Politische Gefangene in China

dominik 21.11.2005 20:33 Themen: Repression Soziale Kämpfe
Zur Zeit häufen sich die Artikel, über politische Gefangene in China, die kurzerhand von der Polizei für geisteskrank erklärt wurden und somit total rechtelos behandelt werden können.
Diese Personen werden dann in Heilanstalten, so genannte "Ankang-Krankenhäuser" gesteckt. Ankang heisst übersetzt "Sicherheit und Gesundheit". Diese "dienen allein der Behandlung von Geisteskranken, die die gesellschaftliche Stabilität gefährden", so die Pekinger Regierung.

Dort werden poltische Gefangene zusammen mit Vergewaltigern und Mördern, die unter extremen psychischen Störungen leiden hinein gesteckt. Die Gefangenen werden dort täglich unter härtesten Bedingungen gefoltert und unter Medikamente gesetzt.

Mittlerweile gibt es mehrere Augenzeugen, die im Exil nun endlich über das Vorgehen berichten können. Der Populärste davon ist Wang Wanxing, der 13 Jahre in so einer Anstalt verbrachte und nun in der Nähe von Frankfurt einen Fluchtort gefunden hat.

Human Rights Watch hat nun eine Pressemitteilung und einen knapp 300 Seiten starken Bericht über die Verhältnisse veröffentlicht.

"Wangs Entlassung ist eine erfreuliche Nachricht, sie macht jedoch das Schicksal Tausender anderer politisch Gefangener umso deutlicher, die ohne medizinischen Grund in psychiatrischen Kliniken festgehalten werden. Es ist höchste Zeit, dass Chinas Führung sich im Zuge der "Modernisierung" dazu entschließt, diesen barbarischen Praktiken ein Ende zu setzen." -> Brad Adams, Leiter der Asien-Abteilung bei Human Rights Watch.

Infos
Pressemitteilung von Human Rights Watch
Spiegel-Artikel über Wang Wanxing
TAZ-Artikel über Augenzeugenberichte von Opfern
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Ergänzungen

Report alt

Verbesserungssüchtiger 22.11.2005 - 00:54
Der Report, auf den sich obiger Beitrag bezieht, ist, wie schon die URL verrät, in 2002 veröffentlicht worden, von aktuell kann in bezig auf den Report nicht unbedingt die Rede sein. Allerdings wurde Wang, mit dem sich der Report u.a. befasst, kürzlich aus der Folter-Haft entlassen:
 http://hrw.org/german/docs/2005/11/01/china11964.htm

Davon unabhängig ist die menschenrechtliche Situation in China nach wie vor grauenhaft.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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