer produktion stammen? Dann hätten wirs komplett...(rußen tun die dinger übrigens immer:-)

Zeitschiene Aktionen auf der Strassenstrecke

Akte-niX.de 24.11.2005 - 01:30
Da die obige Zeitschiene nur den Transport auf der Schiene wiedergibt: Hier als Ergänzung eine Kurzzusammenfassung der Aktionen auf der Strassenstrecke Dannenberg -> Gorleben.

Die komplette Kurz-Zusammenfassung der Aktionen an Schienen- und Strassenstrecke zu finden unter  http://de.indymedia.org/2005/11/133485.shtml


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Strassentransport-Strecke:
Verladekran Dannenberg - Zwischenlager Gorleben
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> Mo. 14:00 Gorleben: 200 AtomkraftgenerInnen sammeln sich auf der Transportstrecke.

> Mo. 15:00 Quickborn: Beim Robin-Wood Baumhaus sind 100 Menschen auf der Strecke.

> Mo. 16:45 Gorleben: Es bildet sich eine zweite Sitzblockade

> Mo. 17:00 Groleben: Von der Polizei geräumte AtomkraftgegnerInnen setzen sich an anderer Stelle wieder auf die Transportsrecke.

> Mo. 17:00 Grippel: Auf dem letzten Stück der Transportstrecke haben sich 14 Menschen an zwei Trecker gekettet.

> Mo. 17:30 Langendorf (Nordroute): Auf der Strecke steht ein Leichenwagen mit platten reifen - Drinnen haben sich Menschen an einen Betonklotz gekettet.

> Mo. ca. 17:45 Ortsausgang Gedelitz: Sitzblockade Nr. 1

> Mo. ca. 17:45 Ortsausgang Laase: Sitzblockade Nr. 2

> Mo. ca. 17:45 Kreuzung Laase/Gorleben: Sitzblockade Nr. 3

> Mo. ca. 17:45 Ortsmitte Gorleben: Sitzblockade Nr. 4

> Mo. ca 17:45: Insgesamt ca. 1000 Menschen bei den vier Sitzblockaden

> Mo. 18:00 Grippel: Sitzblockade Nr. 5 mit ca. 300 AtomkraftgegnerInnen

> Mo. 18:15 Ortseingang Grippel: Ein zewiter Leichenwagen mit Betonklotz und angeketteten Menschen

> Mo. 18:30 Großgussborn: 50 Menschen und ein brennender Holzhaufen blockieren die Strecke

> Mo. 18:30 Gorleben: In der Nähe des Infopunktes sitzen 300 Menschen auf der Strasse.

> Mo. 18:30 Ortsausgang Gorleben: 400-600 blockierende Menschen auf der Strecke von Polizei eingekesselt.

> Mo. 19:45 Wendland: Der Polizei-Ticker meldet zur Zeit insgesamt sieben Blockadeaktionen, immer wieder schaffen es AtomkraftgegnerInnen an verschiedenen Stellen auf die Strecke zu gelangen.

> Mo. 22:00 Laase: Auf der Kreuzung blockiert eine riesige Holzkiste - in ihr mehrere Menschen.

> Mo. 22:30 Gorleben: Am Zwischenlager befinden sich 150 AtomkraftgegnerInnen

> Mo. 23:00 Quickborn: Auf der Strecke haben sich 3 Menschen an einen Betonklotz gekettet.

> Mo. 23:30 Gorleben: Richtung Gedelitz hat sich eine neue Sitzblockade gebildet.

> Mo. 24:00 Wendland: Die Trecker/Betonklotz-Blockaden mit 11 angeketteten besteht immer noch.

> Di. 00:10 Quickborn: 50 Menschen befinden sich auf der Strecke

> Di. 01:15 Wendland: An der Strecke sind an verschiedensten Stellen Menschen in Bäume geklettert.

> Di. 03:00 Quickborn: Menschen befinden sich im Robin-Wood Baumhaus an der Strecke.

> Di. 03:45 Grippel: Nach über 11 Stunden Blockade (Trecker + Menschen) konnte die Polizei die Strecke räumen.

> Di. 04:30 Grippel: Über der Strecke hängen 4 AtomkraftgegnerInnen in Bäume, Seile gespannt.

- Di. 4:38 Verladekran Dannenberg: Die Castoren fahren los.

> Di. 04:45 Quickborn: Ein Kletterer hängt über der Strecke und bringt den Transport kurz zum stoppen

> Di. 04:50 Gross Gusborn: Eine Gruppe kann an der Kreuzung Richtung Qucikborn auf die Strasse rennen und für kurze Zeit den Transport blockieren.

- Di. 05:59 Zwischenlager Gorleben: Der Transport hat das Zwischenlager erreicht.


Prügelei: Polizisten wollten sich festnehmen

Hannoversche Allgemeine Zeitung 24.11.2005 - 04:47
Prügelei: Polizisten wollten sich festnehmen

Dienststelle ermittelt gegen eigene Leute / Konfliktmanager geriet in Gorleben mit Berliner Kollegen aneinander

Filmreife Prügelszenen zwischen drei Polizisten beim Castor-Einsatz in dieser Woche beschäftigen jetzt die Ermittler. Die Lüneburger Polizei ist zurzeit dabei, den genauen Ablauf der handfesten Auseinandersetzung zwischen einem Konfliktmanager der Polizei aus Niedersachsen und zwei Berliner Einsatzkräften zu klären. „Wir schauen uns erst mal die eigenen Filmaufnahmen und mögliche Fernsehbilder an“, sagte der Sprecher der Lüneburger Polizeidirektion, Torsten Oestmann. Anschließend sollen die Beteiligten und Zeugen befragt werden. Erst dann gehe es um mögliche strafrechtliche Konsequenzen des offenbar bundesweit bisher einmaligen Vorgangs.

Zu der Schlägerei unter Polizeibeamten war es am Dienstagabend bei Grippel kurz vor dem Zwischenlager Gorleben gekommen. Mehrere Menschen hatten sich auf der Straße in einem Zementblock an einem Trecker festgekettet. Augenzeugin Susanne Kamien beobachtete, dass Einsatzkräfte der Polizei aus Berlin Demonstranten und Polizisten in Richtung des Treckers drängten. „Die Situation wurde immer bedrohlicher, die Menge staute sich“, berichtete sie. Die beiden Konfliktmanager, deutlich an orangenen Warnwesten mit der Aufschrift „Konfliktmanager“ auf dem Rücken und „Polizei“ auf der Brust zu erkennen, hätten versucht, auf die Berliner Polizisten beruhigend einzureden. Als die Menge immer stärker in Richtung des Treckers gedrängt wurde, habe einer der Konfliktmanager versucht, einen Polizisten mit der Hand wegzuschieben. „Plötzlich kam die Faust und landete im Gesicht des Konfliktmanagers“, berichtete Augenzeugin Kamien. Daraufhin habe der geschlagene Polizist seinen Berliner Kollegen am Kragen gepackt. „Dann kam von einem anderen Polizisten die nächste Faust aufs Auge des Konfliktmanagers“, sagte sie. Die Castor-Gegnerin Kamien habe sich daraufhin zwischen die Polizisten gestellt und sagte nach eigenen Angaben: „Ihr könnt euch doch nicht gegenseitig verprügeln.“

Kurze Zeit später sei die Auseinandersetzung dann weiter gegangen. „Die beiden wollten sich gegenseitig festnehmen“, berichtete Kamien. Kollegen hätten die Streithähne dann getrennt. Jetzt liegen zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt vor, eine vom Konfliktmanager und eine von den Berliner Polizisten. Der Konfliktmanager wurde im Gesicht verletzt, er hat Schwellungen und blaue Flecken.

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wartet auf das Ermittlungsergebnis der Polizei, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Warnecke. Körperverletzung im Amt sei ein so genanntes Offizialdelikt. Deshalb werde in diesem Fall auch dann ermittelt, wenn keine Strafanzeigen vorlägen.

Der Leiter der Konfliktmanager, Eckhard Gremmler, bedauerte die Auseinandersetzung. Die Prügelei schade der Arbeit der Polizei und der Konfliktmanager. „So etwas hat es in einem Polizeieinsatz noch nie gegeben“, sagte Reiner Fischer von der Gewerkschaft der Polizei. Seiner Ansicht nach ist die Ursache für die Schlägerei die große Anspannung der Polizisten während des Castor-Einsatzes.
Mathias Klein

weitere aktion!

antibulle 24.11.2005 - 17:07
wenn ich da nochmal die beiden Zeitschienen ergänzen darf! um ca. 21.30 uhr am Montagabend wurden auf der Straße zwischen Gorleben und dem Zwischenlager 3 große Rundballen von ca. 20 Demonstranten auf die Straße gerollt und angezündet.

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Uelzen — Management A